Behavioristische Lerntheorien Flashcards
(49 cards)
Definition Behaviorismus
Zimbardo 2008:
Behaviorismus ist ein wissenschaftlicher Ansatz, der das Feld der Psychologie auf messbares, beobachtbares Verhalten reduziert. Aus behavioristischer Perspektive interessiert damit nur objektiv bestimmbares Verhalten und dessen Beziehungen zu Umweltstimuli.
Einfluss behavioristischer Lernforschung auf den Unterricht
- Hauptaufgabe der Lehrer sind Veränderungen von beobachtbarem Verhalten
—> Konzentration auf verhaltensorientierte Lehrziele - Beobachtung des unterschiedlichen Zeitbedarfs der Schüler
- Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Beteiligung im Unterricht
—> Ziel aus behavioristischer Sicht: möglichst hohes Maß an Aktivität - Angemessene Verhaltenskonsequenzen einhalten (Lehrerlob/Tadel)
Assoziatives Lernen
Jede Reaktion (Response, R), die mit einem reiz (Stimulus’s, S) wiederholt in Kontiguität stand, wird auch in Zukunft durch diesen Reiz ausgelöst.
Kontiguität meint direkte zeitliche Nachbarschaft (Grundlage für S-R-Theorien von Thorndike, Hull, Guthrie)
- Zwei Reize werden assoziiert, wenn sie oft zusammen vorkommen - kommt später nur eines der beiden Ereignisse vor (Reiz oder Stimulus), wird das andere auch erinnert (Reaktion)
Klassisches und operantes Konditionieren sind zwei spezielle Formen des assoziativen Lernens
Klassisches Konditionieren Definiton
Vertreter: Iwan Petrovic Pawlow
Klassisches Konditionieren ist eine Art des Lernens, bei der Verhalten (konditionierte Reaktion CR) durch einen Stimulus (konditionierter Stimulus, CS) hervorgerufen wird, welcher seine Wirkung durch die Assoziation mit einem biologisch bedeutsamen Stimulus (unkonditionierter Stimulus, UCS) erlangte.
Klassisches Konditionieren Begriffe
- NS: Neutraler Stimulus
Reiz, der keine bestimmte Reaktion hervorruft (außer evtl. Aufmerksamkeit) - UCS: Unkonditionierter Stimulus
Reiz, der auf natürlichem Weg eine bestimmte Reaktion hervorruft - UCR: Unkonditionierter Reiz (Response)
Nicht gelernte, biologisch vorgeformte Reaktion, durch einen US hervorgerufen - CS: Konditionierter Stimulus
Ursprünglich neutraler Reiz, der durch kontingentes Auftreten mit einem US die (annähernd) gleiche Reaktion hervorruft wie US - CR: Konditioniertere Reaktion (Response)
Reaktion, durch einen CS hervorgerufen (CS ≠ UR)
Klassische Konditionierung Überblick
Ein NS wird wiederholt mit einem UCS gepaart. Nach einigen Wiederholungen folgt der UCR (jetzt CR) vorhersagbar dem NS (jetzt CS)
Vor der Konditionierung:
UCS —> UCR
NS —> keine Reaktion
Nach der Konditionierung:
UCS —> UCR
CS —> CR
Motivation und Einsicht spielen beim klassischen Konditionieren keine Rolle.
Beim klassischen Konditionieren wird keine neue Reaktion gelernt, es entsteht lediglich eine neue Reiz-Reaktions-Verbindung
Der Pawlowsche Hund
Nach dem Experiment des Psychologen Iwan Pawlow lässt sich das Prinzip des klassischen Konditionierens bei einem Hund zeigen
- Kontrollphase (vor dem Versuch) / Vor-Konditionierungsphase:
Futter (UCS) —> Speichelfluss
Glockenton (NS) —> kein Speichelfluss - Erwerbsphase (während des Versuchs) / Konditionierungsphase:
Paarung von NS und UCS —> UCR
Futter + Glockenton —> Speichelfluss - Nachkonditionierungsphase
Glockenton (CS) —> Speichelfluss (CR)
Nach der Konditionierung setzte der Speichelfluss schon beim Glockenton ein.
—> Nach Verbindung des UCS mit dem NS folgt tatsächlich eine konditionierte Reaktion (CS) auf den Glockenton (NS)
Beim klassischen Konditionieren ist das Timing entscheidend. CS und UCS müssen zeitliche eng beieinander liegen (Kontiguität: zeitlich-räumliches gemeinsames Auftreten der Reize), damit der Organismus sie als zeitlich verbunden wahrnimmt (—> Grundlage des Lernprozesses)
Beispiel: Verteilen von Redbull-Proben bei Sportturnieren —> Verbindung Redbull + Abenteuer
Die Phasen der klassischen Konditionierung
Phase 1: Kontrolle und Voraussetzungen
UCS —> UCR (folgt um UCS wirklich UCS?)
NS —> wirklich neutrale Reaktion?
Phase 2: Konditionierung
NS + UCS —> UC
CS —> UR
Phase 3: Extinktion
CR wird schwächer, wenn CS alleine auftritt (ohne UCS)
Schwieriger als Konsitionierung
Ängste sehr löschungswiderstandsfähig (meist nur mit Gegenkonditionierung)
Phase 4: Spontanerholung (=Remission)
Gelöschte Reaktion tritt nach Ruhephasen wieder schwach auf, wenn CS alleine dargeboten wird
Phase 5: Ersparnis
Bei erneuter Konditionierung nach erfolgreicher Löschung gewinnt CR schneller an Stärke als ursprünglich
Einflussfaktoren auf die klassische Konditionierung
Unabhängige Variablen:
Anzahl der Durchgänge
Intensität und Qualität des/der Reize
Zeitlicher Abstand zwischen CS und UCS
Abhängige Variablen: Stärke der Reaktion Zeitdauer der Darbietung CS und CR Verlauf des Konditionierungsprozesses Resistenz gegenüber Lösungen
Weitere Einflüsse auf das klassische Konditionieren in der Erwerbsphase + Versuche
- Kontingenz (Vohersagbarkeit des Auftretens des UCS auf den CS)
Nach Verscuhen von Rescorla (1988) reicht die Kontiguität alleine nicht aus.
—> Der CS (Ton) muss zudem zuverlässig das Auftreten des UCS (Futter) voraussagen (Kontingenz), damit klassisches Konditionieren stattfindet - Informativität (deutliches Abheben des CS von der restlichen Umgebung)
Nach Versuchen von Kamin (1969) mit Ratten erfolgt eine Konditionierung dann am schnellsten, wenn der CS sich deutlich von anderen in der Umgebung vorhandenen Reizen hervorhebt
—> Klassisches Konditionieren ist komplexer als Pawlow angenommen hatte: ein NS wird nur dann ein effektiver CS, wenn er kontingent und informativ ist.
Weitere Konditionierungsprozesse: Reizgeneralisierung
= die automatische Erweiterung konditionierten Verhaltens auf ähnliche Stimuli, die niemals mit dem Unkonditionierten Stimulus gepaart wurden.
- Je ähnlicher der Reiz dem ursprünglichen CS ist, desto stärker die Reaktion (Generalisierungsgradient)
- Generalisierung ist in der Natur eine Art Sicherheitspolster: neue aber vergleichbare Ereignisse bekommen dieselbe Bedeutung —> gleiche Reaktion
Beispiel:
Ein Raubtier gibt einen anderen, aber ähnlichen Laut von sich —> das Beutetier erkennt die Gefahr und reagiert entsprechend!
Weitere Konditionierungsprozesse: Reizdiskrimination
= Ein Konditionierungsprozess, bei dem der Organismus lernt, unterschiedlich auf Reize zu reagieren, die sich von dem CS entlang einer Dimension (z.B. Unterschiede in Farbton oder Tonhöhe) unterscheiden
Beispiel:
Eine Maus läuft nur vor der grauen Katze, nicht aber vor der braunen Katze weg.
Diskrimination: Nur auf exakt diesen CS wird eine CR ausgelöst
Schärfung der Diskriminationsfähigkeit durch Diskriminationstraining
Schaffung von Erfahrungen, bei denen nur einer dieser Töne mit dem UCS auftritt, während die anderen wiederholt ohne den UCS dargeboten werden
Weitere Konditionierungsprozesse: Konditionierung höherer Ordnung
- CS wird mit einem neuen NS verknüpft, um auf den NS eine CR auszubilden.
- Durch Konditionierung hat der CS einiges von der Macht des biologisch bedeutsamen UCS übernommen (da er nun die Reaktion CR auslösen kann) —> CS ist in gewissem Sinne zum Stellvertreter des US geworden.
- Glockenton —> Speichelfluss
- Nun können konditionierte Reize eingesetzt werden, um einen weiteren Reiz zur Auslösung der gleichen Reaktion zu konditionieren
- Hinzufügen eine NS (Licht)
Glockenton (CS) + Licht (NS) —> Speichelfluss (CR)
Licht (CS1) —> Speichelfluss (CR)
Weitere Konditionierungsprozesse: Assoziative Konditionierung
- Späterer CS1 und CS2 werden nur VOR dem Aufbau einer Konditionierung miteinander gekoppelt
( Konditionierung höherer Ordnung: Zuerst wird Konditionierung aufgebaut, dann Stimuli miteinander gekoppelt)
NS1: Glockenton + NS2: Licht —> NCR
NS1: Glockenton + US: Schock —> UR: Furcht
CS1: Glockenton —> CR: Furcht
CS2: Licht —> CR: Furcht
Erweiterung des Bereichs der klassischen Konditionierung
- Nicht mehr daran gebunden, dass ein biologisch relevanter Reiz auftritt
- Verhaltensreaktionen sind durch ein unbegrenztes Repertoire von Reizen kontrollierbar
- Konditionieren umfasst nicht nur die Entwicklung einer Verhaltensreaktion, sondern auch Assoziationen zwischen Reizereignissen, die als Signale von Lust und Schmerz neu bewertet werden
- Wichtiger Prozess für das Verständnis vieler Arten komplexen menschlichen Verhaltens!
Anwendungsbereiche des Klassischen Konditionierens: Konditionierte Furcht
- Versuch nach Watson & Rayner (1920): „Der kleine Albert“ (11 Monate alt)
> Ziel: Nachweis, dass viele Furchtreaktionen als eine Paarung aus einem NS mit etwas natürlich Furchtauslösendem verstanden werden können
> Frage: Ob bzw. Welche angeborenen Reiz-Reaktionsverbindungen beim Kleinkind auf dem emotionalen Gebiet vorhanden sind und ob diese im Entwicklungsverlauf durch Lernvorgänge auf Basis konditionierter Reflexe erweitert werden
> Methode: Kopplung der bestehenden Reiz-Reaktionsverbindungen (Gongschlag - Angst) mit einem neutralen Stimulus (Ratte)
> Ergebnis: Nach wiederholter Kopplung zeigte Albert auf den Reiz „Ratte“ die konditionierte Reaktion Angst - Vor dem Versuch (Kontrollphase)
Lautes Geräusch (UCS) —> Weinen (UCR)
Ratte (NS) —> Freude/Interesse (OR = Orientierungsreaktion) - Erwerbsphase:
Lautes Geräusch (UCS) + Ratte (NS) —> Weinen (UCR) - Nach mehrfachen Wiederholungen:
Ratte (CS) —> Weinen (CR)
- Kann auch zur Reizgeneralisierung kommen Grauer Bart (ähnelt CS) —> Weinen (CR)
Konditionierte Furchtreaktionen können über Jahre hinweg anhalten, auch wenn der ursprüngliche furchteinflösende UCS nie wieder Auftritt —> kann nur schwer gelöscht werden
Ist intensive Angst beteiligt, dann kann es sogar nach nur einmaliger Koppelung des NS mit UCS zur Konditionierung kommen (z.B. Autounfall bei Regen —> Panik bei Regen im Auto)
Behandlungstechniken für Patienten mit Angst- und Furchtstörungen
- Gegenkonditionierung nach Jones (1924): Der kleine Peter
> Peter (3 J.) hat Angst vor Kaninchen; Behandlung: Gegenkonditionierung mit Süßigkeiten
> Gebäck (UCS) angeboten —> angenehme Reaktion (UCR)
> gleichzeitig Kaninchen (CS) —> Furcht (CR), aber nur in Ecke des Raumes
> Folgende Tage: immer wenn Peter ein Gebäck aß, Kaninchen etwas näher zu ihm
—> Freude an Keksen ersetzte Angst vor Kaninchen - Systematische Desensibilisierung nach Wolpe (1958)
> Ausgangspunkt: Bestimmte Reaktionen sind unvereinbar —> Mensch kann sich nicht im Zustand der Entspannung befinden und zugleich Furchterlebnisse empfinden
> Methode: Menschen durch geeignete Übungen zur völligen Entspannung bringen und in diesem Zustand mit dem furchtauslösenden Reiz konfrontieren —> Überwindung der Furcht
a) Erstellung einer Angsthierarchie von der am wenigsten bis zu der am stärksten furchteinflösenden Situation
b) Erlernen von Entspannungstechniken
c) Durcharbeiten der Angsthierarchie auf rein mentaler Ebene; dabei Einsatz von Entspannungstechniken
d) Durcharbeiten der Angsthierarchie auf realer Ebene
Anwendungsbereiche des Klassischen Konditionierens: Schulangst
Klassenzimmer bietet viele Möglichkeiten für Schüler, Assoziationen zwischen Bestimmten Ereignissen und emotionalen Reaktionen entstehen zu lassen:
1) Lehrer
2) Unterrichtsfach
3) Unterrichtsmaterialien
4) Schule als Institution
—> Diese NS erlebt der Schüler häufig mit Maßnahmen wie Lob und Tadel, die bei ihm Stolz, Freude oder Unzufriedenheit auslösen —> bei mehrfacher Wiederholung werden NS zu CS
Erklärung:
- Angst vor Lehrperson (Klassisches Konditionieren)
US: Tadel —> UR: Furcht
NS: Lehrer + US: Tadel —> UR: Furcht
CS: Lehrer —> CR: Furcht
—> Nachdem durch klassisches Konditionieren Angst vor dem Lehrer Entstanden ist, kann sich diese Angst durch weitere Konditionierung auf Schulfächer und andere Lehrer übertragen
- Schulangst auf Fächer (= Konditionierung höherer Ordnung)
CS1: Lehrer —> CR: Furcht
CS1: Lehrer + NS2: Mathe-Unterricht —> CR: Furcht
CS1: Mathe-Unterricht —> CR: Furcht - Übertragung auf andere LehrerInnen/Fächer (Reizgeneralisierung)
CS: Lehrer —> CR: Furcht
CS: Alle Lehrer —> CR: Furcht
Anwendungsbereiche des Klassischen Konditionierens: Prüfungsangst
Zwei-Komponenten-Theorie der Prüfungsangst:
- Worry (Sorgengedanken)
> Kognitiv: Fähigkeiten für die Bewältigung der Prüfung als nicht ausreichend betrachtet
> Leistungshinderlich: Teil des Arbeitsgedächtnisses für Sorgengedanken verbraucht
- Emotionality (Aufregung)
> Subjektiv wahrgenommene und interpretierte psychologische Reaktionen, wie z.B. erhöhter Herzschlag
—> Verhalten: wenig effiziente Prüfungsvorbereitung, Vermeidung, Fluchtverhalten (Aufschieben von Lernverhalten)
Prävention von PA und Maßnahmen gegen PA
- Maßnahmen im Unterricht:
> Lehrer sollte das Klassenzimmer stets mit positiven Gefühlen verbinden
> Positives Klassenklima
> Schüler dürfen Misserfolge nicht auf Schule allgemein, sondern nur auf konkrete Aufgabenstellungen beziehen
- Behandlungstechniken:
1. Hierarchie von Angstauslösern aufschreiben
2. Schüler soll sich völlig entspannen, und dann jeden Punkt durchgehen/vorstellen, bis er keine Angst mehr hat
3. Pausen mit Entspannungsübungen zwischen jeder Stufe
Operantes Konditionieren Definition
- Operantes (instrumentelles) Konditionieren = Lernen durch Konsequenzen von Verhalten.
- Operantes Konditionieren ist eine Lernform, bei der die Auftretenswahrscheinlicheit eines Wirkverhaltens unter bestimmten Zuständen ab- bzw. Zunimmt. (Verhalten steht in Verbindung mit Ereignissen, die ihm nachfolgen)
- Operant: jedes Verhalten, das von einem Organismus gezeigt wird und anhand seiner beobachtbaren Effekte auf die Umwelt des Organismus beschrieben werden kann. (Wörtlich: Operant = die Umwelt beeinflussend)
—> instrumentelle Konditionierung: Eine Aktivität ist ein Mittel/Instrument zur Erreichung einer bestimmten Konsequenz
Operantes Konditionieren Überblick (Thorndike —> instrumentelle Konditionierung)
- Versuch nach Thorndike (1898): Instrumentelles Konditionieren
Beobachtung von Katzen, die versuchten, sich aus der sogenannten „Puzzlebox“ zu befreien
> Hungrige Katzen werden in einen Käfig gesperrt, vor dem Futter stand
> Durch einen Tritt auf eine Taste konnte das Versuchstier die Tür öffnen und somit an das Futter gelangen
> Katze zeigte zuerst spontane Verhaltensweisen, um sich zu befreien (z.B. Kratzen an den Gitterstäben
—> trial & error (Lernen durch Versuch und Irrtum)
> Zufälliger Tritt auf die Taste —> Tür öffnet sich —> Katze gelangt an Futter
> Unmittelbar vorausgehendes (zufälliges) Verhalten wird verstärk
—> law of effect (Effektgesetz, Thorndike 1898):
Die Kraft eines Stimulus, eine Reaktion hervorzurufen, wird verstärkt, wenn der Reaktion eine Belohnung folgt, und wird geschwächt, wenn keine Belohnung folgt
—> Konsequenzen als entscheidende Determinante des Verhaltens
Ergebnis: Lernen ist keine Assoziation zwischen zwei reizen, sondern zwischen Reizen (Stimuli) und einer Reaktion (R), gelernt wird durch eine S-R-Verbindung
Verhaltensweise wird so zum Instrument, eine angenehme Konsequenz herbeizuführen und eine unangenehme zu vermeiden —> instrumentelle Konditionierung
Law of Effect (Effektgesetz)
Reaktion (Verhalten) —> befriedigende Konsequenz
Auftretenswahrscheinlichkeit steigt
Reaktion —> nicht befriedigende Konsequenz
Auftretenswahrscheinlichkeit dieser Reaktion sinkt
Operantes Konditionieren Überblick (Skinner —> operantes Konditionieren)
Versuch nach Skinner (1909-1990): Skinner Box
Der Lernpsychologe Burrhus Frederic Skinner setzte sich mit den Arbeiten Thorndikes auseinander. Seine grundlegende Frage war jedoch nicht wie bei Thorndike, unter welchen Bedingungen sich das Verhalten verändern lässt, sondern
wie sich Verhalten durch vorausgegangene Reize unter Kontrolle bringen lassen kann.
Skinner-Box (1930) ist ein Beispiel für operantes Konditionieren
- Futterpille für die Ratte nach Drücken des Hebels —> keinen Einfluss jedoch auf den Zeitpunkt des Drückens
- Zusätzliche vorausgehende Reizbedingung (= diskriminativer Reiz, z.B. Lichtquelle)
- Ratte erhält nur Futter (S) wenn die Lichtquelle (S) eingeschaltet ist
- Tier lernt somit den Hebel nur zu drücken, wenn das Licht angeschaltet ist
Schema:
Vorausgehender Reiz —> Verhalten —> Nachfolgendes Reiz-Erlebnis
S R S
(Licht an) (Hebel drücken) (Futter)
Diskriminativer Reiz
Die Reize, die einer Situation vorangehen, erlangen durch Assoziation mit Verstärkung oder Bestrafung die Funktion, das Verhalten festzulegen.
—> Organismen lernen, dass ihr Verhalten bei manchen Reizgegebenheiten, nicht jedoch bei anderen eine bestimmte Wirkung (Verstärkung/Bestrafung) hat.
Beispiele:
- Andere Reaktionen bei roter als bei grüner Ampel - Kind soll im Unterricht ruhig sitzen, darf aber in den Pausen laut und rege sein
Unter Laborbedingungen kann bei Vorliegen diskriminativer Reize durch die Manipulation der Verhaltenskonsequenzen das Verhalten eines Organismus weitgehend kontrolliert werden.
Bsp.: Tauben können Körner nach dem Picken auf eine Scheibe nur gegeben werden, wenn grünes Licht scheint, und nicht bei rotem. —> grünes Licht = diskriminativer Hinweisreiz
Ein Reiz, der Verstärkung signalisiert, wird als positiver diskriminativer Reiz (S^D) bezeichnet. Der Reiz, der keine Verstärkung signalisiert, wird als negativer diskriminativer Reiz (S^g) bezeichnet
Generalisierung: Die Verhaltensweise, die ein Organismus als Reaktion auf diskriminatorische Reize zeigt, wird auf andere Reize, die dem diskriminativer Reiz ähnlich sind, generalisiert.