Bodenkunde - Teil 1 - 4 Flashcards
(42 cards)
Definition
“Standort”
im ökologischen Sinn
Standort = zusammenfassende Bezeichnung für die Umweltbedingungen (Klima, Boden, Schnee etc.) die auf einen Organismus (z.B. Bäume) einwirken.
Unterschied zw. Standortfaktoren und den (direkt wirkenden) Umweltfaktoren
Es wird unterschieden zw. den unmittelbar auf die Pflanze wirkenden primären Standortfaktoren und den mittelbar wirksamen sekundären Faktoren unterschieden:
Standortfaktoren für Vegetation sind
- Geländefaktoren (indirekt wirkend):
- Klima (Luftdruck, Strahlung, Temperatur, Niederschläge, Luftfeuchte, Blitzschlag, Wind)
- Relief (Geländeform, Höhenlage, Hangneigung, Exposition)
- Boden (Horizontfolge, Korngröße, Humusgehalt, pH-Wert, chem. Zusammens., Wassergehalt)
- Biotische Faktoren (Konkurrenten, Symbiosen, Parasiten, Tiere, Mensch)
- Umweltfaktoren (unmittelbar/direkt auf Pflanzen wirkend):
- Energiequellen (Licht, Wärme)
- Stoffe (H2O, C, O, Nährstoffe, Spurenelemente, Sonstige)
- Raumbeschaffenheit (verfügbarer Raum, Medien: Luft, Wasser, Eis, Bodensubstanz, Substrat, Druck)
- Mechanische Einwirkungen (Beschädigung, Verbiegung, Losreißen haftender Pflanzen, Zerstörung)
Jeweils 3 Beispiele für abiotische und biotische Standortfaktoren, die Einfluss auf das Ökosystem Wald haben:
Abiotische Standortfaktoren:
- Licht
- Wasser
- Klima und Temperatur
- chem. Faktoren (pH-Wert, Stickstoff N, Salz, Schwermetalle)
- mechan. Faktoren (Wind, Wasser, Schneefall, Blitzschlag, Erosion,..)
Biotische Standortfaktoren, der lebenden Umwelt, wie
- Nahrung
- Konkurrenten
- Feinde
- Krankheitserreger
Unterschied zw. forstlicher Bestandsaufnahme und einer forstlichen Standortaufnahme:
Forstliche Bestandsaufnahme:
- beinhaltet Baumbestand (Altersstruktur, Artenzusammensetzung, Nutzung des Holzes)
Forstliche Standortaufnahme:
- Ziel ist die Erfassung der natürl. Gegebenheiten, die die Produktivität eines Standortes bedingen
- forstl. Standort ist die Gesamtheit der für das Wachstum der Bäume bedeutenden Umweltbedingungen
- beinhaltet die dort vorhersch. Standortbedingungen (Bodenparamter, Klima, pH etc.)
Definition Standortstyp
Ein Standortstyp ist die aus der Betrachtung realer Standorte abgeleitete und idealisierte Beschreibung eines Standortes.
Mit floristischen, standörtlichen und strukturellen Merkmalen!
Ansatz: 1.Wälder vergleichen 2.ähnliche Wälder zu Gruppen zusammenfassen 3.auf gemeinsame Merkmale der Gruppen zurückgreifen um weitere ähnliche Wälder mit denselben Merkmalen zu erkennen und der ursprünglichen Gruppe von Wälder (Standorten) zuordnen.
Was ist ein Naturwald ?
Wälder wie sie ohne große menschliche Einwirkungen, unter den vorherschenden standörtl. Bedingungen aussehen würden.
Also: Wälder die nur soweit beeinflusst sind, dass sich Baumartenmischung und Struktur innerhalb einer Baumgeneration in den ursprüngl. Zustand zurückentwickeln können.
-> Die Orientierung an natürlichen Zuständen hilft z.B. bei der Einschätzung des Hemerobiegrades
Was sind Gesteine, woraus setzen sie sich zusammen ?
- Gesteine sind verschiedene zusammengesetzte Mineralien
- Minerale sind die Grundbausteine. Sie bestimmen die physikalischen und chem. Eigenschaften von Gesteinen
- es gibt basisches, intermediäres (magmatisches) und saures Gestein.
Welche Gesteinsgruppen unterscheidet man ?
- Magmatite (Erstarrungsgesteine/ Tiefengestein)
- Sedimente (Absatzgestein)
- Metamorphite (Umwandlungsgesteine) z.B. durch extremen Druck entstanden
Die Magmatitgesteine sind die ältesten, aus ihnen entstehen sowohl die Sedimentgesteine als auch die Metamorphitgesteine!
Welche Untergruppen umfasst die Gesteinsgruppe der Magmatite ?
- Plutonite (z.B. Granit)
sind sogenannte Tiefengesteine. die in der Erdkruste durch langsames Abkühlen entstanden, was zu einer körnigen Struktur führte. - Vulkanite (z.B. Basalt)
sind sogen. Ergussgesteine, die an der Oberfläche entstanden. Schnelles Abkühlen führte zu einer feinkörnigen Struktur, bis hin zu einer dichten Masse.
Der Boden als zentrales Umweltmedium hat Einflüsse auf:
- das Grundwasser
- die Biodiversität
- Oberflächengewässer
- Luft
- Biomasse Produktion (z.B. Landwirtschaft= Nahrung)
- Gesundheit
Aufgaben der Landschaftsplanung
- Landschaftsanalyse (Erkundung der Landschaftsstruktur)
- Landschaftsdiagnose (was leistet die Landschaft vs. gesellschaftl. Anforderungen an die Landschaft)
- Landschaftsbewertung
- Landschaftsprognose (Einschätzung möglicher, vorteilhafter, notwendiger oder risikobehafteter Landschaftsveränderungen)
- Planung und Landschaftsprojektierung (
- Landschaftsbehandlung (konservierend-stabilisierend, prozessführend, oder baulich-technisch)
Was kann ein Blick in den Boden verraten ?
- Farbe und Struktur geben Hinweise auf die Wirkung verschiedener Standortfaktoren.
Bsp.: Zersetzung und Abbau der organ. Rückstände in der organ. Auflage
- Liegen mehrere Schichten von Nadeln und Blättern dicht übereinander, ist das ein Zeichen dafür dass der Abbau in einem Jahr nicht möglich ist. (Ist ein Zeichen dass die Mineralisationsleistung der Bodenorganismen nur gering ist. -> fühlen sich nicht richtig wohl.
Mögliche Ursachen sind vielfältig und können auch natürlichen Ursprungs sein, z.B.: Klima (Sturm z.B.), Abbaumilieu, Menge und Zusammensetzung der organ. Rückstände.
• Bei südexponierter Hanglage kann Trockenheitsstress bei Vegetation entstehen.
Gibt es in der Natur scharfe Grenzen ?
Antwort begründen
Grundsätzlich nein!
Weil die Vegetation und Standorte sich kontinuirlich verändern.
Scharfe Grenzen entstehen nur dann, wenn ganz plötzlich ein bestimmter Faktor zu wirken beginnt, z.B. Hangrutsch (Schuttstrom), Lawinenbahnen, Felswand, geologische Grenze etc.
Woraus setzt sich ein Physiotopgefüge zusammen ?
Ein Physiotopgefüge besteht aus einzelnen Physiotopen (Geotopen). Ein Physiotop ist eine Einheit eines Lebensraumtyps der ganz bestimmte Eigenschaften aufweist.
Geologie
Schalenaufbau der Erde
Von innen nach außen:
- Kern
- Kernschale
- Mantel
- Oberkruste und Unterkruste
Der Kern und die Kernschale bestehen aus Ni, Fe, Mg (Nifema)
Die obere Schicht der Erdkruste besteht aus Si, Al (Sial)
Die untere Schicht der Erdkruste aus Si, Mg (Sima)
Welches sind die Hauptpflanzennährstoffe ?
Calcium (Ca), Kalium (K), Magnesium (Mg), Phosphor (P), Schwefel (S)
Was bedeutet Sedimentation ?
Ablagerung von Material an Land und im Meer.
Verfestigte Sedimente (Ablagerungen) werden Sedimentgesteine genannt, unvergestigte Lockersedimente.
Unterteilung von Sediment- Gesteinen
In:
• klastische Sedimente
(entstehen aus den Trümmern anderer Gesteine bei physikalischer Verwitterung. Bilden steinig-kiesige Sedimente oder Konglomerate (Sedimente mit Kittsubstanz/Bindemittel wie Ton)
So entsteht zum Beispiel Löss-Boden
• biogene Sedimente
(tierische “Knochenreste”. Nach dem Absterben sinken die harten Teile auf den Boden, aus denen dann die biogenen Sedimente entstehen)
• chemische Sedimente (Bei Verwitterung fällt Material an, das in Wasser löslich ist (Ca, Mg, K, Na). Bei Veränderung der Löslichkeitsverhältnisse durch pH, Temperatur oder Druckveränderungen folgt die Ausfällung (=Ausscheidung eines gelösten Stoffs aus einer Lösung) als Festsubstanzen (Präcipitate): - Gips (Ca-Sulfat) - Dolomit (Ca-/Mg- Carbonat) - Kalkstein (Ca- Carbonat) - Salzlagerstätten (NaCl, KCl, MgCl2)
Wichtige Sedimentgesteine sind:
Klastische Sedimente:
- Konglomerat
- rotbrauner Sandstein
- Siltschiefer
Chemische Sedimente:
- Kalkstein
Biogene Sedimente:
- Muschelkalk
- Braunkohle
Entstehung von Metamorphiten (Umwandlungsgesteinen):
- durch ständige Bewegungen in der Erdkruste verlagern sich Gesteine und gelangen in tiefere Schichten in denen sie Druck und Hitze ausgesetzt sind.
- dadurch erfolgt eine Umwandlung der Minerale, aber der feste Zustand wird beibehalten
- die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Gesteine verändern sich jedoch.
- dieser Umwandlungsprozess wird als Metamorphose bezeichnet
• eine spezielle Form ist z.B. die Kontaktmetamorphose. Hier entsteht die Umwandlung durch Temperaturveränderungen am Umgebungsgestein, (bsp. Magma in der Nähe)
Was ist Gesteinsmetamorphose ?
Die Umwandlung eines Gesteins erfolgt unter sich ändernden physikalischen und chemischen Bedingungen (Verändung von Temperatur ujd Druckbedingungen)
- diese Veränderung vollzieht sich durch Umkristallisation mit oder ohne Verformung des Gesteinsgefüges und unter Beibehaltung des festen Zustandes
- dabei entsteht aus dem Ausgangsgestein ein metamorphes Gestein (Metamorphit)
Wichtige metamorphe Gesteine
Metamorphite Variante 1: Entstehung infolge der Erhitzung des Nebengesteins (Kontaktmetamorphose)
- Fruchtschiefer
- Hornfels
- Variante: Entstehung infolge hohem Drucks und hoher Temperatur in tieferen o. Weiter entfernten Bereichen der Erdkruste (Regionalmetamorphose)
- Phyllit
- Glimmerschiefer
- Gneis
- Marmor
Welche Gesteine kommen in der Erdkruste am häufigsten vor ?
Magmatite
mit 42% Volumenprozent der Erdkruste
Welche Gesteine kommen in der Kasseler Umgebung vor ?
- Buntsandstein (Nord, Ost, Süd)
- Kalkstein (West)
- Basalt