Chapter 6: Beurteilung der GPKR und Deckungsbeitragsrechnung Flashcards Preview

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Flashcards in Chapter 6: Beurteilung der GPKR und Deckungsbeitragsrechnung Deck (16)
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1
Q

Beurteilung der GPKR

A
  • Prinzipien der Kosten- und Erlösverteilung in der GPKR
    • Trennung in fixe und (beschäftigungs-)variable Kosten
    • Keine Schlüsselung der fixen Kosten auf die Kostenträger
  • Grundsätzliche Unterschiede zwischen Voll- und Teilkostenrechnung
    • Unterschied vor allem in der Kostenträgerrechnung
    • Kostenschlüsselung der Fixkosten (echten Gemeinkosten) in der Vollkostenrechnung zwangsläufig oftmals relativ willkürlich Selbstkosten mit Interpretationscharakter
  • Durch die konsequente Trennung in verursachungsgemäße und nicht verursachungsgemäße Kostenzurechnung werden die realen Kostenzusammenhänge in Teilkostenrechnungen präziser abgebildet
2
Q

Real- und Entscheidungstheoretische Fundierung

A
  • Grundlage der GPKR bildet die betriebswirtschaftliche Produktions- und Kostentheorie (Gutenberg/Kilger / Pampel / Vikas)
  • Beschäftigung als zentrale Kosteneinflussgröße; eine (Bestands-)Bewertung erfolgt zu Teilkosten mit Hilfe eines Systems vielfältiger direkter und indirekter Bezugsgrößen (für Fixkosten werden keine Instrumentarien zur Verfügung gestellt)
  • Nutzung linearer, mehrvariabliger Kostenfunktion lässt sich theoretisch fundieren Ausgeprägte theoretische Fundierung der GPKR
3
Q

Grundsatz entscheidungsrelevanter Kosten

A
  • Fixe und variable Kosten als Ausdruck der Separation des Entscheidungsfeldes.
  • Unterschiedliche Situationen für das Auftreten fixer Kosten:
  • Einteilung der Gesamtkosten in fixe und variable Kosten entspricht in etwa einer Gliederung in kurz- und langfristige Entscheidungsprobleme
  • Kurzfristige Entscheidungen auf Basis der GPKR
    Langfristige Entscheidungen auf Basis von Investitionsrechnungen.
4
Q

Entscheidungsrelevanz von Fixkosten

A
  • Bei alternativenunterschiedlichen Fixkosten ist die Entscheidungsrelevanz gänzlich unumstritten, egal ob sichere oder unsichere Fixkosten vorliegen.
  • Als Problem erweisen sich die alternativenidentischen Fixkosten:
    • Entscheidungsrelevanz bei Sicherheit
      ​Relevanz haben nur diejenigen zukünftigen, erwarteten Kosten, die beeinflussbar und alternativenspezifisch sind (Kilger / Pampel / Vikas)
      • Fixkosten grundsätzlich irrelevant
    • Entscheidungsrelevanz bei Unsicherheit
      • Auch alternativenidentische sichere Fixkosten können bewertungsrelevant sein
      • Intuition: Mit sinkender Armut bzw. steigendem Reichtum wächst auch das Interesse an Lotterie-Spielen
5
Q

Entscheidungsrelevanz von Fixkosten - Beispiel

A
  • Relevanz von Fixkosten bei Risikoaversion – Beispiel
    • Prämissen
      Vermieter hat sichere Fixkosten in Höhe von 500 € pro Monat
      A zahlt feste Miete in Höhe von 2500 € pro Monat
      B zahlt bei schlechtem Umsatz 600 €/Monat, bei gutem Umsatz 6400 €/Monat Nutzenfunktion N(z) = z1/2
      • Vertragsvarianten
6
Q

Erwartungswerte des Risikonutzens

A
  • Die Berücksichtigung der alternativengleichen Fixkosten führt zu einer Umkehrung der Alternativenfolge
  • Auch (alternativenidentische) Fixkosten können entscheidungsrelevant sein
  • Risikonutzenfunktion und Separation des Entscheidungsfeldes Bei Risiko sind Fixkosten grundsätzlich nur irrelevant bei:
    • Risikoneutralität
    • konstanter absoluter Risikoaversion (exponentielle Nutzenfunktion)
7
Q

Beispiel zur Anpassung der Nutzenfunktion

A
  • Ann.: Vermieter hat konst. sonstiges Einkommen E von 1200
  • Vermögensmaximierung Z = E + G = E + D - F (mit E= Einkommen, G = Gewinn, D = Deckungsbeitrag, F = Fixkosten)
8
Q

Ted Alternativenidentische Kosten relevant?

A
  • Alternativenidentische sicher und unsichere Kosten können bei Risikoaversion relevant sein.
  • Fixkosten sind bei Risiken relevant
  • Fixkosten können aber implizit durch Anpassung der Nutzenfunktion in der GPKR CVU uh Rechnung getragen werden!
9
Q

Entscheidungen über Produktions- und Absatzprogramm

A
  • Ohne Engpass
    • Kurzfristige Entscheidungen über das Produktions- und Absatzprogramm können anhand von Deckungsbeiträgen problemlos vorgenommen werden.
  • Mit einem Engpass
    • Besteht ein Engpass, so sind relative Deckungsbeiträge pro Engpasseinheit zu ermitteln, welche zur Entscheidungsfindung nach der Höhe zu ordnen sind.
  • Mit mehreren Engpässen
    • Existieren mehrere Beschränkungen, bedarf es komplexerer Verfahren auf Basis der GPKR, zum Beispiel: Simplex-Algorithmus.
  • –> Verwendbarkeit des GPKR für Produktions- und Absatzentscheidungen
10
Q

Unterstützung der Preispolitik

A
  • Ermittlung von Preisobergrenzen für Beschaffungsgüter
  • Ermittlung von Preisuntergrenzen für Absatzgüte
  • Die (beschäftigungs-)variablen Kosten bilden einen Bestandteil der Preisgrenze; abbaufähige bzw. zusätzliche Fixkosten sind ggf. auch zu berücksichtigen.
  • Verwendbarkeit der GPKR zur Bestimmung von Preisgrenzen
11
Q

Break-Even-Analyse

A
  • Genereller Zweck der Break-Even-Analyse
    • Bestimmung derjenigen Absatzmenge (oder desjenigen Erlöses), durch den die Gesamtkosten gerade gedeckt sind (oder ein Mindestgewinn) realisiert wird. [Punkt = Gewinnschwelle, Deckungspunkt, kritische Menge, Breal-Even-Punkt]
    • Durchführung der Break-Even-Analyse für ein Produkt Gewinnschwelle x0 = Fixe Kosten / Stückdeckungsbeitrag
    • Break-Even-Analyse bei Mindestgewinn G*
      x0 = (Fixe Kosten + G*) / Stückdeckungsbeitrag
    • –> Verwendbarkeit der GPKR für Break-Even-Analysen
12
Q

Bildung von Lenkungspreisen

A
  • Grundidee der Pretialen Lenkung
    • Lenkung des innerbetrieblichen Leistungsaustausches nach dem Marktmechanismus (dezentrales Vorgehen).
    • Eine optimale kurzfristige interne Koordination erfolgt, indem Verrechnungspreise in Höhe der Grenzkosten (= variable Kosten bei linearer Kostenfunktion) festgesetzt werden; (bei einem Engpass oder bei mehreren Engpässen sind eventuell alternative Geltungszahlen optimal)
  • Verwendbarkeit des GPKR zur innerbetrieblichen Lenkung
13
Q

Verwendbarkeit für Kontrollzwecke

A
  • Ermittlung von Plan-, Soll- und Istgrößen für die Kontrolle
  • Bereichsbezogene Kontrollen –> Kostenstellen
  • Abweichungsanalysen –> Ursachen
  • Verwendbarkeit des GPKR für Informations- und Kontrollzwecke
14
Q

Anpassungsfähigkeit

A
  • Erweiterung um Fixkostenverteilung ohne größere Probleme
  • Erfassung von Leistungsprozessen außerhalb der Fertigung, z.B. in der Verwaltung, durch Erweiterung um direkte Bezugsgrößen
  • Einbindung Prozesskostenrechnung auf Teilkostenbasis (ohne Gesamtkonzeptänderung)
  • Verschiedene Formen der Periodenerfolgsrechnung denkbar; ein Ausbau einer ein- zu einer mehrstufigen DB-Rechnung z.B. ist weitgehend unproblematisch
  • hohe Anpassungsfähigkeit der GPKR
15
Q

Wirtschaftlichkeit

A
  • Aufwändige Einführung: Analytische Kostenplanung, Bezugsgrößenermittlung etc. mit relativ hohen (Personal-)Kosten und gesteigertem EDV-Einsatz verbunden
  • Der Nutzen der GPKR liegt v.a. in der Informationsbereitstellung für die kurzfristige Entscheidungsfindung und für die kurzfristige Steuerung und Kontrolle
  • –> Kosten-Nutzen-Relation!
16
Q

Fazit GPKR

A
  • GPKR ist theoretisch gut fundiert
  • Die Informationen eignen sich für (kurzfristige) Planungszwecke wie die
    • Bestimmung des Produktions- und Absatzprogramms
    • Unterstützung der Preispolitik
    • Durchführung einer Break-Even-Analyse
    • Bestimmung von internen Lenkungspreisen
  • Ferner eignen sich die Informationen aus der GPKR auch für Kontrollen
  • Latente Gefahr, dass die Grenzkostenkalkulation Preissenkungen auslöst, so dass langfristig die Fixkosten nicht gedeckt sind
    • Aber: Preise leiten sich i.d.R. nicht aus Kosten ab. Die Kostenrechnung soll lediglich Informationen liefern, die Marktpreise noch akzeptieren können (Preisuntergrenze)