Chirurgische Notfälle Flashcards
(36 cards)
Welche Unfallursachen können Hinweise auf schwere Verletzungen geben?
- Rasanztraum
- Starke Fahrzeugdeformationen
- Mitfahrer tot oder schwer verletzt
- Weg- bzw. Herausschleudern
- Angefahrene Personen > 30 km/h *
- Sturz aus großer Höhe > 3m *
- Einklemmungen und Verschüttungen *
- Explosion
- Stich- und Schussverletzungen*
- Annahme einer gefährlichen Verletzung bis Beweis des Gegenteils
Welche Versorgungskonzepte gibt es und was besagen diese?
“stay and play”: Umfangreiche Versorgung vor Ort auf Kosten der Einsatzdauer
-> Z.B. Herzinfarkt
“treat and run”: suffiziente lebensrettende Sofortmaßnahmen bei relativ kurzer Einsatzdauer
-> Z.B. Öffnung einer Unterarmarterie
“load and go”: schneller Transport und kurze Einsatzdauer auf Kosten der Maßnahmen
-> Z.B. Beckentrauma
Was ist ein Schädelhirntrauma?
Kopfverletzung mit Beteiligung des Gehirnes und/oder seiner umgebenen Strukturen (z.B. Hirnhäute, Blutgefäße).
In welche Schweregrade wird das SHT unterteilt? Wie lässt sich ein SHT weiter unterteilen?
SHT Grad I / Gehirnerschütterung (Comotio Cerebri):
- Bewusstlosigkeit < 15 Min
- verlangsamt und verwirrt
- Unfallhergang vergessen (retrograde Amnesie)
SHT Grad II / Gehirnprellung (Contusio Cerebri):
- Bewusstlosigkeit > 15 Min, < 24 h
- Schädigung der Hirnsubstanz
SHT Grad III / Gehirnquetschung (Compressio Cerebri):
- Bewusstlosigkeit > 24 h
- Schwere Schädigung der Hirnsubstanz
Weitere Unterteilung:
Geschlossenes SHT <=> Offenes SHT
-> Abhängig Verletzung Dura Mater (außer Hirnhaut)
Was weist auf eine Schädelbasisfraktur hin?
- Starke Gewalteinwirkung
- Häufig von außen keine Verletzung sichtbar
- Liquoraustritt aus Ohr und Nase, Häufig mit Blut vermengt
- > Tupftest (setzt sich gelblich ab)
- Monokel- oder Brillenhämatom
Was ist die Glasgow Coma Scale (kurz GCS)?
Hilfsmittel zur Beurteilung des Neurologischen Zustandes eines Pat.
13-15: leichtes SHT
9-12: mittleres SHT
3-8: schweres SHT -> Schutzintubation
Augen öffnen: spontan (4), auf Aufforderung (3), auf Schmerzreiz (2), keine Reaktion (1)
verbale Kommunikation: konversationsfähig, orientiert (5); konversationsfähig, umorientiert (4); unzusammenhängende Wörter (3); unverständliche Laute, Stöhnen (2); keine verbale Reaktion (1)
motorische Reaktion: befolgt Anweisungen (6); Schmerzabwehr gezielt (5); Schmerzabwehr ungezielt (4); Beugesynergismen auf Schmerzreiz (3); Strecksynergismen auf Schmerzreiz (2); keine Reaktion auf Schmerzreiz (1)
Welches Symptome gehören zu den Hirndruckzeichen?
- Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit (GSC erheben)
- “Cheyne Stokes” oder “Biotatmung” (Atemmuster mit Apnoe-Phasen)
- Druckpuls
- hocher RR u. niedriger Puls (-> “Cushing Reflex”)
- Pupillendifferenz oder lichtstarre Pupillen
- Krampfanfälle
- Meningismuszeichen (Nackensteifigkeit, Test durch STU/Bodycheck)
Welches Symptome gehören zu den Hirndruckzeichen?
- Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit (GSC erheben)
- “Cheyne Stokes” oder “Biotatmung” (Atemmuster mit Apnoe-Phasen)
- Druckpuls
- hocher RR u. niedriger Puls (-> “Cushing Reflex”)
- Pupillendifferenz oder lichtstarre Pupillen
- Krampfanfälle
- Meningismuszeichen (Nackensteifigkeit, Test durch STU/Bodycheck)
Welche Symptome weisen auf ein SHT hin?
- Amnesie (Gedächtnisverlust)
- Evtl. Sprachstörungen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit u. Erbrechen
- Blutungen aus Nase u. Ohr
- Monokel- bzw. Brillenhämatom
- Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit
Welche Symptome weisen auf ein SHT hin?
- Amnesie (Gedächtnisverlust)
- Evtl. Sprachstörungen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit u. Erbrechen
- Blutungen aus Nase u. Ohr
- Monokel- bzw. Brillenhämatom
- Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit
Welche Maßnahmen sind bei einem SHT zu ergreifen?
- cABCDE-Schema
- OKH-Lagerung
- Notarztnachforderung (ggf. RTH in Erwägung ziehen)
- O2-Gabe (Ziel: 94-98%)
- i.V.-Zugang mit VEL
- Monitoring: SpO2, RR, EKG, BZ
- Zügiger Transport -> “Load&Go”
- Voranmeldung in neurologischer Zielklinik
- Medikamente (Analgesie, evtl. Narkose)
wie lassen sich das Thoraxtrauma unterteilen?
Stumpfes Thoraxtrauma <=> Spitzes/Penetrierendes Thoraxtrauma
Was versteht man unter „paradoxer Atmung“ ?
Folge einer Rippenserienfraktur bei der es durch ein völlig frei bewegliches Segment zu einer paradoxen Atmung kommt.
Inspiration: Einfallen des Segmentes
Exspiration: Ausdehnen des Segmentes
Was ist ein Pneumothorax?
Verletzung des Pleuraspalt, dadurch entweichen des negativen intrapleuralen Drucks
-> Luftansamlung im Pleuraraum, Sauerstoffaustausch reduziert
Sonderform: Spontanpneumothorax
Was ist ein Spannungspneumothorax?
Form des Pneumothorax, Besonderheit: Ventilmechanismus („Luftsaugende Wunde“)
Hoher interpleuraler Druck, Verdrängung des Mediastinum (u.A. Herz)Druck auf Hohlvene, gesunde Lungenseite
-> Sauerstoffaustausch reduziert
Was ist ein Hämathotorax?
Verletzung von Herz und/oder Lunge
-> Ansammlung von Blut in Pleuraspalt
Vermutung durch Perkusion bzw. wachsende Hämathome auf der betroffenen Thoraxhälfte
! Evtl. hoher Blutverlust, hämorrhagischer Schock möglich
Welche Symptome weisen auf ein Thoraxtrauma hin?
- Dyspnoe
- Zyanose
- Tachypnoe
- Atemabhängige Schmerzen
- Gestaute Halsvenen
- Luftansammlung unter der Haut (Emphysem)
- Aufgehobenes oder abgeschwächtes Atemgeräusch
- Pathologische Atemtypen (z.B. paradoxe Atmung)
Welche Maßnahmen sind bei einem Thoraxtrauma zu ergreifen?
Basismaßnahmen:
- cABCDE-Schema
- „Load and Go“ Situation?
- OKH-Lagerung
- O2-Gabe, hochdosiert
- Monitoring: SpO2, RR, EKG
- Wärmeerhalt
- i.V.-Zugang mit VEL
- Notarztnachforderung
Erweitert:
- Schmerzbekämpfung (Analgesie)
- Evtl.Schocklagerung
- Evtl. Schockbehandlung (RR: niedriges, stabiles Neveau!)
- Evtl. Entlastungspunktion
- Evtl. Thoraxdrainage
- Ggf. Intubation mit Narkose
Wie lassen sich Extremitätentraumatha einteilen?
Verstauchung (Distorsion): Gelenk wird kurzzeitig überdehnt
Verrenkung (Luxation): Gelenkbildende Knochen sind fehlgestellt (zueinander)
Bruch (Fraktur): Kontinuitätsunterbrechung eines Knochen (zwei oder mehr Bruchstücke)
Abriss oder Abtrennung (Amputation): Teilweise (subtotale) oder vollständige (totale) Abtrennung von Körperteilen
Welche Gefahren bestehen bei einem Extremitätentrauma?
- Blutungen
- Durchblutungsstörungen
- Nervenschäden
- Kompartmentsyndrom (Sammlung von Flüssigkeit in Muskelgruppen -> Erhöhter Druck u. gestörte Blutversorgung)
Welche Blutverluste können bei einzelnen Blutungsräumen kommen?
Oberarm: 1l Unterarm: 0,5 l Becken: 5l ! Verbluten in das eigene Becken Oberschenkel: 2l Unterschenkel: 1l
Welche Frakturformen gibt es?
Inkomplett:
- Knochen teilweise intakt: Risse, Spalt im Knochen (Fissur), Grünholzfraktur (bei Kindern)
Komplett:
- Disloziert: Bruchstücke sind deutlich zueinander verschoben
- Nicht disloziert: Bruchstücke stehen zueinander
In welche Grade lassen sich Frakturen unterteilen?
Grad I: Mind. teilweise durchstoßene Haut, keine größere Weichteilschädigung
Grad II: Größere Haut oder geringer Weichteilschaden, z.B: durch Quetschung
Grad III: Massive Verletzung wichtiger Begleitstrukturen (Muskeln, Blutgefäße, Sehnen oder Nerven)
Grad IV: Vollständige oder teilweise Amputation
Wie wird eine Fraktur versorgt?
- Offene Verletzungen steril abdecken
- Entfernen von Kleidung und Schmuck
- DMS-Kontrolle
- Wundauflage entfernen
- Verband mit Wundauflage
- Immobilisation