Diagnostik Flashcards

1
Q

pädagogisch-psychologische Diagnostik

A

die Bezeichnung für alle Methoden und deren Anwendung, welche zur Messung bzw. Beschreibung inter- und intraindividueller Unterschiede verwendet werden.

(Dorsch)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Zielsetzung der pädagogisch-psychologischen Diagnostik

A

Beschreibung

Erklärung

Vorhersage

Interpretation

Evaluation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Lerprozessdiagnose vs. Leistungsdiagnose

A

Lernprozessdiagnose:
Diagnose des Lernprozesses: Wahrnehmung individueller Fehlvorstellungen, Lernstrategien, Verständnisschwierigkeiten etc.

Leistungsdiagnose:
Diagnose der Lernergebnisse, z.B. Zensurengebung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Methoden der Diagnostik

A

Befragung

Verhaltensbeobachtung

Schulische Leistungsbeurteilung

Schulleistungstests

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Evaluation

A

Evaluation umfasst alle Arten der Bewertung von Gegenstanden (z.B. ein Programm, ein Training, eine Therapie), inklusive einer Bewertung des Prozesses der Bewertung. Die Basis dieser Bewertung ist das Evaluationskriterium (z.B. Wirksamkeit, Transfererfolg, Kosten-Nutzen-Bilanz, Nachhaltigkeit, …)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Arten von Evaluation

A

Formative Evaluation: begleitende Bewertung, welche die Entwicklung einer bestimmten Maßnahme optimieren soll.

Summative Evaluation: abschließende Bewertung von Produkten oder Wirkungen von Maßnahmen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Objektivität

A

Grad, in dem die Ergebnisse unabhängig vom Untersucher sind

  • Durchführungsobjektivität
  • Auswertungsobjetivität
  • Interpretationsobjektivität

Objektivität ist Voraussetzung dafür, dass eine Messung zuverlässig und gültig ist!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Durchführungsobjektivität

+ Herstellung Faktoren, Probleme, Verbesserung

A

gleiche Bedingungen für alle Prüflinge; Ergebnisse sind unabhängig von Verhaltensunterschiede des Prüfers
während der Prüfung.

Herstellung: Standardisierung

  • situative Faktoren: z.B.: gleiche Hilfsmittel, gleiche Bedingungen der Situation ( Zeit, Raum), gleiche Aufgaben
  • Personale Faktoren: z.B. Müdigkeit des Prüflings oder Prüfers, Ängstlichkeit
  • Fragenauswahl: gleiche Aufgaben für alle Prüflinge

Überprüfung: Video-Beobachtung der Durchführung

Probleme:
− Personale Faktoren können kaum beeinflusst werden
− Mündliche Prüfungen: unterschiedlicher Zeitpunkt der Prüfung, individuelle Fragen

Maßnahmen zu Verbesserung:
− Angstabbau durch angenehme Prüfungsathmosphäre
− Überprüfung, ob Prüfungsanweisungen verstanden wurden
− Reflexion der Beurteilungsfehler
− Standardisierte Rahmenbedingung in der Interaktion

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Auswertungsobjektivität

+ Herstellung, Probleme, Verbesserung

A

Verschiedene Untersucher gelangen bei Verhaltens- oder Leistungsmessung zu gleichem Ergebnis

Herstellung:
Beurteilung nach festgelegten Kriterien (numerische oder kategoriale Auswertungsregeln);
Geschlossene Antwortformen (Multiple- Choice)

Probleme:

  • mündliche Prüfungen und Tests mit freien Antworten
  • Aufsätze

Maßnahmen:

Kriterienkatalog

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Interpretationsobjektivität

+ Herstellung, Probleme, Verbesserung

A

Auswertungsergebnisse werden gleich interpretiert, d.h. es werden die gleichen diagnostischen Schlussfolgerungen gezogen

Herstellung:

− Normierte Leistungstests, bei denen Rohwerte zu Normen zugeordnet werden

− Notengebung: Festlegung, welche Punktanzahl welche Note ergibt (Notenschlüssel)

Probleme:
− unterschiedliche, zahlreiche Informationen, komplexe Diagnosen (z.B. Übertritt nach Grundschule)viele subjektive Einflüsse

Maßnahmen:
− Gewichtung verschiedener Faktoren offenlegen

− genügend Zeit zwischen Durchführung der Prüfung und Beurteilung der Prüfungsleistung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Reliabilität

+ Herstellung, Überprüfung

A

Messgenauigkeit einer Messung; Ergebnis ist bei mehrmaliger Messung gleich

Standardmessfehler:
− Jede Messung ist mit Fehlern behaftet
− Bei Test erfasster Wert setzt sich aus wahren Wert und Fehlerwert zusammen

Herstellung:

− Voraussetzung: Objektivität

− mittlere Aufgabenschwierigkeit

− Trennschärfe

− ausreichende Testlänge

− viele Messungen

Überprüfung: Wiederholungsreliabilität, Paralleltestreliabilität, Split-Half-Reliabilität, Konsistenzanalyse

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Wiederholungsreliabilität

A

gleicher Test wird nach einiger Zeit bei gleicher Person wiederholt; Testwerte werden korreliert; Berechnung des Retest- Reliabilitätskoeffizient

Voraussetzung: zeitliche Stabilität des Merkmals

Probleme: Übungseffekt; Merkmale, die nicht zeitstabil sind (Schulleistung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Paralleltestreliabilität

A

Zwei gleichwertige Textformen werden zu einer Messgelegenheit gegeben; Korrelation von Testform A mit Testform B; Berechnung des Äquivalenzkoeffizienten

Schwierigkeiten:
− Erstellung gleichartiger Items
− Erstellung doppelter Itemanzahl

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Split-Half-Reliabilität

A

Vorlage eines Tests zu einem Messzeitpunkt

Teilung des Tests in zwei gleich große Teile nach
Testdurchführung

Korrelation der Ergebnisse der beiden Testteile.

Schwierigkeit: Test muss stimmig sein

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Konsistenzanalyse

A

Zerlegung des Tests in einzelne Items

Schätzung der Reliabilität durch Korrelation der Ergebnisse der einzelnen Aufgaben (Homogenitätskoeffizient)

Schwierigkeit: Aufgaben müssen homogen sein

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Validität

+ versch. Arten

A

Test misst, was er messen soll

Grad der Genauigkeit, der angibt, dass der Test das misst, was er messen soll;
Einziges inhaltliches Hauptgütekriterium –> wichtigstes Gütekriterium!

  • Inhaltsvalidität
  • Empirische Validität (Vorhersagevalidität)
  • Konstruktvalidität
17
Q

Inhaltsvalidität

+ Unterteilung, Überprüfung, Herstellung

A

Aufgaben des Tests repräsentieren das zu erfassende Persönlichkeitsmerkmal, Verhalten oder Leistung optimal

Unterteilung in:

− Curriculare Validität (Übereinstimmung des Tests mit Lehrplan,
Bildungsstandards, Kompetenzmodellen, der Lehrzieltaxonomie)

− Lerngelegenheit (Lernstoff, der im Unterricht behandelt wurde)

Überprüfung: Expertenrating

Herstellung der Inhaltsvalidität:
− curriculare Lernziele, die in Aufgaben umgesetzt werden
− Bezug zu Kompetenzmodellen, Bildungsstandars
− Bezug zur Lehrzieltaxonomie

18
Q

Empirische Validität

+ zwei Arten der Überprüfung

A

empirische Überprüfung der Gültigkeit eines Tests, der ein Persönlichkeits- oder Leistungsmerkmal erfassen soll

Überprüfung der empirischen Validität:
Korrelation der Messwerte eines Tests mit Werten eines anderen Verfahrens

Zwei Arten der Überprüfung der Validität:

− Vorhersagevalidität: durch Test kann auf Verhalten, das
in der Zukunft liegt geschlossen werden
z.B. Noten aus der Grundschule sollen Erfolg an einer höheren Schule vorhersagen

− Gleichzeitigkeitsvalidität: das Verhalten, auf das geschlossen wird, liegt in der Gegenwart
z.B. Übereinstimmung von Testleistung in Mathematik in der 2. Klasse mit Noten in Mathematik in der 2. Klasse

19
Q

Konstruktvalidität

+ Schwierigkeiten, Überprüfung

A

Theoretische Diskussion, ob das Konstrukt ( z.B. Intelligenz, Prüfungsangst) gemessen wird, das man messen will; Konstrukte sind nur mithilfe beobachtbarer Indikatoren messbar

Schwierigkeit: Festlegung beobachtbarer Kennzeichen, die für ein Konstrukt typisch sind

Überprüfung:

mit Hilfe der Faktorenanalyse z.B. ob ein Intelligenztest dem Modell von Thurstone entspricht und die dort postulierten Intelligenzfaktoren enthält

Konvergente Konstruktvalidität:

− Ergebnisse einer Methode sollen mit einer anderen Methode, welche dasselbe Konstrukt erfasst, hoch korrelieren

z.B. hohe Korrelation des IQ-Ergebnisses eines Intelligenztests mit dem IQ-Wert-Ergebnis eines anderen Intelligenztests

Divergente Konstruktvalidität:

− Niedrige Korrelation der Ergebnisse zweier
Messmethoden, die unterschiedliche Konstrukte erfassen

z.B. IQ-Test-Ergebnisse korrelieren niedrig mit Angstfragebogenergebnisse

20
Q

Nebengütekriterien

A

Normierung

Nützlichkeit und Zumutbarkeit

Ökonomie

Vergleichbarkeit

Akzeptanz

21
Q

Normierung / Standardisierung - Definition

A

Bei der Standardisierung (Eichung) wird das Diagnoseverfahren auf alle Personen einer ausgewählten, genau beschriebenen Stichprobe in der gleichen Weise und unter vergleichbaren Bedingungen angewendet. Diese Erhebung an einer repräsentativen Stichprobe unter konstante gehaltenen Bedingungen ermöglicht die Aufstellung von Normen. Das sind statistische Vergleichsdaten, die es ermöglichen, den spezifischen individuellen Wert einer Peron mit Resultaten andere Personen einer definierten Gruppe zu vergleichen.

22
Q

Normierung, Bezugsnormen

A

Einordnung der individuellen Testergebnisse in ein Bezugssystem ermöglicht Interpretation des Ergebnisses

Drei Bezugsnormen:

Soziale Bezugsnorm: Vergleich des Testergebnis einer Person mit dem durchschnittlichen Testergebnis einer Vergleichsgruppe z.B. bei IQ-Tests
klasseninterne Bezugsnorm

Individuelle Bezugsnorm: Vergleich des Testergebnisses einer
Person mit früheren Testergebnissen derselben Person –> fungiert als Feedback, Motivation

Sachliche Bezugsnorm: Vergleich des Testergebnisses mit gesetzten Kriterien, Bildungsstandards, Kompetenzen
–> kompetenzorientierte Schulleistungsdiagnostik

23
Q

Test - Definition

A

Verfahren der Pädagogischen Diagnostik, mit deren Hilfe eine Verhaltensstichprobe, die Voraussetzung für oder Ergebnisse von Lernprozessen repräsentieren soll, möglichst vergleichbar, objektiv, zuverlässig und gültig gemessen und durch Lehrer oder Erzieher ausgewertet, interpretiert und für ihr pädagogisches Handeln nutzbar gemacht werden.

(Ingenkamp)

24
Q

Mündliche Prüfungen

A

Form der Schulleistungsdiagnostik

Definition:
Mündliche Prüfungen sind eine Form zielgerichteter Kommunikation zwischen einem oder mehreren Prüfern und Prüflingen, bei der auf die Schriftform verzichtet wird.

zwei Arten: Beurteilung sprachlicher oder nicht-sprachlicher Leistungen und Fähigkeiten

25
Q

Mündliche Prüfungen - Durchführungsobjektivität

A
  • Kritik: unterschiedliche Fragestellungen, unterschiedliche innere Bedingungen der Prüflinge
  • Herstellung: Fragen vorher vorbereiten, Standardisierung der äußeren Bedingungenangenehme Prüfungsatmosphäre
26
Q

Mündliche Prüfungen - Auswertungsobjektivität und Interpretationsobjektivität

A
  • Kritik: unzureichende Kriterien für richtig und falsch (A), zeitnahe Beurteilung (I), unklare Gewichtung (I)
  • Herstellung: Kriterienkatalog, Zweitprüfer, Leistungsfeststellung von Leistungsbewertung trennen, festlegen der Gewichtung der Einzelantworten

.

27
Q

Befunde zu Objektivität bei mündlichen Prüfungen

A

Objektivitätskoeffizient durchschnittl. r=.60

Studie von Birkel:

mündliche Deutschprüfungen im von zwei Abiturientinnen, Videobeurteilung von 156 Lehrern

  • unterschiedliche Reihenfolge –> Kontrasteffekt
  • Vorinformation –> Erwartungseffekt
28
Q

Mündliche Prüfungen - Reliabilität

A

Wiederholungsreliabilität:

  • derselbe Prüfling wird nach einiger Zeit von demselben Prüfer wiederholt geprüft
  • Probleme: Erinnerung an Prüfling, Leistungen verändern sich über Zeitraum
  • Möglichkeit: Einsatz von Videobeobachtung

Paralleltestreliabilität:

  • Prüfen eines Prüflings durch zwei Prüfer zum gleichen Zeitpunkt zu den gleichen Prüfungsthemen
  • Äquivalenzkoeffizient: zwischen .00 und .60 (Ø .45)
29
Q

Befunde zu Validität bei mündlichen Prüfungen

A

Studie zur Inhaltsvalidität von Birkel:

Videobeurteilung einer mündlichen Geographieprüfung von 100 Lehrern.

  • Einfluss der Sprechflüssigkeit (schnellere Version - bessere Note)
  • Erwartungseffekt bei Vorinformation

Empirische Validität:
Korrelation Ergebnisse mündlicher Prüfungen mit schriftlichen Prüfungen r =. 30 Aber: mündliche und schriftliche Prüfungen erfassen verschiedene Leistungsaspekte

30
Q

mündliche Prüfungen - Herstellung der Validität

A

Mündliche Prüfungen bei Sprachprüfungen,
schriftliche Prüfungen bei Erfassung nichtsprachlicher Kompetenzen vorziehen

Bewusstheit über Beurteilungsfehler

Fragen stimmen mit Lehrzielen des Lehrplans, Bildungsstandards, Kompetenzmodellen, Lehrzieltaxonomie und mit dem, was im Unterricht behandelt wurde, überein

31
Q

HAWIK-R

A

berechnet eher unterdurchschnittliche Intelligenz → nicht für Begabtenauslese

oft in Zusammenhang mit schulischen Fragen (z.B. Überweisung an Sonderschulen)

gut: Feststellung der Allgemeinintelligenz

11 Untertests in zwei Teilen:

  1. Verbalteil
    allgemeines Wissen und Verständnis, rechnerisches Denken, Gemeinsamkeiten finden, Zahlen nachsprechen
  2. Handlungsteil
    Zahlen-und Symbolzuordnung, Bilder ergänzen und ordnen, Mosaik Test (Zusammensetzung geometrischer Muster), Figuren legen