Diagnostik_Master Flashcards

(63 cards)

1
Q

Was ist die Definition von Psychologischer Diagnostik?

A
  • Antworten zu Fragen nach Beschreibung, Klassifikation, Erklärung oder Vorhersage
    menschlichen Verhaltens und Erlebens
  • gezielte Erhebung von Informationen über Verhalten und Erleben von Menschen inkl. der relevanten Bedingungen
  • Vorgehen ist von psychologischem Wissen geleitet
  • wissenschaftlich fundierte Methoden
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2
Q

Was ist die Definition des diagnostischen Prozesses und des psychologischen Gutachtens?

A

Diagnostischer Prozess
- Abfolge von Maßnahmen zur Gewinnung
diagnostisch relevanter Informationen
- deren Integration zur Beantwortung einer
Fragestellung

Psychologisches Gutachten
- Beantwortung der konkreten
Fragestellung zu einer
Person(engruppe ) von einerm
Auftraggeber
in
- Dokumentation des diagnostischen
Vorgehens

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3
Q

Was sind Themen von psychologischer Gutachten?

A

Lebensbereiche, in denen wichtige Entscheidungen von und für Menschen getroffen werden, …
… die dokumentiert werden sollen.
… deren Klärung in die Expertise von Psycholog*innen fällt.

Familienpsychologische Gutachten (Fragen Kindeswohl, Vormundschaft, etc)

Rechtspsychologische Gutachten (Schuldfähigkeit, Kriminalprognose, Glaubwürdigkeit Zeugen, etc)

Verkehrspsychologische Gutachten (MPU, etc)

Neuropsychologische Begutachtung (Berufliche Wiedereingliederung nach Unfall, etc)

Begutachtung im Berufskontext (Berentung, Berufsunfähigkeit, Potenzialanalysen, Gefährdungsbeurteilung, etc.)

Psychotherapie (Erfordernis psychotherapeutische Behandlung, etc)

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4
Q

Wie läuft ein psychologischer Prozess ab?

A
  1. Sachstand, Auftragsklärung und Formulierung der Fragestellung
  2. Ableitung diagnostischer Kriterien und Formulierung “psychologischer Fragen” (vgl. Hypothesen)
  3. Auswahl der diagnostischen Instrumente
  4. Durchführung der Untersuchung
  5. Ergebnisse
  6. Beantwortung “psychologische Fragen” / Befund
  7. Stellungnahme
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5
Q

Psychologischer Prozess: Was gibt es zur 1. Phase Sachstand zu wissen?

A

Wie ist es dazu gekommen, dass das Gutachten in Auftrag gegeben wurde?

Welche Vorinformationen liegen vor, die für die zu beantwortende Fragstellung relevant sind? (zB Daten zur Fokusperson, Vorgeschichte, Voruntersuchungen, etc)

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6
Q

Psychologischer Prozess: Was gibt es zur 2A. Phase Fragestellung zu wissen? Und worauf ist zu achten?

A

Ethisch vertretbar?
Rechtlich zulässig?
Prinzipiell genügend Wissen und Methoden zur Beantwortung vorhanden?
Gutachtende Person verfügt über ausreichend Expertise?
Ggf. Einbezug weiterer Experten?
Fragestellung ist hinreichend präzise?

Achtung:
- Auftraggebende (unrealistische Ziele, bestimmte Erwartungen)
- Grenzen des Gutachten
- Objektivität
- Ergebnisoffenheit

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7
Q

Psychologischer Prozess: Was gibt es zur 2B. Phase Diagnostische Kriterien zu wissen?

A
  • Konkret, kurz
  • Allgemeinverständlich
  • Wissenschaftlich korrekt
  • ggf. Festlegung bei Ergebnisauswertung (z.B. kompensatorische oder konjuktive Entscheidungen)
  • Wenn Zusammenhang zur Fragestellung nicht offenkundig, wird dieser dargelegt
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7
Q

Psychologischer Prozess: Was gibt es zur 2C. Phase Psychologische Fragen zu wissen?

A
  • Teilfragestellungen, die bearbeitbar sind (Synonyme: Hypothesen, diagnostische Kriterien, psychologische Fragen)

Woher?
- Kriterienkataloge
- empirisch gesicherte Gesetzmäßigkeiten
- bewährte Taxonomien
- SORKC
- “Verrechnung”

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8
Q

Welche Entscheidungsmodelle gibt es?

A
  • Konjuktiv (“und”, Musskriterien)
  • Schwach Konjuktiv (Minimum “und”, dann kompensatorisch)
  • Additiv (kompensatorisch)
  • Schwach Disjunktiv (Minimum “kompensatorisch”, dann “oder”)
  • Disjunktiv (“oder”)
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9
Q

Was ist der Unterschied zwischen nomothetisches vs. idiografisches Vorgehen bei der Verhaltensprognose?

A

Nomothetisches Vorgehen
Nutzung allgemeingültiger (empirisch
abgesicherter) Erkenntnisse über den
Zusammenhang zwischen Merkmalen
der Person der Situation und dem zu
erklärenden Kriterium/der zu
beantwortenden Fragestellung

Idiografisches Vorgehen
Prognose anhand einen
individuelles
Erklärungsmodells

> > Das nomothetische Vorgehen eignet sich besonders für generalisierbare Prognosen, während das idiografische Vorgehen für individuelle Fallanalysen genutzt wird.

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10
Q

Psychologischer Prozess: Was gibt es zur 3. Phase Instrumente zu wissen?

A

Multimethodales Vorgehen
- Dokumentenanalysen
- Interviews
- Verhaltensbeobachtung und –beurteilung
- Fragebögen
- Tests
- …

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11
Q

Internationale Richtlinien für die
Testanwendung -> Fachkompetente Testanwenden …

A

… checken regelmäßig aktuelle Informationen im Hinblick auf die infrage kommenden Tests

… prüfen, ob das Manual ausreichende Informationen liefert über …
* Geltungsbereich und Repräsentativität des Testinhalts
* Messgenauigkeit für relevante Populationen
* Validität und Bedeutsamkeit für die vorgesehene Verwendung
* fein systematischer Fehler bzgl. der vorgesehenen Proband:innengruppe, angemessene Normen
* wahrgenommene Fairness und Bedeutsamkeit
* Praktikabilität (Zeit –, Kosten und andere Ressourcen)

… Vermeiden es, einen Test nur auf der Grundlage des Augenscheins, den Berichten anderer Anwenderinnen und Anwender oder den Empfehlungen von Personen zu beurteilen, die ein nachvollziehbares kommerzielles Interesse daran haben

… Stellen interessierten Personen und Personengruppen (z. B. Proband:innen, deren Eltern, Vorgesetzten) auf Anfrage ausreichende Informationen zur Verfügung, damit diese die Gründe für die Auswahl eines Tests nachvollziehen können.

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12
Q

Psychologischer Prozess: Was gibt es zur 4. Phase Durchführung zu wissen?

A
  • Sorgfältig planen
  • Ort und Zeit (Dauer!)
  • Ausschluss von Störungen
  • Abfolge der Verfahren
  • Materialien bereitlegen
  • auf Verfahren vorbereiten
  • Informierte Einwilligung
  • Dokumentation von Störungen
  • Dokumentation von sog. „Gelegenheitsbeobachtungen“
  • datenschutzkonforme Speicherung der Ergebnisse
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13
Q

Psychologischer Prozess: Was gibt es zur 5. Phase Ergebnisse zu wissen?

A
  • Auswertung
  • pro Verfahren
  • keine Vergleiche
  • alle relevanten, aber auch nur die relevanten Ergebnisse
  • ggf. richtig rechnen ;-)
  • ggf. Berücksichtigung der Messgenauigkeit
  • Reflexion:
  • Welche Art der Auswertung ist sinnvoll?
  • Angaben im Manual ≈ Hilfestellung, aber u.U. nicht passend
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14
Q

Welche Arten von Normen gibt es?

A

Idealnorm oder anderweitig feststehende Norm
Testergebnisse werden mit einem Kriterium verglichen
(z.B. mit den Anforderungen eines Lehrzieles oder mit einem Cut off)

Interindividuelle oder soziale Norm
Testergebnisse werden in Beziehung gesetzt zu einer Normpopulation (z.B. mit Gleichaltrigen oder mit Personen, die an einer Depression erkrankt

Intraindividuelle Norm
Ergebnis der untersuchten Testperson wird mit sich selbst verglichen
(z.B. momentaner Gesundheitszustand mit einem früheren)

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15
Q

Was ist die Definition eines psychologischen Gutachtens?

A

Psychologisches Gutachten:
- Wissenschaftlich fundiertes Vorgehen
- Beantwortung von Fragestellungen des Auftraggebers
- Analyse von Erleben und Verhalten
- Diagnostischer Prozess als Grundlage
- Nachvollziehbare Darstellung von Prozess und Ergebnissen
- Methodenbeschreibung gemäß wissenschaftlichen Gütekriterien

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16
Q

Was gibt es bei der Herleitung von psychologischen Fragen zu beachten?

A

Herleitung der Psychologischen Fragen:
- Formulierung und Dokumentation vor Untersuchungsbeginn
- Kurz, konkret, allgemeinverständlich & wissenschaftlich korrekt
- Ggf. Festlegungen zur Ergebnisauswertung (z. B. Entscheidungsstrategien)
- Neue Hypothesen im Begutachtungsprozess sind zu begründen
- Wahl und Begründung der Prüfverfahren für Hypothesen
- Hypothesenprüfende Ergebnisauswertung dokumentieren

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17
Q

Was gibt es bei der Auswahl von Verfahren für psychologische Gutachten zu beachten?

A

Auswahl der Verfahren:
- Begründete Auswahl diagnostischer Methoden zur Beantwortung der psychologischen Fragen
- Nur notwendige Informationen erheben (keine überflüssigen Daten)
- Dokumentation der Auswahl und Begründung der Verfahren
- Verfahren passend zur Fragestellung und zum Einzelfall wählen
- Hypothesenbildender & -testender, multimethodaler Prozess
- Angabe von Autor:innen, Erscheinungsjahr & Version bei fremden Verfahren
- Eigenentwickelte Verfahren: Konstruktion & wissenschaftliche Grundlagen darlegen
- Zuordnung der Verfahren zu einzelnen Teilfragestellungen
- Auswahl nach evidenzbasierter Praxis (Quellen, Expertenmeinungen)
- Berücksichtigung der Hauptgütekriterien (Objektivität, Reliabilität, Validität)
- Berücksichtigung der Nebengütekriterien (Zumutbarkeit, Unverfälschbarkeit)
- Qualitätssicherung gemäß Testkuratorium-Richtlinien (z. B. 2009er Standards)
- Normstichprobe muss zur Fragestellung passen & aktuell sein
- Repräsentativität bei sozialen Randgruppen & Minoritäten beachten
- Besondere Berücksichtigung bei Selbstbeurteilung in extremen Lebenssituationen

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18
Q

Was gibt es bei der psychologischen Untersuchung im Gutachten zu beachten?

A

Psychologische Untersuchung:
- Prüfung der Untersuchungsfähigkeit & möglicher Einschränkungen
- Aufklärung der Person & gesetzlicher Vertreter über Ablauf, Dauer & Ziele
- Information über Beteiligte (Durchführende, Mitwirkende, Anwesende)
- Durchführung & Auswertung gemäß Anwendungsregeln der Verfahren
- Dokumentation & Begründung von Abweichungen von den Regeln
- Nachvollziehbare Dokumentation als Bestandteil des Gutachtens

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19
Q

Was gibt es bei der Ergebnisdarstellung von Gutachten zu beachten?

A

Ergebnisse der psychologischen Untersuchung:
- Verständliche, nachvollziehbare & adressatengerechte Darstellung
- Angabe der verwendeten Verfahren zur Ergebnisermittlung
- Fachbegriffe korrekt & allgemeinverständlich erklären
- Reliabilität & Konfidenzintervalle bei standardisierten Tests angeben
- Ergebnisse normorientierter Tests in verständliche Kategorien einordnen
- Vergleich mit Normgruppen oder früheren Testwerten erläutern
- Messwertunterschiede auf Messfehler prüfen
- Nachprüfbare Auswertung im Anhang dokumentieren (Normwerte, Berechnungen)
- Dokumentation von Abweichungen vom geplanten Untersuchungsablauf
- Interviews: Wichtige Fragen & Antworten dokumentieren, v. a. zur Suggestionsfreiheit

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20
Q

Was gibt es bei den Schlussfolgerungen in Gutachten zu beachten?

A

Aus den Ergebnissen abgeleitete Schlussfolgerungen:
- Antworten auf psychologische Fragen aus den Ergebnissen ableiten
- Nutzung vorher festgelegter Entscheidungsstrategien / Urteilsmodelle
- Klare Trennung zwischen Ergebnissen & Schlussfolgerungen
- Bedingungen für die Gültigkeit der Schlussfolgerungen darlegen
- Alle relevanten Ergebnisse berücksichtigen
- Widersprüchliche Ergebnisse offenlegen & diskutieren
- Umgang mit Widersprüchen erklären, nicht Aufklärbares benennen

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21
Q

Was gibt es bei der Beantwortung der Fragestellung im Gutachten zu beachten?

A

Beantwortung der Fragestellung:
- Vollständige Antwort auf die Fragestellung der Auftraggeber:in
- Keine Aussagen zu irrelevanten Sachverhalten (Ausnahme: ethische Notwendigkeit)
- Maßnahmenvorschläge konkret & zielgerichtet beschreiben
- Einhaltung der Entscheidungsstrategien aus Abschnitt 3.6
- Dokumentation nicht aufklärbarer Widersprüche & deren Auswirkungen

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22
Q

Was gibt es bei der Beurteilung der Qualität des Gutachtens zu beachten?

A

Beurteilung des Gutachtens:
- Qualität auf zwei Ebenen:
1. Gutachterliches Handeln & Schlussfolgern
2. Schriftliche Abfassung des Gutachtens
- Fehler in (1) können nicht durch eine gute Darstellung in (2) ausgeglichen werden
- Nachbesserung möglich, sofern Transparenz & wissenschaftliche Standards gewahrt bleiben
- Fehler in (2) können das Gutachten unbrauchbar machen, wenn Methodik nicht beurteilbar ist
- Formale Mängel allein führen selten zur Unbrauchbarkeit & sind meist korrigierbar
- Einhaltung formaler Vorgaben garantiert keine inhaltliche Qualität

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23
Q

Was sind die 4 berufsethischen Prinzipien der EFPA (Europäische Psychologenvereinigung)?

A

Berufsethische Prinzipien der EFPA:

  1. Achtung vor den Rechten und der Würde des Menschen
    • Respektiert Grundrechte, Würde, Privatsphäre, Vertraulichkeit, Selbstbestimmung und Autonomie.
    • Handelt im Einklang mit beruflichen Verpflichtungen und gesetzlichen Vorgaben.
  2. Kompetenz
    • Sichert hohe fachliche Standards durch kontinuierliche Weiterbildung.
    • Kennt die eigenen Grenzen und bietet nur Dienstleistungen an, für die eine Qualifikation besteht.
  3. Verantwortung
    • Ist sich der wissenschaftlichen und professionellen Verantwortung gegenüber Klienten und Gesellschaft bewusst.
    • Vermeidet Schaden und sorgt dafür, dass psychologische Dienstleistungen nicht missbraucht werden.
  4. Integrität
    • Fördert Ehrlichkeit, Fairness und Respekt in Wissenschaft, Lehre und Praxis.
    • Klärt die eigene Berufsrolle transparent gegenüber Betroffenen.

Ergänzende Aspekte:
- Berufsrollen sind durch ein Wissens- und Machtgefälle geprägt, was die Verantwortung erhöht.
- Größere Abhängigkeit der Klient*innen bedeutet eine größere ethische Verpflichtung.
- Die vier Prinzipien stehen in wechselseitiger Beziehung und müssen in Konfliktsituationen gegeneinander abgewogen werden.
- Der Schutz der Menschenwürde hat gemäß der UNO-Charta und dem Grundgesetz besondere Priorität.

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24
Was sind die 6 Prinzipien der EFPA (Europäische Psychologenvereinigung) für Gutachten und Untersuchungsberichte?
8.2 Gutachten und Untersuchungsberichte Psychologinnen und Psychologen, die gutachterlich tätig sind: 1. Sachlichkeit und Wissenschaftlichkeit: Gewährleisten größtmögliche Sorgfalt und Fundiertheit. 2. Frist- und formgerechte Erstellung: Fertigen Gutachten unter Einhaltung der Richtlinien von BDP und DGPs an. 3. Nachvollziehbarkeit: Sicherstellen, dass Gutachten und Berichte für die Adressaten verständlich sind. 4. Einsichtnahme: Gewähren begutachteten Personen Einsicht, sofern keine gesundheitlichen Bedenken bestehen, und informieren über etwaige Ausschlüsse. 5. Gefälligkeitsgutachten vermeiden: Erstellen keine Gutachten, die nicht mit eigener Mitwirkung entstanden sind. 6. Stellungnahmen zu Kollegengutachten: Geben Stellungnahmen unter Beachtung der ethischen Richtlinien zum Verhältnis zu Berufskolleginnen ab.
25
Erkläre "konjunktive Information"
1. Konjunktive Information (UND-Verknüpfung) - **Erklärung**: Zwei Aussagen müssen beide zutreffen, damit die gesamte Aussage wahr ist. In einem Gutachten werden mehrere Bedingungen oder Tatsachen verknüpft, die alle erfüllt sein müssen. - **Beispiel**: - "Die getestete Person zeigte sowohl eine durchschnittliche kognitive Leistungsfähigkeit als auch eine hohe emotionale Stabilität." - Beide Faktoren (kognitive Leistung und emotionale Stabilität) müssen gleichzeitig zutreffen.
26
Erkläre "additive Information"
2. Additive Information (ODER-Verknüpfung) - **Erklärung**: Mindestens eine der Aussagen muss zutreffen, damit die gesamte Aussage wahr ist. Es reicht, wenn eine der Bedingungen erfüllt ist. - **Beispiel**: - "Die getestete Person hat entweder eine geringe Frustrationstoleranz oder eine erhöhte Reizbarkeit." - Es reicht, wenn eine der beiden Bedingungen zutrifft.
27
Erkläre "disjunktive Information"
3. Disjunktive Information (Exklusives ODER) - **Erklärung**: Genau eine der beiden Aussagen muss zutreffen, aber nicht beide gleichzeitig. Dies ist oft der Fall, wenn zwischen zwei Alternativen gewählt werden muss. - **Beispiel**: - "Die getestete Person ist entweder introvertiert oder extrovertiert, jedoch nicht beides gleichzeitig." - Es muss eine der beiden Aussagen zutreffen, aber nicht beide zugleich.
28
Erkläre "schwach konjunktive Information"
4. Schwach konjunktive Information - **Erklärung**: Es sind mehrere Bedingungen gegeben, die miteinander kombiniert werden, aber die Verknüpfung ist nicht so streng wie bei der klassischen Konjunktion. Es könnte auch eine gewisse Flexibilität in der Auslegung bestehen. - **Beispiel**: - "Die getestete Person zeigt eine tendenziell hohe Problemlösungsfähigkeit und weist eine geringe Neigung zu sozialer Isolation auf." - Zwei positive Eigenschaften sind genannt, aber es besteht keine strikte Notwendigkeit, dass beide Eigenschaften in gleichem Maße zutreffen.
29
Erkläre "schwach disjunktive Information"
5. Schwach disjunktive Information - **Erklärung**: Auch hier gibt es mehrere Alternativen, aber es besteht eine gewisse Flexibilität. Mindestens eine der Bedingungen muss zutreffen, aber es gibt keine starke Beschränkung oder Priorisierung der Bedingungen. - **Beispiel**: - "Die getestete Person hat entweder eine geringe Impulsivität oder zeigt eine hohe Ausgeglichenheit, oder beides." - Es reicht, wenn eine der beiden Eigenschaften zutrifft, wobei beide auch gleichzeitig auftreten können.
30
Was sind die beiden Grundformeln zur KTT?
Y_i = tau_i + epsilon_i Gesamtvarianz: Var(Yi) = Var(tau_i) + Var(epsilon_i)
31
Was ist der Kennwert für das Ausmaß, in dem beobachtete interindividuelle Merkmalsunterschiede durch wahr Merkmalsunterschiede bedingt sind?
Reliabilität: Rel(Y_i) = Var(tau_i) / Var(Y_i) = [Kor(tau_i, Y_i)]² -> Differentialpsychologisches normiertes Effektgrößenmaß -> für den Vergleich von Testverfahren geeignet Messfehleranteil = 1 - Rel(Y_i) = Var(epsilon_i) / Var(Y_i)
32
Was ist die nicht normierte Messfehlervarianz und für was ist diese geeignet?
Messfehlervarianz: Var(epsilon_i) -> für den Vergleich von Gruppen geeignet
33
Welche zwei Methoden gibt es, um die Genauigkeit festzustellen, mit der ein Individualergebnis ermittelt wurde?
Äquivalenzmethode - Beobachtete Wert ist ein erwartungstreuer Schätzer des wahren Wertes - Das berechnete Konfidenzintervall überdeckt mit einer Wahrscheinlichkeit von 1-α% den wahren Wert Regressionsmethode - Beobachteter Wert einer Person wird regressionsanalytisch geschätzt - der vorhergesagt Wert ist kein erwartungstreuer Schätzer des wahren Wertes - Das berechnete Konfidenzintervall enthält mit einer Wahrscheinlichkeit von 1-α% den wahren Wert - Das berechnete Konfidenz-intervall ist jedoch kleiner als bei der Äquivalenzmethode. Damit ist die Schätzung insgesamt etwas präziser, v.a. bei geringerer Reliabilität.
34
Schätzung der Reliabilität – aber wie?
- Reliabilität ist nicht direkt beobachtbar, sondern theoretisch definiert - in Manualen vieler Tests werden meist 2 Indikatoren der Reliabilität berichtet (Cronbachs Alpha und Retest-Korrelation) - Zur Schätzung der Reliabilität braucht man aber "in Wirklichkeit" * nicht nur mehrere Variablen, die dasselbe Merkmal erfassen, * sondern auch ein Messmodell, anhand dessen überprüft werden kann, ob es wahrscheinlich ist, dass die Variablen "wirklich" dasselbe Merkmal erfassen - erst dann kann man überprüfen, welches Modell zutrifft und in der Folge entscheiden welcher Indikator als Schätzer geeignet ist
35
Aus welchen Bestandteilen setzt sich der wahre Wert tau in Messmodellen zusammen?
Leichtigkeitsparameter (alpha_i) Diskriminationsparameter (lambda_i) Latentes Merkmal, das mit Item/Test i gemessen werden soll Formel tau_i = alpha_i + lambda_i * eta + epsilon_i
36
Wie setzt sich die Summenvariable und die Varianz dieser im tau-kongenerischen Messmodell mit drei beobachteten Variablen zusammen?
S = Y1+Y2+Y3 S =(alpha_1 + lambda_1 * eta + epsilon_1) + (alpha_2 + lambda_2 * eta + epsilon_2 ) + (alpha_3 + lambda_3 * eta + epsilon_3) Var(S) = [(lambda_1 + lambda_2 + lambda_3)²*Var(eta)] + [Var(epsilon_1)+Var(epsilon_2)+Var(epsilon_3)] Lambdas in Klammer = Wahre Varianz Var(epsilons) in Klammer = Fehlervarianz
37
Wie berechnet man die Reliabilität der Summenvariable im tau-kongenerischen Modell? Was sind die Voraussetzungen?
McDonalds Omega Wahre Varianz geteilt durch wahre Varianz + Fehlervarianz Voraussetzungen: - eindimensionale Skala - unkorrelierte Fehler
38
Was sind die Voraussetzungen von Cronbachs Alpha?
- eindimensionale Skala - unkorrelierte Fehler - gleiche Ladungen
39
Was sind die Voraussetzungen für - Paralleltestmethode - Testhalbierungsmethode - Test-Retest-Methode
- eindimensionale Skala - unkorrelierte Fehler - gleiche Ladungen - gleiche Fehlervarianzen
40
Was sind die Mittelwerte und Streuungen von Normwerten - T-Werte - IQ - Standardwerte - z-Werte Wie viel Prozent sind jeweils in der 1/2 + 1 Standardabweichung enthalten?
- T-Werte (50/10) - IQ (100/15) - Standardwerte (100/10) - z-Werte (0/[-]1) 1/2 SD = 38% 1 SD = 68%
41
Was ist der kritische z-Wert bei alpha .05 ?
1,96
42
Was sind die Grenzwerte zur Beurteilung der Reliabilität?
über Grenzwert .50 akzeptabel; .60-.80 „befriedigend“; ab .80 „hoch“
43
Interviews führen mit den diagnostischen Kriterien im "Hintergrund"...
- Kein Verlassen auf das Verfahren, auch wenn das spezifisch für eine Störung entwickelt wurde - Nachfragen, wenn die Antwort(en) nicht ausreichen, um das Kriterium zu beurteilen - Deswegen: VOR dem Interview mit den Diagnosekriterien vertraut machen (ggf. Spickzettel)
44
Interviews verschriftlichen mit den diagnostischen Kriterien im "Hintergrund"...
- Damit Leser*innen nachvollziehen können, wie man zu Einschätzungen gekommen ist, ist das Gesagt zunächst zusammenfassend wiederzugeben - Mitschrift anfertigen - Wiedergabe erfolgt hingegen nicht unbedingt chronologisch
45
Interviews beobachten mit den diagnostischen Kriterien im "Hintergrund"...
- Zunächst beschränken aus Beobachtung, nicht Beurteilung, heißt: konkretes Verhalten beschreiben - Beurteilungen werden mit Beobachtungen belegt/begründet - Beobachtungsnotizen anfertigen - Verhaltensbeobachtungen können helfen, zu beurteilen, ob die erhobenen Daten valide sind und auch weitere Informationen liefern
46
Was ist Validität?
Validity refers to the degree to which evidence and theory support the interpretations of test scores for proposed uses of tests --> Die Validität gibt es nicht Ein Verfahren kann gar nicht "vollständig" der "sehr" valide sein, sondern nur in Bezug auf bestimmte Schlussfolgerungen
47
Welche Facetten berücksichtigen bei der Testwertinterpretation?
- Bewertung (Vergleich mit Normen) - Generalisierung (Proband wird sich auch in ähnlichen Situationen so verhalten) - Extrapolation (Schlüssel auf andere Bereiche - Entscheidungsfindung (aufgrund Testergebnisse werden [kritische] Entscheidungen getroffen, z.B. Personalauswahl)
48
Welche Aspekte der Validität gibt es?
- Kriteriumsvalidität * Übereinstimmungsvalidität (gleichzeitig erhoben) * Prognostische Validität * Ökologische Validität - Inkrementelle Validität - Inhaltsvalidität - Augenscheinvalidität - Konstruktvalidität * Konvergente Validität * Diskriminante Validität - Faktorielle Validität = Facetten der Validität, die für unterschiedliche Aspekte relevant sind --> Wenn Verhalten vorhergesagt werden soll, ist die Kriteriumsvalidität zB ein zentraler Aspekt
49
Was ist Konstruktvalidität und wie kann diese überprüft werden?
= Nomologisches Netzwerk: Annahmen über Beziehungen zwischen dem Fokus-Konstrukt und anderen Variablen Überprüfung: - Multitrait-Multimethod-Ansatz (Tests, Interviews, ...) - Multitrait-Multiinformant-Ansatz /Selbst-, Fremdbeurteilung, ...) - Multitrait-Multioccasion-Ansatz (Kontexte: Arbeit, Freizeit, ...)
50
Was sind weitere Perspektiven auf Validität?
Validität ist eine integrierte Bewertung, die sich darauf bezieht, in welchem Ausmaß empirische Belege und theoretische Gründe für die Adäquanz und Angemessenheit von Schlüssen und Handlungen unterstützen, die auf Testwerten und anderen Erfassungsmethoden basieren Validität ist gegeben, wenn das zu erfassende Attribut existiert und Testwertunterschiede kausal verursacht
51
Was sind (Quasi)Experimentelle Ansätze der Testvalidierung?
Attribut-Variations-Ansatz: Das gemessene Merkmal muss die Ergebnisse beeinflussen. Prozess-fokussierter Ansatz: Die psychologischen Prozesse hinter dem Test werden manipuliert, um ihre Wirkung zu testen. Testelement-fokussierter Ansatz: Bestimmte Teile der Testaufgaben werden verändert, um ihre Bedeutung zu überprüfen. 1. Attribut-Variations-Ansatz (Borsboom et al., 2004) **Idee**: Das gemessene Merkmal (z. B. Intelligenz) muss die Testergebnisse kausal beeinflussen. **Beispiel**: Intelligenz sollte die Antworten im Test direkt beeinflussen. **Ziel**: Sicherstellen, dass das Attribut die Ergebnisse verursacht. 2. Prozess-fokussierter Ansatz (Bornstein, 2011) **Idee**: Psychologische Prozesse (z. B. Aufmerksamkeit) werden untersucht. **Methode**: Experimentelle Manipulation dieser Prozesse, um ihre Wirkung auf die Testergebnisse zu testen. **Beispiel**: Beeinflussung der Aufmerksamkeit, um zu sehen, ob sich die Ergebnisse ändern. **Ziel**: Überprüfen, ob die Prozesse die Testergebnisse beeinflussen. 3. Testelement-fokussierter Ansatz (Krumm et al., 2017) **Idee**: Testaufgaben bestehen aus Elementen (z. B. Fragen, Bilder), die für die Lösung wichtig sind. **Methode**: Manipulation oder Entfernung von Elementen, um ihre Bedeutung zu testen. **Beispiel**: Entfernen eines Bildes, um zu sehen, ob die Ergebnisse schlechter werden. **Ziel**: Identifizieren, welche Elemente für die Testvalidität entscheidend sind.
52
Was sind Regeln für die Formulierung von Items?
- leicht verständlich - eindeutig - klare, kurze Aussagen - keine doppelten Verneinungen - keine Mehrfachaussagen - keine Suggestivfragen
53
Was sind "Abers..." für die Regeln der Itemformulierung?
- vergleichbare psychometrische Eigenschaften für Items, die bewusst schlecht formuliert waren, wie für "gute" Items - ähnliche oder schlechtere psychometrische Eigenschaften für Items, die vereinfacht formuliert waren
54
Wie erreicht man das Ziel angemessener Schlussfolgerung aus diagnostischen Daten?
Vermeidung: Individuelle Reaktion der Fokusperson auf Merkmal des diagnostischen Prozesses, die ... ... nicht beabsichtigt ist ... den Antwortprozess maßgeblich verändert Prüfung der Angemessenheit / Vergleichbarkeit... ... der diagnostischen Situation ... des Verhaltens der diagnostizierenden Person ... der Bausteine der diagnostischen Instrumente --> Verwendung der Modularen Perspektive bestehend aus den Methodenfaktoren - Stimulus- und Antwortformat - Kontextualisierung - Konsistente Stimuluspräsentation - Konsistente Auswertung - Informationsquellen - Instruktionene
55
Welche Modalitäten der Stimulus- und Antwortformate sind möglich? Und was muss dabei beachtet werden?
Stimulus- und Antwortformate Modalitäten Text, Bildhaft, Auditiv, Dynamisch audio-visuell, Videokonferenz (remote interaction), Direkte Interaktion (face-to-face) Prüfung, wem welche Modalitäten zugänglich, d.h. wahrnehmbar und verstehbar sind: - Sehfähigkeit - Hörfähigkeit - Sprachverständnis - Alters- und Bildungsangemessenheit der Informationen - Vertrautheit mit Medien
56
Pro & Kontra Stimulusformat Text
Text - Pro: einfache Darstellung, kaum Voraussetzungen für Präsentation, laut Media Richness Theorie besser für einfachere Fakten - Contra: weniger geeignet für komplexere mehrdeutige Inhalte, hohe Anforderungen an Sprachverständnis, hoher kognitiver Load Beispiel: höher Kriteriumsvalidität von Video-SJT als Text zur Messung interpersoneller Skills
57
Wann benötigt man welche Level an Kontextulaisierung als Methodenfaktor?
1. Hohe Level: Assessment-Center-Übungen 2. Mittleres Level: Situative Interviewfragen oder SJT (Situational Jugdement Tests) 3. Geringes Level: Durch Kontext-Tag "at work" 4. Unkontextualisiert: Meist Persönlichkeitsitems Beispiel: Höhere Validitätsschätzer bei Kontextualisierten Supervisory Rating bei Job Performance
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Was sind Pro und Kontra für offene und direkte Antwortformate?
Offen (vs. geschlossen) - Pro: freie Wiedergabe, Schilderung komplexer Gegebenheiten, mehr Information, Vermeidung von bloßem Wiederkennen, ggf. bessere Akzeptanz, ggf. Vermeidung von Antwortstilen - Contra: aufwändige Auswertung, Antwort ggf. von Motivation und mündlichen bzw. schriftlicher Ausdrucksfähigkeit abhängig Direkte (vs. nicht direkte) Interaktion - Pro: Natürliche Situation, Klärung und Nachfragen möglich, Anpassbarkeit an gegenüber - Contra: weniger standardisierte diagnostische Situation, Reaktivität, Beeinflussbarkeit durch Auftreten und Impression Management Techniken --> Media Synchronizität Theorie: Wenn Fokus Synchronizität der Interaktion *Infovermittlung -> niedrige Synchronizität *Konvergenzprozesse (Diskussionen, etc.) -> hohe Synchronizität
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Welche drei Dimensionen der Informationsquellen über Proband*innen gibt es? Was ist das SOKA-Model?
Dimensionen: - V = Gezeigtes Verhalten in der Test- bzw. Begutachtungssituation - SB = Selbstbericht über Gegebenheiten jenseits der Test- bzw. Begutachtungssituation - FB = Fremdbericht Selbstbericht vs. Fremdbericht -> SOKA (Self-Other-Knowledge Asymmetry Model) - Andere: besserer Zugang zu gut beobachtbaren Merkmalen (hohe behaviorale Anteile) UND besser bei Beurteilung von Bewertungsmerkmalen wie Kreativität und Intelligenz - Selbst: besserer Zugang u wenig beobachtbaren Merkmalen (hohe Anteile an Gedanken und Gefühle)
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Was sind SJTs? Wie verhalten sich die Konstruktbereiche und Kriteriumsvalidität?
Situational Judgement Tests (SJTs) = eignungsdiagnostische Instrumente - Stimuli mit relevanten Situationen (idR textbasiert oder als Video) - Aufgabe oft, anhand MC-Antwortoptionen anzugeben, wie man sich verhalten würde/sollte - Informationen finden sich nicht nur in "Reizvorlagen", sondern auch den vorgegebenen Antworten - Fähigkeits- resp. Persönlichkeitsmaße fallen z.T. (nicht durchweg!) geringer, aber ähnlich aus - Hohe Validität für bestimmte Konstrukte: Teamwork-Fähigkeiten und Führungskompetenzen - Hohe Kriteriumsvalidität, wenn gemessene Konstrukte gezielt auf die relevanten Leistungsdimensionen abgestimmt sind
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Was sind die Modellvoraussetzungen für ordinale Latent-Trait Modelle?
Lokale Stochastische Unabhängigkeit (Ob Person v Item i löst oder nicht hängt vom Merkmal/Schwierigkeit ab, nicht von Anzahl bereits gelöster Items) Itemhomogenität/Eindimensionalität Summenwert als “erschöpfende” Statistik (Summenwert enthält gesamte Info über Merkmal) Spezifische Objektivität (Vergleich Personen/Gruppen unabhängig von bearbeiteten Items und umgekehrt) Prüfbarkeit des Modells
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