Ehrlich: Recht als lebendes Recht Flashcards

1
Q

Hauptproblem nach Ehrlich

A

“Schwerpunkt der Rechtsentwicklung nicht in Gesetzgebung, Jurisprudenz oder Rechtsprechung, sondern in der Gesellschaft selbst”
=> genetisches Rechtsproblem

Bsp. grosse Internetkonzerne, die fast Staatsähnlichen Charakter haben

Rechtsquelle:
- Schweiz: positives Recht
- Ehrlich: Verhalten der Gesellschaft

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2
Q

Kritik an der Rechtswissenschaft (Ehrlich)

A

Rechtswissenschaften nach Ehrlich: Rechtssoziologie
=> der Erkenntnis und nicht der Rechtsanwendung (“praktischen Zwecken”) gewidmet

  • immer noch handwerksmässig statt reine Wissenschaft
  • Gegenstand sind Rechtssätze statt lebendes Recht
  • Recht als Entscheidungsregel für Richter statt als Handlungsregel verstanden
  • Recht auf staatliches Recht beschränkt statt z.B. Gewohnheitsrecht
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3
Q

lebendes Recht

A

Ursprungsort des Gesetzesrechts
=> nicht Widerspruch, sondern mehr umfassend
(positives Recht geht sogar selbst von Recht ausserhalb des Gesetzes aus: bsw. Treu und Glauben)

=> Tatsächlich praktiziertes Recht (“Law in action”)
- Forschungsobjekt: Tatsachen des Rechts (Herrschafts- und Besitzverhältnisse, Verträge, Satzungen, letztwillige Anordnungen, Aufgabenverteilung in Verbänden, …)
- Forschungsmethode: induktive Methode, empirische Methoden, Bezug auf historisches Recht

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4
Q

Arten des Rechts (Ehrlich)

A
  • Gesellschaftliches (lebendes) Recht: innere Ordnung menschlicher Verbände (steuert tatsächliches menschliches Verhalten)
  • Entscheidungsnormen (Juristenrecht): Rechtssätze, nach denen Richter Entscheidet (notwendig bei Konflikt)
  • Staatliches Recht (Organisationsvorschriften und Eingriffsnormen): nur durch den Staat entstanden/bestehend, bspw. Steuer-/Polizeirecht
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5
Q

Recht vs. Nicht-Recht (Ehrlich)

A

Frage der gesellschaftlichen Psychologie

  • Annerkennungstheorie (im Unterschied zur Zwangstheorie): Frage ob bestimmte Normen in einem Verband annerkannt sind => festzumachen an Empörung bei Verletzung
  • Psychologische Reaktion
  • Bewusstsein der Notwendigkeit friedlichen Zusammenlebens

=> Problem: Erkennbarkeit

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6
Q

Freirechtsschule

A
  • Kritik am Dogma der Lückenlosigkeit
  • Richter nicht bloss als Gesetzesvertreter
  • Schöpferische Tätigkeit
  • “Organ gesellschaftl. Gerechtigkeit”
  • Lückenfüllung, aber gesetzestreue Auslegung
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7
Q

Fortwirkung Ehrlichs

A
  • Vorläufer Systemtheorie (Gesellschaft als Vielzahl von Verbänden)
  • Vorläufer transnationalen Rechts (Bedeutung nicht-staatlichen Rechts)
  • Vorläufer Rechtspluralismus (Fehlen gemeinsamen Organisationsrechts)
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