Einführung Flashcards

(32 cards)

1
Q

Was sind die zentralen Fragen der Finanzwissenschaft?

A
  1. Wann sollte der Staat in die Wirtschaft eingreifen?
  2. Wie kann der Staat eingreifen?
  3. Wie beeinflussen diese Interventionen ökonomische Größen?
  4. Warum entscheiden sich Regierungen dafür so zu intervenieren wie sie es tun?
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was ist die Normative und Positive Analyse?

A

! Erkenntisse der positiven Analyse sind die Voraussetzung für die normative Analyse !

Normative Analyse:
- Antwort auf “Was sollte sein?”
- basieren fast immer auf Modellen

Wann und wie sollte der Staat eingreifen? Wie hoch sollte die Einkommensteuer sein? Sollte der Staat eine Krankenversicherung anbieten?

Positive Analyse:
- Antwort auf “Was ist und warum ist es so, wie es ist?”
- Keine Wertung
- meist empirischer Natur

Wie wirken Staatseingriffe? Beeinflussen höhere Steuern das Arbeitsangebot? Verdrängt die staatliche Gesundheitsvorsorge die private Krankenversicherung?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Wer waren die Kameralisten?

A

Bsp. Obrecht; Kameralisten liefern finanzpolitische Vorschläge zur Förderung des Wohlstands der Landesfürsten.

-> Ziel: Maximierung der Steuererträge unter der Nebenbedingung hinreichenden Wachstums.

-> Deshalb: Erweiterung der Steuerbasis und Staatsausgaben zur Wirtschaftsförderung wie z.B. die Infrastruktur

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wer waren die Klassiker?

A

Bsp. Adam Smith; Rolle des Staates fokussiert auf Lndesverteidigung, Rechtsprechung, Infrastruktur und Bildung.

-> Leitgedanke: Dem Gemeinwohl wird durch das freie Spiel des Marktes am besten gedient.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wer waren die Neoklassiker?

A

Bsp. Alfred Marshall; Erkannten die methodische Grundlage für die heutige Finanzwissenschaft: Marginalbetrachtung (Grenznutzen).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was ist die Positive Theorie der Staatstätigkeit?

A

Bsp. Tullock; Politikentscheidungen werden von Individuen entsprechend ihrer eigenen Interessen getroffen.

-> Leitfrage: Wie werden Entscheidungen über Staatstätigkeit getroffen (= Public Choice Theory)?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was ist die Normative Theorie der Staatstätigkeit?

A

Bsp. Musgrave

-> Leitgedanke: Marktversagen kann als Rechtfertigung für Staatseingriffe dienen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was ist die moderne Finanzwissenschaft?

A

Bsp. Chetty; Wie hoch ist die optimale Einkommensteuer? Wer profitiert von Steuersenkungen? Wie beeinflussen Erbschaftsteuern Ungleichheit?

-> Leitgedanke: Verstärkte Verbindung theoretischer Modelle mit empirischen Ergebnissen mit dem Ziel Politikempfehlungen herzuleiten.

Dominierende Themen: Taxes, Education, Transfers, Political Economx, Regulation

Dominierende Länder: US, UK, EU, Other

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was ist die Pareto Effizienz?

A

Es ist nicht möglich, einen Faktor besser zu stellen, ohne ein anderes schlechter zu stellen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

W/F: Perfekt funktioniernde Märkte führen zu einer effizienten Aufteilung.

A

Wahr.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Wann sollte der Staat in die Wirtschaft eingreifen?

A
  • Marktversagen
  • Individuelles Versagen
  • Umverteilung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Warum sollte der Staat bei Marktversagen in die Wirtschaft eingreifen?

A

Unter bestimmten Bedingungen versagen Märkte, d.h., sie führen nicht zu den effizienten Mengen. Hier helfen staatliche Eingriffe zur Erhöhung der Effizienz.

Beispiel Staatseingriff Versicheurngspflicht (negative Externalität)

Verzicht auf Krankenversicherung -> Keine Impfung gegen Corona -> Risiko das Prof. aber auch Studenten erkranken steigt -> falls erkrankt, medizinische Kosten steigen und Leistungen sinken -> Also: Der soziale Wert der Krankenversicherung liegt nicht nur in der Vebresserung meiner Gesundheit, sondern auch in der Verbesserung der Gesundheit der Studenten. -> Ist eine Versicheurng gesellschaftlich optimal? -> Dann, wenn der soziale Wert über den Kosten liegt -> Ja, gesellschaftlich optimal = Ineffizienz!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Warum sollte der Staat bei Individuellem Versagen in die Wirtschaft eingreifen?

A

Individuen sind nicht immer rational und wählen ineffizient geringe oder ineffizient hohe Mengen eines Gutes. Hier sind staatliche Eingriffe zur Erhöhung der Effizienz gut.

Beispiel:
Individuen sind manchmal nicht vorausschauend und versäumen für den Ruhestand zu sparen. Versicherungspflicht als Staatseingriff.

Aber:
- Woher weiß der Staat, was für Individuen optimal ist? Wie kann er Irrationalität von Präferenzen trennen?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Warum sollte der Staat bei Umverteilung in die Wirtschaft eingreifen?

A

Die Verteilung hängt von den Anfangsausstattungen ab (z.B. Geld). Perfekte Märkte sind effizient, jedoch entspricht die entstehende Verteilung nicht unbedingt den gesellschaftlichen Vorstellungen von Fairness. -> Märkte können zu einer Einkommensungleichheit führen.

Hier sind Staatliche Eingriffe gut um für die Umverteilung von Ressourcen entsprechend der gesellschaftlichen Fairness-Vorstellungen zu sorgen. ABER: Zielkonflikt zwischen Effizienz und Gerechtigkeit entsteht.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was sind Bedingungen / Gründe für ein Marktversagen?

A
  1. Unvollständiger Wettbewerb: Eine Partei besitzt ein gewisses Maß an Kontrolle über den Preis.
  2. Unvollständige Informationen: Ein Marktteilenhmer besitzt mehr Informationen als andere.
  3. Externalitäten: Auswirkung einer Entscheidung auf dritte Marktteilnehmer.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Warum sollte die Staatstätigkeit eingeschränkt werden?

A

Die Grundlegende Idee ist: Der Staat könnte die gesamte Produktion und Verteilung der Ressourcen überwachen (Sozialismus), mit dem Ziel, eine sichere Effizienz bei gerechter Verteilung zu erlangen.

Aber: Staatliche Eingriffe zur Umverteilung verzerren häufig die Anreize (z.B. Eva arbeitet weniger, wenn wir ihr Einkommen besteuern).

Somit: Grundproblem = Zielkonflikt zwischen Effizienz und Gerechtigkeit!

17
Q

Was rechtfertigt Staatseingriffe?

A

Effizienzsteigerung und Umverteilung.

18
Q

Wie kann der Staat in Ös Wirtschaft eingreifen - Welche Instrumente stehen zur Erreichung dieser Ziele zur Verfügung?

A

Der Staat kann eingreifen durch:
1. Besteuerung oder Subventionierung
2. Regulierung
3. Staatliche Bereitstellung von Gütern
4. Staatliche Finanzierung von privat beeitgestellten Gütern

19
Q

Der Staat kann durch Besteuerung oder Subventionierung in die Wirschaft eingreifen. Gehe näher darauf ein.

A

-> Überproduzierte Güter besteuern
-> Unterproduzierte Güter subventionieren

Ziel: Eiffizienzsteigerung; Steuern und Subventionen ändern die Preise und somit die gehandelten Mengen.

-> Progressive Besteuerung

Ziel: Umverteilung

20
Q

Der Staat kann durch Regulierung in die Wirtschaft eingreifen. Gehe näher darauf ein.

A

-> Verkaufsbeschränkung für überproduzierte Güter
-> Kaufanordnung für unterproduzierte Güter

Ziel: Effizienzbesteuerung; Beschränkung z.B. Qualitätsanforderungen an Kraftstoff; Anordnung z.B. Autoversicherung

21
Q

Der Staat kann durch die staatliche Bereitstellung von Gütern in die Wirtschaft eingreifen. Gehe näher darauf ein.

A

-> Bereitstellung von unterproduzierten Gütern

Ziel: Effizienzsteigerung

22
Q

Der Staat kann durch die staatliche Finanzierung von privat bereitgestellten Gütern in die Wirtschaft eingreifen. Gehe näher darauf ein.

A

-> Finanzierung von unterproduzierten Gütern, die dann aber vom Privatsektor bereitgestellt werden.

Ziel: Effizienzsteigerung; Bsp.: Finanzierung von Medikamententwicklung.

23
Q

Wie stark werden die Instrumente die Ö zur Verfügung hat genutzt, um in die Wirtschaft einzugreifen?

A

Es gibt verschiedene Kennzahlen, die die Beduetung des öffentlichen Sektors in einer Volkswirtschaft messen:

1) Staatsquote / Staatsausgabenquote: Staatsausgaben relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP).

2) Abgabenquote:
(Pflicht-)Abgaben an den Staat relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP).
-> Steuerquote (Steueraufkommen relativ zum BIP)
-> Gesamtabgabenquote (Steueraufkommen + Sozialversicherungsbeiträge relativ zum BIP)

Die Gesamtabgabenquote liegt in Ö im Jahr 2020 bei ca. 41%.
Die Steuerquote liegt in Ö im Jahr 2020 bei ca. 28%.

Internationaler Vergleich:
Mit DE recht ähnlich
USA & UK sind deutlich unter unseren Prozenten.

24
Q

Wie ist die Staatsausgabenquote in Ö strukturiert?

A

ca. 22% Soziale Verischerung
-> Großteil Pensionen (14,4%), Familien und Kinder, Arbeitslosikgeit, Soziale Hilfe, Krankheit und Erwerbsunfähigkeit

ca 8% Gesundheit

ca 7% Öffentliche Verwaltung

ca 5% Bildung

25
Erläutere die Bedeutung des Staatssektores!
1. Wachstum des Staatssektores: Im 20. JH ist die Staatsausgabenquote in allen OECD Ländern stark angestiegen (danach konstant). Die Gesamtabgaben sind auch gestiegen. 2. Wachstum des Sozialstaates: Ausbau des Sozialstaates => Wachstum Staatssektor. Insbesondere wurden die folgenden Bereiche ausgebaut: (a) öffentliche Bildung, (b) öffentliche Rentenversicherung, (c) öffentliche Krankenversicherung) 3. Staatsverschuldung: In den meiaten entwickelten Ländern liegen die Staatsausgaben > Staatseinnahmen. Länder haben Schulden angehäuft, insbesondere während der Weltfinanzkrise und der Pandemie.
26
Wie beeinflussen die Interventionen des Staates in die Wirtschaft ökonomische Größen?
Der Staat hat eine Vielzahl von Interventionsmöglichkeiten. Politische Entscheidungsträger sollten diese Optionen gegeneinander abwägen. Um dies zu ermöglichen, müssen die Effekte der Interventionen bekannt sein. 1. Direkte Effekte 2. Indirekte Effekte Die direkten Effekte können einfach berechnet werden. Die indirekten Effekte müssen geschätzt werden (= Hauptaufgabe der empirischen Finanzwissenschaft).
27
Die möglichen Interventionen des Staates in die Wirtschaft können direkte Effekte mit sich bringen. Was sind diese?
Direkte Effekte sind mechanische Auswirkungen von Interventionen, die sich ergeben würden, wenn Individuen ihr Verhalten aufgrudn der Interventionen nicht ändern würden. z.B.: Eine Erhöhung der Einkommenssteuer für die Topverdiener erhöht das Steueraufkommen mechanisch.
28
Die möglichen Interventionen des Staates in die Wirtschaft können indirekte Effekte mit sich bringen. Was sind diese?
Indirekte Effekte sind Auswirkungen von Interventionen, die sich ergeben, wenn Individuen ihr Verhalten aufgrund der Interventionen ändern. Um Politikmaßnahmen evaluieren zu können, müssen die indirekten Effekte bekannt sein. z.B.: Topverdiener reduzieren ihr Arbeitsangebot, wenn wir sie stärker besteuern. Hierdurch sinkt das Steueraufkommen und es kommt zu Effizienzverlusten.
29
Selbst wenn die Regierung die Effekte von Politikmaßnahmen kennt, muss sie ein schwieriges Problem lösen: Um Entscheidungen treffen zu können, müssen individuelle Präferenzen von Millionen Menschen aggregiert werden. Wie geht die Regierung vor? Welche Kärfte prägen ihre Entscheidungen? => Warum entscheiden sich Regierungen dafür so zu intervenieren, wie sie es tun?
Die Theorie der politischen Ökonomie beatnwortet diese und weitere Fragen: Politische Ökonomie: - untersucht, wie der politische Prozess Entscheidungen hervorbringt, die sich auf den Einzelenen und die Wirtschaft auswirken. Public Choice Theorie: - Untergebiet der politischen Ökonomie - Gegenstand der Theorie: Regierungen handeln nicht zum Wohle der Gesellschaft => Regierungsfehler
30
Die Finanzwirtschaft beschäftigt sich mit der Rolle des Staates in der ______________
Wirtschaft
31
Staatseingriffe lassen sich druch ____________, _____________ und __________________ rechtfertigen.
Marktversagen, individuelles Versagen, Umverteilungswünsche
32
Es existiert ein Zielkonflikt zwischen __________________ und _______________.
Effizienz, Gerechtigkeit