Einführung In Die Soziologie Flashcards
(107 cards)
Was sind Gründe für den Strukturwandel im 19. Jahrhundert?
Industrialisierung,
Urbanisierung,
Alphabetisierung
Soziale Frage,
Neue Lebensformen,
Neue Berufe,
Neue Medien/
Kommunikationsformen,
Neue Techniken
Erklären Sie das Hempel-Oppenheim-Schema anhand eines selbstgewähöten Beispiels!
Zwei Bestandteile:
Explanans: das Erklärende- allgemein anerkannte Gesetze- Randbedingungen (Antecedens)
Explanandum: das zu Erklärende- Beschreibung des zu Erklärenden- Ergebnis eines Schlusses
Bedingungen:
Logische Angemessenheit:1. Folgerungsbedingung: deduktiver Schluss des Explanandums aus dem Explanans
2. Gesetzesbedingung: Explanans beinhaltet allgemeine (notwendige) Gesetze
3. Signifikanzbedingung: Explanans muss falsifizierbar sein
Empirische Angemessenheit / Wahrheitsbedingung:- Explanans ist wahr
Beispiel:
Bei schönem Wetter gehen viele Menschen in den Biergarten.
Explanans: - Gesetz: Bei schönem Wetter gehen viele Menschen in den Biergarten
- Randbedingung: das Wetter ist schön
Explanandum: Viele Menschen gehen in den Biergarten
Folgerungsbedingung: Menschen gehen aufgrund des schönen Wetters in den Biergarten
Gesetzesbedingung: Menschen gehen bei schönem Wetter in den Biergarten
Signifikanzbedingung: Menschen können auch nicht in den Biergarten gehen (Falsifikationsmöglichkeit)
Wahrheitsbedingung: Sätze des Explanans sind wahr
Wie definiert Max Weber “Soziologie”?
„Soziologie … soll heißen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklä- ren will.
Wie definiert Max Weber “Handeln”?
‚Handeln’ soll dabei eine menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder inneres Tun, Unterlassen oder Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden.
Was vertseht Weber unter “Sozialem Handeln”?
‚Soziales’ Han- deln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist.
Was ist nach Weber ein “Motiv”?
’Motiv’ heißt ein Sinnzusammenhang, welcher dem Handelnden selbst oder dem Beobach- tenden als sinnhafter ‚Grund’ eines Verhaltens erscheint.
Mit welchen Wissenschaftlern kann man die Soziologiegeschichte beginnen lassen?
Claude Saint-Simon (1760 - 1825) und dessen Sekretär und Nachfolger Auguste Comte (1798-1857)
Welche Arten des sozialen Handelns gibt es nach Max Weber?
“1. zweckrational (Zweck-Mittel-Schema; Wirtschaft als exemplarischer Bereich)
2. wertrational (glauben an einen Eigenwert eines bestimmten Sichverhaltens zB karitatives Handeln)
3. Affektuelles Handeln (durch aktuelle Affekte und Gefühlslagen; Kauf aus dem Bauch heraus)
4. Traditionales Handeln (durch eingelebte Gewohnheiten; zB Teilnahme an einer Jubiläumsfeier)”
Stellen Sie die Unterscheidung von Verhalten, Handeln und sozialem Handeln an einem Beispiel dar, nutzen sie hierfür die soziologischen Fachtermini Webers!
Mit Verhalten hat man es zu tun, wenn jemand schwitzt. Ein Han- deln liegt vor, wenn der Schwitzende, sich eine Erfrischung zuführt, denn er verbindet mit seiner Handlung (er besorgt sich ein Getränk oder fächelt sich Frischluft zu) einen subjektiven Sinn. Wenn er sich nun dazu entschließt, ein Deodorant zu benutzen (damit seine Mitmenschen vor den unangenehmen Folgen der Transpiration verschont blei- ben), dann können wir von sozialem Handeln sprechen.
Was versteht man unter Kontigenz?
Unter Kontigenz vertseht man den Umstand, dass etwas eintreten kann oder eben nicht eintritt, oder ganz grundsätzlich anders sein könnte, als es ist
Explanandum
empirisch beobachtbarer Tatbestand bzw. singuläres Ereignis
Explanans
Randbedingungen (singulären Verursachungsbedingungen bzw. -faktoren)
soziologische Phantasie nach C. Wright Mills
Fähigkeit, persönliche Erfahrungen im Kontext der Ereignisse unserer sozialen Umwelt wahrzunehmen und soziale Zusammenhänge zu erfassen, die der persönlichen Erfahrung allein nicht zugänglich sind
Soziologie nach Weber
„Soziologie … soll heißen: eine Wissenschaft, welche sozi-ales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und in seinen Wirkungen ursächlich erklären will. ‚Handeln’ soll dabei ein menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder innerliches Tun, Unterlassen und Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden. ‚Soziales’ Handeln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist.”
Begriff der „Kontingenz” (als Eigenwert der Moderne):
”* das Auch-Anders-Möglichseins von Etwas
* die Negation von Unmöglichkeit und Notwenigkeit
→ in diesem Konzept entsteht die Soziologie”
Soziologie als Wissenschaft (und ihr Gegenstand der sozialen Tatbestände)
“soziale Tatbestände sind außerindividuell:
soziale Tatbestände haben einen Zwangscharakter:
soziale Tatbestände entspringen der Sozialisierung”
soziale Tatbestände sind außerindividuell
“▪soziale Tatsachen sind fertig vorgefunden
▪sie führen ein unabhängiges Leben und existieren außerhalb einer Person bzw. außerhalb
des individuellen Bewusstseins
▪ Beispiele: Stellung innerhalb eines Verwandtschaftssystems, Glaubenssätze einer Religion, Pflichten, das
Zeichensystem einer Sprache oder das Münzsystem”
soziale Tatbestände haben einen Zwangscharakter:
“▪soziale Tatsachen sind mit einer gewissen Macht ausgestattet, die sich gegen einzelne
Personen richten kann→eine gewisse Zwanghaftigkeit
▪wer sich den Typen des Verhaltens/ Denkens der Gesellschaft willig fügt, mag diesen Zwang
möglicherweise gar nicht empfinden, aber er wird bei jedem Abweichen sofort offenbar ▪handelt das Individuum wider den sozialen Tatsachen kann das Sanktionierungen nach
sich ziehen (z.B. Spott)
▪ Beispiele: Rechtsnormen, Finanzsysteme, religiöse Dogmen”
soziale Tatbestände entspringen der Sozialisierung:
“▪Regelmäßigkeiten im alltäglichen Verhalten/ „Gewohnheiten”” entspringen aus Erziehung
und Sozialisierung→haben einen Zwangscharakter
▪wenn dieser Zwang nicht mehr empfunden wird, dann nur, weil er nach und nach
Gewohnheiten und innere Tendenzen entstehen lässt und wir den Zwang so sehr
verinnerlicht haben, dass er uns nicht mehr wie etwas Äußeres erscheint
▪ „individuelle Inkarnation”” eines sozialen Tatbestandes ist nicht der Tatbestand selbst! ▪ Beispiele: Ess- und Schlafgewohnheiten, Höflichkeitsformen”
Definition sozialer Tatbestände nach Durkheim:
“„Ein soziologischer Tatbestand ist jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die
Fähigkeit besitzt, auf den Einzelnen einen äußeren Zwang auszuüben; oder auch, die im Bereiche
einer gegebenen Gesellschaft allgemein auftritt, wobei sie ein von ihren individuellen Äußerungen
unabhängiges Eigenleben besitzt.”””
Definition sozialer Tatbestände nach Durkheim:
“„Ein soziologischer Tatbestand ist jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die
Fähigkeit besitzt, auf den Einzelnen einen äußeren Zwang auszuüben; oder auch, die im Bereiche
einer gegebenen Gesellschaft allgemein auftritt, wobei sie ein von ihren individuellen Äußerungen
unabhängiges Eigenleben besitzt.”””
soziale Phänomene sind…
“nicht allgemein, weil sie kollektiv sind, sondern sie sind kollektiv, weil sie
allgemein sind”
Regeln zur Betrachtung soziologischer Tatbestände: Durkheim
“Regel 1:
▪”“Die erste und grundlegende Regel besteht darin, die soziologischen Tatbestände als Dinge zu betrachten.””
Regel 2:
▪unsere Begriffe (von Dingen) sind Vorurteile, was wir aber zur wissenschaftlichen Arbeit
benötigen sind Urteile
(d.h. zur wissenschaftlichen Bestimmung eines Phänomens benötigen wir Begriffe als Werkzeug; vorurteilslose und exakte definierte Begriffe, die ggf. geschaffen werden müsse)
▪ Vorstellungen können nützlich sein und haben praktischen Wert, verschleiern aber ““die Gesetze der Wirklichkeit””
▪in der Sozialwissenschaft besteht, wie Durkheim meint, nach wie vor die Gefahr ““Idolen”” anzuhängen, da Begriffe wie Recht, Moral, Familie, Staat, Gesellschaft subjektiv vorgeprägt sind; der Wissenschaftler aber muss sich diesen Begriffen als Dingen, über die er eigentlich nichts weiß, vorbehaltlos nähern um ihr eigentliches Wesen erkennen zu können”
Regeln zur Betrachtung soziologischer Tatbestände: Durkheim
“Regel 1:
▪”“Die erste und grundlegende Regel besteht darin, die soziologischen Tatbestände als Dinge zu betrachten.””
Regel 2:
▪unsere Begriffe (von Dingen) sind Vorurteile, was wir aber zur wissenschaftlichen Arbeit
benötigen sind Urteile
(d.h. zur wissenschaftlichen Bestimmung eines Phänomens benötigen wir Begriffe als Werkzeug; vorurteilslose und exakte definierte Begriffe, die ggf. geschaffen werden müsse)
▪ Vorstellungen können nützlich sein und haben praktischen Wert, verschleiern aber ““die Gesetze der Wirklichkeit””
▪in der Sozialwissenschaft besteht, wie Durkheim meint, nach wie vor die Gefahr ““Idolen”” anzuhängen, da Begriffe wie Recht, Moral, Familie, Staat, Gesellschaft subjektiv vorgeprägt sind; der Wissenschaftler aber muss sich diesen Begriffen als Dingen, über die er eigentlich nichts weiß, vorbehaltlos nähern um ihr eigentliches Wesen erkennen zu können”