Einführung VL1 Flashcards
(33 cards)
Produktion
„Produktion ist eine Kombination von Produktionsfaktoren (Input) zum Zwecke der Erstellung von Sach- und/oder Dienstleistungen (Output) … “
Fertigung
„…unmittelbare materielle Veränderung von Einsatzgütern.“
Produktionswirtschaftslehre
betrachtet Phänomene der Produktion (insbes. in Unternehmungen) aus wirtschaftlicher Perspektive.
Produktionsfaktoren
sind insbes. Arbeitskräfte, Betriebsmittel, Werkstoffe und Dienstleistungen
Produkte
sind insbes. Sachgüter und Dienstleistungen
Produktionssysteme
sind geordnete Zusammenfassungen von Input- Output-Systemen mit Innenbeziehungen (z.B. Materialflüsse) und Außenbeziehungen (z.B. Umweltbelastungen).
Aufgaben der Produktion und Logistik - Dienstleistungsproduktion
a. Dienstleistungsanbieter hält Leistungsbereitschaft vor, indem er interne Produktionsfaktoren kombiniert
b. –> Leistungsbereitschaft kombiniert mit dem externen Faktor (Kontaktphase)
c. (–> Dienstleistung als immaterielles Gut (die Wirkung konkretisiert sich am Nachfrager oder am Objekt))
d. –> Dienstleistung als immaterielles Gut (die Wirkung konkretisiert sich am Nachfrager oder am Objekt)
Konstitutive Merkmale der Dienstleistungsproduktion
a. Immaterialität (oder Intangibilität) und
b. Simultaneität von Produktion und Absatz, bedingt durch die Integration des externen Faktors
Besonderheiten der Dienstleistungs- gegenüber der Güterproduktion
a. Keine Lagerhaltung der (Dienst-) Leistung möglich
b. Ergebnis der Leistung hängt stark von dem externen Faktor ab
Planung von Dienstleistungen
„Die Planung von Dienstleistungen unterscheidet sich bei Dienstleistungen an materiellen Objekten nicht von derjenigen der materiellen Produktion. Anders bei Dienstleistungen im immateriellen Bereich: Hier spielen Unsicherheit, ungenügende Erfassbarkeit von Ausgangs- und Endzustand und das Erfordernis, Dienstleister und Dienstleistungsnehmer planerisch zu koordinieren, eine wesentliche Rolle.“
Input
Produktionsfaktoren –> Elementarfaktoren, Dispositiver Faktoren
Elementarfaktoren –> Potentialfaktoren, Repetier- und Verbrauchsfaktoren
Potentialfaktoren –> Menschliche Arbeitsleistung bzw. Arbeitskräfte, Betriebsmittel
Repetier- und Verbrauchsfaktoren –> Werk- und Betriebsstoffen
A. Werkstoffe
Güter, die in das bzw. die Enderzeugnisse bei der Produktion unmittelbar eingehen oder verbraucht werden und in diesen in unveränderter oder veränderter Form nachgewiesen werden können. (Enderzeugnisse sind dabei die Erzeugnisse oder Produkte, die für den Absatz bestimmt sind)
A.1. Wesentliche Erzeugnis Bestandteile
Stoffe, die der Be- oder Verarbeitung unterliegen und als Hauptbestandteil in das Erzeugnis eingehen.
Rohstoffe, Halberzeuge, Halbfabrikate, Fremdteile, Normteile und Baugruppen
- Rohstoffe - Ungeformte Fertigungsausgangsstoffe, wie Eisen in Blöcken, Holz, Mineralien etc.
- Halberzeuge - Handelsüblich vorgeformte Rohstoffe, wie Bleche, Profilstahl etc.
- Halbfabrikate - Vorgefertigte Teile nach Eigenentwürfen, wie Guss- und Schmiedestücke
- Fremdteile - Handelsüblich beziehbare Fertigteile und Aggregate, z.B. Lichtmaschine
- Normteile - Massenteile nach Normvorschriften
- Baugruppen - In sich geschlossene, aus zwei oder mehreren Teilen und/ oder Gruppen niederer Ordnung bestehende Gegenstände
A.2. Unwesentliche Erzeugnis Bestandteile
Unwesentliche Erzeugnis Bestandteile (Hilfsstoffe) - Sammelbegriff für die Stoffe, die ebenfalls der Be- oder Verarbeitung unterliegen und in das Enderzeugnis eingehen, aber wert- oder mengenmäßig eine geringe Rolle spielen.
B. Betriebsstoffe
Stoffe, die nicht unmittelbar in das Enderzeugnis eingehen und bei der Produktion verbraucht werden
C. Handelswaren oder Durchlaufobjekte
Güter, mit denen der Betrieb - ohne vorherige Bearbeitung - Handel treibt
Logistik
- Die Logistik befasst sich mit der Gestaltung logistischer Systeme sowie der Planung und Steuerung der darin ablaufenden logistischen Prozesse.
- Zu den Kernprozessen der Logistik gehören
a. Das Transportieren von Gütern (zur Raumüberbrückung)
b. Das Lagern von Gütern (zur Zeitüberbrückung)
c. Das Umschlagen von Gütern (zum Wechsel von Transportmittel und Lagerplatz) - Anwendungsbreite: innerbetrieblich, zwischenbetrieblich, unternehmensübergreifend
Aufgaben und Ziele der Logistik (die 6 “r” der Logistik):
a. „… die richtige Menge
b. der richtigen Objekte als Gegenstände der Logistik (Güter, Personen, Energie, Informationen)
c. am richtigen Ort (Quelle, Senke) im System
d. zum richtigen Zeitpunkt
e. in der richtigen Qualität
f. zu den richtigen Kosten zur Verfügung zu stellen.“
Aufgaben der Produktionswirtschaft
- „… Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse…“
- Zielvorstellungen verschiedenster Gruppen: Unternehmenseigentümer (bzw. -leitung)
a. Monetäre Ziele
b. Sicherheitsziele - Mitarbeiter und Gewerkschaften
a. Arbeitseinkommen
b. Sicherheit des Arbeitsplatzes
c. Sicherheit am Arbeitsplatz - Kunden
a. günstiges Preis- Leistungsverhältnis
b. Einhaltung der Liefertermine
c. angemessener Preis für Leistungen
d. langfristige Geschäftsbeziehungen - Öffentlichkeit
a. Versorgung der Bevölkerung
b. Mitfinanzierung des Gemeinwohls (Steuern, Abgaben …)
c. Einhaltung von Umweltstandards
Typologie von Produktionssystemen
- Ziel der Typologie: Produktionssysteme mit ähnlichen Planungsaufgaben aufzeigen
- Auftragstyp
a. Auftragsgebundene Fertigung vs. Anonyme Fertigung - Repetitionstyp
a. Massenfertigung vs. Sorten- und Serienfertigung vs. Einzelfertigung - Anordnungstyp
a. Funktionsprinzip
b. Objektprinzip
c. Gruppierungsprinzip
d. Ortsprinzip - Produktionsstrukturtyp
Ortsprinzip
- Das Ortsprinzip (Baustellenfertigung) zeichnet sich dadurch aus, dass die Betriebsmittel mobil und das Werkstück ortsfest sind.
- Beispiele: Brücken, Schiffe, Turbinen
Funktionsprinzip („Verrichtungsprinzip“)
- Räumliche Zusammenfassung von Betriebsmitteln mit gleichen oder gleichartigen Funktionen zu Werkstätten. ( Werkstattfertigung)
a. Job-Shop (Maschinefolge für Produkte ist heterogen)
b. Flow-Shop (Maschinenfolge für alle Produkte identisch)
Funktionsprinzip - Vor- und Nachteile
Vorteile
i. Werker bestimmen Arbeitstempo selbst
ii. Konzentration des fertigungs- technischen Know-Hows
iii. hohe Produktmix- und Produktionsmengen- änderungsflexibilität
iv. geringe Kapitalbindung in den Potentialfaktoren
Nachteile
i. Werker sind nur an wenigen Stufen des Wertschöpfungsprozesses beteiligt
ii. zentrale Steuerung, i.d.R. komplex
iii. hohe ablaufbedingte Bestände
iv. lange Transportwege zwischen Werkstätten
v. hoher Raumbedarf