Emotion und Motivation Flashcards
(31 cards)
Wie heißt der Text und von wem ist er?
Emotion and Motivation: Defensive and Appetitve Reactions in picture Processing
Bradley, Cadispoti, Cuthbert, Lang
Theoretische Grundlage: Motivationssysteme
- Emotionen lößen zwei verschiedene Motivationssysteme aus:
a) defensives Motivationssystem: aktivierung bei bedrohlichen Situationen
b) appetitives Motivationssystem: Aktivierung bei überlebensfördernden Situationen (z.B.: Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung) - Diese Systeme werden durch neuronale Schaltkreise im Gehirn repräsentiert
Theoretische Grundlage: Zwei-Faktoren-Sichtweise
s. F.4
1. Parameter der Emotionen:
a) hedonische Valenz (angenehm/ unangenehm)
b) Erregung: Intensität
2. je unangenehmer die Situation, desto mehr Aroussal -> defensive Motivation
3. desto höher die Pleasure desto höher die Arousal -> appetitive Motivation
Theoretische Grundlage: Zwei-Faktoren-Sichtweise- Probleme
- Self-Reports nicht als direkte Indikatoren
2. kein zirkumplexes Modell
Aufbau der Studie von Bradley et. al.: Wie wurden appetitiv und defensive Motivationen hergestellt?
- Untersuchungsgrundlage: Durch Bilder hervorgerufene Affekte -> unterschiedliche Aktivierung der Motivationssysteme
a) Appetetiv:
I. sehr erregend (z.B.: Erotik)
II. leicht erregend (z.B.: Natur, Familie)
b) defensiv:
I. sehr erregend (z.B.: Verstümmelung, Angriffe)
II. leicht erregend (z.B.: Verschmutzung, Verlust, Krankheit)
c) es gab auch noch neutrale Bildinhalte (z.B: Haushaltsgegenstände, neutrale Gesichter,…)
Aufbau der Studie von Bradley et. al.: Was wurde gemessen
- 6 sek. Messung von Herzfrequenz, Hautleitwert, Muskelaktivität
- Bewertung der Bilder nach Valenz, Erregung und Dominanz
- defensiver Augenblinzelreflex (Startle Effekt)
Hypothese Defensive Motivation
- > wurden auf Basis von Laborstudien mit Tieren getroffen:
1. Input in Amygdala -> Projektion auf andere Gehirnareale (offenes Antwortverhalten)
- Reflexivität nimmt in Abhängigkeit von Unmittelbarkeit der Bedrohung zu
- > Annahme: ähnlich bei Menschen - Wichtigste Hypothese:
stärkere Reaktion auf stark defensive Bilder, als auf leicht defensive Bilder
Defense Cascade Model
s. F. 8
Die Reaktion auf Defensive Motivation wird aufgeteilt in:
1. Pre-encounter: vor der Konfrontation - Sweat glands, Startle reflex und heart rate sind ruhig/ im Ruhe zustand
- Post-encounter: nach der Konfrontation
a) 1. Stadium
b) 2. Stadium - Overt action: Reaktion auf den aversiven Reiz (Flight or Fight)
a) höhere Hautleitwert
b) erhöhter Schreckreflex
Defense Cascade Model : Post-encounter: Stadien
- Stadium: orientierte Aufmerksamkeit
a) Fokus auf sensorischen Input
b) Verarbeitung von kontextuellen Details
c) geringe Aktivierung: Herzschlagverlangsamung + startle reflex verlangsamt
d) Erkennung des Aversiven Reizes - Stadium:
a) Herzschlagbescheunigung
b) Vorbereitung auf die Reaktion (Vermutlich aber nicht bei VP beobachtbar, da keine Handlungsnotwendigkeit)
Hypothesen Appetitive Motivation
- Schwere Untersuchung -> abhängig von aktuellem Zustand der Vp (z.B: essen lößt eher Erregung bei hungrigen VP aus)
- Weniger Reaktion auf leicht angenehme Bilder als auf stark erregende Bilder -> evlt. weniger Überlebensfunktion
- Stärkste Schreckreflexshemmung durch stark erregende Bilder
Frühere Forschung zu apptetitiver Motivation mit Bildern
- Herzschlagverlangsamung wird bei appetitiven Bidlern nicht aufrechterhalten (bei defensivien schon)
- es lässt sich nur eine kurze Beschleunigung in der Intervallmitte feststellen
- hier: Verknüpfung mit appetitivem Input -> Bestätigung als Valenzmaß
Hypothesen zur appetitiven Motivation: gleichgeschlechtliche erotik
- > Stichprobe vorwiegend heterosexuell
1. Hypothese: Messung der anfänglichen Aufmerksamkeit (z.B.: Herzschlagverlangsamung) am stärksten bei stark erregenden Bildern, Hautleitwert = hoch
Elektromyografische Gesichtsmessung (EMG)
- Davis (2006): Die Amygdala projiziert auf motorischen Gesichtsnukleus:
a) Verbindung von emotionalen Ausdrücken mit Motivationskreislauf
b) Vermittlung von Überlebensreaktion - Bei Tieren: reflexartiger defensive Reaktion
- Bei Menschen: vielfältige, unterschiedliche Entstehung, sozial kommunikative Funktion
- Unangenehme Ereignisse: musculus corrugator supercilii (Stirnrunzeln)
- Angenehme Ereignisse: Zygomaticus (Jochbeinmuskel)
- Ähnliche Gesichtsmuskelbewebungen bei bestimmten Emotionen -> Unterscheidung zw. angenehm/ unangenehm möglich
Hypothese zum Einfluss von Farbfotos
50% mit Farbe; 50 % ohne
Hypothese: kein unterschied
Methode: Teilnehmer
- 95 StudentInnen, an der University of Florida
a) 47 StudentInnen Bilder in Farbe
b) 48 StudentInnen Bilder in Graustufen
Methode: Material und Design
- 72 Bilder aus der IAPS ausgewählt
- 8 als typisch “angenehm” bewertet : z.B. Natur, Familie, Essen, Sport, Abenteuer, attraktive Männer/Frauen, erotische Paare
- 2 als typisch “neutral” bewertet : z.B. Haushaltsgegenstände, Pilze
- 8 als typisch “unangenehm” bewertet : z.B. Umweltverschmutzung, Krankheit, Verlust, Unfälle, Verseuchung, Angriffe von Tieren und Menschen, Verstümmelungen
- Insgesamt 4 Blöcke -> ein Block je 18 Bildinhalte
Methode: Bildrepräsentation und Schrecksignale
- Bildpräsentation:
Digitalisierte Versionen der Bilder auf einem Monitor für 6 Sekunden
gezeigt - Schrecksignale:
zusätzlich zur Bildpräsentation, wurden bei der Hälfte der Versuche pro Block Schrecksignale dargeboten -> 95 dB laut
-> Messung der Blinzelreflexkomponente (startle Effekt) man schleiß unwillkürlich die Augen
Methode: Messungen
- Selbsteinschätzung zu Valenz, Erregung und Dominanz mithilfe der SAM-Bewertung (Self-Assessment Manikin): animiertes Computerprogramm welches drei Dimensionen durch Manikins abbildet
s. F. 19 - Physiologische Messung:
a) Für 3s. vor Bildbeginn, 6 s während Bild und 2 s nach Präsentation
b) EMG-Aktivität: Corrugator (Auge), Zygomaticus (Wange), Muskulus orbicularis oculi (Agenringmuskel)
b) Hautleitwert
c) Herzrate
Methode: Durchführung
- TeilnehmerInnen in kleinen, schwach beleuchteten Raum-> vertraut machen mit der
SAM- Bewertung - Dann Bildpräsentation:
a) Anweisung, mit einem Joystick entlang jeder Skala (Valenz, Erregung, Dominanz) die Reaktion auf das zuvor präsentierte Bild einzuschätzen
b) währenddessen wurden die physiologischen Messungen vorgenommen
Ergebnisse: Farben der Bilder
Kein signifikanter Unterschied bei chromatischen (farbigen) und achromatischen (nicht farbigen) Bildern
Ergebnisse: Pleasure, Dominanz und Arousal
- Ratings von Pleasure und Dominanz relativ konstant innerhalb der Valenz und entsprechend der Valenz
- unangenehme Bilder etwas erregender
- Zwischen den Valenzen unterschiedliche Bewertung der Dominanz (bei unangenehmen etwas geringer)
- Innerhalb der Valenzen: große Streuung in der Erregung
s. F. 22/ 23
Ergebnisse: Schreckreflex
- bei angenehmen Bildern am geringsten, dann bei Neutralen und bei unangenehmen am höchsten
s. F. 22 - Sowohl bei angenehm und unangenehm variiert die stärke des Schreckreflexes je nach Inhalt
- Angenehm: je höher die Erregung des Bildes, desto gehemmter der Schreckreflex
- unangenehm: je höher die Erregung, desto stärker ausgeprägt der Schreckreflex (signifikanter Linearer Trend)
- neutral: gleichgeschlechtliche Erotische Bilder, stark gehemmter Schreckreflex
s. F. 26
Ergebnisse: Hautleitwerte
- Bei unangenehm und angenehm: Hautleitwert nimmt mit steigender Erregung der Bilder zu
- Angenehm: Ab höher Erregung große Zunahme (Schwelle)
- Neutral:
a) bei gleichgeschlechtlichen erotischen Bildern ebenfalls hoher Hautleitwert
b) größter Hautleitwert bei Verstümmelungen
s. F. 24
Ergebnisse: Herzfrequenz
- unangenehm: alle ähnlich, kein signifikanten unterschiede, führen zur Verlangsamung des Herzschlags
- Angenehm: erst Verlangsamung, dann Pike (Spitzenbeschleunigung)
- Neutral: weniger Ausgeprägt (Kurve von neutral und positiv sehen sich ähnlich)