Empirische Sozialforschung Flashcards

(29 cards)

1
Q

Wann verwendet man psychologische Methoden?

A

Wenn Aussagen über das Erleben, Verhalten von Menschen auf Basis von Datenerhebungen wie Befragungen, gemacht werden sollen

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2
Q

Was sind die 4 Forschungstools?

A
  1. Beobachten
  2. Fragen
  3. Nachdenken
  4. Lesen
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3
Q

Was ist die Methodenlehre?

A

Das Wissen über das Was, Warum und Wie

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4
Q

Welche 2 Modelle zur Dastellung von Sachverhalten oder Prozessen gibt es? Nennen Sie jeweils ein Beispiel

A

1. Theoretische Modelle/ Strukturmodelle

  • räumliche, graphische Darstellung
  • systematisierte Darstellung von Zusammenhängen von Variablen

Anwendungsbeispiel: Modellierung von Prozessen mithilfe von Pfadanalysen

2. Messmodelle

  • Strukturierung von Beobachtungen

Anwendungsbeispiel: Kompetenzmodell in der Personalauswahl

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5
Q

Was sind die 8 Phasen empirischer Forschung?

A
  1. Theorie
  2. Konzept/Konstrukt
  3. Hypothesen
  4. zulässige und ausreichende Hypothesen
  5. Operationalisierung (Messmodell)
  6. Datenerhebung (Messung)
  7. Auswertung
  8. Interpretation

-> Schlussfolgerung zur Theorie

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6
Q

Was wird verwendet um die Umwelt zu erschließen?

A

Gedankliche Konstrukte.

Sie bestehen aus:

  1. Theorien: Menge miteinander verbundener Hypothesen
  2. Konstrukten: nicht direkt beobachtbare, komplexe Variablen
  3. Konzepten: Idee oder vager Begriff, häufig Teil einer Theorie

Sie alle können nicht gemessen werden, sondern müssen erst übersetzt werden mit Operationalisierung und anschließender Messung

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7
Q

Definition Hypothese und ihre 2 Arten.

A

Eine Annahme, die noch nicht bestätigt ist.

  1. Deterministisch:
  • unter spezifischen Bedingungen genaue Vorhersage eines Merkmalswerts
  • Bsp: Fallgesetz in der Physik
  1. Probabilistisch:
  • Vorhersage eines Merkmalswers nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit
  • Bsp: Hoher Zeitdruck führt zu Burnout
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8
Q

Welche weiteren Arten von Hypothesen gibt es?

A
  • Je-Desto-Hypothesen: unabhängige/abhängige Variable sind mindestens ordinal skaliert
  • Kausalitätshypothese: jedem beobachtbaren Phänomen geht eine Ursache voraus, deren Wirkung untersucht werden kann. Beispiel: Frustration löst Aggression aus.
  • Hypothese über Merkmalsassoziationen: Merkmale können eng verbunden sein, ohne dass der sie verbindende Mechanismus bekannt ist. Beispiel: Typ-A Männer besitzen im Job ein hohes Durchsetzungsvermögen
  • **Trend- und Entwicklungshypothesen: **bestimmte Phänomene entwickeln sich über die Zeit, wobei Zeit nicht die Ursache ist. Beispiel: Nach diesem Sommer haben wir mehr Wissen über Psychologie
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9
Q

Wie ist die Messung psychologischer Konstrukte grundsätzlich aufgebaut?

A
  1. Konstruktspezifikation
  2. Operationalisierung
  3. Messung
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10
Q

Was ist Konstruktspezifikation?

A

Die Frage danach, welche Konstrukte benötigt werden, wie sie genannt werden und was sie bedeuten.

Sie ist eine rein theoretische Klärung. Sie ist an logische Stringenz (Analyse folgt formal-logischen Regeln) und sprachliche Präzision gebunden (Begriffe sind definiert usw.)

Zwei Herangehensweisen:

  1. Wenn eine Theorie ausgereift ist: Top-Down-Deduktion
    * _​_Ausgangspunkt sind Theorien, aus ihren Kernpunkten werden Konstrukte gebildet
  2. Eine Theorie befindet sich noch am Anfang: Bottom-Up-Induktion
    * Grundlage sind inhaltliche Aspekte, die eng miteinander zusammenhängen. Hieraus ergeben sich Konzepte
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11
Q

Wie erfolgt der Zugang zu Konstrukten?

A
  • über empirische Indikatioren, den manifesten Variablen
  • diese sind direkt messbar und geben Hinweise auf Eigenschaften des nicht erfassten Konstrukts (latente Variable)
  • Zur Erfassung dieser werden Messmodelle spezifiziert, die genau erklären, welche Indikatoren das Konstrukt beeinflussen

1. Formative Messmodelle

  • Indikatoren bilden das Konstrukt, sind nicht austauschbar und durch Veränderungen dieser, verändert sich auch das Konstrukt
  • die Indikatoren müssen nicht zusammenhängen

2. Reflexive Messmodelle

  • Indikatoren sind Erscheinungsform des Konstrukts, dieses beeinflusst die Indikatoren und verändert sich auch gegebenenfalls
  • Indikatoren hängen zusammen
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12
Q

Was ist Operationalisierung?

A

Frage danach, wie man Konstrukte messbar machen kann.

Konstrukten werden direkt beobachtbaren Kriterien zugeordnet.

Fünf Arten von Operationalisierung und Beispiele:

  1. Häufigkeit: Anzahl der Vertragsabschlüssen
  2. Reaktionszeit: Reaktion nach Auftreten eines unerwarteten Verkehrshindernisses
  3. Reaktionsdauer: Lösungszeit für eine Matheaufgabe
  4. Reaktionsstärke: Rating-Skala
  5. Wahlreaktionen: Multiple-Choice Aufgaben
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13
Q

Was ist Messung?

A

Messen bedeutet, Objekten Zahlen zuzuordnen, so dass Beziehungen zwischen den Zahlen (numerisches Relativ) Beziehungen zwischen Objekten (empirisches Relativ) entsprechen.

Eigenschaften:

  • nur Eigenschaften können gemessen werden
  • Für die Messung ist eine klare Skala nötig (Zahlendarstellung)
  • nominal und ordinalskalierte Variablen sind immer Zählung von Werten
  • Metrisch skalierte Variablen können entweder Messung von stetigen Werten oder Zählung von diskreten Werten sein
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14
Q

Welche Arten von Messung gibt es?

A

Ratingskala: wie Fragebögen und Inhalte wie Häufigkeit, Wahrscheinlichkeit und Intensität

  • Ordinalskalenniveau: Probleme sind ungleiche Abstände zwischen den Aussagen. Hier: Empirisches Relativ (Aussage) und Numerisches Relativ (Zahlen)
  • _Lösung: _**Intervallskala: **keine Aussagen mehr bei den einzelnen Stufen, noch besser, wenn es mehr Stufen gibt. Beschriftung dann besser, allerdings problematisch bei internationalen Fragebögen
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15
Q

Was sind die Qualitätsmerkmale einer Messung?

A
  1. **Validität: **Gültigkeit -> entscheidendes Kriterium
  2. **Objektivität: **frei von subjektiven Kriterien, unabhängig vom “Messer”. Immer besser, wenn von Experten durchgeführt
  3. **Reliabilität: **Messgenauigkeit; wahrer Wert + Fehlerwert= gemessener Wert
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16
Q

In was lassen sich Validität, Objektivität und Reliabilität aufteilen?

A
  1. Augenscheinvalidität, Inhaltsvalidität und Konstruktvalidität
  2. Durchführungsobjektivität, Auswertungsobjektivität und Interpretationobjektivität
  3. Test-Retest-Reliabilität, Paralleltest-Reliabilität und Splithalf-Reliabilität
17
Q

Welche Rolle spielen unabhängige und abhängige Variablen bei empirischen Untersuchungen?

A
  1. UV = Ursache

wird bei Untersuchung direkt/indirekt verändert:

  • Manipulation: Trainingsteilnehmer vs Kontrollgruppe
  • Selektion: Mann vs Frau
  1. AV = Wirkung

Merkmal, das gemessen wird und durch Manipulation/Selektion verändert wird

  • Einfluss von Störvariablen möglich
18
Q

Was ist die Beziehung zwischen AV und UV?

A

UV=Ursache, AV=Wirkung

Abstufungen der UV verändert die AV!

Beispiel: je besser das Bildungsniveau der Eltern, desto besser die Intelligenz der Kinder

19
Q

Wie kann man den Kausalzusammenhang zwischen UV und AV messen?

A
  • Herstellen einer Situation, die sich nur durch UV unterscheidet (Aggression messen -> Frustration)
  • Verändert sich AV, kann die Ursache nur die Veränderung von UV gewesen sein
  • Variation der AV hat normalerweise unterschiedliche Ursachen
20
Q

Aus was besteht Gesamtvarianz?

A

Additiv aus:

  1. Primärvarianz : Behandlungsvarianz
  2. Sekundärvarianz : systematischer Fehler
  3. Fehlervarianz : Zufallsfehler
21
Q

Schildern Sie das MAX-KON-MIN-Prinzip.

A

Maximierung des Einflusses der UV

Erhöhung der Primärvarianz durch:

  • Einteilung UV in viele Stufen
  • UV in Extremwerte
  • Mehrfaktorielles Design

Kontrolle des Einflusses von bekannten, systematisch wirkenden Störvariablen

Kontrolle der Sekundärvarianz vor Datenerhebung:

  • Eliminierung
  • Umwandlung in UV
  • Parallelisierung
  • Messwiederholung

Minimierung des Einflusses von unbekannten, unsystematischen Störvariablen

Minimierung der Fehlervarianz durch:

  • Standardisierung der Situation
  • Optimierung von Reliabilität und Objektivität
  • Kontrolle der Arbeitsschritte des Forschungsprozesses (Dateneingabe, verarbeitung)
22
Q

Was sind Querschnittstudien? Nennen Sie Vor- und Nachteile

A

Untersuchung von Individuen mithilfe von Stichproben mit demselben Messinstrument.

Vorteile:

  • kurze Durchführungsdauer der Untersuchung (einmal!)
  • geringer Aufwand
  • Umfang der Stichprobe bleibt konstant

Nachteile:

  • keine Trennung von Alters- und Generationseffekten
  • Unterschiede in Gruppen können durch Unterscheide zwischen Probanden bedingt sein
  • Generalisierung der Befunde streng genommen nicht erlaubt
23
Q

Was sind Längsschnittstudien? Nennen Sie Vor- und Nachteile

A

Dieselbe Stichprobe von Probanden wird über längere Zeit zu verschiedenen Zeitpunkten mit demselben Messinstrument untersucht.

Vorteile:

  • Unterschiede in Messwerten und Stichproben dürfen als intraindividuelle Veränderungen interpretiert werden

Nachteile:

  • Biografische Effekte wie Alterung der Probanden
  • Lerneffekte
  • Selektionseffekte: Probanden sterben
24
Q

Was sind interne und externe Validität?

A

_Interne: _

eine Untersuchung ist intern valide, wenn Veränderungen der AV eindeutig auf Variationen von UV zurückzuführen sind.

Externe:

Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Nicht-Stichprobe

Interne Validität ist notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für externe Validität.

25
Was ist das Ziel der Datenerhebung in der Psychologie?
Allgemeine Aussagen formulieren und Absicherung (kein Einzelfall)
26
Welche Rolle spielen Persönlichkeiten und Merkmalsträger?
Personen sind Merkmalsträger; nur ein Merkmal wird gemessen anhand von Skalen
27
Welche Arten von Stichproben gibt es?
* Zufallsstichprobe: zufällige Auswahl von Merkmalsträgern * Geschichtete Stichprobe: ein weiteres Merkmal B ist bekannt, das Merkmal A beeinflusst * Klumpenstichprobe: Nutzung existierender Teilmengen Beispiel: PISA-Test * Ad-hoc-Stichproben: Selbstselektion, leichte Erreichbarkeit
28
Verfahren von Datenerhebungen?
* Beobachtungen * Befragungen mündlich wie schriftlich * Tests
29
Welche Typisierungsmöglichkeiten, Vor- und Nachteile hat die Art des Beobachtens? Was ist das Ziel? Nennen Sie 2 Beispiele
Typisierungsmöglichkeiten: * wissend/unwissend * systematisch/unsystematisch * teilnehmend/nicht teilnehmend Vorteile: * geringe Aktivität * höhe Informationstiefe Nachteile: * hohe Reaktivität * geringe Informationsbreite * hoher Aufwand und Kosten Beispiele: Assessmentcenter, Arbeitsanalyse Ziel: verlässliches Ergebnis