Ess- und neurokognitive Störungen Flashcards
(46 cards)
Nenne die drei zentralen Essstörungen des Erwachsenenalters
- Anorexia nervosa (Anorexie)
- Bulimia nervosa (Bulimie)
- Binge-Eating-Störung
Welche Untertypen gibt es für die Anorexia nervosa?
- Binge-Eating // Purging Typus
- restriktiver Typus
Nenne die 3 Gemeinsamkeiten von Essstörungen
- Vorliegen von Körperschemastörungen (Gewichtsüberschätzung,)
- Störungen der proprio-, interozeptiven und emotionalen Wahrnehmung
- Gefühl von Unzulänglichkeit
Was sind propriozeptoriv und interozeptiv
propriozeptiv:
- Wahrnehmung der eigenen Körperlage im Raum
interozeptiv
- Wahrnehmung von Körperprozessen wie zB Hunger/ Sättigung
Beschreibe die Anorexia nervosa (4)
- deutliches Untergewicht (15% unter dem Normalgewicht bzw BMI <17,5)
- Einschränkung der Nahrungsaufnahme oder exzessives Sporttreiben (restriktiv idr)
- Binge/Purge Typus: Einnahme von Abführmitteln oder Erbrechen
- Schweregradeinstufung auf Basis des BMI
Ordne 4 Schweregrade der Anorexia nervosa zu
Einordnung anhand des BMI
- Leicht: <17,5
- Moderat: 16-16,99
- Schwer: 15-15,99
- Extrem: <15
Beschreibe die Bulimia nervosa (5)
- wiederholte Essanfälle
- Kontrollverlust während eines Essanfalls, endet in unangenehmem Völlegefühl
- kompensatorische Maßnahmen wie Erbrechen, Abführmittel, Hungern, Sporttreiben
- häufiges Einsetzen bei Stress, negativen Emotionen, unangenehme zwischenmenschliche Begegnungen…
- Schweregrad anhand der Häufigkeit des Kompensationsverhaltens
Teile 4 Schweregrade der Bulimia nervosa zu
Anhand der Häufigkeit kompensatorischer Maßnahmen
- Leicht: 1-3x pro Woche
- Moderat: 4-7x pro Woche
- Schwer: 8-13x pro Woche
- Extrem: über 14x pro Woche
Beschreibe die Binge-Eating-Disorder (nach DSM-5) (7)
- wiederholte Essanfälle mit Kontrollverlust
- Schluss bei unangenehmem Völlegefühl
- Essen ohne Hungergefühl
- Auslöser häufig negative Gefühle
- fühlen sich nach Essanfall schuldig oder angeekelt
- führen jedoch keine kompensatorischen Maßnahmen durch
- Schweregrad nach Häufigkeit der Essanfälle
Teile 4 Schweregrade der Binge-Eating-Disorder zu
Nach Häufigkeit von Essanfällen
- Leicht: 1-3x pro Woche
- Moderat: 4-7x pro Woche
- Schwer: 8-13x pro Woche
- Extrem: über 14x pro Woche
Epidemiologie Anorexia nervosa (Geschlecht, Mortalität, Auftreten)
- Frauen 10x häufiger
- Mortalitätsrate ca 10fach erhöht (Folgen der Anorexie, wie Herzinsuffizienz, sind tödlich)
- häufig infolge einer Diät oder eines kritischen Lebensereignisses
Epidemiologie Bulimia nervosa (Geschlecht, Mortalität, Auftreten)
- Frauen 10x häufiger
- Mortalitätsrate von 4%, erhöhtes Suizidrisiko
- häufig infolge einer Diät oder eines kritischen Lebensereignisses
In welcher Entwicklungs-Phase treten Essstörungen besonders häufig auf (Epidemiologie)
Adoleszenz und junges Erwachsenenalter
Epidemiologie Binge-Eating-Störung (Geschlecht)
Frauen etwa doppelt so häufig
Welche der 3 Essstörungen ist die wenigst-untersuchte, da sie erst kürzlich in das DSM aufgenommen wurde?
Binge-Eating-Disorder
Komorbiditäten bei Anorexie (4)
- typischerweise weitere psychische Störungen
- am häufigsten jedoch affektive- und Angststörungen
- bei Personen des restriktiven Typus werden auch manchmal die Kriterien für Zwangsstörungen erfüllt
- bei Personen des Purging Typus Alkohol- und Substanzmissbrauch
Komorbididtäten von Bulimie (3)
- in vielen Fällen mehr als eine weitere psychische Störung
- affektive Störungen, Angststörungen
- 1/3 auch erhöhter Substanzkonsum
Nenne verschiedene Erklärungsbereiche für Essstörungen (Ätiologie) (5)
- Biologische Faktoren
- Psychische und soziale Risikofaktoren
- Kognitiv-verhaltenstheoretisches Störungsmodell
- Bindung
- Thought-Shape Fusion
Beschreibe den Einfluss biologischer Faktoren auf Essstörungen (Ätiologie) (4)
- familiäre Häufung von Essstörungen (zB 10x erhöht bei 1. Grad)
- zentrale Merkmale wie starke Körper-Unzufriedenheit und Schlankheitsdrang weisen stark erbliche Komponenten auf
- Veränderungen im Hypothalamus, Opioid-, Dopamin- und Serotoninsystem
- physiologische Veränderungen scheinen nicht Ursache sondern Folge des veränderten Essverhaltens und Körpergewichts darzustellen
Beschreibe den Einfluss psychischer und sozialer Risikofaktoren für die Ätiologie von Anorexia nervosa (5)
- Risikofaktoren: früher Beginn der Pubertät, starker Fokus auf das Gewicht
- Retrospektiv assoziiert: hohe sportliche Aktivität, negative Selbstbewertung, hoher Perfektionismus
Beschreibe den Einfluss psychischer und sozialer Risikofaktoren für die Ätiologie von Bulimia nervosa (8)
Riskofaktoren:
- früher Pubertätsbeginng
- starker Fokus auf Figur
- negatives Bild des eigenen Körpers
- negatives Selbstwertgefühl
- negative Lebensereignisse
- niedrige Körperwahrnehmung (Interozeption)
- mangelnde soziale Unterstützung
Retrospektive Assoziationen
- negative Erfahrungen im familiären Rahmen (kritische Bewertungen)
Beschreibe den Einfluss psychischer und sozialer Risikofaktoren für die Ätiologie der Binge-Eating-Störung (2)
- Mobbing und Sticheleien
- negative familiäre Erfahrungen (wenig Zuneigung, Überbehütung, Kritik)
Beschreibe das kognitiv-verhaltenstheoretische Störungsmodell für Essstörungen (Ätiologie) (1+6)
- geht davon aus, dass die Restriktion maßgeblich zur Entstehung und Aufrechterhaltung beiträgt
- geringes Selbstwertgefühl + stark negative Affekte → Diät, um das negative Selbstwertgefühl zu verbessern → zu starke Restriktion → Diät wird nicht eingehalten → Essanfall → kompensatorisches Verhalten
Beschreibe den “anorektischen Zirkel” (4)
restriktives Essverhalten → Gewichtsverlust, Untergewicht → Steigerung von Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit
► Chronifizierung/ Habitualisierung