EW Individuum 1.1 Flashcards

(112 cards)

0
Q

Pubertät

A

Zeitraum der biologisch-geschlechtlichen Reifung

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1
Q

Adoleszenz

A

Beginnt mit Einsetzen der Pubertät und endet mit relativ Autonomer Lebenssituation

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2
Q

Erwachsensein

A

Emotional-sozial unabhängig und ökonomisch selbstständig

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3
Q

Somatische Entwicklung

A

Bis zur Pubertät verläuft die Entwicklung bei beiden Geschlechtern gleich, bei Mädchen setzt die Pubertät früher ein. Der Wachstumsspurt läuft sehr ungleichmässig ab. Mädchen erreichen die definitive Körpergrösse früher als Jungen.

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4
Q

Entwicklung Geschlechtsreife Jungen

A
  • Hodenwachstum, erste Schamhaare
  • Peniswachstum, Gesichtsbehaarung, Muskelwachstum
  • Erster Samenerguss
  • Wachstumsspurt, Achselhaare und Stimmbruch
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5
Q

Entwicklung Geschlechtsreife Mädchen

A

Ungeregelt, beginnt mit Erhebung der Brust und dem Spriessen der Schamhaare. Brustentwicklung verläuft in Stadien, neue Verteilung des Körperfetts. Danach verändern sich die Genitalien und das Längenwachstum wird abgeschlossen. Spät erfolgt die Menarche, zuletzt wachsen Achselhaare und die Brüste erhalten endgültige Form.

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6
Q

Zeitlicher Entwicklungsunterschied zwischen den Geschlechtern

A

Wirkt grösser als er tatsächlich ist, da bei Mädchen äusserliche Veränderungen sichtbarer sind und das Längenwachstum früher abgeschlossen wird.

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7
Q

Menarche

A

Erste Menstruation

Medianwert hat sich um 1.3 Jahre Vorverlagert, da bessere Hygiene und Ernährung

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8
Q

Ejakularche

A

Erster Samenerguss

Vorverlagerung um 1.7 Jahre

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9
Q

Säkulare Akzeleration

A

Beschleunigte Entwicklung gegenüber früheren Generationen

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10
Q

Säkulare Akzeleration

Auswirkung auf Alltag

A

SchülerInnen mit sich selbst und gegengeschlechtlichen Peers beschäftigt

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11
Q

Individuelle Akzeleration und Retardation

A

Frühentwicklung bzw. Spätentwicklung im Vergleich mit der selben Altersgruppe

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12
Q

Frühreife Jungen

A

Verantwortungsbewusst, humorlos, kooperativ, sozial angepasst, konventioneller, selbstbewusster

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13
Q

Spätreife Jungen

A

Negatives Selbstbild, weniger selbstsicher, unausgeglichen, unzufrieden, Devianzrisiko um von Peers akzeptiert zu werden, höhere Selbsteinsicht

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14
Q

Frühreife Mädchen

A

Weniger beliebt und graziös, zeigen Grösse Untergeordentheit und Zurückgezogenheit, geringeres Selbstwertgefühl, frühere Sexualkontakte, höheres Devianzrisiko

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15
Q

Spätreife Mädchen

A

Häufiger depressiv, weniger selbstbewusst

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16
Q

Zufriedenheit mit dem eigenen Körper

A

Hängt bei Jungen von Sportlichkeit und Grösse und bei Mädchen von einem schlanken Aussehen ab.

Kann vom sozialen Kontext beeinflusst werden.

Die meisten Jugendlichen sind unzufrieden.

Gründe sind soziale Idealbilder und bei Mädchen Fettablagerungen.

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17
Q

Die drei Thesen der sexuellen Entwicklung

A
  • Beschleunigung: Säkulare Akzeleration
  • Annäherung: Geschlechter nähern sich im Sexualverhalten an
  • Religiöser Einfluss: je nach Konfessionszugehörigkeit werden die einen besser vorbereitet, Jugendliche mit enger religiöser Bindung haben tendenziell weniger Koituserfahrungen
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18
Q

Vier Dimensionen des selbstreferentiellen Bezugs im Jugendalter nach Fend

A
  • Real Innen: WAHRES SELBST, so bin ich eigentlich
  • Ideal Innen: IDEALES SELBST, so möchte ich eigentlich sein
  • Real Aussen: PRÄSENTIERTES SELBST, so zeige ich mich euch
  • Ideal Aussen: SOZIALES WUNSCHSELBST, so sollt ihr von mir denken
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19
Q

Entwicklungsaufgaben

A

Aufgaben, die sich in einem bestimmten Lebensabschnitt einem Individuum stellen.

Gelingt die Bewältigung, hat man Glück und Erfolg bei späteren Aufgaben und Vice versa

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20
Q

Universelle EA nach Havighurst

A
  • Beziehungen zu Gleichaltrigen beiden Geschlechtern
  • Erwerb einer maskulinen oder femininen sozialen Rolle
  • Seinen eigenen Körper akzeptieren und wirksam einsetzen
  • Anstreben und Entfaltung sozialverantwortlichen Verhaltens
  • Aneignung von Werten und einem ethischen Systems als Leitlinie eigenen Verhaltens
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21
Q

Kulturrölative EA nach Havighurst

A
  • emotionale Unabhängigkeit von Eltern und anderen Erwachsenen
  • ökonomische Unabhängigkeit
  • Vorbereitung auf Heirat und Familie
  • Vorbereitung auf bürgerliche Rechte und Pflichten
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22
Q

Neuere EA

A
  • Aufnahme und Aufbau intimer Beziehungen
  • Identitätsentwicklung
  • Zukunftsperspektive
  • Entwicklung der eigenen Persönlichkeit
  • Aufbau sozialer Kompetenzen
  • Kritische Haltung gegenüber der Gesellschaft
  • Verständnis für komplexe Zusammenhänge in Politik und Wirtschaft

Enger, da auf Individuum ausgerichtet und weiter, weil sie auch globale Strukturen einbeziehen

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23
Q

Normative EA

A

Gelten für alle Menschen einer Kultur auf einem bestimmten Niveau

Z.B. Berufswahl

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24
Non-Normative EA
Ergeben sich aus kritischen Lebensereignissen, stellen sich wenigen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Z.b. Eislauf-Mütter
25
Eislauf-Mütter
Scheuen keine Kosten etc um ihren Kindern etwas zu ermöglichen, was in den meisten Fällen eine Projektion der eigenen Wünsche auf die Kinder ist.
26
Kritische Lebensereignisse
Sind abrupte Ereignisse, welche die bisherige Lebensführung zu neuen Anpassungen herausfordern
27
Non-Normative kritische Lebensereignisse
Unvorhersehbar, z.B. Tod n der Verwandtschaft
28
Normative kritische Lebensereignisse
Leicht zu bewältigen, weil sie aufgrund sozialen Wissens vorhersagbar sind. Z.b. Abgeschlossene Lehre
29
Interaktionistische Theorien
Umwelt und Subjekt aktiv Mensch und Umwelt beeinflussen sich gegenseitig
30
Selbstgestaltungs-Theorie
Umwelt passiv, Subjekt aktiv Mensch gestaltet seine Entwicklung selbst Konstruktivistisch!!
31
Exogenistische Theorien
Subjekt passiv, Umwelt aktiv Was aus einer Person wird, ist Ergebnis des Ausseneinfluss Behaviorismus!
32
Endogenistische Theorien
Subjekt und Umwelt passiv Von den Genen bestimmter Weg
33
Identität
Verpflichtung gegenüber sich selbst
34
Selbstwert
Einstellung gegenüber sich selbst
35
Selbstkonstrukt
Wahrnehmung von sich selbst
36
Stufen der Identitätsentwicklung nach Erikson
Nach Phasenlehre Freuds, acht zu bewältigende Lebenskrisen 1. Säuglingsalter 0,0-1,0 / Ur-Vertrauen vs Ur-Misstrauen 2. Kleinkindalter 2,0 - 3,0 / Autonomie vs Scham und Zweifel 3. Spielalter 4,0 - 5,0 / Initiative vs Schuldgefühl 4. Schulalter 6,0 - 11,0 / Werksinn vs Minderwertigkeitsgefühl 5. Adoleszenz 11,0 - 16,0 / Identität und Ablehnung vs Identitätsdiffusion 6. frühes Erwachsenenalter / Intimität und Solidarität vs Isolierung 7. Erwachsenenalter / Generativität vs Selbstabsorption/Stagnation 8. reifes Erwachsenenalter / Integrität vs Verzweiflung
37
Identitätsentwicklung nach Erikson
Menschliche Entwicklung verläuft als psychodynamische und sozial bedingte Abfolge von 8 Stufen. Es gibt jeweils eine Krise zu bewältigen, die konstruktiv gelöst zu einer Weiterentwicklung führt.
38
Falls Stufe der Adoleszenz erfolgreich bewältigt wird...
Kann der Adoleszente - Idole und Ideale entwickeln, an die er glauben kann und die ihm eine Perspektive vermitteln - Im nächsten Schritt ein Identitätsangebot der Kultur in Form einer Berufsrolle zu akzeptieren und dadurch unabhängig und eigenständig werden
39
Identitätsdiffusion
Problem der Zersplitterung des Selbstbildes, beruht auf Zweifeln der eigenen Identität, Flucht in Pseudoidentität
40
Kritik an Eriksons Theorie
- Durchnormierte Abfolge von Stufen - nur auf bürgerliche Mittelschicht anzuwenden - Identitätsentwicklung ist ein lebenslanger Prozess, kann nicht in der Adoleszenz abgeschlossen werden
41
Vier Identitätstypen nach Marcia Exploration hoch Verpflichtung hoch
Erarbeitete Identität -> Verantwortung geben
42
Vier Identitätstypen nach Marcia Exploration niedrig Verpflichtung hoch
Übernommene Identität (von Eltern vorgegeben) -> durch kritische Argumentation verunsichern, Hilfestellung zur Ablösung vom Elternhaus, Zumutung
43
Vier Identitätstypen nach Marcia Verpflichtung niedrig Exploration hoch
Kritische Identität -> Verantwortung geben, Vertrauen schenken, helfen bei Entscheidungen
44
Vier Identitätstypen nach Marcia Exploration niedrig Verpflichtung niedrig
Diffuse Identität Stabilität geben, Verpflichtungen übergeben, klare Ratschläge
45
Kritische Diskussion von Marcias Theorie
- Exploration als entscheidende Strategie in der Bewältigung von Identitätsproblemen, es gibt keine aussagekräftigen Befunde zur Abfolge der Identitätstypen
46
Forschungsbefunde zum Zusammenhang zwischen schulischer Leistung und Selbstkonzept
- schulisches Selbstkonzept korreliert eng mit konkreten Schulleistungen
47
Discounting-Effekt
Schüler mit schlechten Noten geben an, dass Schule nicht so wichtig ist wie Schüler mit guten Noten
48
Big Fish - Little Pond Effekt / Referenzgruppeneffekt
Phänomen, dass Schüler durch leistungsschwächere Mitschüler in ihrer Klasse eine stärkere Lernmotivation besitzen, da ihre Leistungen dort öfter auffallen, besonders honoriert werden und sie bestrebt sind, ihren Vorsprung zu halten. Das gilt besonders für Schüler, deren Selbstbewusstsein nicht besonders stark ausgeprägt ist.
49
Schulische Massnahmen, um das Selbstkonzept von Jugendlichen zu fördern
Erreichbare Ziele formulieren Lernfortschritte schnell erkennbar gestallten Sinn der Lerninhalte erklären Lernziele klar formulieren Zusammenhang zwischen Anstrengung und Leistung aufzeigen Belohnen Positive Grundeinstellung gegenüber den Lernenden Unterstützung durch Eltern
50
Jugendliche mit negativem Selbstkonzept...
... Abhängig von Autoritäten, wollen Standards entsprechen, keine eigene Meinung, keine Führungsrollen, geben rasch auf, können ihre Leistungen nicht richtig einschätzen, setzen sich unrealistische Ziele, haben tiefe Motivation, kritisieren andere um selber besser dazustehen
51
Jugendliche mit positivem Selbstkonzept...
... risikobereit, bringen unpopuläre Ideen zum Ausdruck, finden sich in kritischen Situationen zurecht, haben Vertrauen in ihre Leistungen, haben positives Selbstbild, setzen sich realistische Ziele
52
Intelligenz
Keine allgemein gültige Definition der Intelligenz! Vom lat. Intellegere (erkennen, begreifen) und Intelligentia (Einsicht, Verständnis) Breite Zustimmung folgender Defintion: "... die Fähigkeit, sich an neue Situationen und Anforderungen der Umwelt anzupassen [...] die Fähigkeit, die umgebende Umwelt zu verändern."
53
Intelligenzmodelle Generalfaktor der Intelligenz
Spearman Allgemeine Intelligenz (g-Faktor) wirkt sich auf die gesamte Denk- und Lernfähigkeit des Menschen aus. Die spezifischen Begabungsfaktoren (s-Faktoren) definieren Leistungen neben dem g-Faktor, sind aber stark durch diesen bestimmt.
54
Intelligenzmodelle Fluida und kristalline Intelligenz
Cattell Fluide Intelligenz = g-Faktor --> Umfasst generelle Denkfähigkeit sowie Verarbeitungsgeshwindigkeit, schlussfolgerndes und spontanes Denken (laut Annahme angeboren) Kristalline Intelligenz --> Faktenwissen, Wortschatz, Rechenfähigkeiten und andere wissensorientierte Informationen. Ist bildungs- und kulturabhängig, wird aber auch durch fluide Intelligenz beeinflusst.
55
Intelligenzmodelle Triarchisches Modell
Sternberg Analytische Fähigkeiten: a) Metakomponenten (mentale Prozesse zum Problemlösen, steuern körperliche und geistige Vorgänge) b) Ausführungskomponenten (konkretes Verhalten bei einer Aufgabe oder in einer Situation) c) Wissenserwerbkomponente (steuert, wie Informationen während einer Problemlösung erworben und genutzt werden) Praktische Fähigkeiten Lösen von Alltagsproblemen durch Anpassung der bzw an die Umwelt Analytische Fähigkeiten können kontextspezifisch in der realen Welt angewendet werden. Kreative Fähigkeiten Austausch zwischen neuen Anforderungen / Situationen und bestehenden Erfahrungen, wodurch Kreative Leistungen entstehen können.
56
Intelligenzmodelle Multiple Intelligenz
Gardner - sprachlich - musikalisch - logisch-mathematisch - räumlich - körperlich-kinästhetisch - intrapersonal - interpersonal - naturalistisch - existenziell
57
Wie wird Intelligenz gemessen?
IQ, gibt Auskunft über intellektuelle Fähigkeiten einer Person in der Relation zu einer Vergleichsgruppe. Der IQ-Test ist normalverteilt
58
HAWIK
Intelligenztests für Kinder und Jugendliche von 6-16 Sprachverständnis, wahrnehmungsgebundenes logisches Denken, Arbeitsgedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit und gesamt IQ werden erhoben
59
CFT
Culture Fair Test Kann mit geringen kulturtechnischen Kompetenzen bewältigt werden
60
Abstufungen der Intelligenz
130+ = Hochbegabung 90-110 = Durchschnittliche Intelligenz Unter 70 = Minderbegabung
61
Hochbegabung
Sehr aufnahmefähig und eigenständiges Problemlöseverhalten Selbstkritische und perfektionistische Haltung sowie hohes Detailwissen in einzelnen Bereichen Überdurchschnittlich gute Merkfähigkeit und verbale Begabung Heterogene Gruppe Underachievement ist ein häufiges Phänomen Frühe Lese- und Rechenfähigkeit
62
Förderungsmassnahmen bei Hochbegabung
Akzeleration Pull-Out Enrichement
63
Schulabbrüche Fade-Out
Langjähriger Abkoppelungsprozess, gegenseitige Ablehnung oder Zurückweisung. Distanzierung beginnt 3-5 Jahre im Voraus
64
Schulabbrüche Dropout
USA: dropout GB: early leavers Schüler brechen freiwillig die Schule ab, sie sind aus einem System herausgefallen
65
Push-Out
Schüler werden von Schule verwiesen
66
Schulabbruch
In den USA: Wer Schule ohne allgemeinen Schulabschluss verlässt In der EU: Wer Schulpflicht beendet hat, aber keine Aus- oder Weiterbildung findet
67
Zwei Perspektiven des Schulabbruchs
Individuelle Perspektive: Schüler als Verantwortlicher (drop Out) Institutionelle Perspektive: Institutionelle Struktur als Verantwortliche (push out) a) Schule (Ressourcen, Politik, Struktur etc) b) Familie (sozio-ökonomischer Status (SES), Struktur, Bildungsstand)
68
Ausmass der Schulabbrüche
Deutschland 7.6% erfüllen 2004/2005 die obligatorische Schulpflicht nicht Schweiz/Österreich Kaum Daten, Verlaufsstatistiken gibt es bislang nicht -> dropout erst seit kurzem in Diskussion Daten aus Studien ergeben Werte zwischen 2% und 9% => LÄNDERVERGLEICH PROBLEMATISCH!!! Absentismus und Abbruch wird überall verschiedene gehandhabt!
69
Schulabbrüche Einflussfaktoren
- Peers: geringer Einfluss - Schulverhalten: Repetition (Altersunterschied!), Schulwechsel, Motivation, Schulabsentismus - Bildungs/Schulsystem: Dauer obligatorische Schulzeit, Schüler-Lehrer-Proportion, Klassengrösse - Familie: soziodemographische Herkunft, SES, geringes Einkommen/Erwerbsstatus/Bildungsabschluss und -aspiration der Eltern, Familienstruktur - Aus Sicht der Schüler: keine Lust/keinen Spass, Wunsch nach eigenem Einkommen, schlechte Leistungen, Probleme während der Schulzeit, Probleme mit Lehrpersonen
70
Auswirkungen eines Abbruchs
``` Arbeitslosigkeit Tieferes Einkommen Sozialhilfeabhängig Häufiger Gesundheitsprobleme Häufiger kriminell ``` -> Höhe skorten für de Staat
71
Bereich der Moral
Tatsächliche, inhaltliche Regeln für ein Handeln, das dem Anspruch gut, redlich, wahrhaftig, menschenwürdig zu sein, entsprechen soll. Historisch (Frau im 3. Reich) Gruppenspezifisch (Abtreibung) Interessengebunden
72
Moral Beispiele relevanter Themen
Zentraler Aspekt der Bibel | Alltag eines Arztes
73
Unterschied zwischen Moral und Ethik
Ethik = Regeln der Gesellschaft Moral = Handeln und Denken auf Personenebene
74
Warum kann man einer moralischen Erziehung nicht ausweichen?
Findet immer dann statt, wenn - SuS einzeln oder untereinander - SuS und LP - Kind und Eltern Vor ein Problem gestellt werden, das mit Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, zwischenmenschlicher Fürsorge oder anderen moralischen Werten zu tun hat und das in einer besseren oder schlechteren Weise gelöst werden kann. -> alltäglich und unausweichlich
75
Erzieherische Alltagssituationen mit moralischem Bezug
Diebstahl Lügen Spicken Teilen
76
Moral in der Politik
Keine Wahlverfälschung, keine Korruption, durchsichtige Politik
77
Moral in den Berufen
Arzt bei Komapatienten Anwalt vertritt Mörder Marketingmitarbeiter eines Tabakkonzerns
78
Moral im Unterricht
Schüler verpasst Prüfung aufgrund Todesfall und wird trotzdem nicht durchfallen gelassen Im Biologieunterricht kann nicht ohne die Wissenschaftsethik über Gentechnik gesprochen werden Frage nach Gehorsam
79
Moralischen Entwicklungsstufen nach Kohlberg Niveau A
Präkonventionelles Niveau (bis 9 Jahre) Stufe 1: Heteronom Blinder Gehorsam, Strafen vermeiden, kein körperliches Leid erdulden Versetzung in Perspektive anderer, Führungsanspruch der Eltern rechtmässig Stufe 2: Individualismus, Zweck-Mittel-Denken, Austausch Eigenen oder anderen Bedürfnissen dienen indem Sinne des konkreten Austauschs fair Miteinanders umzugehen Verständnis gegenseitiger Fairness und Moral des Zweckdenkens
80
Moralischen Entwicklungsstufen nach Kohlberg Niveau B
Konventionelles Niveau (die meisten Jugendlichen und Erwachsenen) Stufe 3: gegenseitige interpersonelle Erwartungen, Beziehungen und interpersonelle Konformität Gute Rolle spielen, sich um anderer kümmern, loyal und zuverlässig zu sein, Regeln einhalten und Erwartungen gerecht werden Stufe 4: soziales System und verlorenes Gewissen Pflichten in der Gesellschaft erfüllen, soziale Ordnung aufrecht zu erhalten, Wohlfahrt der Gesellschaft Sorge tragen
81
Moralischen Entwicklungsstufen nach Kohlberg Niveau C
Postkonventionelles Niveau (einige Erwachsene über 20) Stufe 5: Sozialvertrag, Nutzen für alle und Rechte des Individuums Grundrechte, grundsätzliche Werte und Verträge einer Gesellschaft unterstützen, auch wenn sie mit den konkreten Regeln und Gesetzen eines gesellschaftlichen Subsystems kollidieren. Stufe 6: universale ethische Prinzipien Ethische Prinzipien massgebend, denen die ganze Menschheit folgen soll
82
Moral in der Ökologie
Nachhaltigkeit Kein Tropenholz Keine Eier aus Legebatterien
83
Hauptmerkmale eines moralischen Konfliktes
Werte stehen unvereinbar gegenüber Man vertritt beide und unter normalen Bedingungen würde man beide nicht verletzen -> moralisches Dilemma Person ist unter Problemlösungszwang, der umso gravierender ist je weniger man sich entziehen kann und je unmittelbarer man persönlich involviert ist.
84
Heinz-Dilemma
Soll Heinz das Medikament für seine Frau stehlen? Je nach moralischer Stufe unterschiedliche Begründungen für positive oder negative Antwort. Soll die Moral testen.
85
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 1. Stufe der sensomotorischen Intelligenz Allgemeine Bezeichnung
Geburt bis 2,0 Verhalten vorwiegend von sensomotorischen Schemata bestimmt (sinnliche Wahrnehmung der körperlichen Bewegung) Kein Denken im eigentlichen Sinn, Wissen bezieht sich auf das Tun Koordination von Wahrnehmungseindrücken mit motorischen Leistungen
86
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 1. Stufe der sensomotorischen Intelligenz Unterstadium 1
0-1 Monat: Angeborene Reflexe ``` Absoluter Egozentrismus (nur sich selbst wahrnehmen) Einfache Reflexe als willkürliche Aktionen ```
87
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 1. Stufe der sensomotorischen Intelligenz Unterstadium 2
1-4 Monate: Primäre Zirkulärreaktionen Zufällige Kombinationen primitiver Reflexe bilden neue Reaktionsmuster Getrennte Aktionen werden vereinigt
88
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 1. Stufe der sensomotorischen Intelligenz Unterstadium 3
4-8 Monate: Sekundäre Zirkulärreaktionen Reaktionen auf äussere Reize, aber Sehen und Greifen sind noch nicht koordiniert Erste Aversionen, auf Umgebung einzuwirken (z.B. Mit Rassel Geräusche erzeugen)
89
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 1. Stufe der sensomotorischen Intelligenz Unterstadium 4
8-12 Monate: Koordinierung erworbener Handlungsschemata und Anwendung auf neue Situationen Zielgerichtetes Verhalten entsteht (z.B. Beiseiteschieben eines Hindernis um an einen Gegenstand zu kommen) Objektpermanenz entsteht 8-Monat-Angst: Kind kann vertraute Personen erkennen
90
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 1. Stufe der sensomotorischen Intelligenz Unterstadium 5
12-18 Monate: Tertiäre Zirkulärreaktionen Gerichtetes Tasten, Hilfsmittel werden eingesetzt, trial and error ist zielgerichtet
91
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 1. Stufe der sensomotorischen Intelligenz Unterstadium 6
18-24 Monate: Übergang vom sensomotorischer Intelligenzakt zur Vorstellung Geistige Entwicklung beginnt Motorische Aktion wird nach innen verlegt Egozentrischer Standpunkt auf physischer Ebene aufgegeben
92
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 1. Stufe der sensomotorischen Intelligenz Übergang zur Vorstellung
Ergebnisse einer Handlung werden vorhergesehen und verinnerlicht; anschliessend durch Entwicklung einer Symbolfunktion gekennzeichnet
93
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 1. Stufe der sensomotorischen Intelligenz Symbol- bzw. Darstellungsfunktion
3 Formen der Symbolfunktion - Objektpermanenz: 6-8 Monate Kind merkt, dass ein Gegenstand auch dann existiert, wenn es ihn nicht sieht Um nach etwas zu suchen, muss es innerlich ein Bild davon haben A-nicht-B-Fehler: Kind zeigt auf Versteck A, auch wenn Gegenstand vor seinen Augen nach Versteck B gebracht wurde -> kann nicht zwischen Wahrnehmung und motorischer Reaktion unterscheiden - Nachahmung Handlung wird beobachtet, zur Nachahmung muss Kind ein (auch fehlerhaftes) Bild davon haben - Symbolhandlung Kind stellt sich z.b. schlafend, muss dazu innerliches Bild von "Schlafen" haben
94
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 1. Stufe der sensomotorischen Intelligenz Experiment zur Objektpermanenz
Gegenstand wird verdeckt -> ist Kind überrascht, dass er plötzlich weg ist, ist noch keine Objektpermanenz vorhanden
95
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 2. Stufe des voroperativen Denkens Allgemeine Erklärung
Beginnt mit Objektkonstanz -> Gegenstände der physischen Welt sind auch im Bewusstsein präsent Kind kennt Symbol für Gegenstand (z.B. Ein Wort) Kind kann sich z.B. schlafend stellen -> Wichtiger Entwicklungsschritt, erste Erscheinung eines Denkens Nur ein Aspekt kann erfasst werden, zwei Dimensionen können nicht verbunden werden
96
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 2. Stufe des voroperatorischen Denkens Animismus
Zwischen belebt und unbelebt kann nicht unterschieden werden, Kind glaubt dass alle Dinge der Welt mit den gleichen Fähigkeiten ausgestattet sind Z.B. Tisch ist böse, wenn Kind sich daran stösst Piaget unterscheidet 4 Stufen: 1. Gegenstand kann mit bewusster Aktivität geladen sein (Ball weigert sich geradeaus zu fliegen) 2. Nur bewegte Objekte sind lebendig (z.B. Wolken) 3. Nur Objekte, die sich spontan und aus eigener Kraft bewegen sind lebendig 4. Nur Pflanzen und Tiere sind lebendig
97
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 2. Stufe des voroperatorischen Denkens Finalismus
Zweckdenken Kind geht von seiner Erfahrungswelt aus (essen um satt zu werden, aber auch: Bau, steht dazu da, damit man Schatten hat)
98
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 2. Stufe des voroperatorischen Denkens Artifizialismus
Unterform des Egozentrismus Annahme des Kindes, dass Alles von Menschenhand (bzw. Von Gott) erschaffen wurde; auch Universum etc. Eltern als mächtige Mitgestalter und Erschaffer der Welt
99
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 2. Stufe des voroperatorischen Denkens Egozentrismus des Kindes
Eigene subjektive Sicht als objektiver Status Kind sieht sich als die Welt Entwicklung des wahrhaftigen Selbstbewusstsein geht mit Sozialisation und Erkenntnis der Subjektivität einher Baby sieht z.b. Nicht mal eigene Hände als zu ihm gehörend Besteht während gesamter Kindheit Eigene Wünsche, Befürchtungen und Sehnsüchte werden so auf die Umwelt projiziert -> führt zu magischem Denken
100
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 2. Stufe des voroperatorischen Denkens Zentrierung auf einen Aspekt
Kind kann bei einem Urteil nur auf ein Merkmal achten
101
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 2. Stufe des voroperatorischen Denkens Äquilibrum
Entwicklung und Lernen als Fortschritt von Zustand geringeren Gleichgewichts zu Zustand grösseren Gleichgewichts Durch sachliche oder soziale Umwelt angeregt, deren Infos das Gleichgewicht stören Äquilibration (Anpassung) erfolgt auf zwei Arten: - Assimilation: Umweltinformation wird in bestehendes Schema eingefügt. Interpretation in Richtung Schema muss nicht im objektiven Sinn richtig sein. - Akkomodation: Bestehendes Schema wird an neue Umweltinformation angepasst Menschliches Lernen als dauerndes Oszilieren zwischen Assimilation und Akkomodation
102
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 2. Stufe des voroperatorischen Denkens Experiment zur Reversibilitätskompetenz
Wird Flüssigkeit von einem Gefäß A in ein anders geformtes Gefäß A’ umgefüllt, meinen Kinder im präoperativen Stadium, dass sich die Menge verändert hat. - Zentrierung auf einen Aspekt: Je nachdem, ob sie ihre Aufmerksamkeit auf die Höhe oder die Breite des Gefäßes A’ zentrieren, kommen sie entweder zu dem Schluss, es sei mehr oder weniger Flüssigkeit darin enthalten als in A. - Zentrierung auf Zustände: Der Vorgang des Umschüttens bleibt unberücksichtigt, lediglich der veränderte Zustand wird beachtet.
103
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 2. Stufe des voroperatorischen Denkens Experiment zur Seriation
Auch die Bildung sinnvoller Reihen, z.B. das Anordnen unterschiedlich großer Stäbe, bereitet im präoperativen Stadium noch Schwierigkeiten, was daran liegt, dass Kinder die Stäbe nur in eine Richtung vergleichen können (entweder größer oder kleiner).
104
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 2. Stufe des voroperatorischen Denkens Experiment zur Perspektivenübernahme
Der „Drei-Berge-Versuch“ Kind hat ein Modell vor sich (Tal mit 3 Bergen) und soll die Perspektive einer Puppe angeben (klassisch: durch das Auswählen zwischen verschiedenen Perspektiv-Bildern) -> Diese Aufgabe kann erst mit 8 Jahren gelöst werden, vorher wählen die Kinder immer die jeweils eigene Perspektive aus.
105
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 3. Stufe des konkret-operatorischen Denkens Allgemeine Bezeichnung
7,0-12,0 Das Kind kann abstrakt denken, muss sich aber immer auf etwas Konkretes beziehen können. Denken wird von der Wahrnehmung unabhängig Egozentrisches Denken verschwindet Historisches und schlussfolgerndes Denken werden möglich Kind kann Oberbegriffe bilden
106
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 3. Stufe des konkret-operatorischen Denkens Experimente
Im Umschüttversuch wird verstanden, dass die Flüssigkeitsmenge gleich bleibt. Kind urteilt durch Logik, nicht Wahrnehmung. Pendelaufgabe Kinder in der Prä-operationalen Phase sagen, ein kurzes Pendel bzw ein schweres Pendel schwingt schneller. In der konkret-operatorischen Phase kann Kind zwei Merkmale verbinden, also ein kurzes und schweres Pendel schwingt schneller.
107
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenlehre 3. Stufe des konkret-operatorischen Denkens Reihenbildung nach einer Dimension
Fähigkeit, Gegenstände nach messbarer Dimension zu ordnen (z.B. Gewicht oder Grösse) -> Denken hat über Wahrnehmung gesiegt
108
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 3. Stufe des konkret-operatorischen Denkens Invarianz der Menge
Eine Menge bleibt gleich, auch wenn sich ihre Form oder räumliche Anordnung ändert. Z.b. Gleich viel Knetmasse, egal ob in 2 oder 3 Teile geteilt.
109
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 4. Stufe des formal-operatorischen Denkens Allgemeine Beschreibung
Ab 12,0 Abstraktes Denken und Bilden von Hypothesen möglich Induktives Denken: Kind kann über vorgegebene Informationen hinausgehen und theoretische Regeln aus anschaulichen Gegebenheiten ableiten Deduktives Denken: Aus allgemeinen Regeln kann auf einen konkreten Sachverhalt geschlossen werden Metadenken: Kind kann über das Denken selbst nachdenken
110
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 4. Stufe des formal-operatorischen Denkens Transformation in der Vierergruppe
Es kann in logischen Sätzen gedacht werden und eine Kombinationsanalyse von Möglichkeiten durchgeführt werden Aufbau der kombinatorischen Struktur ist grundlegende Struktur der formaloperatorischen Intelligenz Klein'sche Vierergruppe INCR (Identität, Negation, Reziprozität, Correlation) beschreibt spezifische Relationen innerhalb des kombinatorischen Systems, durch spezifische Transformationen kann jedes Element in ein anderes Element der Gruppe überführt werden
111
Kognitive Entwicklung: Piagets Stufenmodell 4. Stufe des formal-operatorischen Denkens Experimente
Einfacher Test zum verbalen Denken: A>B; A < C Wer ist der grösste? Kinder jünger als 12 haben grosse Schwierigkeiten mit der Aufgabe, ausser es handelt sich um sichtbare Objekte Farbige Scheiben auf alle möglichen Arten kombinieren Nur formal-operative Kinder können dies systematisch und vollständig tun