Exkurs: die Klassifikation psychischer Krankheiten Flashcards

(9 cards)

1
Q

Normen

A
  • subjektive Norm: individuelle Einschätzung des E&V, z.B. im Verlauf eines bestimmten Zeitraums (Leidensdruck -> nicht vorhanden: gut)
  • statistische Norm: normal ist, was bei der Verteilung eines Merkmals in der Bevölkerung im mittleren Bereich liegt
  • soziale Norm: Normal ist, was in einer bestimmten sozialen Gruppe als normal definiert wird -> z.B. Vorlieben in einer Freundesgruppe (Rauchen)
  • gesellschaftliche Norm: normal ist, was gesellschaftlich akzeptiert ist -> z.B. Rollstuhl hat sich in Gesellschaft normalisiert (statistisch nicht)
  • funktionale Norm: normal ist, wenn die psychischen Grundfunktionen (z.B. Emotionen, Schlaf, Gedächtnis) ausgeführt werden können / nicht beeinträchtigt sind
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2
Q

Unterscheidung Klassifikation psychischer Störungen

A
  • kategoriale Klassifikation (früher)
  • Dimensionale Klassifikation -> Spektrum (heute)
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3
Q

Vorteile kategoriale Klassifikation

A
  • einfacher zu bestimmen -> klare Festlegung (starke Individualisierung in Gesellschaft nicht immer umsetzbar) -> vereinfachte Diagnostik/Behandlung
  • keine Unnötige Patologisierung (Dramatisierung) von E&V
  • besser vergleichbar
  • klare Entscheidung, ab wann man Unterstützung bekommt
  • Klarheit über eigene Besonderheiten (“das Kind bekommt einen Namen”)
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4
Q

Vorteile dimensionale Klassifikation

A
  • genauere Diagnose -> angepasste Hilfe & Behandlung
  • falsche/extreme Maßnahmen werden vermieden -> individuelle Unterstützungsmaßnahmen (Medikamente: Dosis angepasst)
  • man wird nicht direkt “in eine Schublade” einsortiert” -> weniger Stigmatisierung -> kranke Menschen fühlen sich nicht “nur krank”
  • Verbesserungen sind leichter feststellbar
  • frühzeitiges Erkennen von Krankheiten
  • Hilfe auch für Menschen mit geringer Symptomausprägung
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5
Q

Autismus-Spektrum-Störung (ASS)

A
  • nicht als Krankheit bezeichnet -> Besonderheiten im E&V an sich für Betroffene keine Belastung (subjektive Norm)
  • zum Symptom werden Besonderheiten i.d.R. erst durch die Interaktion mit der Umwelt, also durch das Agieren im System (gesellschaftliche Norm soziale Norm)
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6
Q

Vor- und Nachteile zur Darstellung autistischer Menschen in Filmen

A

> Vorteile:
- mehr Aufmerksamkeit auf das Thema
- mehr Verständnis für Neurodiversität

> Nachteile:
- wird der Komplexität nicht gerecht
- Darstellung eines Autisten
- Clichehafte Darstellung

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7
Q

Nenne unterschiedliche Autismus-Diagnosen, die früher & heute verwendet wurden

A

> früher: Frühkindlicher Autismus, Asperger-Autismus, Atypischer Autismus
heute: Unterteilung wird der Vielfalt an Ausprägungen nicht gerecht; schwere Abgrenzung

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8
Q

Nenne die 4 Haupt-Symptomgruppen + Beispiele

A

> Qualitative Auffälligkeiten im sozialen Verständnis:
- Schwierigkeiten Gespräche in einer Gruppe zu folgen
- Deutung sozieler/emotionaler Signale
- Empathie
- Humor/Ironie
- Verständnis sozialer Situationen

> Auffälligkeiten in der verbalen & nonverbalen Kommunikation:
- verzögerte/keine Sprachentwicklung
- sozial erwünschte Signale müssen erlernt werden (z.B. Augenkontakt, Unterdrückung von “unangebrachten” Kommentaren)

> Repititive und stereotypische Verhaltensmuster und Interessen:
- Bedürfnis nach festen Routinen -> Abwägung/Störung bedeutet Stress
- bestimmtes Interessengebiet -> hyperfokussiert

> Wahrnehmung & Infoverarbeitung:
- Reizfilterung: Hintergrundgeräusche können nicht ausgeblendet werden -> Kopfhörer, um Reize zu filtern
- Gefahr der Reizüberflutung (overload) -> fangen an zu schreien etc
- Fokussierung auf Details statt auf as große Ganze

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9
Q

Erkläre, was man unter masking versteht

A

= das Erlernen von bestimmten Verhaltensmustern
-> starke Anpassung & Kompensation der Symptome
-> Autismus überspielen/verdecken
–> sehr anstrengend

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