Geldpolitik Flashcards

1
Q

Europäische System der Zentralbanken (ESZB)

A

umfasst die Europäische

Zentralbank (EZB) und die nationalen Zentralbanken aller EU-Mitgliedsstaaten

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2
Q

Aufgaben des ESZB

A

• Festlegung und Ausführung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank
(EZB).
• Durchführung von Devisengeschäften (nicht: Festlegung der Währungspolitik!)
• Förderung des reibungslosen Funktionierens der Zahlungssysteme.
EZB hat das alleinige Recht, die Ausgabe von €-Banknoten zu genehmigen.
• Halten und Verwalten der offiziellen Währungsreserven (Gold, Nicht-EU-Währungen
und darauf lautende Titel).
Weitere Aufgaben: Statistik, Finanzstabilität, Aufsichtspflichten, internationale
Zusammenarbeit.

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3
Q

Aufgabe der nationalen Zentralbanken (Deutsche Bundesbank, De Nederlandsche
Bank etc.) im Eurosystem:

A

• Nationale Zentralbanken beeinflussen durch ihre Mitgliedschaft im EZB-Rat die
Entscheidungen der EZB.
ABER: Verzicht auf eine nationale Geldpolitik.
• Dezentrale Implementierung und operationale Durchführung geldpolitischer
Entscheidungen.
• Banknotenausgabe.

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4
Q

Die Aufgaben der EZB

A

Art. 105 (1) des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft:
Preisniveaustabilität als oberstes Ziel der geldpolitischen Strategie.

Weitere Ziele der EZB in Art. 105:
• harmonische und ausgewogene Entwicklung des Wirtschaftslebens
• beständiges und nichtinflationäres Wachstum
• hohes Beschäftigungsniveau
„Soweit dies ohne Beeinträchtigung des Ziels der Preisstabilität möglich ist, unterstützt
das ESZB die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Union …“

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5
Q

Die Definition von Preisniveaustabilität erfolgte durch den EZB-Rat:

A

“Preisstabilität wird definiert als Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex
(HVPI) für das Euro-Währungsgebiet von unter, aber nahe 2% gegenüber dem Vorjahr.”

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6
Q

Die Definition von Preisniveaustabilität seitens der EZB

A

“Preisstabilität wird definiert als Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex
(HVPI) für das Euro-Währungsgebiet von unter, aber nahe 2% gegenüber dem Vorjahr.”

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7
Q

Warum ist das Ziel eine Inflationsrate von knapp 2%, nicht von 0%?

A
  1. Sicherheitsabstand zur Deflation, die als schwerer zu bekämpfen gilt als Inflation.
  2. Da Währungsraum: Wenn in einigen Ländern Inflation vorliegt, müsste in anderen
    Ländern Deflation vorliegen.
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8
Q

HVPI basiert auf

A

typischem (Konsum-)„Warenkorb“ eines Bürgers aus der Eurozone.
HVPI-Inflationsrate ist durchschnittliche Inflationsrate über alle Länder der Eurozone.

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9
Q

Innen- und Außenwert des Euro

A

INNENWERT
Preisniveaustabilität

AUßENWERT
nominaler Wechselkurs des Euro zu allen anderen Währungen in der Welt.

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10
Q

Die wechselkurspolitischen Kompetenzen liegen bei

A

beim Rat der Wirtschafts- und

Finanzminister der Euroländer (Ecofin-Rat)

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11
Q

Die EZB – Beschlussfassungsorgane

A

EZB - Direktorium, EZB-Rat, Erweiterter EZBRat

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12
Q

EZB Direktorium

A
Präsident/in
Vizepräsident/in
\+
Vier weitere
Mitglieder

führt laufende Geschäfte, trägt Verantwortung für
Geldpolitik gemäß Entscheidungen/ Leitlinien des EZB-Rats

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13
Q

EZB-Rat

A
Mitglieder des
Direktoriums
\+
Präsidenten/innen
der nationalen
Zentralbanken des
Euro-Raums

Oberstes Beschlussorgan legt Geldpolitik des EUWährungsgebiets fest

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14
Q

Erweiterter EZB Rat

A
Präsident
Vizepräsident
\+
Präsidenten/innen
der nationalen
Zentralbanken
aller EUMitgliedstaaten

Unterstützt Koordinierung der Geldpolitik;

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15
Q

Präsident des EZB-Direktoriums

A

Christine Lagarde

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16
Q

Zur politischen Unabhängigkeit der EZB

A

• Frei in der Operationalisierung der Preisniveaustabilität.
• Instrumentenunabhängigkeit.
• Personelle Unabhängigkeit.
• Finanzielle Unabhängigkeit
• Finanzierungsverbot öffentlicher Haushalte (Verbot der direkten Finanzierung von
Staatsverschuldung).
„Weder die EZB noch eine nationale Zentralbank noch ein Mitglied ihrer Beschlussorgane
darf Weisungen von Organen oder Einrichtungen der EU, Regierungen der EUMitgliedstaaten oder anderen Stellen einholen oder entgegennehmen.
Die Organe und Einrichtungen der Europäischen Union (EU) sowie die Regierungen der
Mitgliedstaaten verpflichten sich, diesen Grundsatz zu beachten und nicht zu versuchen,
die Mitglieder der Beschlussorgane der EZB zu beeinflussen (Artikel 130 des AEUVertrags).“ EZB 2015

17
Q

EZB: Zwei–Säulen–Strategie

A

Grundlagen der Festlegung der konkreten Geldpolitik

Erste Säule
Wirtschaftliche Analyse
Analyse wirtschaftlicher
Entwicklungen und
Schocks, u.a.:
• Inflation
• Beschäftigung
• Reale BIP
• Auftragseingänge Inland
• Lohnverhandlungen,
• Rohstoffpreisentwicklungen
Wechselkursentwicklung,
• Inflationserwartungen
Zweite Säule
Monetäre Analyse
Analyse der monetären
Entwicklung: Langfristige
Inflationsaussichten, z.B.
Geldmengenentwicklung
Kreditentwicklung

=> Geldpoltische Entscheidung

18
Q

Forward Guidance

A

Die EZB gibt öffentlich Auskunft über die Absichten des EZB-Rats mit Blick auf die künftige
Entwicklung der EZB-Leitzinsen und mit Blick auf den Zeithorizont anderer geldpolitischer
Maßnahmen, z.B. APP.
Beispiel: Die EZB kündigt an, dass der Leitzinssatz in den nächsten Jahren sehr niedrig
(oder null) bleiben wird.
=> Geschäftsbanken vergeben auch längerfristige Kredite zu niedrigen Sollzinsen.
=> Private Haushalte und Unternehmen nehmen eher höhere und längere Kredite auf.
=> Privater Konsum und Investitionen steigen
=> Gesamtwirtschaftliche Nachfrage steigt
=> Tendenziell steigt Inflationsrate.

19
Q

EZB: Unkonventionelle Geldpolitik

A

Aktuelle unkonventionelle geldpolitische Instrumente, u.a.:
• Quantitative Easing
- Asset Purchase Programme APP (zurzeit 20 Mrd. € pro Monat)
- Pandemie-Notfallankaufsprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme
PEPP) insgesamt 1850 Mrd.€, mindestens bis März 2022 (Stand Dezember 2020)
• Hohe und langfristige Kredite an Geschäftsbanken
• Forward Guidance
FAZIT:
Die unkonventionelle Geldpolitik der EZB seit 2008/09 ist zum NORMALFALL geworden.