Geschichte der Wissenschaftstheorie Flashcards
(46 cards)
Wann kam es zur Paradigmen-Diskussion in der Physik?
Zu Beginn des 20ten Jahrhunderts (wie etwa 700 Jahre zuvor auch) kam es zu einem starken Entwicklungsschub in der Mathematik und zu Paradigmen-Diskussion in der Physik
Was hat die Paradimen-Diskussion in der Physik losgetreten und für was mussten neue Regeln gefunden werden?
- Start: der Gegenstand der Physik wurde immer schwerer (an-)fassbar (Kernphysik, Dualitätsprinzip, Unschärfe-Relationen, …) daher müssen neue Regeln gefunden werden
- Neue Regeln mussten gefunden werden für:
a) Abgrenzungsproblem: Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft sowie wissenschaftliche sinnvolle und beudeutungslose Aussagen mussen voneinnader abgerenzt werden
b) Verhältnisproblem: Verhältnis von emirische Feststellbarem und theoretischem bewerten: Verifikationsprinzip, Falisfikationsprinzip, Strukturalismus, …
c) Sprachproblem: Sprachliche Regeln, wie man beides, das Grundsätzliche wie das Operative, sprachlich eindeutig und präzise fasst
Was war der Wiener Kreis und was propagierte er?
- Austausch und Diskussion: der Wiener Kreis bildete die erste interdisziplinäre, auf Austausch und Diskussion angelegte und instituionell verankerte Plattform der Wissenschaftsgeschichte, die sich mit diesen für die gesamte Wissenschaften vitalen drei Themen befasste
- Positivismus: der Wiener Kreis propagiert einen modernen Positivismus
s. F. 72-74
Wer griff auf ver. Weise alle drei Fragen der Paradigmen-Diskussion in der Physik auf?
- logischer Empirismus: des Ex Wiener Kreises
- Kritischer Rationalismus: nach Popper
Was besagt das Mach-Wittgenstein-Schlick-Theorem und wie wird es begründet?
Es gibt keine Frage, deren Beantwortung für die Wissenschaft grundsätzlich unmöglich wäre
Begründung:
1. Unöglichkeit der Methode: Die logische Unmöglichkeit, ein Problem zu lösen wäre gleichbedeutend mit der Unmöglichkeit eine Methode zu beschreiben, die es erlaubt eine Lösung zu finden
2. Bedeutung des Problem: wenn man keine Methode zur beschreibung einer Lösung finden kann, dann kann man die Bedeutung des Problems auch nicht angeben
3. Daher: kann eine Frage, die prinzipiell unbeantwortbar ist, keine Bedeutung haben, sie kann überhaupt keine Frage sein: sie ist nicht als eine sinnlose Wortreihe mit einem Fragezeichen dahinter
–> Überwidung der Methaphysik durch den Positivismus
Welche Fragen folgt aus dem Mach-Wittgenstein-Schlick-Theorem?
Die Frage ist:
1. analytische/ Sprachphilosophie: was eine zulässige Frage ist und
2. Abgrenzungsproblem: was Wissenschaft ist
Was ist das empiristische Sinnkriterium nach dem Mach-Wittgenstein-Schlick-Theorem?
Die Bedeutung einer Aussage ist die Methode ihrer Verifikation –> All die Aussagen sind Sinnvoll, die sich verifizieren lassen
Dient der Abgrenzung der Wissenschaft zur Metaphysik
Zu welchen Problemen führt das empiristische Sinnkriterium nach dem Mach-Wittgenstein-Schlick-Theorem?
- Empirisches Basisproblem:
Wie können wir über Beobachtungen SPRECHEN ohne wieder metaphysisch zu werden? - Realismus-Problem: Wie können wir sicher sein, dass Beobachtungen Wirklichekit wiederspiegeln?
–> in anderen Worten: wir stellen Aussagen über Dinge an, die man nicht beobachrten kann und wenn, dann wissen wir nicht, ob das beobachtete wahr ist
Logischer Empirismus: Was sind wichtige Bestandteile
- Protokollsätze: jeder in diesem Sinne (nach dem Mach-Wittgenstein-Schlick-Theorem und was daraus folgt) sinnvolle wissenschaftliche = theoretische Satz muss auf solche Sätze reduzierbar sein, die durch unmittelbare Erfahrung zustande kommen (= Protokollsätze) –> Empirismus
- Logik: die Beziehung zwischen den Sätzen regelt die Logik (für die top-down-/bottom-up-Beziehung zwischen Theorie und Empirie muss eine eigene Wissenschaftssprache etabliert werden) –> Logischer
Die Logik ist ein Sprachsystem, welche erstmal keine Aussagen über wahr/falsch macht, sondern nur über logisch und damit zulässig oder unlogisch und damit nicht zulässig
Logischer Empirismus: Grundgedanken
- Anspruch des logischen Empirismus
- Verifikationsprinzip
- Beobachtungen
- (naive) Induktionsproblem (Hume)
Logischer Empirismus: was würden die Grundgedanken für die Psychologie bedeuten?
Carnap 1932: nicht hede strikt behavioristische Psychologie sei unwissenschaftlich, weil sich ihre Sätze nicht aus-schließlich auf Beobachtbares reduzieren lassen
Logischer Empirismus: Grundgedanken: Anspruch des logischen Empirismus
der logische Empirismus will aus den kalssischen Empirismus heraus ein universales Regelwerk für die Wissenschaft auf Basis der Physik (Einheitswissenschaft) schaffen –> Regelwerk für ALLE Wissenschaften
Logischer Empirismus: Grundgedanken: 2. Verifikationsprinzip
das Kriterium, welches bedeutsame Sätze er Wissenschaft von bedeutungslosen und/oder nicht-wissenschaftlichen Sätzen unterscheidet ist das Verifikationsprizip –> Alle anderen Sätze gehören ins Reich der Methaphysik und sind bedeutungslos; Mit Ausnahme der Mathematik, da sie sich auf nichts konkretes bezieht, sondern ausschließlich auf indell gedachte Dinge
Logischer Empirismus: Grundgedanken. 3. Beobachtungen
es muss klargestellt werden, was genau Beobachtung ist. Dies ist genau dann ein Problem, wenn zur Beschreibung des Erfahrenen eben keine theoretischen Begriffe herangezogen werden dürfen 8für Beispiel s. F. 81)
Logischer Empirismus: Grundgedanken: 4. das (“naive”) Induktionsproblem (Hume, 1739)
Es muss logisch legitimiert werden, wie man von einer prinzipiell begrenzten Menge an Beobachtungsdaten (z.B.: diese Schwäne sind alle weiß) auf die unbegrenzte, weil theoretische Gültigkeit verallgemeinernder Sätze (z.B.: Theorie: Alle Schwäne sind weiß) kommt
s. F. 82
Logischer Empirismus: Induktivismus - Definition
Wissenschaftstheoretische Position, die Regeln formuliert, nach denen man von einzelnen Beobachtungen auf das unterliegende, diese Beobachtungen bedingende Gesetz schließen darf
Logischer Empirismus: Induktivismus - Regel
Verallgemeinerungen sollen auf einer:
1. Vielzahl von Fällen
2. unter möglichst vielen ver. Rahmenbedingungen begründet werden, wobei
3. kein einziger konkreter Fall dem wiedersprechen darf, was qua Gesetz zu erwarten wäre
Logischer Empirismus: Induktivismus - die gängigsten Einwände
- Unbestimmtheit: wie oft sollte etwas wiederholt werden (stopp-Problem), wie soll es variiert werden?
- Kraft des Einzelfalls wird ignoriert: manchmal reicht esaus eine Sache ein mal zu machen (z.B.: Atombombe)
- Wiederholungen sind nicht immer sinnhaft:
- Rekursion: Induktion setzt Induktion voraus
- Messfehlerprobleme/ Probabilismus: man weiß nie, in welchem Maß man wirklich eswas misst, außer die Reliabilität wäre = 1
Logischer Empirismus: Induktivismus - die gängisten Verteidigungen
- Amplifizierung: nur Induktion ist amplifiziernd (erweitert Wissen)
- Induktion ist menschlich (Hume)
- Formalisierbare Regeln wie die logischen Induktionsbeweise
- enumerative Verifikation ist verhaltensleitend: man richtet sein Verhalten nach der Induktion aus
- “anything goes” (Feyerabend)
Logischer Empirismus: Alle Schlüsse auf Grund der Erfarhung sind deshalb Wirkungen der Gewohnheit und nicht des Verstandes
Die Gewohnheit ist daher der große Fühler im Leben. Dieses Prinzip allein macht unsere Erfarhungen uns nützlich und lässt uns in der Zukunft einen gleichen Lauf der Ereignisse erwarten, wie in der Vergangenehit geschehen. Ohne die Kraft der Gewohnheit wären wir über alle Tatsachen unwissend, die nicht den Sinnen oder der Erinnerung gegenwärtig wären. Wir würden nie Mittel für zwecke benutzen, noch unsre natürlichen Kräfte zur Hervorbringung einer Wirkung gebrauchen können. Alles Handeln sowohl wie der größte Teil der Forschung hätten ein Ende
s. F. 84 noch mal nachlesen
Logischer Empirismus: Induktionsproblem - Thruthahn nach Russell
Der Truthahn auf einem Bauerhof stellt fest, dass er kurz nach Sonnenaufgang immer sein Futter bekommt. Er stellt dies für längere Zeit jeden Tag fest, und induziert aus dieser fortgesetzten Erfahrung, dass es wohl mit gestzhafter Regelmäßigkeit jeden Morgen sein Futter bekommen würde. Mit dieser Induktion konnte der gut leben –> bis die Sonne am Morgen von Thanksgiving für ihn zu letzten mal aufging
Logischer Empirismus: Induktionsproblem - Thruthahn nach Russell - Was ist das problem?
Jeder weitere Tag im Leben des Truthahns bestärkt ihn LEGITIMERWEISE in seinem Glauben und die induktive Wahrscheinlichkeit steigt, aber er kann trotzdem nie eine Gesetzesaussage aufstellen –> Genau aber das ist das ultimative Ziel der Wissenschaft
Logischer Empirismus: Induktionsproblem - Thruthahn nach Russell - Was folgt aus dem Problem?
- Der Trurhahn wäre durchaus legetimiert seinen Tag nach seinen bisherigen Erfahrungen zu planen
- Es ist nicht so, dass induktive SChlüsse gleich unnütz wären, weil sie nicht notwendigerweise wahr sind –> Der Anspruch, dass eine Theorie zu 100% wahr sein muss, ist flasch, auch wenn eine Regel per se falsch ist, kann sie nützlich sein
s. F. 87
Logischer Empirismus in einem Satz
Die Aufgabe der Wissenschaft beseht darin, sprachliche Aussagesysteme über die Wirklichkeit zu entwerfen, die dem emprisichen Sinnkritierium genügen sollen, dass ihre Sätze in der Realität verifizierbar sind; theoretische Annahmen werden dann auf dieser baisi durch indktive Logik gerechtfertigt