Grundlagen Psychologischer Beratung Flashcards
(43 cards)
Welche beiden Motivklassen bei der Motivationspsychologie gibt es?
- Vermeidungsmotive
- Zustände, die unsere Bedürfnisse frustrieren, werden vermieden
- vermeiden, dass sich andere Menschen von uns abwenden - Annäherungsmotive
- Freundschaften knüpfen, Partnerschaft pflegen, Konflikte Konstruktiv austragen
4 Strategien, wenn der Klient Widerstand bei der Zielfindung zeigt
- Wertschätzung für den Klienten und Verständnis für den Widerstand zeigen
- Motivkonflikt bewusst und damit der Bearbeitung zugänglich machen
- Nach Kompromissen suchen und nach Möglichkeiten fahnden, beide Motive gleichzeitig anzusprechen und dadurch Konflikt vermeiden
- In kleinen Schritten arbeiten und Veränderungen langsam und behutsam einführen
- Hausaufgaben so stellen, dass Veränderung positiv erlebt wird
4 Schritte im Erstkontakt in der richtigen Reihenfolge
- sich über Probleme, Ziele und Erwartungen des Klienten informieren, zuhören und Verständnis zeigen
- Indikation klären
- Klienten über Vorgehen informieren
- Wesentliche organisatorische Punkte besprechen
Wie verhindert der Berater eine Problem-Trance in der Phase der Problemanalyse?
- Das Verständnis des Klienten für seine Probleme fördern + Zuversicht erhöhen, es lösen zu können
- Anzahl der Ideen und Möglichkeiten für eine Lösung erhöhen
- Auswahl einer besonders wirksamen Strategie erleichtern
5 Merkmale einer professionellen Beratungsbeziehung
- Asymmetrie
- Arbeitsorientierung
- Zeitliche Begrenzung
- Professionelle Distanz
- Verzicht auf persönliche Meinungen und Wertungen
Gegenüberstellung: Professionelle Beratungsbeziehung vs. freundschaftliche Beratung
Professionell:
- Asymmetrie
- Arbeitsorientierung
- Zeitliche Begrenzung
- Professionelle Distanz
- Verzicht auf persönliche Meinungen und Wertungen
Freundschaft:
- wir selbst sein und uns einbringen
- gegenseitig unterstützen und füreinander Partei ergreifen
- Spaß am Argumentieren und Diskutieren unterschiedlicher Standpunkte
- vom Gegenüber gemocht werden möchten
- meist nicht die Absicht hegen, die andere Person zielgerichtet bei einer Veränderung zu unterstützen
Pole der Beratung
Akzeptieren und bei der Klärung unterstützen
- vorurteilsfrei Zuhören
- Zusammenfassen
- spiegeln
Aktivieren und bei der Problemlösung unterstützen
- Ermutigen
- Vertrauen zeigen
- sich weiterentwickeln
- Arbeiten im Tempo des Klienten
Nennen Sie die beiden Beziehungsbotschaften
Akzeptieren und bei der Klärung unterstützen
Aktivieren und bei der Problemlösung unterstützen
Gesprächsschritte Erstkontakt
- Begrüßung
- Fragen nach Anliegen
- Wiederholen und Prüfen
- Vorgehen schildern
- Honorar- und Krankenkassenfrage
- Gesprächsabschluss mit den Fragen nach Wann und Wo
Unterschiede zwischen Therapie und Beratung
Therapie:
- fundierte Kenntnisse über Störungsklassifikation und Diagnostik notwendig
- Klienten haben eine deutliche Einschränkung in ihrer Lebensführung / weisen psychische Störungen auf
- Probleme sind diffus, belastend, Hilflosigkeit
- Längerer Veränderungsprozess
Beratung
- lediglich psychische Störungen erkennen und an geeignete Stellen vermitteln
- Kompetenz, Wissen und Erfahrung im Fachgebiet / Problembereich
- Beratungsklienten weisen geringeren Leidensdruck auf, erwarten punktuelle Hilfe bei klar formulierten Problemen
- weniger motiviert
- schnelle Lösung vorausgesetzt
- neue Kompetenzen
- kürzerer Veränderungsprozess
- Professionelle Begleitung bei der Lösung eines konkreten / umgrenzten Problems ohne Krankheitswert
Therapeutische Allianz
beschreibt die Verbindung / Übereinstimmung von Behandler und Patient innerhalb des therapeutischen Arbeitsbündnisses in einer Psychotherapie
Beraterische Allianz
- Klient muss Arbeitsbereitschaft zeigen -> Berater begleitet lediglich bei der Lösungssuche
- Klient muss Problem selbst lösen
- Klient muss Arbeitshaltung entwickelt -> aktives Mitarbeiten
- Klient ist fähig das eigene Problem zu lösen
- Berater unterstützt lediglich
Beraterische Allianz - Formulierungen
- Wissen Sie woran SIE arbeiten möchten?
- Wie stellen Sie sich unsere ZUSAMMENARBEIT vor?
- Wir besprechen was SIE ERREICHEN möchten und wie SIE dabei vorgehen könnten
- Übungen ALLEINE zuhause durchführen
In Metaanalysen wird bestätigt, dass Schreibaufgaben nach 2 Wochen Effekte zeigen?
Wahr
Nicht erledigte Hausaufgaben - Reaktionen des Beraters
- Klient hat das gute Recht die Aufgaben nicht zu machen -> soll sich nicht genötigt fühlen / rechtfertigen
Reaktionen:
- Erschien Klienten die Aufgabe nicht sinnvoll?
- Wusste der Klient nicht was er tun soll?
- Hat er sich die Aufgabe nicht zugetraut?
- Keine Zeit?
- Abneigung gegen Hausaufgaben?
- Tue ich irgendetwas, was die Motivation des Klienten senkt?
Typen von Hausaufgaben
- Beobachten
- Lesen
- Schreiben
- Experimentieren
- Reflektieren
Wie weckt man positive Erwartungen beim Klienten?
- Klient hat “Standard-Problem” -> nicht alleine mit Problemen
- Erfahrungswerte teilen (Expertenstatus)
- Ressourcen ansprechen -> bereits andere Probleme gelöst
- Wertschätzung und Verständnis
Grundbedürfnisse für Therapie und Beratung nach Grawe (2004)
- Orientierung und Kontrolle
- Bindungsbedürfnis
- Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz
- Nach Lustgewinn und Unlustvermeidung
Gemeinsamkeiten Psychoanalyse und Gesprächstherapie
(Auch Lückentext)
- Beide maßen den intrapsychischen Prozessen wie Emotionen und Gedanken viel Gewicht an
Emotionen und Gedanken
Destruktive Gedanken
- Erkennen und verändern - abhängig von Zielen und Aufträgen des Klienten
- Nur Gedanken hinterfragen, die den Klienten bei der Zielerreichung behindern
- höhere moralische Prinzipien beachten
- Destruktiv = aktuelle Bewertungsmuster hindern Klienten daran, Ziele zu erreichen UND sind gegen das Leben und die psychische / physische Gesundheit des Klienten oder Menschen gerichtet
Bsp.
- “Ohne meinen Freund macht das Leben keinen Sinn mehr”
- “Wegen einem Glas ab und zu werde ich nicht gleich rückfällig”
Abschlussphase und der Weg dahin
- Beratung kann beendet werden, wenn Berater und Klient das Gefühl haben, dass der Klient mit seinen Schwierigkeiten alleine zurecht kommt
- Aktiv auf den Beratungsabschluss vorbereiten
- Stolz auf Erreichtes sein
- Weitere Schritte werden vom Berater zugetraut
- Im Falle eines Misserfolgs “da sein”
Vier Hauptziele:
1. Erfolge sichern und stabilisieren
2. Erworbene Problemlösestrategien bewusst und somit verfügbar machen
3. Möglichen Rückfällen vorbeugen
4. Vorbereitung auf Schritte außerhalb der Beratung
Der Weg zum Abschluss
- Hausaufgaben
- Größer werdende Abstände zwischen Sitzungen
- Erfolge auf eigene Anstrengungen (des Klienten) zurückführen -> fördern Selbstwirksamkeitserfahrung
- Vermittlung von Problemlösestrategien
- fragend-entwickelndes Vorgehen
- Transfer der erworbenen Methoden auf Problembereiche
- Verankerung von Lösungen im sozialen Bezugssystems
Merkmale einer stabilen und tragfähigen Beziehung zum Klienten
unbedingte Wertschätzung
- Klienten annehmen, wie er ist
- muss sich Herzlichkeit nicht erst verdienen
- eigene Ansichten und Werte werden zurückgestellt
Echtheit:
- nicht lügen
- keine Gefühle vorspielen
- nicht hinter der Expertenrolle verstecken
- dem Klienten als Mensch begegnen, nicht mit allen Gedanken konfrontieren, sondern bewusst sein, was Begegnung auslöst
Empathie
- Klienten aus dessen Bezugsrahmen verstehen
- Die Welt sehen, wie es der Klient tut
- Gefühle und Erfahrungen erkennen und deren Signifikanz
- Einfühlen und Verstehen
Fragestellung um Bezug auf eine andere Person zu nehmen
- “Für wen ich das Problem noch ein Problem?”
- “Wie würde diese Person das Problem definieren?”
Merkmale guter Fragen
- Regen zum Nachdenken an
- W-Fragen
- Helfen bei Zielformulierung
- Können Suchprozess auslösen
- Ressourcen aktivieren
- laden zum Nachdenken ein, unterstützen, leiten Klärungsprozesse ein, aktivieren Ressourcen + Kompetenzen und führen zu klaren Zielvorstellungen