Helene Lange Flashcards

1
Q

Mädchen und Frauenbildung nach Helene Lange

A
  • Die Kräfte der Frau, ihre Natur & Bestimmung kennt nur die Frau. Nur sie versteht die weibliche Psyche. Nur Frauen können sich adäquat auf die Empfindungsweise der jungen Mädchen einstellen.  Männer sollen Knaben & Frauen sollen Mädchen erziehen, da das Mädchen auch zum Mädchen erzogen wird  es wird nicht nur das Menschliche beigebracht, sondern auch das Weibliche
  • Frauen und Männer sollen eine gleichwertige aber nicht eine gleiche Bildung erhalten
  • Unterteilung der Fächer in Erziehung (Geschichte, Ethik etc.) und Wissen (Natur, Mathematik etc.) – Frauen sollen Fächer unterrichten, in denen erzogen wird (Religion, Deutsch, Geschichte, Ethik etc.)
  • Weiblicher Einfluss soll grösser und nachhaltiger sein und deshalb soll die Klassen- und Schulleitung bei Frauen liegen
  • Helene Lange fordert keinen universitären Abschluss für Frauen (weil dort kaum pädagogische Inhalte vermittelt werden, befürwortet sie eigenständige Hochschulen)
  • Für Gleichberechtigung an höheren Mädchenschule ist eine bessere Ausbildung der Lehrerinnen unabdingbar.
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2
Q

Institutionalisierug der höheren Mädchenbildung im 19. und 20. Jahrhundert

A
  • Gehörten dem unterschwelligen & nicht anerkannten Schulangebot an (Nachteile: Keine Abschlüsse, keine Anerkennungen, keine Zugangsberechtigung für die Universität, Vorteile: Man durfte unterrichten, was man wollte, weil es keine Richtlinien und Vorgaben gab
  • guter/besserer Sprachunterricht (Lehrerinnen hatten internationale Kontakte)
  • unterrichteten literarischen ästhetischen Inhalt, da man so ein breites allgemeines Grundwissen vermitteln konnte (Franz, Deutsch, Englisch, Handarbeiten). In der 2. Hälft des 20. Jh. gab es Bewegung in die höheren Mädchenschulen. Ziel: Zugangsberechtigung für Frauen an Uni & Lehrerausbildung verändern. Die Lehrer kämpften dafür, dass die höhere Mädchenschule etabliert wird, da sie in dieser Schule eine attraktive Arbeitsstelle sahen.
  • Innerhalb einiger Schulen bestand eine gewisse Selektion (nur Reiche)
  • Unterricht v.a. von Frauen geleitet, Männer kaum dort berufstätig (ändert jedoch nach dem 1. Weltkrieg als höhere Mädchenbildung institutionalisiert wird, weil Männer diese Einrichtungen als ein potentielles & sicheres Arbeitsfeld sehen)
  • Im 19 Jhd. Nachfrage der Einbindung in das Bildungssystem (um Abschluss und Übertritt zu erhalten
  • Zu dieser Zeit konnten Frauen in der CH die Matura machen, jedoch nicht in DE. Lange bot Kurse in DE an, um Frauen auf die Matura in der CH vorzubereiten und schickte sie dann in die CH. Auf Dauer funktionierte dies jedoch nicht mehr und so schaffte Lange Schulen, wo die Frauen die Matura in Deutschland erlangen konnten.
  • Gemässigte Frauenbewegung unterstützte höhere Mädchenschulen, radikale Frauenbewegung jedoch nicht (weil es keine Absonderung geben, sondern ein Bildungssystem für alle geben soll)
  • War schwierig Klassen nach Alter zu machen aufgrund der wenigen Schülerinnen
  • Alles aus Frauenbewegung privat finanziert und keine Unterstützung vom Staat  ab ca. 1900 greift der Staat in die Entwicklung von Mädchenschulen ein  preussische Mädchenschulreform
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3
Q

Preussische Schulreform

A
  • Gründung verschiedener Schultypen
  • Mädchenlyzeum: nach elementaren Schule, für alle Mädchen
  • Oberlyzeum: Hauswirtschaft, Pädagogik, etc.  vorbereiten auf Haushalten, Familienleben etc.
  • Lehrerinnenseminar: einzige Möglichkeit für Frauen an höherer Bildung teilzunehmen, jedoch schlechte Berufsaussichten, weil es nicht genügend Stellen gab und sie nur in Unter- & Mittelstufe der Mädchenschule arbeiten durften (und die Männer ihnen die Stellen streitig machten, dies wurde vom Staat unterstützt, indem es eine gewisse Regel gab, die besagte, dass ein gewisser Teil der Lehrenden einen universitären Abschluss haben muss, war für Frauen also gar nicht möglich, sie wurden systematisch ausgeschlossen)  Frauen drängten darauf auch den Weg zur Universität zu erhalten
  • Weg via Oberlyzeum wurde ausgebaut & subventioniert, obwohl Nachfrage nach Weg via Studienanstalt grösser war (Zugang zur Universität)
  • Der rechte Weg führte die Frauen auch in die Uni, jedoch benötigten sie ein Jahr länger, da sie erst im Gymnasium die alten Sprachen lernen konnten, was Voraussetzungen für die Uni waren  Einführung der Ergänzungsprüfung (als „4. Weg“ bekannt) um an Uni zu kommen, wurde jedoch kritisiert von gemässigter &dradikalen Frauenbewegung. So konnten Frauen z.T. weniger gut abschliessen, da sie nicht das gleiche Grundwissen haben, wie die anderen, die über Studienanstalten zur Uni gelangen. Hatten Angst das Männer die gegen das Studium war, dies auf dem silbertablett serviert bekommen und es dann wieder darauf abschieben das Frauen nicht fürs Studium gemacht sind.
  • Ausbau der Frauenschule (Kurse für klassische weibliche Berufsbefähigungen wie Telefonistin, Sekretärin)
  • Flexibilität ging verloren durch Institutionalisierung. Frauen wurden aus einem der wenigen Arbeitsfelder für Frauen verdrängt & Unterrichtseinheiten müssen nach einer gewissen Struktur ablaufen  gewisse Freiheit geht verloren
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4
Q

Geschlechterverhältnis

A
  • Mann und Frau von Natur aus gleichwertig (sehr wichtig Piesker), aber verschiedenartig
  • Körper hat die gleiche Struktur, Geist hat gleiche Elemente und funktioniert nach den gleichen Gesetzen
  • Ungleichheit der Menschen beruht darauf, dass die Frauen die Fähigkeit haben ein Kind zur Welt zu bringen (nicht nötig, dass es alle Frauen erleben, das reine Potential und die Eigenschaft dazu ist das Wesentliche)
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5
Q

Geschlechterverhältnis

Geistige Mütterlichkeit

A
  • Mütterlichkeit entfaltet sich nicht nur in der Familie an den biologischen Kindern, sondern auch ausserhalb in der Gesellschaft (geistige Mütterlichkeit: wo es sich um ein „Wirken von Mensch zu Mensch & für Menschen“ handelt
  • Die Frau verfügt über Eigenschaften wie „Mitleid“, „Liebe“, „Altruismus“. Sie ist v.a. dem „Persönlichen“ und „Konkreten“ verbunden. Dem gegenüber stellt sie die abstrakte, spekulative, auf das Systematische und Unpersönliche gerichtete Veranlagungen des Mannes.
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6
Q

Geschlechterverhältnis

Mechanische Teilung

A
  • Frau: arbeitet zuhause, Mann: arbeitet in der öffentlichen Welt
  • Eigenarten der Geschlechter werden in unterschiedliche Aufgaben in der Gesellschaft gedrückt
  • ist laut Lange abzulehnen, weil sie die gesamtgesellschaftliche Entwicklung stört
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7
Q

Geschlechterverhältnis

Organische Teilung

A

• Die „mechanische Teilung“ muss von einer „organischen Teilung“ abgelöst werden. Dann kann die „Eigenart beider Geschlechter nebeneinander vollen Raum auf allen Kulturgebieten“ einnehmen und umfassend wirken.  Unterschiede von Männern & Frauen werden gleichermassen in der Gesellschaft gebraucht. Lange hat die Idee, dass Männer für naturwissenschaftliche & mathematische Fächer besser geeignet sind als Frauen, Frauen jedoch eher bei ethischen & geschichtlichen Fächern. Es gibt auch einzelne Frauen, die in der Mathematik unterrichten. Diesen Frauen gegenüber war Lange kritisch eingestellt, da Männer & Frauen zwar beide unterrichten sollten, aber nur in den jeweiligen Fächern, die ihre Natur zulassen.  Frauen können Gesellschaft sittlicher machen, wenn sie sich mehr in Gesellschaft eingeben können (durch Bildung!). Männer gingen dagegen davon aus, dass wenn sich Frauen mehr in Wissenschaft & Gesellschaft eingäben, es zu einem sittlichen Zerfall der Gesellschaft käme

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8
Q

Politische Forderung vs Lebenstil

A
  • Politische Forderungen nicht immer im Zusammenhang mit eigenem Lebensstil
  • Hedwig Dohm, sehr klassisches Familienleben, radikale Frauenbewegung
  • Lange war in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft und gehörte der gemässigten Frauenbewegung an, sie anerkannte den Mann als notwendig
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9
Q

Würdigung

A
  • Hat sich für Bildung und Platz in der Öffentlichkeit für Frauen eingesetzt  Schaffung neuer Perspektiven für Frauen
  • Mut in ihrem Leben etwas Anderes zu machen und auszubrechen für ihren Traum (Widerstand v. Fam. und Gesellschaft)
  • Gleichstellung Mann und Frau (Frau soll öffentliche Aufgaben ausführen können)
  • Forderung, dass Frauen auch in Leitungspositionen wirken sollen
  • Strategisch gut, dass Lange auf einen kleinen Unterschied zwi. Mann & Frau hinweist. Durch eher kleinen Unterschied nahmen Männer dies eher zur Kenntnis.
  • Steht für praktische Ausbildung
  • Gemässigte Frauenbewegung bewirkte sehr viel (Stimmrecht etc.), die radikale hätte zu vielen Kämpfen geführt
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10
Q

Kritik

A
  • Ausschluss der Männer in der Erziehungsfrage
  • Nationalsozialismus befürwortet
  • Differenzierung (reine Frauen- & Männerberufe, Männer können nicht einfühlend sein)
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11
Q

Bezüge zu heute

A
  • Es gibt keine Mädchenschule mehr, aber es gibt immer noch Studiengänge, die von Frauen dominiert werden
  • Mehr Männer als Frauen schliessen akademisch hohe Titel ab (v.a. Aspekt zu Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wenige Möglichkeiten dies zu vereinbaren)
  • Geschlechterfragen, Rollenbilder (es ist komisch wenn eine Frau ein Männerberuf ausübt)
  • Feminisierung in Primarschule heute
  • Gleichberechtigung immer noch nicht erreicht z.B. bei Lohn, organischen Teilung in heutiger Politik & Führung etc.
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12
Q

Bezüge zur sozialen Arbeit

A
  • Entlöhnung soll für Männer und Frauen in allen Bereichen der sozialen Arbeit gleich sein (Sozpäd, Sozarb.)
  • Männer eher Männer und Frauen eher Frauen begleiten  Schutzraum von Frauen für Frauen (Frauenhaus, getrennte Jugendtreff)
  • Praktische Ausbildung
  • Klientel hat Möglichkeit, das Geschlecht bei einem Sozialarbeiter zu wählen, je nach Situation sehr sinnvoll & entscheidend
  • Frauen in Führungspositionen fördern (in höheren Positionen noch immer mehr Männer als Frauen)
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13
Q

Biographie

A
  • Geboren in Oldenburg (Nord DE) in eine bürgerliche Familie (Eltern starben sehr früh, zwei Brüder)
  • Elementarschule bis 16j., hatte grosse Leselust
  • Klassischer Weg der Frau ist für sie vorgesehen (Elementarbildung und Heirat, Hausfrau)
  • Leben beim Grossvater, Wartezeit auf die Ehe (Haus- & Handarbeit, Klavier, Spazieren)  wenig Erfüllung für sie; Ehe konnte sie sich überhaupt nicht vorstellen
  • Sie wollte Lehrerin werden, ihr Grossvater hat es ihr verboten
  • Aupair in Mädchenpensionat in Elsass, danach ebenfalls dort Stelle als Erzieherin und Hauslehrerin
  • Mit Volljährigkeit hatte sie Anrecht auf das Erbe, verwirklichte ihren Traum und ging nach Berlin ans Lehrerinnenseminar
  • Lehrt an diversen Orten (mit Vollblut Lehrerin, war sehr beliebt bei ihren Schülern)
  • Schliesst sich der gemässigten Frauenbewegung an (diverse Verbände (ADF, BDF, auch als Präsidentin im ADF)
  • Parteipolitisch aktiv, jedoch nur kurz, weil ihr all die polit. Debatten zu langweilig waren & sie zu aktiv dafür war (sie war enttäuscht von der Trägheit einiger Mitglieder der Politik)
  • Zog sich mit der Zeit aus der Parteipolitik (Freisinnige) zurück, während Bäumer noch aktiv ist
  • Einführung Frauenstimmrecht in Deutschland 1918, nach dem ersten Weltkrieg
  • Gertrud Bäumer: Lebens-, Arbeits- und Wohngemeinschaft, schrieben Bücher, Artikel und Zeitschriften („die Frau“) zusammen
  • Autobiografie: Lebenserinnerung
  • War sehr nationalsozialistisch, Befürworterin des Nationalsozialismus
  • Starker bildungspolitischer Einsatz
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14
Q

Historischer Kontext

A
  • Geboren in Oldenburg (Nord DE) in eine bürgerliche Familie (Eltern starben sehr früh, zwei Brüder)
  • Elementarschule bis 16j., hatte grosse Leselust
  • Klassischer Weg der Frau ist für sie vorgesehen (Elementarbildung und Heirat, Hausfrau)
  • Leben beim Grossvater, Wartezeit auf die Ehe (Haus- & Handarbeit, Klavier, Spazieren)  wenig Erfüllung für sie; Ehe konnte sie sich überhaupt nicht vorstellen
  • Sie wollte Lehrerin werden, ihr Grossvater hat es ihr verboten
  • Aupair in Mädchenpensionat in Elsass, danach ebenfalls dort Stelle als Erzieherin und Hauslehrerin
  • Mit Volljährigkeit hatte sie Anrecht auf das Erbe, verwirklichte ihren Traum und ging nach Berlin ans Lehrerinnenseminar
  • Lehrt an diversen Orten (mit Vollblut Lehrerin, war sehr beliebt bei ihren Schülern)
  • Schliesst sich der gemässigten Frauenbewegung an (diverse Verbände (ADF, BDF, auch als Präsidentin im ADF)
  • Parteipolitisch aktiv, jedoch nur kurz, weil ihr all die polit. Debatten zu langweilig waren & sie zu aktiv dafür war (sie war enttäuscht von der Trägheit einiger Mitglieder der Politik)
  • Zog sich mit der Zeit aus der Parteipolitik (Freisinnige) zurück, während Bäumer noch aktiv ist
  • Einführung Frauenstimmrecht in Deutschland 1918, nach dem ersten Weltkrieg
  • Gertrud Bäumer: Lebens-, Arbeits- und Wohngemeinschaft, schrieben Bücher, Artikel und Zeitschriften („die Frau“) zusammen
  • Autobiografie: Lebenserinnerung
  • War sehr nationalsozialistisch, Befürworterin des Nationalsozialismus
  • Starker bildungspolitischer Einsatz
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