Inflation Flashcards
(36 cards)
Inflation
langfristiges, permanentes Ansteigen des allgemeinen Preisniveaus (basierend auf einem Warenkorb aus Gütern & Dienstleistungen)
delta pt
(pt-pt-1)*100/pt-1
Kerninflation
keine saisonalen Schwankungen, irreguläre Witterungseinflüsse, Ölpreisschocks etc. wie bei headline inflation
Ursachen für Messfehler
verzögerte Aufnahme neuer Produkte und keine adäquate Berücksichtigung von Qualitätsverbesserungen -> systematische Unterschätzung realer Größen im Rahmen der Deflationierung
monetäre Inflationstheorie
- basiert auf der Quantitätstheorie
- wenn mS hoch ist mD größer als gewünscht, sodass überschüssige Kasse durch D hoch abgebaut wird
- bei Konstanz des Realoutputs steigt dann das Preisniveau, sodass mD/p sinkt und der Ausgabenanstieg zum Stillstand kommt
-> ökonomisch plausible Erklärung für Perioden mit sehr hohen Inflationsraten
Hyperinflation
- ab monatlicher Preissteigerungsrate von 50%
- fiskalisches Problem als Ausgangspunkt: G = T + Dh + Df + M
-> in ökonomisch und politisch turbulenten Phasen nur M möglich
reale Inflationstheorien
- Nachfragesogtheorie
- Kostendruckinflationstheorie
Nachfragesogtheorie
- isolierte Betrachtung makroökonomischer Nachfragekomponenten
-> private Konsumnachfrage, Investitionsnachfrage, Nachfrage des Staates, Nachfrage des Auslandes
private Konsumnachfrage
Konsumverhalten ist im Zeitablauf stabil und kommt deshalb nicht als Inflationsursache infrage (???)
Investitionsnachfrage
- Kapazitätseffekt
-> durch Investitionen entsteht eine Kapazitätsausweitung, wodurch das Angebot steigt (deflationärer Effekt) - Einkommenseffekt
-> es findet aber auch eine Einkommenserhöhung statt, sodass die Nachfrage steigt (inflationärer Effekt), aber private Konsumnachfrage stabil
Nachfrage des Staates
- tendenziell geringerer Kapazitätseffekt und größerer Einkommenseffekt als bei privater Investitionsnachfrage, sodass D steigt
-> aber Konstanz der privaten Konsumnachfrage wirkt erneut stabilisierend
Nachfrage des Auslandes
im System fixer Wechselkurse: durch Preiserhöhung im Ausland steigen auch inländische Preise -> importierte Inflation
Kostendruckinflationstheorie
- Lohnstoßinflation
- Gewinninflation
- Importpreise von Produktionsfaktoren
Lohnstoßinflation
- entsteht dadurch, dass Lohnerhöhungen über die erwartete Inflation und den Produktivitätsfortschritt hinaus stattfinden
- dann zwei Möglichkeiten:
-> y sinkt, sodass die Lohnforderungen wieder eingestellt werden
-> Lohn-Preis-Spirale: höhere Einkommen sorgen für höhere Nachfrage, sorgt für höhere Preise, sorgen für höhere Lohnforderungen
Gewinninflation
- Inflation durch Aufschlag über die Stückkosten
- aber: Bremswirkung durch Reaktion der Nachfrager
erhöhte Importpreise von Produktionsfaktoren
- Linksverschiebung von S durch steigende Weltmarktpreise
- oder: Steigerung der Preise durch Abwertung der inländischen Währung
Flaschenhalstheorie
notwendige Bedingung dafür, dass reale Inflationsursachen wirken: Erhöhung der Geldmenge
Kosten stetiger Inflation
- Schuhsohlenkosten
-> Fischergleichung: i = r + delta pe
-> höhere erwartete Inflation führt zu höherem nominalen Zinssatz
-> bei adaptiven Erwarten führt dann eine steigende Inflationsrate zu geringerer Geldnachfrage
-> damit steigen der Zeitaufwand & die Umtauschkosten der Bargeldhaltung - menu costs
-> Preise müssen angepasst werden, was mit Kosten verbunden ist (Druckkosten, Zeit etc.) - Steuerverzerrung
-> nominale und nicht reale Kapitalgewinne werden versteuert
-> kalte Progression bei progressiven Steuersätzen - Geldillusion
-> Individuen denken eher in nominalen und nicht realen Größen -> suboptimale Entscheidungen - Inflation als Steuer auf Realkassenhaltung
-> Effizienkosten, da Geld in zunehmendem Maße nicht mehr zur Durchführung von Transaktionen genutzt wird
Kosten unerwarteter Inflation
- arbiträre Umverteilung von Vermögen
-> von finanziellen Aktiva (z.B. Anleihen) zu Realkapital (z.B. Aktien, Immobilien) -> auch Flucht in Sachwerte - Gläubiger-Schuldner-Hypothese
Vorteile einer Inflation
- Seigniorage: Einnahmen aus der Geldschöpfung
- größerer geldpolitischer Spielraum
- Lohn-Lag-Hypothese
-> Umverteilung von Arbeitnehmern zu Arbeitgebern, da Reallöhne im Konjunkturaufschwung nicht adäquat ansteigen
-> akzeptierter als Nominallohnreduktion
Kosten einer Hyperinflation
- Schuhsohlenkosten
- menu costs
- Preise verlieren Signalwirkung
- Geld verliert Funktion als effizientes Tauschmittel
Ursachen einer Hyperinflation
- exzessives Geldmengenwachstum
-> aber: warum steigt Geldmenge so rasant an?
-> schlecht geführte Fiskalpolitik und nicht unabhängige Zentralbank
-> aber auch: sinkende Wechselkurse, sodass Importpreise steigen und somit auch die Geldmenge (um Importe zu finanzieren)
ursprüngliche Phillips-Kurve
inverse Beziehung zwischen Nominallohnwachstumsrate delta L und Arbeitslosenquote u
-> delta Lt = mü + z - a*ut
modifizierte Phillips Kurve
inverse Beziehung zwischen Inflationsrate delta p (=delta L - Arbeitsproduktivitätsfortschritt) und u