Inhalte Flashcards

(35 cards)

1
Q

2 Sitzung: Leistungsbeurteilung
Leistungsbegriff aus pädagogischer Sicht (Klafki, 1993)

A

Ergebnis oder Vollzug von Tätigkeiten und Handlungen (einschließlich kognitiver Lernakte), die mit Anstrengung verbdunden sind, für die Gütemaßstäbe gesetzt sind oder von den betreffenden Subjekten selbst gesetzt werden und die demzufolge beurteilt werden

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2
Q

2 Sitzung: Leistungsbeurteilung
Leistungsbegriff: Meritokratisches Prinzip (vgl. Bräu, 2022)

A
  • Prinzip der Leistungsgesellschaft
  • wer viel leistet, bekommt höhere Chancen auf gesellschaftlichen Einfluss und gutes Einkommen
  • Unterscheidung von Leistungsstärkeren und Leistungsschwächeren
  • Zentral: alle haben die gleichen Chancen, Leistungen zu erbringen, Leistungsunterschiede sollen objektiv aufgezeigt werden
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3
Q

2 Sitzung: Leistungsbeurteilung
Leistungsbegriff: Allokation (vgl. Stojanov, 2022 und Wagener, 2022)

A
  • Schule hat gesellschaftlichen Auftrag zur Allokation, also der Verteilung von Bildungs- und Berufsprivilegien unabhängig von der Herkunft der SuS
  • Bildungsgerechtigkeit wird als Begabungsgerechtigkeit bzw. Leistungsgerechtigkeit ausgedeutet
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4
Q

2 Sitzung: Leistungsbeurteilung
Bezugsnormen (vgl. Bohl, 2022)

A

Bewertung geschieht anhand eines vergleichenden Maßstabes bzw. eines Standards/einer Norm

  1. individuelle Bezugsnorm: Fortschritt des einzelnen Lernenden wird in den Blick genommen
  2. soziale Bezugsnorm: Vergleich der Leistungen mit anderen Lernenden
  3. sachliche Bezugsnorm: Leistung des Einzelnen wird mit von außen vorgegebenen Standard verglichen (bspw. Lehrplan)
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5
Q

2 Sitzung: Leistungsbeurteilung
Fehlerquellen (3) (vgl. Bohl, 2022)

A
  • logischer Fehler: Lehrkraft schließt von Leistung in einem Bereich auf dieselben Leistungen in einem anderen Bereich
  • Milde- und Strengefehler: LK bewertet unterschiedlich streng bzw. mild mit Blick auf bestimmte SuS
  • Halo-Effekt: (irrelevante) Eigenschaften des SuS wirkt sich auf Bewertung aus
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6
Q

2 Sitzung: Leistungsbeurteilung
Leistungsbewertung aus inklusionspädagogischer Sicht (vgl. Streese, 2022)

A
  • in inklusiven Schule erweitert sich die Heterogenität der Klasse
  • Zwei- bzw. Drei-Gruppen-Theorie:
    1. zielgleiche Schülerleistungen
    2. zielgleiche Schülerleistungen (mit Nachteilsausgleich)
    3. zieldifferente Schülerleistung
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7
Q

3 Sitzung: Die Not mit den Noten
Leistungsbewertung - Schulgesetz NRW §48 (vgl. Porsch und Ruberg, 2022)

A
  • Lehrkräfte sind verpflichtet, schriftliche Leistungen und “sonstige Leistungen” der SuS zu erheben und mit einer Note zu bewerten
  • bezieht sich auf im Unterricht vermittelte Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Notenstufen 1 bis 6
  • Leistungsnachweise können nachgeholt werden
  • Verweigerung der Prüfung = ungenügende Leistung
  • statt Noten kann auch ein Punktesystem verwendet werden (Noten- und Punktesystem müssen sich wechselseitig umrechnen lassen)
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8
Q

3 Sitzung: Die Not mit den Noten
Leistungsbewertung - §5 AO-GS

A

AO-GS: Ausbildungsordnung Grundschule
- kurze, schriftliche Übungen zur Feststellung des individuellen Lernfortschrittes
- schriftliche Arbeiten in 3. und 4 Klasse in Mathe, Deutsch und Englisch
- Schuleingangsphase: keine Noten, erst ab 3 und 4 Klasse
- vor Versetzung in die 3. Klasse sollte an die Leistungsbewertung mit Noten herangeführt werden
- Schulkonferenz kann beschließen auf Noten in Klasse 3 zu verzichten

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9
Q

3 Sitzung: Die Not mit den Noten
Leistungsbewertung: §32 AO-SF zielfifferenter Bildungsgang Lernen/geistige Entwicklung

A

AO-SF: Ausbildungsordnung sonderpädagogische Förderung
- Leistungen werden auf Grundlage der im individuellen Förderplan festgelegten Lernziele beschrieben
- Leistungbewertung = Ergebnisse des Lernens, der individuellen Anstrengung und Lernfortschritte
- Schulkonferenz kann beschließen, dass in Klasse 4 zusätzlich mit Noten bewertet wird

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10
Q

3 Sitzung: Die Not mit den Noten
Fundiertheit von Beurteilungen - drei Gütekriterien (vgl. Brügelmann, 2015)

A
  1. Validität: erfasst das Instrument das, was es zu messen gibt?
  2. Objektivität: sind die Ergebnisse der Messung unabhängig von der Person, die sie durchführt und auswertet?
  3. Reliabilität: sind die Ergebnisse verlässlich und situationsunabhängig und verändern sich nicht unter anderen Bedingungen?
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11
Q

3 Sitzung: Die Not mit den Noten
Noten sind… (vgl. Brügelmann, 2015 und Arbeitsgruppe Primarstufe, 2006)

A
  • nicht valide: in eine Beurteilung gehen oft ungewollt fachfremde Merkmale mit ein (z.B.: Schrift, Rechtschreibung)
  • nicht objektiv: dieselbe Leistung wird von verschiedenen Lehrkräften unterschiedliche beurteilt, weil sie unterschiedliche Schwerpunkte setzen
  • nicht verlässlich: dieselbe Leistung wird von der selben Lehrkraft zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich bewertet
  • nicht vergleichbar: für dieselbe Leistung wird in verschiedenen Klassen je nach Niveau unterschiedliche Noten gegebene
  • nicht informativ: differenzierte Leistungsprofile schrumpfen auf eine pauschale Ziffer, was z.B. eine gezielte Förderung erschwert
  • nicht dauerhaft motivierend: Leistungen in Klassen, die auf Noten verzichten, sind nicht schlechter als dort, wo benotet wird
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12
Q

Leistungsheterogenität (vgl. Liebers, 2023)
Lernvoraussetzungen

A
  • kognitive Voraussetzungen
  • motivational-volitionale Voraussetzungen
  • Alter und Geschlecht (eher distale, aber dennoch einen Einfluss)
  • Behinderungen und besondere Begabungen
  • familiäre Herkunftsmerkmale
  • professionelle Kompetenzen von Lehrpersonen
  • Einfluss des Unterrichts (differenziert, individualisiert, offen,..?)
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13
Q

Growth Mindset (vgl. Emmerling, 2024 und Dweck,2023)

A

wachstumsorientierte Haltung
- Fähigkeiten mit FLeiß und Arbeit erlernen
- Fähigkeiten sind formbar und können verbessert werden
- Streben nach Entwicklung
- Anstrengung = Teil des Lernprozesses
- Rückschläge = furchtbare Erfahrung

Vermittlung in der Schule:
- Potenzial, negative Auswirkungen von vorgeprägten Einstellungen, geringen Ambitionen abzumildern
- besonders gewinnbringend: lernhemmende Denkmuster entlarven und wachstumsorientiert sein

–> Entwicklung einer positiven Fehlerkultur

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13
Q

Fixed Mindset

A
  • Begabungen sind angeboren
  • eingefahrene Glaubenssätze
  • Angst vor dem Versagen
  • Rückschläge als Zeichen für geringe angeborende Fähigkeiten
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14
Q

Verfahren punktueller und summativer Leistungserbringung

A
  • Klassenarbeit
  • Lernkontrolle
  • Schulleistungstest
  • Mündliche Prüfung
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15
Q

Verfahren, die den formativen und prozessualen Charakter und integrierte Überprüfung betonen

A
  • Beobachtungen
  • Lernjournal
  • Portfolio
  • Logbuch
16
Q

Verfahren, die kooperativ und solidarisch angelegt sind und gemeinsame Leistung beinhalten

A
  • Lern- und Entwicklungsgespräche
  • Selbst- und Fremdeinschätzungen
  • Feedback
  • Präsentationen
  • Projekt
17
Q

Instrumente/Hilfen zur Bewertung vorliegender Leistungen

A
  • Beurteilungsraster
  • Kompetenzraster
  • Zertifikate
  • (Text-) Zeugnisse
  • Noten
18
Q

Qualitätsmerkmale für den inklusiven Unterricht
Drei Stellschrauben

A

1 guter Unterricht
- lernförderliches klima, Mehtodenvielfalt, individuelles Fördern, transparenz, etc.
2 Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule
- gemeinsame und positiv aufeinander bezogene Interaktion
3 formative Beurteilung
- in den Prozess des Unterrichts und Lernens eingebunden

19
Q

Zehn Merkmale guten Unterrichts

A
  1. klare Strukutrierung
  2. hoher anteil echter Lernzeit
  3. Lernförderliches Klima
  4. Inhaltliche Klarheit
  5. Sinnstiftendes Kommunizieren
  6. Methodenvielfalt
  7. Individuelles Fördern
  8. Intelligentes Üben
  9. Transparente Leistungserwartungen
  10. Vorbereitete Lernumgebung
20
Q

Pädagogische Diagnostik

A
  • alle diagnostischen Tätigkeiten, die bei einzelnen oder in der Gruppe Voraussetzung und Bendingungen planmäßiger Lehr- und Lernprozesse vermitteln, Lernprozesse analysieren, Lernergebnisse festhalte, Zuweisungen zu Lerngruppen vornehmen und Qualifikationen erteilen
  • Diagnostik = unverzichtbarer Bestandteil pädagogischen Handelns, steht in engem Zusammenhang mit der Planung und Durchführung von Unterricht
21
Q

zweistufige pädagogische Diagnostik

A
  1. subjektive, pädagogisch fruchtbare, handlungsleitende Lehrerdiagnosen
  2. (möglichst) objektive, auf Ergebnissen standardisierte Verfahren beruhende, erkenntnisleitende Urteile

diagnostische Kompetenz bezieht sich auf:
- individuelle Lernvoraussetzungen + angepasste Schwierigkeitsgrade
- Lerngruppe + Organisation kooperatives Lernen/Methodenwahl
- objektive Leistungsbewertung + Steuerung von Förderung

22
Q

Lernprozessbegleitende Diagnostik

A
  • auf Veränderungen ausgerichtet
  • professionelle Kompetenz erforderlich zur:
    -> Analyse von Lernausgangslagen
    -> Begleitung des Lernens
    -> prozessbezogene Beurteilung von Lernergebnissen
    -> Einbezug der sozialen Kontext-Faktoren
23
Q

Lernprozessbegleitende Diagnostik - Assessment

A

1 formatives assessment:
- Lernprozessbegleitende Diagnostik, Förderdiagnostik
- individuelle Lernstandanalyse, Lernerfolgsdiagnostik
2 normatives assessment:
- Statusdiagnostik, Testdiagnostik
- Feststellungsverfahren
3 summtives assessment:
- Vergleicherhebung, PISA, VERA, IGLU

formatives Assessment/formative (Leistung-Diagnostik) = Lernverlaufsdiagnostik

24
Lernprozessbegleitende Diagnostik - Förderdiagnostik
Diagnostik und Förderung = einheitlicher Prozess - jeder diagnostische Vorgehensweise kann der Förderung dienen - jede Förderung kann gleichzeitig auch Diagnosesituation sein - Förddiagnostik versteht sich als Lernprozessdiagnostik
25
Lernprozessbegleitende Diagnostik - Vorgehensweise
- verfahrensorientierte Diagnostik: Abfolge eines Versuchs - verstehensorientierte Diagnostik: Verstehen von Begriffen - ressourcenorientierte Diagnostik: Vorkenntnisse - komptenzenzorientierte Diagnostik: Zusammenführung verstehens- und ressourcenorientiert) - systemische Diagnostik: soziales System als Gegenstand der Diagnostik
26
Inklusive Diagnostik
- entwicklungssensibel, individualisiert und anerkennend angelegt - hohe relevanz für pädagogisches und didaktisches Handeln - beruht auf 2 curricularen Ausrichtungen: 1. obligatorischer Curriculumsteil: inhalte grundlegender Bildung, wesentliche Elemente aller Lernbereiche und Fächer 2. fakultativer Curriculumsteil: Freiräume für eigene interessen und Themen der SuS, Offenheit für Wünsche --> inklusiver Unterricht = beide Ausrichtungen systematisch einbeziehen und diagnostisch beachten
27
Dilemmata von (inklusiver Diagnostik)
Förderungs-Stigmatisierung-Dilemma: - Lehrkräfte brauchen diagnostische Kategorien, um Verhalten zu verstehen und Kinder adäquat fördern zu können, aber gleichzeitig tragen diese diagnostischen Kategorien das Risiko der Stigmatisierung in sich Etikettierungs-Ressourcen-Dilemma: - einem Kind muss ein Etikett (Förderbedarf) gegeben werden, damit es angemessene Ressourcen (Förderung) bekommen kann Etikettierungs-Entlastungs-Dilemma: - einem Kind muss ein SPF zugewiesen werden, um das Kind selber und die Lehrkraft selber im Rahmen von benotung- und Versetzungsdruck innerhalb der Grundschule zu entlasten **Grundproblem**: Kinder müssen mit einem sopäd. Förderbedarf etikettiert werden, damit sie zieldifferent beschult werden können
28
AO-SF Ablauf
1. Eltern stellen einen Antrag an die Schule 2. Überprüfung des sopäd. Unterstützungsbedarfs geht an die Schulaufsicht 3. Schulaufsicht beauftragt die Schule (+sopäd. LK) ein päd. Gutachten anzufertigen (Eltern werden Informiert), dies beinhaltet einen Vorschlag zum Förderschwerpunkt 4. Das gutachten geht an die Schulaufsicht und die gbt Schulempfehlungen ab 5. Schulaufsichtsbehörde informiert die Eltern über die ergebnisse 5. Schlussendlich entscheiden die Eltern, welche Schule besucht wird - Entscheidung kann probeweise für 6 Monate erteilt werden - Klassenkonferenz überprüft mindestens einmal jährlich, ob der Bedarf noch besteht
29
Inklusive pädagogische Diagnostik Sprossen - Stufen - Schritte - Etappen (vgl. Wocken)
- vier grundlegende Modelle 1. Eigenschaftdiagnostik (Sprossen) 2. Kompetenzdiagnostik (Stufen) 3. Prozesssteuerungsdiagnostik (Schritte) 4. Prozessplanungdiagnostik (Etappen) 1+2 = Statusdiagnostik 3+4 = Prozessdiagnostik
30
Wocken - Sprossen
- Status-/ Eigenschaftsdiagnostik - theoretische Grundlage: Normalverteilung (Persönlichkeitsmerkmale, Leistungsdispositionen, Schulleistungen, Kompetenzen) - SuS werden nach bestimmten Normen auf einer hierarchischen Merkmalsskala eingeteilt und einer bestimmten Position auf einer Sprossenleiter zugeordnet - kleine Fortschritte/Feststellungen - Mikroschritte, die kaum Wahrnehmbar sind
31
Wocken - Stufen
- In Pädagogik und Psychologie sehr geläufig, vor allem als "Entwicklungsstufe" - Beispiel: Stufentheorie der kognitiven Entwicklung nach Piaget (1992) - Stufen = Kompetenzdiagnostik (Statusdiagnostik) -> Kompetenzen = Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Bewältigung von Aufgaben und Aunforderungssituationen -> wer eine bestimmte Aufgabe bewältigen kann, ist in diesem aufgabenbezogenen Bereich kompetenz ->> bei Einstufung in bestimmte Kompetenzstufe können SuS und Lehrkräfte an der Kompetenzskala ablesen, was als nächstes "dran" ist - deutlichere Entwicklungsschritte, bspw. eine neue Kompetenz -> setzen sich aus mehreren Sprossen zusammen
32
Wocken - Schritte
- Prozessdiagnostik = lernprozessbegleitende und - steuernde Diagnostik & Situations- und Gegenwartsdiagnostik - keine standardisierte Testsituation, sondern ein persönliches, informelles und interaktives Geschehen --> Lehr-Lern-Dialog - bevorzugte Methoden: Beobachtung und Gespräch - Abbildung des Lernprozesses
33
Wocken - Etappen
- Lebenslaufdiagnostik - individuelle Bedingungen der SuS kennen - "Etappendiagnostik" ist Gegenstand jeglicher Unterrichts- und Lehrplanung
34
(teil-) standardisierte Beobachtungen
qualitativ nicht-strukturiert - Daten werden ohne festgelegte Kriterien erfasst, zufällige oder subjektive Eindrücke qualitativ teil-strukturiert - Fremdbeobachtungen, die sich auf vorher festgelegte einzeilne Aspekte des Verhaltens konzentrieren quantitativ strukturiert - Häufigkeit und Intensität von bestimmten Reaktionen wird numerisch beobachtet und in einem strukturierten Beobachtungsbogen erfasst