Kapitel 6 Flashcards

1
Q

Zeigen Sie kurz auf, inwiefern die Berücksichtigung der Lieferkette eines Unternehmens bzw. Produkts für die Bewertung seiner Nachhaltigkeitsleistung nötig ist bzw. sinnvoll erscheint.

Gehen Sie dabei auf zwei unterschiedliche Aspekte ein und begründen Sie Ihre Antwort kurz. (4 Punkte)

A

Schutz vor Problemverlagerung: Unternehmen können Ihre Nachhaltigkeitsleistung nicht durch Outsourcen energie- oder ressourcenintensiver Prozesse verbessern. Dies ist insbesondere relevant, da in den frühen Stufen der Wertschöpfung häufig nur eine geringe Wertschöpfung, aber eine hohe Umweltbelastung vorliegt. (+2 Punkte)

Möglichkeit zur effizienten Emissionsminderung: Umweltwirkungen werden dort vermindert, wo sie mehrheitlich anfallen, also z.B. bei der Ressourcengewinnung. (+2 Punkte)

WS1617, SS13, Kapitel 6

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2
Q

Erläutern Sie die Nachhaltigkeitsbewertungsverfahren „Sustainable Value Added“ sowie „Material-Intensität pro Serviceeinheit (MIPS)“.

Gehen Sie bei der Erläuterung der beiden Verfahren auf den Wirkungsbereich, grundlegenden Ansatz und das Ziel ein. (6 Punkte)

A

Sustainable Value Added
- Wirkungsbereich: Integriertes Verfahren (+1P)
- Ansatz: Berechnung der Kosten des Verbrauchs ökonomischer, öko-logischer und sozialer Ressourcen auf Basis der entstehenden Opportunitätskosten (+1P)
(Alternativ: Relative Betrachtung der erzielten Wertschöpfung zu den ökonomischen, ökologischen und sozialen „Kosten“ mit anschließendem Industrie-Benchmark)
- Ziel: Monetäre Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen auf Basis von Opportunitätskosten (+1P)

Material-Intensität pro Serviceeinheit:

  • Wirkungsbereich: Öko-Effektivität (+1P)
  • Ansatz: Messung der Umweltbelastungsintensität durch Erfassung der Menge an Ressourcen, die während des Lebenszyklus eines Produkts oder einer Dienstleistung verbraucht werden (+1P)
  • Ziel: Abschätzung der Umweltbelastung durch ein Produkt (+1P)

WS1617, Kapitel 6

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3
Q

Wie würde sich basierend auf einer Betrachtung der kumulierten Emissionsintensität die Vergabe des Entsorgungsprozesses an ein Unternehmen der Nachkette auf Ihr Unternehmen auswirken?

Begründen Sie Ihre Einschätzung kurz. (2 Punkte)

A

Die Vergabe des Entsorgungsprozesses an ein Unternehmen der Nachkette hat keinen direkten Einfluss auf die Emissionsintensität. (+1 P)

Dies liegt daran, dass beim Verfahren der Kumulierten Emissionsintensität auch indirekte Emissionen der Nachkette miteinbezogen werden. (+1 P)

WS1617, Kapitel 6

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4
Q

Warum kann es dennoch sein, dass Ihr Unternehmen weniger Emissionen produziert als das Konkurrenzunternehmen?

Erläutern Sie kurz zwei unterschiedliche Fälle. (4 Punkte)

A

KEI (kummulierte Emissions Intensität) ist ein Maß der Effizienz und nicht der Effektivität. Bei geringer Produktionsmenge fallen nur wenige Emissionen an. Dennoch ist eine hohe Emissionsintensität möglich. (+2 P)

Unternehmen der Vor- und Nachkette können sich negativ auf die eigene Emissionsintensität auswirken und damit die Emissionsintensität erhöhen. (+2 P)

WS1617, Kapitel 6

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5
Q

Welchen Wirkungsbereich sollte ein Nachhaltigkeitsbewertungsverfahren zur werbewirksamen Darstellung von geringen Emissionen idealerweise betrachten?

Welches Verfahren würde sich hierfür eignen? (2 Punkte)

A

Wirkungsbereich: Ökoeffektive Verfahren (+1 P)

Nachhaltigkeitsbewertungsverfahren: Carbon Footprint eines Unternehmens (+1 P)

WS1617, Kapitel 6

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6
Q

Dazu nennen Sie bitte für die Nachhaltigkeitsbewertungsverfahren „Carbon Footprint“, „Kumulierter Energieaufwand“ sowie „BASF – Ökoeffizienz-Analyse“ deren jeweiligen Wirkungsbereich und grundlegenden Ansatz. (6 Punkte)

A

Carbon Footprint: Öko-Effektivität (+1P)
- Ermittlung der Summe der Treibhausgasemissionen (+1P)

Kumulierter Energieaufwand: Öko-Effektivität (+1P)
- Erfassung der primärenergetisch bewerteten Aufwendungen in den Phasen Herstellung, Nutzung und Entsorgung (+1P)

BASF – Ökoeffizienz-Analyse: Öko-Effizienz (+1P)
- Auswirkungen auf die Umwelt entlang des gesamten Lebenswegs werden zur Wirtschaftlichkeit des Produkts ins Verhältnis gesetzt (+1P)

SS16, Kapitel 6

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7
Q

Ihr direkter Konkurrent hat eine deutlich geringere Emissionsintensität als sie. Welche Aussage können Sie mithilfe dieser Daten treffen?

Warum ist die Aussage bezüglich der Nachhaltigkeit der beiden betrachteten Unternehmen sehr eingeschränkt?

Gehen Sie hier auf mindestens 2 verschiedene Punkte ein. (6 Punkte)

A

Die Wertschöpfungskette Ihres Konkurrenten hat eine bessere Emissionsintensität, d.h. dass diese Unternehmen eine höhere Wertschöpfung im Vergleich zu Emissionen erreichen als die Unternehmen in der eigenen Wertschöpfungskette. (+2P)

Ein Vergleich Ihres Unternehmens mit dem Konkurrenzunternehmen ist nicht möglich, da die KEI die Vorketten und Nachketten miteinbezieht. So ist Ihr Unternehmen vielleicht „nachhaltiger“, jedoch kann Ihr guter Wert durch einen Zulieferer verschlechtert werden. (+2P)

Eine Aussage zur allgemeinen Nachhaltigkeit ist mit der KEI nicht möglich, da hierbei nur CO2-Äquivalente und die Wertschöpfung eingehen. Es fehlen soziale und weitere ökologische Auswirkungen. (+2P)

SS16, Kapitel 6

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8
Q

Man unterscheidet zwischen den Konzepten der „Öko- bzw. Sozio-Effektivität“, der „Öko- bzw. Sozio-Effizienz“ sowie der integrierten Bewertung aller Nachhaltigkeits-Dimensionen.

Grenzen sie diese Kategorien voneinander ab.

Nennen Sie jeweils ein beispielhaften Verfahren.

Nennen Sie außerdem ein Verfahren, welches sowohl die Wertschöpfung als auch die Treibhausgas-Emissionen in der Nachhaltigkeitsbewertung berücksichtigt. (6 Punkte)

A

Öko-Effektivität und Sozio-Effektivität zielen jeweils darauf ab, einen einzelnen Aspekt der Nachhaltigen Entwicklung d.h. die Umwelt- oder Sozialverträglichkeit absolut zu verbessern (+1P).
z. B. Kumullierter Energieaufwand, Carbon Footprint

Im Rahmen der Öko- und Sozioeffizienz wird die Verbesserung der Umwelt- und Sozialverträglichkeit ins Verhältnis zur Wertschöpfung gesetzt (+1P).
z. B. Kumulierte Emissions Intensität

Integrierte Verfahren versuchen gleichzeitig alle drei Dimensionen der Nachhaltigen Entwicklung zu berücksichtigen und diese nicht losgelöst voneinander zu betrachten (+1P).
z. B. SEEBALANCE, Sustainable Value Added

Beispiele für Methoden:
Öko-effizientes Verfahren: z.B. KEI (+1P)

WS1516, SS15, SS14, Kapitel 6

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9
Q

Für die Bewertung rein ökologischer Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen eignen sich die Verfahren Ökobilanzierung und Carbon Footprint. Worin besteht der größte Unterschied der beiden Verfahren? Welche Gefahr resultiert aus einer reinen Anwendung des Carbon Footprints? (4 Punkte)

A

Ausschließliche Betrachtung von CO2-Äquivalenten beim Carbon-Footprint während Ökobilanzierung mehrere Wirkungskategorien miteinbezieht (+ 2P)

Gefahr ist, dass ein Produkt mit einem kleinen CO2-Fußabdruck beim Carbon Footprint als umweltfreundlich bewertet wird, obwohl es in anderen Wirkungskategorien wesentlich schlechter abschneidet. (+ 2P)

WS1516, Kapitel 6

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10
Q

Sie wissen, dass das im Rahmen aller Nachhaltigkeitsbewertungen erzielte Ergebnis stark von den getroffenen Annahmen hinsichtlich der Bilanzgrenzen abhängt. Wie sollen im Idealfall diese Grenzen aussehen und warum? Welches Problem tritt auf, wenn Sie die Grenzen anders wählen würden? (4 Punkte)

A

Ziel ist eine „from the cradle to the grave Betrachtung“ (+1P) um alle Emissionen entlang einer Prozesskette zu betrachten. (+1P).

Betrachtet man nur bestimmte Lebenszyklusphasen, werden Emissionen in fehlenden Phasen vernachlässigt und die Basis für eine ganzheitliche Entscheidung verzerrt. Am Ende kann daraus eine falsche Entscheidung resultieren. (+2P)

WS1516, SS15, SS13, Kapitel 6

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11
Q

Nennen Sie dafür die möglichen Dimension der nachhaltigen Entwicklung, der geographischen Betrachtungsebene und der zeitlichen Reichweite

A

Nachhaltige Entwicklung:

  • ökologisch
  • ökonomisch
  • sozial

geografische Betrachtungsebene:

  • lokal
  • regional
  • global

zeitliche Reichweite

  • kurzfristig
  • mittelfristig
  • langfristig

WS1617, SS13, Kapitel 6

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12
Q

Diskutieren Sie die Schwierigkeiten, die bei der Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens bestehen.

Stützen Sie Ihre Diskussion auf 3 Argumente.
(6 Punkte)

A

Berücksichtigung vielfältiger Wirkungen mit unterschiedlichem Horizont: Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung (ökonomisch, ökologisch, sozial), geographischen Betrachtungsebene (lokal, regional, global), zeitlichen Reichweite (kurzfristig, mittelfristig, langfristig)

Aggregation der Wirkungen zu übergeordneten Bewertungskategorien (Beispiel SVA)

Vergleich zwischen Unternehmen schwierig, da unterschiedliche Fertigungstiefe, erbrachte Wertschöpfung vs. ökologische Wirkung, verschiedene Brachen bzw. Umfang des Produktangebots.
(je 2 Punkte)

WS1112, Kapitel 6

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