Kapitel 6 - Spezifische Controllingansätze Flashcards
(51 cards)
Prozessarten
Managementprozesse
Betriebsmittel -> Absatzmarktbezogene Prozesse -> abgesetzte Zielprodukte/ Erwünschte Kuppelprodukte
Leistungserstellungsprozesse
Werkstoffe -> Beschaffungsmarktbezogene Prozesse(Ressourcenbereitstellung) -> nicht abgesetzte Zielprodukte
Arbeit -> unterstützende Prozesse -> unerwünschte Kuppelprodukte
Wichtige Punkte der Prozessarten
-Prozesse müssen auf die Produkt-Marktkombinationen des Unternehmens ausgerichtet sein
-Prozesse determinieren zugleich einen Großteil der Kompetenzen eines Unternehmens
Zwecksetzung der Prozessmodellierung und -analyse
-Entwurf von Prozessen
-Verbesserung von Prozessen
-Visualisierung von Prozessen (z.B. zur Verbesserung des Verständnisses für die Ausgestaltung bestimmter Aktivitäten
-Performance-Messung und Controlling von Prozessen
Problemerkennung beim Prozessdesign und Prozesscontrolling
*Wahrnehmung eines Verbesserungspotenzials hinsichtlich
-> Kunden-/Lieferantenbeziehung und deren Anforderungsprofilen
-> Produkteigenschaften
-> Ressourcennutzung
-> Kosten-/Erlösstruktur
-> Wettbewerbsposition
*Bestimmung der verfolgten Ziele
* Beziehung zwischen Abteilungen bzw. Mitarbeitern ist als Kunden-Lieferanten-Beziehung zu interpretieren
Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes
- Festlegung der Prozesse und ihrer Aktivitäten, die Einfluss auf das erkannte Problem besitzen
- Ermittlung der beanspruchten Ressourcen
- Ermittlung der an der Prozessdurchführung beteiligten Mitarbeiter
- Festlegung eines Entscheidungskreises
- Bestimmung derjenigen Mitarbeiter, die an der Prozessmodellierung und -analyse teilnehmen sollen
- Festlegung von Umsetzungsverantwortlichen
- Zustimmung des Top-Managements zur Abgrenzung des Untersuchungsgegenstands
Prozessdokumentation
- Modellierung der relevanten Aktivitäten und Prozesse
-> Arbeitsinhalte
-> Abfolgebeziehungen (Präzedenzstruktur) und Schnittstellen
-> Entscheidungen
-> Mögliche, auch alternative Prozessergebnisse - Erfassung relevanter Ausprägungen der Ziele
- Erfassung der Kundeneinflüsse
- Erfassung von Ressourceninanspruchnahmen
- Erfassung der Leistungsmengen
- Erfassung sonstiger Performance-Kennzahlen
Messung der Prozessperformance und Prozessanalyse
- Erfassung der Zielerreichung der Aktivitäten und Prozesse durch Messung der Prozessperformance z.B. in Form von
-> Kunden-, Lieferanten- und und Mitarbeiterzufriedenheit
-> Bearbeitungs- und Durchlaufzeiten, Ressourceninanspruchnahmen
-> Pünktlichkeit
-> Sonst. Qualitätsmaße
-> Kapitalbindung, Liegezeiten, Lager- und Pufferbestände
-> Leistungsmengen
-> Flexibilität
-> Umweltbelastung - Aufnahme der Ist-Performance
- Ermittlung der Einflüsse der einzelnen Aktivitäten auf die Prozessperformance
- Bestimmung von Verbesserungspotenzialen
Typische Verbesserungspotenziale beim Prozessdesign und Prozesscontrolling
- Mehrfachverrichtung von Aktivitäten
- Unnötige Verrichtung von Aktivitäten
- Überarbeitungen
- Mangelnde Material- und Informationsqualität
- Liegezeiten
- Losbildung
- Umwege und falsche Transportwege
- Soziale Differenzen
- Sprachprobleme
Ishikawa-Diagramme (Ursache-Wirkungs-Diagramme)
- Strukturiertes Visualisierungsinstrument, um die Wirkungen von bestimmten Ausprägungen (Ursachen) der an einem Prozess beteiligten Faktoren auf das Prozessergebnis darzustellen
- Neben dem Prozessergebnis kann auch die Prozessdurchführung als Objekt der Wirkungen analysiert werden
- Ursachen werden klassisch in vier Hauptkategorien gesucht:
-> Mensch
-> Maschine
-> Methode
-> Material
-> Mitwelt
Anwendungsbereiche Ishikawa-Diagramm
- Systematische Identifikation und Analyse von Problemursachen (Haupt- und Nebenursachen)
- Analyse und Strukturierung von Prozessen
- Visualisierung des Beziehungsgeflechtes komplexer Strukturen
- Erörterung von unterschiedlichen Problemstellungen innerhalb eines Teams (Brainstorming in einer Gruppe bzw. in einem Team)
Vorgehen bei der Erstellung des Diagramms
- Beschreiben des Fehlers
- Ishikawa Diagramm aufzeichnen
- Ursachen finden ( Warum? )
- Eintragen in das Ishikawa Diagramm
- Kontrolle des Ishikawa Diagramms
- Gewichtung der gefundenen Ursachen
- Maßnahmen festlegen
Prozessmodifikation
-Ursachenforschung
-Bestimmung von Verbesserungsmöglichkeiten
-Kosten-Nutzenabwägung der Prozessmodifikation: Beachtung des 80:20-Verhältnisses
-Dokumentation des modifizierten Prozesses
Prozessimplementierung
-Integration der betroffenen Mitarbeiter, Überwindung von Widerständen
-Implementierung mit Benennung eines Prozessverantwortlichen und Festlegung eines Umsetzungszeitpunkts
-Zustimmung des Top-Managements zur Implementierung des neuen Prozesses
-Schulung des modifizierten Prozesses
-Tätigung von Investitionen
-Überprüfung der Beständigkeit der Prozessänderung
Aufbau von Qualitätskosten
-Fehlervermeidungskosten
-Prüfkosten
-Fehlerkosten
Qualitätsdefinition nach ISO 9000
Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale/Anforderungen erfüllt wird
Qualitätsdefinition nach IEC 2371
Übereinstimmung zwischen den festgestellten Eigenschaften und den vorher festgelegten Forderungen einer Betrachtungseinheit
Kundenorientierte Definition des Qualitätsbegriffes
Fähigkeit eines Produkts, gegebene Kundenbedürfnisse zu befriedigen.
-> Dimensionen nach Garvin: Leistungsfähigkeit, Produktausstattung, Zuverlässigkeit, Normengerechtigkeit, Haltbarkeit/ Lebensdauer, Servicefreundlichkeit, Ästhetik, Qualitätsimage
Fehlerkosten bei Qualitätskosten
-Ausschusskosten
-Nacharbeitskosten
-Wertminderung
-Kosten für Fehlmengen
-Kosten für Sortierprüfungen
-Kosten für Wiederholungsprüfungen
-Kosten für Fehleranalysen
-Gewährleistungskosten
-Produzentenhaftungskosten
-Kosten für qualitätsbedingte Produktionsausfallzeiten
Wozu führen zyklische Kostenbeziehungen
- dass faktorbezogene Kostenwirkungen in Prozessen und Produkten relevant sind diese aber nicht korrekt den Faktoren zugerechnet werden
-dass prozessbezogene Kostenwirkungen vernachlässigt werden
-dass nachgelagerte Kostenwirkungen nicht auf Produkte verrechnet werden
Kostenfolgenorientierte Verrechnungspreise
Kostenfolgenorientierte Verrechnungspreise zur Bestimmung der realen Kostenbelastung durch einen Faktor, Prozess oder ein Produkt
Kostenwirkungen, die häufig nicht verursacherungsgerecht zugerechnet werden
-Verwaltungsaufwand (und Entsorgungsaufwand) bei beschafften Güterbündeln
-Ausschuss kann auf Faktoren, Prozesse und Produkte (konstruktionsbedingt) zurückführen
-Kosten von Nacharbeit und zusätzlicher Maschineninstandhaltung
-Serviceaufwand
-Transportkosten
-Kosten von Umwelteinwirkungen
Kostenorientierte Verrechnungspreise von Inputs (Faktoren) inklusive Folgekosten
Direkte pagatorische Kosten
+ Behandlungs-, Prüf-, Sortierkosten
+Logistik- und sonstige Beschaffungskosten
+Kosten aufgrund von Rücknahmeverpflichtung
+Kosten von Qualitätsfehlern und Umweltrisiken
+Kosten in indirekten Bereichen
+Sonstige Folgekosten
=Verrechnungspreis zB eines MAterials/Bauteils
Beispiele für zyklsiche Kostenbeziehungen
-Qualitätsprobleme
-Recycling von Altprodukten
-Instandhaltung
-Informationsschleife
Kostenwirkungsgradrechnung
Kostenrechnungssystem für dezentrale Organisationen, das
* Leistungsmessung von Produktionsstellen ermöglicht,
* Verbesserungspotenziale aufzeigt,
* ausschließlich auf die durch die Produktionsstellen beeinflussbaren Kostengrößen abhebt und
* insgesamt Informationen für typische Auswertungszwecke von Produktionsstellen liefert.