KHK Flashcards
(50 cards)
Was versteht man unter der koronaren Herzkrankheit (KHK)?
Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine chronische Erkrankung, bei der es durch Verengungen der Herzkranzgefäße zu einer Minderdurchblutung des Herzmuskels kommt. Ursache ist meist eine Arteriosklerose. Infolge der Durchblutungsstörung entsteht ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und -bedarf im Herzmuskel (Myokardischämie).
Beschreiben Sie die pathophysiologischen Veränderungen bei einer koronaren Herzkrankheit.
Bei der KHK lagern sich Fette und Kalk in die Innenwand der Herzkranzgefäße ein (Plaquebildung). Dadurch verengt sich das Gefäßlumen zunehmend. Zunächst führt dies nur bei Belastung zu einer Minderdurchblutung (Myokardischämie), später auch in Ruhe. Die schwerste Folge ist ein Herzinfarkt durch vollständigen Gefäßverschluss.
Welche Beschwerden können durch eine Myokardischämie auftreten?
Typische Symptome sind belastungsabhängige Brustschmerzen (Angina pectoris), Atemnot, Engegefühl im Brustkorb und Schmerzen, die in Arm, Kiefer oder Rücken ausstrahlen können. In fortgeschrittenen Stadien treten die Beschwerden auch in Ruhe auf.
Wie verläuft die koronare Herzkrankheit typischerweise?
Die KHK entwickelt sich schleichend über viele Jahre. Anfangs verursacht sie nur bei körperlicher Belastung Symptome, später auch in Ruhe. Unbehandelt kann sie zu einem akuten Herzinfarkt führen. Sie gehört in Industrienationen zu den häufigsten Todesursachen.
Welche Abschnitte des Herzens versorgen die Koronararterien?
Die linke Herzkranzarterie versorgt die Vorderwand, die linke Herzhälfte und das Septum. Sie teilt sich in RIVA (Ramus interventricularis anterior) und RCX (Ramus circumflexus). Die rechte Koronararterie (RCA) versorgt vor allem die Hinterwand und das rechte Herz.
Was ist der Unterschied zwischen einem Vorderwand- und einem Hinterwandinfarkt?
Ein Vorderwandinfarkt entsteht bei einer Stenose der linken Koronararterie (meist RIVA), ein Hinterwandinfarkt bei einer Stenose der rechten Koronararterie (RCA). Je nach Lokalisation der Gefäßverengung ist ein anderer Herzbereich von der Ischämie betroffen.
Nennen Sie vier wichtige Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit.
Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:
- Diabetes mellitus
- Arterielle Hypertonie
- Rauchen
- Fettstoffwechselstörungen
Was kann einen akuten Beschwerdeschub bei KHK-Patienten auslösen?
Mögliche Auslöser sind körperliche Anstrengung (besonders in kalter Umgebung), starker psychischer Stress oder auch Infektionen. Diese Faktoren können eine bestehende Plaque destabilisieren und zu einer akuten Verschlechterung führen.
Was versteht man unter einer 1-, 2- oder 3-Gefäß-Erkrankung bei KHK?
Dabei handelt es sich um die Anzahl der betroffenen Herzkranzgefäße mit signifikanter Stenose:
– 1-Gefäß-Erkrankung: ein betroffenes Gefäß
– 2-Gefäß-Erkrankung: zwei betroffene Gefäße
– 3-Gefäß-Erkrankung: alle drei Hauptäste sind betroffen (RIVA, RCX, RCA)
Was ist eine Hauptstammstenose und warum ist sie besonders gefährlich?
Eine Hauptstammstenose betrifft den Abschnitt der linken Koronararterie vor ihrer Aufteilung in RIVA und RCX. Sie ist besonders gefährlich, weil durch sie ein großer Teil des Herzmuskels unterversorgt wird – das Risiko für einen ausgedehnten Herzinfarkt ist stark erhöht.
Was versteht man unter einer Myokardischämie?
Eine Myokardischämie ist eine Minderdurchblutung des Herzmuskels, bei der das Sauerstoffangebot geringer ist als der Sauerstoffbedarf. Sie kann zu Angina-pectoris-Beschwerden oder – bei vollständigem Verschluss – zu einem Herzinfarkt führen.
Was ist Arteriosklerose?
Arteriosklerose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung der Arterien, bei der sich Fett, Kalk und Bindegewebe in die Gefäßwände einlagern. Dadurch verengen sich die Gefäße, was die Durchblutung behindert und Folgeerkrankungen wie die KHK verursachen kann.
Welche Beschwerden treten häufig in frühen Stadien der KHK auf?
In frühen Stadien verursacht die KHK oft belastungsabhängige Beschwerden wie Druck oder Schmerz in der Brust (Angina pectoris), Luftnot, Schwächegefühl oder Schmerzen, die in den linken Arm, Hals oder Rücken ausstrahlen können.
Wie kann Fieber eine Myokardischämie auslösen?
Fieber erhöht den Sauerstoffbedarf des Körpers. Wenn die Herzkranzgefäße bereits verengt sind, kann der gesteigerte Bedarf nicht gedeckt werden – es entsteht eine relative Sauerstoffunterversorgung des Herzmuskels (Myokardischämie).
Kann eine Myokardischämie auch ohne Arteriosklerose auftreten?
Ja, z. B. durch Herzrhythmusstörungen, bei denen das Herz zu schnell oder unregelmäßig schlägt. Auch ein stark erhöhter Sauerstoffbedarf (z. B. bei Fieber oder schwerer Anämie) kann eine Myokardischämie auslösen.
Welche Herzabschnitte versorgt die linke Koronararterie?
Die linke Koronararterie versorgt die Vorderwand, den größten Teil der linken Herzhälfte und das vordere Septum. Sie teilt sich in den Ramus interventricularis anterior (RIVA) und den Ramus circumflexus (RCX).
Welche Bereiche versorgt die rechte Koronararterie (RCA)?
Die rechte Koronararterie versorgt überwiegend die Hinterwand des Herzens, den rechten Ventrikel sowie den Sinus- und AV-Knoten. Ihr Verschluss kann zu einem Hinterwandinfarkt führen.
Was bedeutet der Begriff „Normalversorgungstyp“ bei der Koronargefäßanatomie?
Beim Normalversorgungstyp übernehmen die linke Koronararterie die Versorgung der Vorderwand und das Septum, und die rechte Koronararterie die Versorgung der Hinterwand. Dieses anatomische Muster ist bei den meisten Menschen vorhanden.
Warum führen proximale Stenosen zu stärkeren Beschwerden als distale?
Proximale Stenosen liegen nahe am Ursprung der Koronararterien und betreffen daher größere Anteile des Herzmuskels. Dadurch ist die ischämische Fläche größer und die Symptome oft ausgeprägter.
Was ist der Unterschied zwischen einem Risikofaktor und einem Auslöser bei der KHK?
Ein Risikofaktor (z. B. Rauchen, Bluthochdruck) begünstigt die Entstehung der Erkrankung langfristig. Ein Auslöser (z. B. körperliche Anstrengung bei Kälte) führt akut zu einer Verschlechterung oder zu Beschwerden bei bereits bestehender KHK.
Was versteht man unter einem Vorderwandinfarkt?
Ein Vorderwandinfarkt entsteht durch eine Stenose der linken Koronararterie, meist im Bereich des RIVA, wodurch die Vorderwand des Herzens nicht mehr ausreichend durchblutet wird.
Was versteht man unter einem Hinterwandinfarkt?
Ein Hinterwandinfarkt entsteht durch eine Stenose der rechten Koronararterie (RCA), die die Herzhinterwand versorgt.
Wie kann eine Myokardischämie entstehen, obwohl keine Arteriosklerose vorliegt?
Eine Myokardischämie kann auch durch Herzrhythmusstörungen oder erhöhten Sauerstoffbedarf, z. B. bei Fieber, entstehen.
Warum können kalte Temperaturen die Symptome einer KHK verschlimmern?
Bei Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen, wodurch sich eine bestehende Verengung verstärken kann und die Durchblutung weiter eingeschränkt wird.