Klausurvorbereitung(ALT) Flashcards
(20 cards)
Woraus besteht der wissenschaftliche Ethos?
-Aus den vier Imperativen nach Merton
Was ist der Millitärich-Industrielle-Komplex?
- Fokus technische naturwissenschaftliche Wissenschaft gelegt
- Neue Erkenntnisse werden in diesem Bereich
- Wissenschaft zur Entwicklung neuer Waffen
- Wissenschaft profitiert von der Finanzierung des Militärs
- Wissenschaftliche Erkenntnisse werden im Nachhinein auch auf das zivile Leben übertragen, somit profitieren alle Parteien in irgendeiner Form voneinander
Kann man Naturwissenschaft mit nomothetisch und Geisteswissenschaft nicht mit ideographisch gleichsetzen?
- Man kann nicht Naturwissenschaft mit nomothetisch und Geisteswissenschaft nicht mit ideographisch gleichsetzen kann.
- Es handelt sich eher um verschiedene Herangehensweisen, deren Anwendung sich auch überschneiden kann
Was sind die drei Gütekriterien für qualitative Forschung?
- Transparenz
- Intersubjektivität
- Reichweite.
Was versteht Weber auf deutsch unter Entzauberung der welt?
-Das Wissen, dass jeder Sachverhalt berechenbar ist, also dass es keine Geheimnisse mehr gibt. Es heißt nicht, dass man alles weiß, aber dass man alles mit technischen Mitteln und ohne Erklärung durch eine überirdische Macht erklären könnte
Was ist die Kritik von Strohschneider bzgl. der transf. Wissenschaft?
Er kritisiert die Beanspruchung der transf. W. als einzige die Lösungen findet - Solutionismus, als auch die Transdisziplinarität die nur für äußerlich geschaffene, gesellschaftliche Problemvorgaben zu genutzt werden soll (Klimawandel). Des Weiteren kritisiert er das wissenschaftliches Wissen nur in gerade nützlichen Bereichen geschaffen wird - Faktengewalt und sieht die Grenze zwischen Gesellschaft und Wissenschaft als niedergerissen an - Ent-Differenzierung. -> Implizierung einer De-Politisierung
Wo tauschen Paradigmawechsel auf?
Durch die Risikogesellschaft veraendert sich das Bewusstsein der Wissenschaft. So wie auch die Industrialisierung die Agrargesellschaft abloest, loest die Modernisierung die Konturen der Industriegesellschaft auf und wir befinden uns in der Risikogesellschaft.
Was hat es mit dem Seienden und den Werdenen auf sich?
Würde das Immer Seiende und das Immer Werdende nicht mit Klugheit und Weisheit gleichsetzen. Es besteht lediglich die Korrelation, das die Vernunft etwas Immer Seiendes ist, welches wir mithilfe der Weisheit und unserer eigenen gegebenen Vernunft erkennen können. (Weisheit setzt die Ziele, Klugheit die stellt die Mittel zur Verfügung).
Würde es eher mit dem Höhlengleichnis erklären, die Schatten sind das immer Werdende und die Körper aus denen die Schatten entstehen sind das Immer Seiende. Wenn ich das Zitat von Weber richtig verstanden habe, nutzt er dieselbe Metapher.
Weshalb behauptet Weber, dass die zunehmende Rationalisierung und Intellektualisierung nicht zu einer zunehmenden Kenntnis der Lebensbedingungen führt?
So wie ich das verstanden habe sind die legitimen Zielsetzungen keine festen Ziele. Das Bild bestandja aus Prämisse, Weg und legitime Zielsetzungen, welche zu ,,Wahrheit” führen. Ich denke, dass sich die Ziele im laufe der Zeit mehrfach verändert haben und dies einfach nur der Rahmen ist, in denen sich Wissenschaft bewegt. Zunächst war das Ziel ,,das gute Leben”, dannach der ,,Wohlstand des Menschen”(Bacon), dabei fügte Bacon der Erkenntnisorientiertheit auch die Ntzenorientiertheit hinzu, dannach wollte man eine methodisch-theoretisch dundierte wissenschaftliche Wahrheit, auch durch Falsifikation, dann die Erweiterung abgesicherten wissenschaftlichen Wissens mit dem wiss. Ethos, zu den Kriegen, wurde sie wieder nutzenorientiert usw.
Was ist ein Idealtypus?
Idealtypen sind Konzepte/Modelle von sozialen Begriffen, die überspitzt sind, und quasi alles inne haben, was der Begriff hergibt. “Ideal” bedeutet hier nicht, dass etwas so sein sollte, sondern dass es ein “Paradebeispiel” ist. Beispiel: Der Idealtyp eines Diktators verkörpert ALLES was man sich nur unter einem Diktator vorstellen kann. Einen solchen Diktator wird es aber nie geben, da kein DIktator jemals alles verkörpert, was der Idealtyp beschreiben kann.
Was hat es mit der Deduktion der Wissenschaft auf sich?
erst war die Deduktion da, also von allgemeinen Gesetzen, auf das Einzelne schließen, dann löste es Bacon mit der Induktion und dem Experiment ab. Man müsse das Einzelne untersuchen un mit Hilfe der Experimente auf ein allgemeines Gesetz schließen und dann hat Popper 2 Probleme des Induktivismus angeführt. Zum einen das Induktionsproblem (es gibt keine Theoriefreie Beobachtung, wann ist das experiment vollendet, usw.) und zum anderen das Abgrenzungsproblem(Trennung von W und nicht-W, Naturgesetze sind nicht induktiv nachprüfbar) und ersetze letztlich die Induktion, mit der deduktiven Methodik der Nachprüfung, wie sie eig noch heute besteht. Also ein bestimmtes allgemeines Gesetz durch Experimente prüfen.
Man kann sich das wohl so vorstellen: Wir arbeiten schon so kleinschrittig, wie es die Induktion fordert, aber wir erlauben es uns, Hypothesen und Theorien zu bilden. Ich denke das ist was man sich unter deduktive Methode der Nachprüfung verstehen kann. Wichtig für Popper ist, dass etwas falsifizierbar ist, damit es wissenschaftlich bleibt.
Ist transformative Wissenschaft positiv oder negativ?
Genau das wird aktuell diskutiert - manche sagen es ist positiv, manche negativ. Grundsätzlich ist Wissenschaft dann transofrmativ, wenn sie eine größere gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Das ist auch ein Aspekt des mode 2 of knowledge production. Dieser Idee wird vorgeworfen, dass sie dafür sorgen würde, dass die Gesellschaft der Wissenschaft diktiert, was erforscht werden soll. Es würde zur Konsequenz haben, dass wissenschaftliches Wissen dadurch definiert wird, dass es einen nutzen für die Gesellschaft haben muss.
Andere sagen, dass es “gute” Wissenschaft wiederbeleben würde, und die Kluft zwischen Gesellschaft udn Wissenschaft wieder schließen würde.
Was sind Digital Humanities?
Ich glaube nicht, dass sie die Naturwissenschaften verändert und nicht nur spezifisch die Geschichtswissenschaften (die ja ein Teil der Geisteswissenschaften sind), sondern Geisteswissenschaften generell. Das versteht man unter dem Begriff “bidirektionale Konvergenz”: Einerseits sind die Digital Humanities (als transdisziplinäre Wissenschaft) eine Hilfswissenschaft, die den Geisteswissenschaften Daten liefert und neue Fragestellungen aufwirft. Andererseits sind sie eine Geisteswissenschaft selbst, da sie sich mit den Fragen der Geisteswissenschaften beschäftigen und diese anhand von digitalen Methoden zu beantworten.
Wichtig könnte noch das Konkurrenzverhältnis zwischen Digital Humanities und klassischen Geisteswissenschaften sein: Die Digital Humanities stellen in Frage, inwieweit man die klassischen Methoden der Geisteswissenschaften noch benötigt, da die digitalen Methoden sehr viele solide Daten/Ergebnisse generieren. Auf der anderen Seite werfen die klassischen Geisteswissenschaften den Digital Humanities vor, sie würden zu unreflektiert ihren technikbasierten Ergebnissen und Modellen trauen und durch diesen Mangel an Reflexion über die eigenen Methoden die Prinzipien der Geisteswissenschaften untergraben.
Letztlich wird quasi gefordert, dass sich die Geisteswissenschaften und die Digital Humanities annähern und die Notwendigkeit der Kooperation einsehen.
Ist die transformative Wissenschaft Teil oder Fortsetzung von mode 2
transormative Wissenschaft = Wissenschaft, die eine größere gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, z.B. durch soziale und technische Innovationen und höhere Reflexivität der eigenen Erkenntnisprozesse.
Dass Wissenschaft so arbeitet, wird vom mode 2 gefordert - Ich würde also sagen, dass es Teil der mode 2 ist.
Man muss dazu sagen, dass Mode 2 eine Mischung aus Beobachtung der aktuellen Wissenschaft und einem richtungsweisenden Konzept ist. Also im Grunde stimmt beides - teilweise ist Wissenschaft schon transformativ, es soll aber noch ausgeweitet, bzw. in die Gütekriterien für gute Forschung aufgenommen werden.
Was ist Falsifizierbarkeit?
Beim Falsifizieren geht es darum eine Aussage auf ihre Widersprüchlichkeit zu prüfen. Wenn deine Annahme ist: Alle Wasser sind blau, würde es umgekehrt ja heißen, dass kein Wasser eine andere Farbe hat. Wenn du jetzt eins mit einer anderen Farbe findest, ist die Aussage falsifiziert.
Inwiefern stehen der Wiener Kreis in Zusammenhang mit Bacon und Popper Theorien?
Wiener Kreis: Induktion (als Erkenntnisweg) und Verifikation (als Abgrenzungskriterium)
Popper: deduktive Methode der Nachprüfung (d.h. man darf z.B. Hypothesen bilden, anhand von Theorien beobachten | als Erkenntisweg) und Falsifikation (als Abgrenzungskriterium).
Popper kritisiert Induktivismus durch das Induktionsproblem (1. Theorieloses (ohne Prämissen) Beobachten ist sinnlos, 2. Wie oft muss etwas untersucht werden, dass die Ergebnisse als abgesichert gelten?) und die Verifikation durch das Abgrenzungsproblem (Naturfgesetze sind beispielsweise nicht verifizierbar, deswegen müssen sie teilentscheidbar sein durch falsifizierung)
“Popper schlug zur Lösung der Frage vor, die implizite Voraussetzung fallen zu lassen, dass Sätze voll entscheidbar sein müssen. Er sieht stattdessen Naturgesetze wie Theorien als „teilentscheidbar“ an, d. h. zwar nicht verifizierbar, hingegen durch empirische Tatsachen falsifizierbar bzw. dadurch kritisierbar. “
Was versteht man unter bidirektionaler Konvergenz in Bezug auf Transferwissenschaften?
Dass nicht nur die Transferwissenschaften die Geisteswissenschaften beeinflussen,
sondern auch die andersherum
Was heißt reflexive Modernisierung?
Auflösung der Konturen der Industriegesellschaft
1) Risiken setzen irreversible Schädigungen frei – und sind sozial definiert
2) es entstehen soziale Gefährdungslagen
3) Modernisierungsrisiken sind big business
4) Reichtümer kann man besitzen, von Risiken ist man betroffen
5) das, was als unpolitisch galt, wird politisch
Worin unterscheiden sich Literary intellectuals und scientist?
es geht weniger um die Unterscheidung als um die Trennung.. Scientists(Naturwissenschaftler) und literary intellectuals (literarische Intellekutelle, also Geisteswissenschaftler, Historiker, Philosophen etc.).. Er meint beide Kulturen hätten eine starke Ignoranz gegenüber der jeweils anderen.. wichtig sei aber, der Zusammenschluss beider Parteien um die Schere zwischen Arm und Reich zu überwinden. Denn nur eine Kultur ist einseitig, z.B. führt Naturwissenschaft zu Wohlstand. Allerdings bedarf es solcher Menschen, die als Naturwissenschaftler & geistig Gebildeter ausgebildet sind, um den Graben zu überwinden.
Was sind kurz und knapp die Grand Challenges?
Grand Challenges sind zum Beispiel saurer Regen, Naturkatastrophen, Ressourcenknappheit, alles was so in der Risikogesellschaft auftaucht. Wissenschaft als Wissenskultur, Digitalisierung und Akademischer Kapitalismus sind eher Richtungen, in die die Wissenschaft sich jetzt entwickelt bei denen wir noch nicht wissen wie sie die Wissenschaft beeinflussen und wo es hin mit ihnen geht (deshalb auch Wissenschaft Quo Vadis = Wissenschaft, wohin gehst du?). Sie beschreiben eher den Wandel der Wissenschaft.