Kognitive Modellierung Flashcards
(95 cards)
Was ist kognitive Modellierung und wie kann es im MMS-Kontext unterstützen?
- ein wissenschaftliches Werkzeug für die Theoriebildung
- ein Ingenieurswerkzeug für angewandte Forschung Kognitive Modellierung im MMS-Kontext kann
- bei der Entwicklung neuer Systeme unterstützen (frühe Phasen)
- unterschiedliche Interface-Varianten gegeneinander testen
Was ist eine Post Completion Action?
Jede Aktion, die erfüllt werden muss, nachdem die eigentliche Aufgabe erfüllt ist, ist eine post completion action.
Was ist eine Device Action?
Aktion, die für die Erfüllung der eigentlichen Aufgabe wichtig ist.
Worauf baut das Modell für die Erklärung des Post Completion Errors (Byrne, Bovair, 1997) auf?
- Aktivierung von Gedächtniselementen - Abrufbereit von Gedächtniselementen nur möglich, wenn ausrechende Aktivierung vorhanden ist. - Insgesamt verfügbare Aktivierung ist limitiert
Was ist Spreading Activation?
Wenn zwei Elemente „verwandt“ (z.B. Doktor, Spritze) sind, fließt Aktivierung von einem zum anderen, wenn eines im Fokus der Aufmerksamkeit ist.
Was ist Decay?
Decay ist das Verblassen von Aktivierung bei nicht verwendeten Gedächtniselementen.
Nenne die Elemente der Cognition-Artifact-Task-Triade (Gray & Altman, 2001) und beschreibe ihren Zweck.

Beschreibe das Experiment und die Signifikanz des Project Ernestine (Gray, John, Atwood, 2001).
Neugestaltung eines Phone-Support-Prozesses. Modellierung mit GOMS und Vorhersage von fehlender Effizienzsteigerung. Verhinderung von 2.4Mio$ Zusatzkosten.

Nenne und beschreibe die Elemente von GOMS (Card, Moran and Newell, 1983).
- Goals,
- Einfach Operatore (von Nutzer verwendet)
- Sequenzen der Operatoren, die Methoden für das Erreichen eines Ziels bilden
- Wenn alternative Methoden existieren, dann wird eine Selection-Regel benötigt, um zwischen ihnen zu wählen. Selection-Regel benötigt, um zwischen ihnen zu wählen.
Wofür kann man GOMS sinnvoll einsetzen? Wofür ist es nicht so geeignet?
Geeignet: Analyse von Routinen (skilled performance)
Ungeeignet: Analyse von Problemlöse-Aufgaben
Nach welchem Kriterium können Methoden der kognitiven Modellierung unterschieden werden?
Genauigkeit der abgebildeten Prozesse: High-Level und Low-Level
Beschreibe High-Level Modellierung und nenne 2 Untersuchungsgegenstände.
Beschreiben Verhalten in „groben“ zeitlichen Auflösung
Bedienhandlungen (z.B. Mausbewegung, Drücken eines Kopfes) werden als vorher festgelegte Sequenzen menschlichen Verhaltens definiert
Untersuchungsgegenstand:
- Handlungsabfolgen
- Schwierigkeiten in Ressourcenallokation
Beschreibe Low-Level Modellierung und nenne 3 Untersuchungsgegenstände
Beschreiben Verhalten auf „atomaren Ebene“ mit kognitiven Schritten im Zeitbereich von 50 ms.
Größere Präzision als High-Level Architekturen
tieferen Einblick in kognitiven Prozesse (bzgl. motorischer Bewegungen,
Informationsaufnahme, Gedächtnisabrufe)
Untersuchungsgegenstand:
- Komplexere Aspekte der Systembedienung
- Entscheiden
- Signal-Entdeckung & Wiedererkennung
Nenne und Beschreibe die 4 Phasen der Modellierung.
- Aufgabenanalyse
- Untersuchung des Gegenstandsbereichs
- Festlegen des Verwendungszwecks (–> Systemgrenzen)
- Empirie
- Bewertung der zuvor theoretisch begründeten Aussagen
- Wenn Daten vorhanden sind kann Schritt evtl. ausgelassen werden
- Modellimplementation
- Überführung von theoretischen Aussagen in formale Ausdrücke
- Computersimulation: Umsetzung in geeigneter Programmiersprache
- Modellprüfung
- Abgleich mit theoretischen Annahmen und empirischen Befunden
- Fehler und Lücken können identifiziert werden

Nenne 3 Gründe für eine Aufgabenanalyse.
- Kommunizierbarkeit
- Problemanalyse
- Orientierung für den Modellierungsvorgang
Nenne 3 Entscheidungen, die für die Aufgabenanalyse getroffen werden müssen.
- Für wen ist die Aufgabenanalyse?
- Für welchen Zweck und Fragestellung?
- Soll eine spezifische oder allgemeine Interaktion dargestellt werden?
- Soll eine generelle Aufgabe oder ein spezielles System dargestellt werden?
Was versteht man unter einer Aufgabenanalyse?
Aufgliederung einer Gesamtaufgabe in analytische Teilaufgaben
Beschreibe die HTA (Hierarchical Task Analysis)
- Natürliche Sprache
- Bei der Aufgabenbeschreibung wird den Designern die Freiheit gelassen zu entscheiden wie etwas umgesetzt wird.
- Aufgaben werden hierarchisch in ihre Komponenten aufgegliedert und diese können weiter aufgeteilt werden
- Stop-Regel: Wann muss ich mit der Dekomposition aufhören?
Beschreibe die Kerngedanken der Sub-Goal Template Method (SGT)
- Erweiterung der Hierarchischen Aufgabenanalyse (HTA)
- Gliederung von Aufgaben, um ein abstraktes Modell zu erstellen [Barfield, 1993]
- Terminologie für die Klassifizierung und Organisation von stereotypen Aufgaben von Operateuren
- Spezifikation der Informationsanforderungen zur Informationsaufnahme und –Verarbeitung
- Aufgabenbeschreibung in so wenigen Kategorien und hierarchischen Levels wie möglich
- Dekomposition ist beendet wenn Informationen aus dem System aufgenommen, verarbeitet oder Eingriffe vorgenommen werden
Nenne und beschreibe die 4 Analyseschritte von SGT
- Aufgabendekomposition & Sequenzierung der Aufgaben
- Dekomposition der Hauptaufgaben in Unteraufgaben
- Spezifikation der Sequenzierung der Tätigkeiten
- Abbruchlevel / Information Handling Operations (Informations Verarbeitungs -Operationen)
- Strategische Dekomposition
- Beschreibung der Tätigkeiten auf unterster Ebene mittels Information Handling Operations (IHOs)
- Informationsumsetzung (Act)
- Tätige Eingriff / Nehme Anpassung vor
- Informationsverarbeitung (Evaluate)
- Vergleich aktueller Zustände mit Zielzuständen, …
- Informationsaufnahme (Receive)
- Überblick über den aktuellen Systemstatus, Zielzustand, Schlüsselparametern, … verschaffen
- Informationsumsetzung (Act)
- Spezifikation der Ausführungsreihenfolge (S1, …,
- Beschreibung der Tätigkeiten auf unterster Ebene mittels Information Handling Operations (IHOs)
- Subgoal -Templates
- Zuordnung der SGTs
- A1: Activate etc.
- –> Beschreibung mittels SGT Task-Element Catalogue
- Zuordnung der SGTs
Welchen Nutzen haben Modelle für Usability Evaluationen?
- Erlauben Quantitative Vorhersagen darüber, wie gut Aufgaben mit einem Designentwurf gelöst werden können.
- Als Ergänzung zu empirische Daten, um den iterativen Designzyklus zu beschleunigen. (Entwurf Evaluation Verbesserungen).
- Die Essenz eines Designs wird getestet, ermöglichen ein Wiederverwenden von erfolgreichen Designaspekten.
Was sollen Engineering Models leisten? Nenne und beschreibe 3 Dinge
- A priori Vorhersage
- Vorhersage von Modellen in frühen Phasen der Entwicklung
- Festlegung von Parametern für Vorhersage während der Modellkonstruktion
- Keine empirischen Daten vorhanden
- Erlernbarkeit & Nützlichkeit
- Anwendbarkeit von IT-Spezialisten und Designern
- “Basic psychology should be built into the model!”
- Klare Regeln für Konstruktion und den Anwendungsbereich von Modellen notwendig
- Approximation
- Engineering Modelle sind Annäherungen
- Annäherung immer in einem notwendigen Detaillierungsgrad, abhängig von der Aufgabenstellung
Welche Usability-Aspekte können mit GOMS-Modell abgebildet werden und welche nicht?
Abbildung:
- Nur die Usability von Prozeduren
- Menge, Konsistenz und Effizienz der Prozeduren
- Erfassung von Nutzerzielen in GOMS durch Interface-Design-Vorgaben
Nicht-Abbildung:
- Spezielle Wahrnehmungsaspekte (z.B. ist die Schrift lesbar?)
- –> Nutzertests
- –> Können tw. mit Guidelines für die Software-Entwicklung adressiert werden.
- Stärker kognitive Aspekte: Welches konzeptuelle Wissen hat der Nutzer? Wie verändert sich das Mentale Modell des Nutzers?
- Nutzertests
- Kognitive Architekturen
Wie ordnet sich GOMS unter High- und Low-Level Modellierungen ein?
High-Level


















