Kognitive und weitere Verfahren Flashcards
(39 cards)
Bedeutsamkeit in der kognitiven VT
- Kognitionen spielen zentrale Rolle bei Entstehung & Aufrechterhaltung psych Störungen
- Bedeutung von Kognitionen ist Pat leicht zu vermitteln und Veränderung von Kognitionen ist besser zugängl als zB Emotionen
- Durch Veränderung von Kognitionen werden sich damit einhergehende Emotionen verändern
Metakognitive Theorie von Wells (1997)
- Dysfunktionale Metakognitionen, welche Gedanken „normal“ und adaptiv sind und welche Strategien für Umgang mit diesen vermeintl schädl Gedanken eingesetzt werden können, können problemauslösend sein
- Bewertung von Gedanken als schlimm / bedrohlich, führt dazu, diese zu unterdrücken und somit zu verstärken
- „Weil ich das denke, muss ich verrückt sein, ich darf es nicht denken“ vs „So what, ist nur ein Gedanke“
Diagnostik: Kognitionen erkennen
Bestätigungsmethode:
* Pat werden best Kognitionen vorggb
* Es gibt auch strukturierte Selbstbeurteilungsbögen
Produktionsmethode:
* Pat sollen in eigenen Worten Kognitionen ausformulieren
* Kognitionen sind nicht vorggb
=> Werden oft kombiniert
Bestätigungsmethoden: Vor- & Nachteile
Nachteile:
* Kognitionen passen nicht immer zu
Pat
* Kognitionen sind kontextabhängig
Vorteile:
* Ankreuzen von gestuften Antwortvorgaben ist einfache Möglichkeit, Einblicke zu erhalten
* Wenig kosten- und zeitintensiv
* Bei Infos zur Normierung ist Einordnung in gesunden und klinischen Wertebereich mögl
* Können Pat helfen, Gedanken auszudrücken und zu ordnen
* Pat fühlen sich nicht allein mit ihren Gedanken
Produktionsmethoden
Methode des lauten Denkens:
* Dabei sollen Pat während aktuell erlebter / vorgestellter Situation angeben, welche Gedanken ihnen durch Kopf gehen
Methode des Gedankenauflistens:
* Pat schreiben prägnanteste Gedanken und anschließende Bewertungen (hilfreich-nicht hilfreich) zu best Thema auf
Halbstrukturierte Tagebücher und Spaltentechniken
* Neben Gedanken auch Emotionen, Hinterfragungsspalten, funktionale
Gedanken, Grundüberzeugungen auflistbar
Produktionsmethoden - Ereignissammlung (Erfassung im Lebensalltag)
- Thought Sampling: Reine Gedankensammlung
=> Mittels Alarmsignal werden Pat aufgefordert alles aufzuschreiben, was ihnen im Moment durch Kopf geht - Experience Sampling: Methode der Erlebnissammlung (Kognitionen,
Stimmung, Umgebung)
=> Pat soll berichten, wo sie/er gerade ist, wer bei ihr/ihm ist, wie Stimmung ist und welchen Tätigkeiten sie/er nachgeht
=> Beide Methoden haben hohe ökolog Validität, da Pat in seinem/ihrem realen Lebensalltag und nicht in Labor untersucht werden
Produktionsmethoden: Vor- & Nachteile
Nachteile:
* Ungeklärter psychometr Status
* Stimmen die Gedanken? Wird alles
genannt?
* Kognitionen fluktuieren,
Neuerfassung schwierig
Vorteile:
* Zieloffenheit
* Itemgenerierung für
Bestätigungsmethoden
* Pat in Komplexität erfassen
Therapeutische Techniken: ABC-Listen (Ellis)
*A = Activating event / Ereignisse / Auslösesituationen (Was ist passiert?)
*B= Belief / Bewertung durch (un)bewusste Überzeugungen (Wie hast du es gesehen und wahrgenommen? Wie hast du es bewertet? Was hat das für dich bedeutet?)
*C= Consequence / emotionale Reaktionen und Verhaltensweisen (Wie hast du dich dann gefühlt? Was hast du gemacht? Wie hast du dich verhalten?)
=> A, B und C beeinflussen sich stets gegenseitig, gibt keine einfachen linearen Zshänge
Erweiterung nach Stavemann:
Z = Ziel (Wie möchtest du dich in dieser Situation gerne fühlen und verhalten?)
D = Disputation (Welche Bewertungen wären dafür hilfreich / besser geeignet? Was sind dann die Konsequenzen?)
Therapeutische Techniken: Enthüllung logischer Denkfehler (Beck)
- Willkürliches Schlussfolgern
- Selektives Wahrnehmen
- Übergeneralisieren
- Maximieren und Minimieren
- Personalisieren
- Dichotomes Denken, Denken in “Schwarz-weiß“-Kategorien
Therapeutische Techniken: Selbstverbalisationen (Meichenbaum)
- Förderung funktionaler Selbstverbalisationen und Verhinderung negativer Selbstverbalisationen
Arten von Selbstverbalisationen:
* Selbstverbalisierungen zur Orientierung und Planung
* Selbstverbalisierungen der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten
* Selbstverbalisierungen zur Ermutigung des Aushaltens bei aufkommender Angst / Panik
* Selbstverbalisierungen zur Bewertung und Verstärkung
Disputtechniken
- Empirischer Disput
- Logischer Disput
- Normativer Disput
- Funktionaler Disput
- Hedonistischer Disput
Verstärkung
- Verstärker
- Primär (Befriedigung angeborener Bedürfnisse zB Nahrung) und sekundär zB Lob / Geld
- Materielle (zB Geld, Spielsachen)
- Soziale Verstärker (zB Lob)
- Aktivitätsverstärker (zB Hobbies)
- Selbstverstärkung
- Tokens: Ähnlich zu sekundären Verstärkern, werden in Verstärkerplänen gesammelt, können später gegen andere Dinge, Aktivitäten etc eingetauscht
werden
Belohnungsplan
Meine Morgen-Aufgaben, bitte abhaken:
* Zähneputzen, waschen
* Zahnspange reinigen
* Frische Wäsche anziehen
* Bett machen
* Ranzen checken
* Frühstücksbrot einpacken
* Nachtlicht ausschalten
Kleine Belohnung: 37 Haken
Große Belohnung: 47 Haken
Verstärkerpläne
- Kontinuierliche Verstärkung
- Jede gewünschte Reaktion wird verstärkt
=> Starker Anstieg der Lernkurve, Person lernt schnell, vergisst aber ebenso schnell wieder; gut, um Verhalten aufzubauen - Intermittierende Verstärkung
- Nicht jede gewünschte Reaktion wird verstärkt, sondern etwa jede zweite, dritte etc
=> Lernkurve steigt nicht so steil an, jedoch fällt Vergessenskurve auch weniger steil ab
=> Am besten variabel, um Verhalten löschungsresistent zu machen - Intervallverstärkung
- Nach best Zeit verstärkt und nicht sofort nach einer Aktion
- Quotenverstärkung
- Verstärkung erst, wenn best Anzahl von gewünschten Reaktionen erfolgt
Hilfreich bei Verstärkungslernen
- Verstärkung kontingent und unmittelbar nach Zielverhalten
- Relation zw Zielverhalten und Verstärkung sollte für Pat transparent sein
- Zur Vermeidung von Sättigung versch Verstärker einsetzen
- Erwerb und Ausformung von Verhaltensweisen: Kontinuierliche positive Verstärkung
- Stabilisierung: Intermittierende Verstärkung
- Ziel: Selbstverstärkung
Verstärkungsarten
Positive Verstärkung (C+):
Darbietung positiver Konsequenz
Negative Verstärkung (C/-): Entfernen negativer Konsequenz
=> Auftretenswahrscheinlichkeit des entsprechenden Verhaltens erhöht
Direkte Bestrafung (C-): Darbietung aversiver Konsequenz
Indirekte Bestrafung (C/+-): Entfernen positiver Konsequenz
=> Auftretenswahrscheinlichkeit des entsprechenden Verhaltens verringert
Premack-Prinzip
- Bevorzugte Aktivität darf kontingent nach weniger geschätzten Verhaltensweise ausgeführt werden
=> Größere Häufigkeit der weniger
geschätzten Verhaltensweise, die sie verstärkt - Wird Kindern etwa nach HAs ein Kinobesuch versprochen, wird uU Auftretenswahrscheinlichkeit der
Handlung, dass HAs gemacht werden, erhöht
Stimuluskontrolle
- Situation so verändern, dass Zielverhalten auftritt:
zB auslösende Reize / Situationen ausschalten / herbeiführen (zB
keine Schokolade einkaufen bei Adipositas vs Snacks bereitstellen
bei Anorexie)
Shaping
- Verstärkung folgt auf alle Verhaltenselemente, die gewünschtem Zielverhalten näher kommen
zB bei Kind mit Sprachentwicklverzögerung wird jeder als Wort erkennbare Laut beim Erlernen sprachl Fertigkeiten gelobt
Chaining
- Komplexere Verhaltensweisen werden durch Verkettung einzelner
Verhaltenselemente gelernt - Unterschied zum Shaping: Verhaltenselemente sind schon im
Verhaltensrepertoire, aber müssen noch miteinander verbunden werden - Verstärkung erst, wenn das letzte Glied der Verhaltenskette erfolgt ist
Promting
- Durch verbale / verhaltensmäßige Hilfestellungen, wird Erlernen einer
Verhaltensweise vereinfacht, indem Aufmerksamkeit auf gewünschtes
Verhalten gelenkt wird
Fading
- Hilfsstimuli zB Hilfestellungen durch Therapeut werden graduell reduziert
Verhaltensabbau
- Gewünschtes Alternativverhalten finden und aufbauen, wenn zB Draußen spielen verstärkt wird, reduziert sich automatisch Fernsehen, da es nicht gleichzeitig geht
Direkte Bestrafung
* In Absprache mit Pat (Vorgehensw zustimmen & Methoden klar ankündigen)
=> Relation zw Verhalten und Konsequenz klar
* Direkt nur, wenn damit Gefahr / Verletzung abgewendet wird
* Es wird kein neues Verhalten erlernt, unerwünschtes Verhalten wird nur unterdrückt / gehemmt
Löschung
- Alle Verstärker, die Verhalten aufrecht erhalten, werden entfernt, zB Aufmerksamkeit
- Anfangs oft sogar häufigeres Zeigen des Verhaltens, weil Pat versucht, Verstärkung doch zu erlangen zB Kind will Süßigkeit und wird
ignoriert => Quengelt erstmal mehr - Umsetzung schwer, da in vielen Situationen mehrere Personen unterschiedl verstärken
zB in der Schule: Lehrer reduziert Aufmerksamkeit und Mitschüler
nicht