Kohlenhydrate Flashcards

1
Q

Systematik der KH nach strukturellen Merkmalen

A

Klassen und Subgruppen –> Essensanwendung:
- Zucker (1-2):
Monosaccharide –> Glucose, Galactose, Fructose
Disaccharide –> Saccharose, Lactose, Maltose, Isomaltulose, Trehalose

  • Oligosaccharide (3-9):
    Maltooligosaccharide –> Maltodextrine
    Andere Oligosaccharide –> Raffinose, Stachyose, Fructooligosaccharide (FOS), Galactooligosaccharide (GOS)
  • Polysaccharide (>9):
    Stärke –> Amylose, Amylopectin, modifizierte Stärken
    Nicht-Stärke Polysaccharide –> Cellulose, Hemicellulose, Pectine, Inulin, Hydrocolloide
  • Hydrierte Kohlenhydrate:
    Monosaccharid-Typ –> Sorbitol, Mannitol, Xylitol, Erythriol
    Disaccharid-Typ –> Isomalt, Lactitiol, Maltitol
    Oligosaccharid-Typ –> Maltitolsyrups, gehärtete Stärkehydrolysate
    Polysaccharid-Typ –> Polydextrose
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2
Q

Systematik von Kohlenhydraten nach physiologischen Kriterien

A
  • Glykämisch (steigern BZ): Glucose, (Fructose), Galactose, Saccharose, Lactose, Maltose, Trehalose, Maltodextrin, Stärke
  • Nicht-glykämisch (steigern BZ nicht): Zuckeralkohole, resistente und modifizierte Stärke, Nicht-Stärke Polysaccharide
  • Erhöhung des Stuhlgewichts (wirken abführend): Zuckeralkohole (außer Erythrit), einige Stärken, Nicht-Stärke Polysaccharide, Lactose (in einigen Populationen), Fructose (in hohen Dosen)
  • Prebiotisch (fördern eine gesunde Darmflora): Fructooligosaccharide, Galactooligosaccharie, Fucosyllactose
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3
Q

Wie viel Glycogen können Leber und Skelettmuskulatur speichern und was ist die jeweilige Aufgabe

A

Leberglycogen: ca. 150g
-> dient zum Erhalt des BZ-Spiegels
Muskelglycogen: ca. 300g
-> Energiebereitstellung für Muskeln (nur geringe Schwankungen), nicht für BZ-Spiegel

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4
Q

Was ist Malassimilation und was fällt darunter

A

= verminderte Nährstoffausnutzung
-> Maldigestion: Störung der enzymatischen Spaltung der Nahrung
-> Malabsorption: Aufnahme zuvor schon aufgespaltener Nahrungsbestandteile durch die Darmwand in die Lymph- oder Blutbahn vermindert

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5
Q

Mögliche Ursachen für Maldigestion

A

Magenresektion, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, der Leber bzw. der Gallenwege
sowie angeborene Enzymdefekte wie bei
der Laktoseintoleranz

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6
Q

Mögliche Ursachen für Malabsorption

A

chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), Zöliakie, Infektionen, postoperative Zustände (ausgedehnte Dünndarmentfernung)

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7
Q

Verdauung und Resorption von Polysacchariden, Oligosacchariden und Disacchariden

A

Polysacchariden, Oligosacchariden und Disacchariden –> Hydrolyse von 1,4-glykosidischen Bindungen durch α-Amylase
im Speichel (Ptyalin) und Pankreassekret –> Disaccharide –> Disaccharidasen des Dünndarmepithels –> Resorption durch Dünndarmmucosa (Duodenum und
Jejunum) nur in Form von Monosacchariden

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8
Q

Fermentationsprodukte von KH im Colon

A

kurzkettige Fettsäuren:
Acetat, Propionat, Butyrat

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9
Q

Gutes probiotisches Essen

A

Akazie, Chicoree, Artischocke, Löwenzahn, Knoblauch, Lauch, Zwiebel, Yambohne, Spargel

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10
Q

Was sind Isomaltooligosaccharide (IMO) und Vorteile

A

Süßungsmittel mit wenig Kalorien (ca. Hälfte von Zucker)
Vorteile:
- prebiotischer Ballaststoff -> fördert Wachstum guter Darmbakterien
- Bräunungs-Effekt (bei Backprozess)
- Fett-Ersatz -> cremige Struktur und ähnliches Mundgefühl
- löslicher Ballaststoff -> schnelleres und größeres Sättigungsgefühl
- Karies-ungefährlich
- gesteigerte Aufnahme von Mineralstoffen aus Nahrung

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11
Q

Resistente Stärken (4)

A
  1. unzugängliche, in unverdauliche Pflanzenzellwände eingeschlossene Stärke (z.B. Getreidekorn)
  2. in Stärkekörnern dicht verpackte Stärke (z.B. rohe Kartoffeln -> erst durch kochen bzw. Verkleisterung verdaulich)
  3. Retrogradierte Stärke, die nach Kochen wieder abgekühlt wurde und dadurch kristallisiert ist
  4. Chemisch modifizierte Stärke mit Quervernetzungen
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12
Q

Retrogradation vs. Verkleisterung

A

Retrogradation:
- bei kühlen Temperaturen -> langsame Rückbildung der Verkleisterung der Stärke
- dabei wird physikalisch gebundene Flüssigkeit teilweise abgegeben -> Übergang in kristallinen Zustand
=> Ursache: Amylose in Stärke kann aufgrund chemischer Struktur Wasser nicht so gut fixieren wie Amylopektin
Verkleisterung:
- durch Erhitzen von Stärke-Wasser-Gemisch kann Stärke vielfaches des Eigengewichts an Wasser physikalisch binden => Stärke quillt auf und verkleistert

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13
Q

Physiologische Bedeutung (1) von resistenter Stärke

A

-> Senkung des postprandialen Blutzuckerspiegels

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14
Q

Was passiert mit Raffinose und Stachyose im Körper

A

Raffinose: Trisaccharid aus Glactose, Glucose und Fructose
Stachyose:
Tetrasaccharid aus Saccharose (Glucose+Fructose) +2 Galactosemolekülen

bei beiden:
- Galaktose liegt dabei in α-1,6-glycosidischer Bindung vor
- Mensch hat keine α-Galaktosidase -> bakterielle Fermentation

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15
Q

Nichtimmunologische Kohlenhydratunverträglichkeit (KH-Intoleranz wird unterschieden in…

A

… systemische KH-Intoleranz –> systemischer Stoffwechseldefekt, Enzymmangel/-defekt
… gastrointestinale KH-Intoleranz –> Malassimilation

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16
Q

Was fällt unter pathologische Maldigestion und Malabsorption von
Kohlenhydraten (3)

A

1) Mangel an pankreatischer α-Amylase
2) Mangel oder Fehlen an Disaccharidasen der Enterozyten
3) Reduktion der Resorption (primär, angeboren (meist selektiv) / sekundär, erworben (meist global = betrifft mehrere KH))

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17
Q

Bedeutung von Milchzucker in der Lebensmittelproduktion

A
  • Bindemittel in Lebensmitteln und auch Arzneimitteln (aufgrund hoher Wasserbindungsfähigkeit)
  • Zugabe von Laktose -> höhere Festigkeit und größeres Volumen bei fast gleicher Kalorienmenge => in vielen fettreduzierten Produkten
  • Trägerstoff von Aromen => Geschmacksverstärker
  • Laktose reagiert mit Eiweißen -> Bräunungseffekt beim Backen (Maillard-Reaktion)
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18
Q

Pre- und probiotische Effekte zur Therapie der Laktoseintoleranz

A

Prebiotischer Effekt:
Regelmäßiger Verzehr von Laktose-haltigen Milchprodukten könnte die Entwicklung einer intestinalen Laktase-produzierenden Flora fördern
Probiotika:
- Kolonisation mit Laktase produzierenden Bakterien -> höhere Laktaseaktivität
- Senkung pH-Wert, Verbesserung der Darmbarriere und Immunfunktion, Diversität des Mikrobioms

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19
Q

Was ist metabolische Azidose

A

Übersäuerung durch Bicarbonatverlust über Durchfall und durch saure Ketonkörper wegen Unterernährung

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20
Q

Hypertone Dehydration vs Hypotone Dehydration

A

Hypertone Dehydration:
Verlust von Wasser ohne entsprechenden Salzverlust (Fieber, Durchfall, übermäßiges Schwitzen)
Hypotone Dehydration:
im Verhältnis zum Wasserverlust wird zu viel Salz ausgeschieden (starkes Schwitzen und Ausgleich durch salzarme Flüssigkeit / Salzausscheidung > Wasserausscheidung)

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21
Q

Was ist der SGLT 1+2 und was macht er

A

= Sodium dependent GLucose Transporter 1+2
- transportiert Glucose und Galactose im Dünndarm
Bildung auch in Nieren -> Rückresorption von Glucose und Natrium aus Primärharn

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22
Q

Worin unterscheiden sich die 14 GLUTs (Glucosetransporter)

A
  • in ihren gewebespezifischen Expressionsprofilen,
  • in ihrer Substratspezifität (Glucose- vs. Fructoseaffinität)
  • in ihren kinetischen Eigenschaften
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23
Q

Funktion und Abhängigkeit GLUT 4

A

insulinabhängiger Glucoseumsatz des Organismus

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24
Q

Fructosemalabsorbtion vs. Hereditäre Fructoseintoleranz (HFI)

A

Fructosemalabsorbtion:
*Störung des Fruktose-Transporters GLUT5
*moderate Diät erforderlich
*betrifft ca. 10-20% der Bevölkerung

Hereditäre Fructoseintoleranz:
*angeborene Stoffwechselstörung
*Mangel des Enzyms Aldolase B
*strenge Diät erforderlich
*betrifft 1 von 20.000 Neugeborenen

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25
Pathophysiologie der gastrointestinalen Zuckerintoleranz und wodurch kann diese getestet / nachgewiesen werden
* Maldigestion und Malabsorption * Chemische oder mechanische Hypersensitivität * Veränderung der GI-Motilität * Veränderung des Mikrobioms -> verminderte Laktaseaktivität der Mikrobiota -> toxische Metaboliten durch anaerobe Fermentation -> erhöhte GI-Permeabilität Diagnostik durch H2 - Atemtest
26
Was begünstigt eine Fructoseintoleranz, was wirkt präventiv
Abnahme der Toleranz (schlecht): * Alkoholkonsum * Sorbit * Fruktose in Getränken * Fettarme Kost * Rasche Magenentleerung Zunahme der Toleranz (gut): * Glukose * Fett- und eiweißreiche Mahlzeit
27
8 in der EU zugelassenen Zuckeralkohole -> Bedeutung für LM
Sorbit Mannit Isomalt Maltit Lactit Xylit Erythrit Polyglycitolsirup -> sind in zuckerfreien LM enthalten, wobei die Nährwerttabelle diese nicht als Zucker angibt
28
Unterschied in Insulinausschüttung Glucose vs. Fructose
Glucose -> Insulinausschüttung Fructose -> keine Insulinausschüttung
29
Unterschied in Aufnahme der Leber Glucose vs. Fructose -> warum?
Fructose - Leber nimmt 70% auf Glucose - Leber nimmt 15-30% auf Höhere Resorption von Fructose in Leber, da Fructose schlechter vom Darm resorbiert wird als Glucose
30
Intermediärstoffwechsel von Glucose Glucose wird zu... (6)
Glucose wird zu... ... ATP über Glycolyse + Citratzyklus ... Speicherung als Glycogen ... Glucuronsäure -> Entgiftungsfunktion ... Glycerinphosphat -> Triglyceridsynthese ... Acetyl CoA -> z.B. Cholesterin- und Fettsäuresynthese ... Ribose über Pentosephosphatzyklus -> Nukleinsäuresynthese
31
Funktionen Glucose
- Energiebereitstellung (z.B. ZNS und Erythrozyten Glukoseabhängig) Bildung von: - Glykoproteinen - Glykolipiden - Nukleotiden - nicht-essentiellen AS - spezifischen FS - Aminozuckern (Glucosamine, Galaktosamine) - Glucosaminoglykane (Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure, Dermatansulfat) - Glucuronsäure
32
Wahrnehmung der β-Zelle von Nahrungsaufnahme
- β-Zelle des Pankreas nimmt Glukose (entsprechend der Blutkonzentration) über insulinabhängige GLUT-1 und GLUT-3 auf - Glykolyse, Pyruvat-Dehydrogenase, Citratzyklus und Atmungskette => ATP -> höhere ATP-Konzentration schließt ATP-abhängige Kaliumkanäle in Zellmembran -> Depolarisation -> Ca2+ Einstrom über spannungsabhängige Calciumkanäle -> Ausschüttung der Vesikel mit Insulin
33
Was im Körper ist obligat Glukoseabhängig (keine andere Energiequelle möglich)
- ZNS - Erythrozyten - Nierenmark - Hoden
34
Was steigert Glucoseaufnahme über GLUT4 (2 Wege)
- Insulin - Glucoseverbrauch
35
Was ist der Cori-Zyklus
... eine Art Recycling-Vorgang für Lactat (Entstehung bei anaeroben Glycolyse) Im Muskel: - Glucose -> 2 Pyruvat (+2 ATP) -> 2 Lactat Transport von Lactat über Blut zu Leber In Leber: 2 Lactat -> 2 Pyruvat -> Glucose (-6 ATP) => Netto-ATP-Verbrauch
36
Was sind die 3 Hauptorgane beim Glucoseverbrauch
Leber: 29% Muskel: 26% Gehirn: 23%
37
Wirkungen von Insulin (anaboles Hormon)(6)
1. reguliert den Blutzuckerspiegel (wichtigster Regulator des Glucosemetabolismus): - Beschleunigung der Glucoseaufnahme in Muskel- und Fettzellen - Hemmung der hepatischen Gluconeogenese 2. induziert die Glycogensynthese und -speicherung in Leber und Muskel 3. induziert die Triglyceridsynthese in Leber, Fettgewebe (und Muskulatur) 4. induziert die Speicherung von Aminosäuren im Muskel -> Verwendung für Proteinsynthese 5. hemmt die Lipolyse im Fettgewebe und somit den Abbau von Fett 6. reguliert Zellwachstum und Proliferation (durch Aktivierung der Transkription von Genen)
38
Hormone zur Blutzuckersteigerung und zur -senkung
BZ-Steigerung: - Glucagon (α-Zellen des Pankreas) - Cortisol (Nebennierenrinde) - Adrenalin (Nebennierenmark) - ACTH (Adrenocorticotropes Hormon des Hypophysenvorderlappens) - STH (Somatotropes Hormon des Hypophysenvorderlappens) - Thyroxin (Schilddrüse) BZ-Senkung: - Insulin (- Inkretine -> steigern Insulinsekretion) (- Adiponektin -> erhöht Insulinempfindlichkeit)
39
Stimuli für Insulinausschüttung aus der β-Zelle (3)
- steigender Blutzuckerspiegel (ab ca. 5 mmol Glucose/l Blut) - Verschiedene Aminosäuren, freie Fettsäuren - Inkretin-Hormone (Gastrin, Sekretin, GIP und GLP-1 -> verantwortlich für Großteil der Insulinausschüttung nach Nahrungsaufnahme)
40
Glykämischer Index (GI): - Definition - Berechnung - Skala
Definition: Blutzuckeranstieg nach Verzehr eines Testlebensmittels im Vergleich zu einem Standard Berechnung: GI = (AUC 50g KH aus Test-LM / AUC 50g Glucose "Standard") * 100 AUC -> area under curve Skala: - Niedrig -> 0-55 - Mittel -> 56-69 - Hoch -> >70
41
Glykämische Last Definition und Berechnung
Definition: Beschreibt die Blutzuckerwirkung von realistischen Portionsgrößen Berechnung: GL = (GI (Mahlzeit) * KH-Menge (Mahlzeit)) /100
42
Inhaltsstoffe von Hülsenfrüchten
- hoher Proteinanteil - kein Cholesterin - viele Ballaststoffe - niedriger Fettanteil - niedriger Glykämischer Index - Glutenfrei - viele Antioxydanzien - viel Energie (Brennwert) - Mikronährstoffquelle - antidiabetisch und antikanzerogen
43
Warum kann die glykämische Antwort nicht generell definiert werden
Individuelle glykämische Antwort von Person zu Person -> unterschiedliche Ernährung "gesund" => jedoch keinen signifikanten Unterschied in Vorhersage der postprandialen Glucoseantwort (unabhängig von Mikrobiom)
44
Was ist die postprandiale Glykämie -> was ist zu beachten
-> Blutzuckerspiegel nach Essensaufnahme => hohe Schwankungen sind zu vermeiden
45
Vorteile von seltenen Zuckern und Zuckeralkoholen
- weniger Kalorien (außer Isomaltulose) - wenig oder gar nicht kariogen - Insulinunabhängige Verstoffwechselung oder geringe Insulinausschüttung - Lebensmitteltechnologische Vorteil anti wackeln
46
Negative Folgen bei Übergewicht und zu hohem Zuckerkonsum (3)
- Hohen Triglyzeridspiegeln und niedrigem HDL-Cholesterin - Herz-Kreislauferkrankungen - Gicht und Hypertonie (vor allem Fruktose)
47
Auswirkungen/Konsequenzen aus Konsum süßer Limos
* Flüssige „Kalorien“ sättigen wenig * Eine hohe Kalorienaufnahme durch süße Limonaden erhöht das Adipositasrisiko * Süße Limonaden führen zu einer Hyperinsulinämie/Insulinresistenz => Typ 2 Diabetes
48
Gesundheitsvorteile einer niedrigen GI/GL-Diät (5)
- niedrigeres Typ 2 Diabetesrisiko - Herz-Kreislauf-Erkrankungen (unwahrscheinlicher): hoher Blutdruck, Arterioskleroserisiko, Herzmuskelerkrankungen, Schlaganfallrisiko - Übergewichtsprävention (Hunger, Körperfett, Energieverbrauch) - geringeres Krebsrisiko (Brustkrebs, Darmkrebs, Eierstockkrebs) - außerdem geringeres Risiko für: Fettleber Karies Gallenblase-Krankheiten
49
Was hat Typ 2 Diabetes für Auswirkungen auf Leber und Insulin
Insulin signalisiert Leber, dass gegessen wurde, damit sie aufhört Gluconeogenese zu betreiben (-> Glucoseproduktion) => bei Diabetes Typ 2 wird Leber Insulintolerant
50
Was ist der HbA1c
-> Glykierung von Glucose an das Hämoglobin A wird Amadori-Umlagerung genannt -> Vorgang ohne Enzyme => aus irreversible Bindung entsteht verzuckertes Hämoglobin = HbA1c => HbA1c-Wert schätzt mittleren Blutzucker für letzten 8-12 Wochen
51
Negative Aspekte von hohem Zuckerkonsum (5)
1. „leere Kalorien“ -> Mindestzufuhr kritischer Nährstoffe (v.a. Eisen und Zink) wird nicht erreicht 2. Hohe Energiedichte von zuckerreichen LM -> zu hohe Energieaufnahme 3. Karies 4. GI und GL hoch -> Fettverbrennung wird durch Insulin gehemmt? -> Appetit steigt nach der Mahlzeit schnell wieder an 5. Hohe Triglyceridspiegel und niedriges HDL-Cholesterin
52
Systematik von Ballaststoffen
1. Nicht-Stärke Polysaccharide und Resistente Oligosaccharide: * Zellulose, ß-Glukane * Hemizellulose (z.B. Arabinoxylane, Arabinogalactane) * Polyfructose (Inulin, Oligofructane (FOS)) * Galactooligosaccharide (GOS) * Gummis (z.B. Guarkern-, Konjak- u. Johannesbrotkernmehl, Agar, Carrageen, Gummi arabicum) * Schleimstoffe (z.B. Pentosane im Roggen, Leinsamenschleim etc.) * Pektine 2. Analoge Kohlenhydrate: * Unverdauliche Dextrine (resistentes Maltodextrin oder Kartoffel-Dextrin) * Synthetische Kohlenhydrate (Polydextrose, Methylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose) * Resistente Stärke 3. Assoziierte Bestandteile aus pflanzlichen Zellwänden: * Lignin, Wachse, Phytate, Cutin, Saponine, Suberin, Tannine
53
Definition von Ballaststoffen (EFSA)
* unverdauliche Poly- und Oligosaccharide (Kettenlänge >/=3 oder >/=10) * natürlich in den Lebensmitteln vorkommend * zugesetzt: -> aus natürlichen Lebensmittelrohstoffen (+ gesundheitlichem Nutzen) -> in Form synthetischer Kohlenhydratpolymere (+ gesundheitlichem Nutzen)
54
Analytik der Ballaststoffe
- löslich (hochanteilg fermentierbar) => prebiotisch (Nahrung/Aktivitätsfördernd für Probiotika bzw. Mikroorganismen) - unlöslich (gering fermentierbar) => geringere prebiotische Wirkung => vergrößert das Stuhlvolumen und verkürzt Passagezeit
55
Vorkommen der ß-Glukane
Vorkommen der ß-Glukane: Hafer, Gerste, Algen, Pilzen -> unterschiedliche Verzweigungen und Molekulargewicht => ß-1-3-, ß-1-4-, wasserlöslich (Hafer, Gerste) => ß-1-3-, ß-1-6-, wasserunlöslich (Pilze)
56
Mechanismen der Cholesterinsenkung durch ß-Glukane
Bindung und damit Ausscheidung von (Nahrungscholesterin und) Gallensäuren => Durchbrechung des enterohepatischen Kreislaufs => Neusynthese von Gallensäuren aus Cholesterin Durch Fermentation gebildete kurzkettige Fettsäuren hemmen die Cholesterinsynthese => Cholesterin für die Neusynthese von Gallensäuren wird stattdessen aus dem Blut resorbiert
57
Woraus bestehen Hemicellulosen
Gemisch von Polysacchariden in unterschiedlicher Zusammensetzung: * Hexosane (Weizen, Gerste, Gemüse, Obst) -> z.B. Galaktane und Mannane * Pentosane (Hafer, Roggen, wenig im Weizen) -> Arabinose + Xylose (Arabinoxylane, AX) * Desoxyhexosen (z.B. Rhamnose) * Hexuronsäuren (Glucuronsäure, Galacturonsäure) => Bestandteil der pflanzlichen Zellwand
58
Eigenschaften von Maltodextrin und Anwendung in LM-Technologie
-> kein Ballaststoff: * wasserlösliches Kohlenhydratgemisch * geringe osmotische Wirkung * gut verwertbar * nahezu geschmacksneutral * vielseitig verwendbar * kochstabil und leicht wasserlöslich Anwendung in LM-Technologie: * als Stabilisator, Füllstoff, Konservierungsmittel (Schaumstabilität) * als Füllstoff und Verdickungsmittel (z.B. in Fertigsuppen, Fleisch- und Wurstwaren, Süßwaren und Kindernahrung) * als Fettaustauschstoff in kalorienreduzierten Lebensmitteln
59
Eigenschaften von resistentem (Malto-) Dextrin = Ballaststoff
* wasserlöslicher Ballaststoff * wird durch Säure-, Hitze-, und Enzymbehandlung von z.B. Mais- oder Weizenstärke hergestellt * prebiotischer Effekt auf die Darmflora => geringere Insulinausschüttung und Triglyceridspiegel
60
Mögliche Mechanismen für protektive Effekte von Vollkornprodukten
- erhöhen Stuhlvolumen und verkürzen Transitzeit => Verdünnung von fäkalen Karzinogenen und Reduktion der Kontaktzeit mit Darmwand - Bakterielle Fermentation => antikarzinogene Effekte von kurzkettigen Fettsäuren - Höhere Sättigung => Gewichtsreduktion - weitere protektive Inhaltsstoffe: Antioxidantien, Vitamine, Spurenelemente, Phytate, Phenolsäuren, Lignane, Phytoöstrogene, Folsäure, Magnesium
61
Effekte von Ballaststoffaufnahme in Bezug auf kardiovaskuläres Risiko
- höhere Ausscheidung von Gallensäuren und SCFA bzw. KKFS - geringere Cholesterinsynthese - geringere Resorption der Nährstoffe --> geringeres LDL-Cholesterin - geringere Resorption der Nährstoffe - geringere Energiedichte - stärke Magendehnung und Sättigung - Verzögerung der Magenentleerung - Einfluss auf Gastrointestinale Hormone --> geringeres Körpergewicht - geringere Resorption der Nährstoffe - Verzögerung der Magenentleerung - Einfluss auf Gastrointestinale Hormone - geringeres Körpergewicht --> Verbesserter Glucosestoffwechsel ==> geringeres Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten
62
Energiewerte von Ballaststoffen
Energiewert: ca. 2 kcal/g (20g -> 37 kcal) -> 70 % der Ballaststoffe in herkömmlichen Lebensmittel sind fermentierbar -> bakterielle Synthese von Acetat, Propionat und n-Butyrat im Colon
63
Lösliche und Unlösliche Ballaststoffe
lösliche Ballaststoffe: - Pektine, lösliche Hemicellulosen - von den Darmbakterien weitgehend abgebaut zu Essigsäure, Propionsäure - Vermehrung der Bakterienzellen (lösliche BS als Prebiotika) => Erhöhung des Stuhlgewichts und Verkürzung der intestinalen Transitzeit durch stärkere Kolonmotilität unlösliche Ballaststoffe: - Cellulose, unlösliche Hemicellulosen, Lignin - von den Darmbakterien nur teilweise abgebaut - Ballaststoffe binden Wasser im Dickdarm => Erhöhung des Stuhlgewichts und Verkürzung der intestinalen Transitzeit durch stärkere Kolonmotilität
64
Folgen von Diabetes der Mutter in der Schwangerschaft
-> hohe Zuckerbereitstellung des Kindes -> anfälliger für Krankheiten und zu schnelles Wachstum
65
Was ist der HbA1c-Wert und wo sollte er liegen
HbA1c = verzuckertes Hämoglobin -> entsteht durch Glykierung von Glucose an Hämoglobin (ohne Enzyme, irreversible Bindung) -> Blutzucker der letzten 8-12 Wochen kann gemessen werden => Wert sollte unter 6 liegen
66
Was sind Proteolyte
-> Bakterien im Darm, welche für letzte Eiweißverdauung zuständig sind (produzieren kein Butyrat, daher eher schlecht)