Konzeptionen und Unterrichtsplanung Flashcards

1
Q

Was ist der Unterschied zwischen einem Konzept und einer Konzeption?

A

Konzept:
Skizzenhafter, stichwortartiger Entwurf

Konzeption:
Vertiefendere Auseinandersetzung
einer Lehre/einem Programm zugrunde liegende Anschauung/Leitidee

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2
Q

Was ist ein Unterrichtskonzept?

A

Theoriegeleitete Grundeinstellung der Lehrperson bezüglich Zweck, Anlage und Durchführung des Unterrichts

Sind ideologiauffällig –> häufig Veränderung von Lehr-& Lernstrukturen als Ziel

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3
Q

Was ist gebundender Unterricht?

A

U. mit exakten, verbindlichen Zielbestimmungen/-angaben
Festgelegt Abfolge der Lernschritte
Macht- & Kompetenzgefälle LuL - SuS
Methodisch gegliedert

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4
Q

Wieso und durch wen entstand das Konzept des Frontalunterrichts?

A

Möglichkeit viele Kinder gleichzeitig zu unterrichten –> Ende 17. Jh. Schulpflicht und Bevölkerungswachstum

Johann Friedrich Herbart (1776-1841)
-Phase der Vertiefung 
(Aufnahmen neuer Wissenselemente) 
-Phase der Besinnung
(Einbau der Wissenselemente in vorhandene Wissenssysteme)
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5
Q

Was ist die Sozialform des Frontalunterrichts?

A

Lehrer steuert/kontrolliert Arbeits-/ Interaktion-und Kommunikationsprozesse

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6
Q

Was sind die Vorteile und die Probleme/Kritik am Frontalunterricht

A

Vorteile:
Ökonomische Unterrichtsform
Begeisterung von LuL kann auf SuS überspringen
Direkte Rückmeldung möglich
Aufbau von Gesprächskultur
Methodenvielfalt anwendbar
–> Gerechtfertigt wenn als Beitrag SuS zur Selbstständigkeit zu führen

Probleme/Kritik:
Entwicklung zum starren Lektionismus
Soziales Lernen wird vernachlässigt
Individualität vernachlässigt
Machtgefälle
Erwartung konstanter Disziplin
Ökonomiedenken --> Vermeidung von Arbeitsaufwand
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7
Q

Was sind didaktische Funktionen des Frontalunterrichts?

A
  • informieren
  • Lernmethoden und Denkstrategien vermitteln
  • gemeinsam erarbeiten bzw vernetzendes Lernen
  • Ergebnisse sichern & Erfolge überprüfen
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8
Q

Was sind die Vorläufer von offenem Unterricht?

A

“Denken vom Kinde aus” –> Reformpädagogik

  • Maria Montessori
  • Peter Petersen
  • Celestin Freinet
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9
Q

Was ist die Problematik einer ungeklärten Definition (im Bezug auf offenen U.)?

A

Beschreibung und Analyse des U. Erschwert
Beitrag und Qualitätssicherung zum/im Bildungswesen unklar
Wissenschaftliche Untersuchung & Vergleichbarkeit von Studien erschwert

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10
Q

Was ist ein Definitionsversuch für offenen Unterricht?

A

Offener U. gestattet es SuS, sich unter Freigabe von Raum, Zeit und Sozialform, Wissen und Können innerhalb eines offenen Lehrplans an selbst gewählten Inhalten auf methodisch individuelle Art anzueignen.

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11
Q

Was ist die Problematik von offenem U.?

A

Grundfragen nach Grad der Erziehungsbedürfdigkeit
Verhältnis von Grenzen & Freiräumen
Relation von Freiheit & Verbindlichkeit
–> nicht wissenschaftlich lösbar, abhängig von Menschenbild/Wahrnehmung des Betrachters

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12
Q

Was sind Begründungen für offenen U.?

A

Aus Lerntheoretische Sicht (Konstruktivismus)
- Lernen =aktiver Prozess, eigene Interpretation & Verstehen des Inhalts

Aus entwicklungspsychologischer Sicht
- für GS-Kinder handlungsorientierte und anschauliche Beschäftigung mit Gegenständen wichtig

Aus pädagogischer Sicht
Intensive Sozialkontakte in offener Lernsituation –> Persönlichkeitsentwicklung
Erlernen von Selbstständigkeit & Selbstverantwortung –> Emanzipation von Fremdbestimmtheit

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13
Q

Was beinhaltet die “Rahmenkonzeption offenen Unterrichts” nach Jürgens?

A
  1. Schülerverhalten
    Selbst-/Mitbestimmung bei Auswahl von Inhalten und Arbeitsformen
  2. Lehrerverhalten
    Zulassen von Handlungsspielraum, Forderung von Schüleraktivität, Orientierung an Interessen/Fähigkeiten von SuS
  3. Methodische Grundprinzip
    Problemlösendes, entdeckendes, handlungsorientierte & selbstverantwortliches Lernen
  4. Lern-/Unterrichtsformen
    Freie Arbeit, Arbeit mit Wochenplan, Projektunterricht
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14
Q

Was sind die Dimensionen offenen Unterrichts nach Peschel?

A
1. Organisatorische Offenheit
Bestimmung der Rahmenbedingungen
2. Methodische Offenheit
Bestimmung des Lernwegs durch SuS 
3. Inhaltliche Offenheit
Bestimmung des Lerninhalts 
4. Soziale Offenheit
Bestimmung über Klassenführung etc. und soziales Miteinander (Regeln etc) 
5. Persönliche Offenheit
Beziehungen von LuL & SuS und zwischen SuS
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15
Q

Was sind wichtige Aspekte bei der Planung von offenem Unterricht?

A

Keine exakte Planung möglich, aber nicht planbar heißt nicht unvorbereitet

  • Systematischer & kumulativer Aufbau offenen U. mit dem Ziel eines hohen Grades an Selbst- und Mitbestimmung
  • Geeignete didaktische Orgaformen in denen SuS kontinuierlich arbeiten können
  • Abgestimmte Planung
  • Formen von Frontalunterricht können Bestandteil sein
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16
Q

Warum ist Unterrichtsplanung generell wichtig?

A

Unterricht = hochkomplexer Prozess, daher Planung zur Durchführung nötig
U. zwischen Planungsabsichten und situationsangemessener Improvisation

17
Q

Auf was für Zeiträume kann Unterrichtsplanung sich beziehen?

A
  • Größere Zeiträume wie Halb-/Jahrespläne
  • Eine Unterrichtseinheit
  • Eine Unterrichtsstunde
18
Q

Was sind die Dimensionen der Unterrichtsplanung?

A
  • Kompetenzen
  • Inhalte
  • Bedingungsfelder
19
Q

Was sind die Schritte eines schriftlichen Unterrichtsentwurf?

A
  1. Sachanalyse
  2. Analyse der Lernvoraussetzungen
  3. Didaktische Analyse (Legitimierung der Inhalte)
  4. Kompetenzen & Lernziele
  5. Verlaufsplanung/Methodenbegrüdung
  6. Entwurf einer Strukturskizze
20
Q

Was sind Kompetenzen und welche unterschiedlichen Formen gibt es?

A

Verfügbare oder erlernbare Fähig-/Fertigkeiten um Probleme zu lösen + motivationale, volitionale & soziale Bereitschaft/Fähigkeit um diese Fertigkeiten situationsgerecht anwenden zu können

Sozialkompetenz
Sachkompetenz
Selbstkompetenz
Methodenkompetenz
--> Handlungskompetenz
21
Q

Was beinhaltet der 5. Schritt eines schriftlichen Unterrichtsentwurf genau?

A

Verlaufsplanung/Methodenbegründung:

  • zeitlicher Ablauf & Struktur/Phasen
  • Begründung der Methoden, Medien & Sozialformen
  • Überlegungen zu Differenzierungsmöglichkeiten/Alternativen
  • auch offene Verlaufsform möglich
22
Q

Was ist ein Lernziel?

A

Formulierung von gewünschten Lernergebnissen zur Umsetzung von (Teil-) Kompetenzen
- präzise Beschreibung von erwünschten Verhalten wie z.B. SuS können: eine Tabelle anfertigen, ihren Lösungsweg begründen etc…,

23
Q

Wieso sind Differenzierung und Individualisierung im GS-Unterricht wichtig?

A

SuS unterschiedlich (Heterogenität), wenn gleiche Anforderungen an alle:
Leistungsschwächere SuS überfordert
Leistungsstärkere SuS unterfordert

24
Q

Was sind Gründe für Differenzierung?

A
  • unterschiedliche Lernvoraussetzungen (Heterogenität)
  • Schul-/Klassenwechsel, Fehlzeiten
  • kultureller & sprachlicher Hintergrund
  • schulisches & außerschulisches Lernumfeld
25
Q

Es gibt 2 Formen der Differenzierug, welche sind es und was beinhalten sie?

A

Äußere Diff.:
Geregelt durch administrative Vorgaben
Fördermaßnahmen
Unterschiedliche Schularten etc

Innere Diff.:
Innerhalb einer Klasse/Lerngruppe
-unterschiedliche Angebote für Gruppen in der Klasse
–> quantitativ: mehr Aufgaben für schnellere Kinder
–> qualitativ: Schwierigkeitsgrad wird variiert (bessere Variante)
-differenzierter Unterricht = Unterteilung der heterogenen Lerngruppe in Teilgruppen ähnlichen Vermögens
-Ziel=SuS adressatengerecht mit einem Thema konfrontieren

26
Q

Was ist Individualisierung?

A

Versuch, gemeinsam systematisches Lernen mit individuell unterschiedlichen Wegen der Aneignung zu verbinden

Lernvorraussetzungen/-Interessen einzelner SuS sind Ausgangspunkt –>passende Lernangebote zur Verfügung stellen

Innerhalb der “Differenzierungsgruppen” auf Individualität der SuS eingehen

27
Q

Was sind die 2 Formen von Individualisierung?

A

Ausrichtung des U. auf individuelle Lernvorraussetzungen

  • lehrergesteuert
  • Festlegung von Zielen, Diagnose der Voraussetzungen, passende Angebote, individuelle Betreuung

Angebot mit ausreichend Wahl-und Ausschlussmöglichkeiten für möglichst alle SuS

  • Schülergesteuert
  • auf Makroebene: in einem Projekt, Freiarbeit, Wochenplan etc
  • auf Mikroebene: Aufgaben mit unterschiedlichen Einstiegs-&Lösungsmöglichkeiten + Verarbeitungstiefe
28
Q

Was ist das Verhältnis von Differenzierung und Individualisierung?

A

Diff. zielt nicht zwangsläufig auf Individuum ab, wie die Individualisierung, sondern auf merkmalsbezogene Gruppierung in der Lerngruppe

29
Q

Was ist “natürliche Differenzierung”?

A

Verlangt “Differenzierung von unten/vom Kinde aus”
SuS oft mehr Kenntnisse/Fähigkeiten als erwartet
Eigene Lernwegs tragen zum besseren Verständnis bei
Wissenszuwachs durch Verknüpfung mit individuellen Vorkenntnissen

30
Q

Was für Funktionen können Aufgaben haben?

A

Je nach didaktischer Intention:

-Aufgaben zur Erarbeitung, Sicherung, Übung, Anwendung, Vertiefung, Diagnose, Leistungsbewertung

31
Q

Was gibt es für Aufgabenarten?

A

Lernaufgaben (zum Kompetenzerwerb)
Förderaufgaben (Förderung Kompetenzentwicklung)
Diagnoseaufgaben (Diagnose Kompetenzstand)
Leistungsaufgaben (Bewertung Kompetenzstand)

32
Q

Was für Anforderungen gibt es an Aufgaben?

A

Förderung der SuS durch:

  • Vielfältigkeit an fachübergreifenden, kontextorientierten, an Realsituationen ausgerichteten Fragestellungen
  • Schaffung von Lern-&Sprechanlässen
  • kontinuierliche & systematische Wiederholung zurückliegender Inhalte

Aufgaben zum erkunden, entdecken & erfinden (zugänglich, offene Ausgangssituation, lässt verschiedene Bearbeitungs- & Lösungswege und verschiedene Ergebnisse zu)

Aufgaben zum Erarbeiten (erfordert selbstständige & selbstbestimmte Aneignung von Wissen)

Sicherung von Ergebnissen

Üben und Wiederholen (routinemäßige Ausbildung von Fertigkeiten, Ziel: verständnisförderndes Üben, Transferfähigkeit von Fähigkeiten/Kompetenzen)

33
Q

Wann ist Frontalunterricht gerechtfertigt?

A

Wenn er einen Beitrag zur Selbstständigkeit der SuS leistet (auch als Teil des offenen Unterrichts)