Leistenhernie Flashcards

(51 cards)

1
Q

Pioniere der offenen Hernienchirurgie

A
  • Edoardo Bassini 1844-1924
  • Edward Shouldice 1890-1965
  • Irving Lester Lichtenstein
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2
Q

Was ist der größte Unterschied Zwischen den offenen Standardoperationen zur Leistenhernienversorgung?

A
  • Shouldice und Bassini ohne Netz
  • Lichtenstein mit Netz
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3
Q

Welche sind die mögliche minimal-invasive Verfaren zur Leistenhernienversorgung

A

TAPP
TEP

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4
Q

Bestandteile einer Hernie

A
  • Bruchpforte
  • Bruchsack (peritoneale Ausstülpung)
  • Bruchinhalt (Omentumanteile und Darmstrukturen)
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5
Q

Diagnosestellung einer Leistenhernie:

A

sichtbare Vorwölbung
- im Bereich der Leiste
- im Bereich des Hodensacks (Skrotalhernie)

Tastbare Bruchpforte
Hustenanprall des Bruchsacks
Schmerzen / Einklemmungsgefühl

Sonographie nur als Ergänzung der Klinik

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6
Q

Chirurgische Anatomie Leistenkanal

A

Anulus inguinalis internus
- Lig. inguinale (kurz oberhalb der Inguinalfalte)
- Funiculus spermaticus inkl. M. cremaster und inkl. Ductus deferens
Anulus inguinalis externus

In Frauen ersetzt das Lig. teres den M. cremaster

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7
Q

Chirurgische Anatomie

Leistenband / Lig. inguinale

A
  • Untere Begrenzung des Leistenkanals
  • Zwischen Spina iliaca anterior superior und Tuberculum pubicum
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8
Q

Untere grenze der iliacalen Gefäße

A

Lig inguinale

Ab hier Namenwechsel: A. und V. Femoralis

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9
Q

Was ist der Bruchpfort der Femoralhernie (Schenkelhernie)?

A

Hiatus saphenus

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10
Q

Unterste Schicht der Leistenkanal

A

Die Transversalisfaszie, welcher in das hintere Blatt der Rektusscheide übergeht

Lateral ist die Lücke des Ductus deferens

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11
Q

Welchem Muskel gehören die Fasern des M. cremaster?

A
  • M. obliquus abdominis internus
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12
Q

Schichten des Leisenkanals

A
  • Transversalisfaszie
  • M. cremaster / Funiculus spermaticus
  • M. obliquus abdominis exterus —> Externusaponeurose mit dem Anulus inguinalis externus
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13
Q

Struktur des Leistenkanals

A
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14
Q

Wie unterscheidet man zwischen den lateralen und medialen Leistenhernien

A

Mit den epigastrische Gefäße

  • Lateral: indirekte Hernie (über den Kanal), angeboren
  • Medial: direkte Hernie, erworben
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15
Q

Wichtigste Ursache zur Entstehung einer direkten/lateralen Leistenhernie

A

Nicht desobliterierter Processus vaginalis peritonei

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16
Q

Wie tief verlaufen die epigastrischen Gefäße?

A

Unter der Transversalisfaszie

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17
Q

Offen anteriore Leistenherniendarstellung

A
  • Hautschnit —> Spalten der Subkutis —> Darstellen der Externusaponeurose —> Anklemmen der Externusaponeurose
  • Darstellen und Anzügeln des Samensstranges
  • Hinter der Internusmuskulatur sieht man die Transversalisfazsie und Leistenband und Bruchsack
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18
Q

Wie unterscheidet man bei der offenen Leistenherniendarstellung zwischen einer direkten und indirekten Leistenhernie

A
  • Direkte (medial) geht durch die Transversalisfazsie
  • Indirekte (lateral) begleitet den Samenstrang (von unten)
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19
Q

Transversalisfaszien-Doppelung nach Schouldice

A
  • offene Darstellung der Leistenkanal
  • Spalten er Transversalisfaszie
  • Einengung des Anulus inguinalis internus mit direkter Naht.
  • Verschließen der Externusaponeurose über den Samenstrang
  • Hautnaht
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20
Q

Warum ist die Leistenhernienversorgung nach Bassini nur als historisch zu betrachten?

A

Weil es keine ausreichende Stabilität bietet

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21
Q

Leistenhernienversorgung nach Bassini

A
  • Darstellung des Leistenkanls
  • Naht der Internusmuskulatur an das Leistenband (Bassini-Nähte)
22
Q

Vater der modernen Hernien-Chirurgie

A

Edoardo Bassini
Professor für Chirurgie in Padua
1844-1924

23
Q

Offene Leistenhernienversorgung nach Lichtenstein

A
  1. Darstellung des Leistenkanals
  2. Fixieren eines Kunstoffnetzes (nicht-resorbierbar) am Leistenband
    - Laterales Schlitzen des Netzes um den inneren Leistenring zu rekonstruieren
    - Anheften des Netzes an der Internusmuskultur-Trasversalisfazsie
    - Verschließen der Externusaponeurose über Samenstrang
    - Hautnaht
24
Q

Laparoskopische Anatomie der Leistenhernieversorgung

25
Laparoskopische Anatomie der Leistenhernieversorgung Wo treten die mediale, laterale und femorale Hernien?
26
TAPP
Trans Abdomineller Präperitonealer Patch
27
TEP
Total Extraperitonealer Patch
28
TAPP Verfahren
- Incision des Peritoneums von der Spina iliaca anterior superior bis der Plica medialis - Lateralisation (Präparation) des Peritoneums - Präparation der Hernien die zurrückverlagert werden - Netztimplantation weit nach prävesical und mit Überlappung der Bruchpforten im Präperitonealen Raum - Wiederverschluss der Peritonealincission
29
TEP Verfahren
- Trokarplatzierung **ohne Peritonealincision** - Präparation des Peritoneums - Präparation des Bruchsack - Netzimplantation
30
Gilbert / Onstep Verfahren
- offene Darstellung des Leistenkanals - Incision der Transversalisfaszie Mit Darstellung des Peritoneum - Netzimplantation in den präperitonealen Raum
31
Warum hat das Gilbert / Onstep-Verfahren in Europa wenige Bedeutung?
Die Netzposition im präperitonealen Raum erschwert Optionen für OP beim Rezidiv
32
Was versteht man unter der „corona mortis“ und warum ist sie chirurgisch relevant?
Die Corona mortis ist eine Gefäßverbindung zwischen der A. epigastrica inferior und der A. obturatoria. Ihre Verletzung kann zu schwerer, schwer kontrollierbarer Blutung führen.
33
Was sind die drei Positionen für die Trokarplatzierung laut TAPP-Protokoll
• Der erste Trokar (10 mm) wird in der Nabelnarbe für die Optik platziert. • Zwei weitere Trokare (je 5 mm) werden in beiden Flanken gesetzt, jeweils 3–4 cm oberhalb der transumbilikalen Linie.
34
TAPP Welche anatomischen Strukturen müssen zur besseren Orientierung während der Dissektion identifiziert werden?
- Die Symphyse und die Crista iliaca zur Orientierung - Nerven (ilioinguinalis, iliohypogastricus, genitofemoralis) - der M. psoas als laterale Grenze und das Tuberculum pubicum als mediale
35
TAPP Warum ist die Identifikation der inguinalen Nerven ein kritischer Schritt in der Operation?
Weil eine Verletzung oder Kompression dieser Nerven zu postoperativer Inguinodynie führen kann.
36
Häufige Komplikationen allgemein (TAPP/TEP)
- Postoperative Schmerzen (Inguinodynie): bis zu 10–12 % - Serome/Hämatome – bis zu 8–10 %, oft selbstlimitierend - Verletzung von Gefäßen (z. B. epigastrische Gefäße, Corona mortis) – selten, aber potenziell schwerwiegend. - Infektionen – unter 1 %, - Rezidivhernien – <1–3 %, abhängig von Technik und Fixation. - Verletzung intraabdomineller Organe (selten) – z. B. Blase, Darm, v. a. bei Reoperationen - Harnverhalt / Miktionsstörung – häufig postanästhetisch, transient.
37
Grün: Nervus Iliohypogastricus Gelb: Nervus Ilioinguinalis Blau: Internus Aponeurose
38
Nervus Iliohypogastricus
- entspringt aus den Segmenten T12 und L1 - innerviert sensibel die Haut entlang des Leistenbandes sowie entlang der Crista iliaca
39
Nervus ilioinguinalis
- Segment Th12 bis L1 - Die Hautäste (Rami cutanei) versorgen die an das Genitale angrenzende ventromediale Haut des Oberschenkels sowie die Haut oberhalb der Symphysis pubica sensibel. - vorderen Teil des Hodensacks (Scrotum) und den Bereich der Peniswurzel. - bei der Frau die Labia majora.
40
41
Nervus genitofemoralis
- L1 und L2 - Ramus genitalis (Nervus spermaticus externus) versorgt motorisch den Musculus cremaster und die Haut des Hodensacks bzw. der großen Schamlippen
42
1. Welche drei Nerven sollen bei jeder Operation nach Lichtenstein identifiziert werden, und warum?
• Nn. ilioinguinalis, iliohypogastricus und der genitale Ast des N. genitofemoralis • Diese müssen identifiziert und geschont werden, um neuropathische postoperative Schmerzen (v. a. Inguinodynie) zu vermeiden.
43
OP nach Lichtenstein Welche Rolle spielt die Fascia propria (neuronale Schutzfaszie) bei der Prävention chronischer Schmerzen?
• Die Fascia propria (feines Bindegewebe über den Nerven) schützt vor direktem Kontakt mit dem Netz. • Ihre Erhaltung senkt das Risiko von perineuralen Adhäsionen und chronischer Schmerzbildung.
44
OP nach Lichtenstein Wann und warum wird eine „pragmatische Neurektomie“ durchgeführt, und bei welchen Nerven kommt sie typischerweise vor?
• Indiziert bei: direkter Nervenverletzung, vorhersehbarer Kompression durch Netz, oder Interferenz mit der Fixation. • Typisch beim N. ilioinguinalis und N. iliohypogastricus. • Der proximale Stumpf wird in den M. obliquus internus eingebettet.
45
OP nach Lichtenstein Wie soll der Samenstrang (spermatic cord) im Rahmen der Operation behandelt werden, um Schäden zu vermeiden?
Dissektion atraumatisch mit Kelly- oder Mixter-Klemme, anschließend Umfassung mit Penrose-Drain. • Fingerdissektion vermeiden – erhöht das Risiko für Faszien- und Nervenverletzung (v. a. GNF-Nerv).
46
Op nach Lichtenstein Was wird bei der Beurteilung des Femurkanals empfohlen, und wie unterscheidet sich das Vorgehen bei direkter vs. indirekter Hernie?
- Bei indirekter Hernie soll der Bruchsack geöffnet werden und den Kanal beurteilt werden. - Bei direkter hernie soll einen kleinen Schnitt in der Fascia transversalis durchgeführt werden m den Kanal zu bewerten. - Falls femorale Hernie entdeckt wird: Netz mit dreieckiger kaudaler Verlängerung, Fixation am Lig. Cooperi.
47
OP nach Lichtenstein Wie sollte mit dem Bruchsack in folgenden Fällen umgegangen werden? • Indirekte Hernie • Direkte Hernie • Inguino-skrotale Hernie
- Indirekte Hernie: Reposition ohne Ligatur, um Schmerzen zu vermeiden. • Direkte Hernie: ggf. Tabaksbeutelnaht der Fascia transversalis. • Inguino-skrotale Hernie: En-bloc-Reposition oder distale Offenlassung zur Vermeidung von Hydrozelen.
48
OP nach Lichtenstein Welche Eigenschaften sollte das Netz (Mesh) aufweisen, um Komplikationen wie chronischen Schmerz zu minimieren?
• Leichtgewichtig (<40 g/m²), großporig (>1 mm), monofilament, hohe Reißfestigkeit (>16 N/cm). • Ziel: geringere Fremdkörperreaktion, weniger chronische Schmerzen.
49
Welche Maßnahmen sind entscheidend, um ein Rezidiv nach Lichtenstein-Hernienplastik zu verhindern?
• Netzüberlappung: • 2 cm medial über Symphyse • 5–6 cm lateral zum inneren Leistenring • 3–4 cm cranial über das Hesselbach-Dreieck • Außerdem: überkreuztes Anlegen der Netzränder hinter dem Samenstrang.
50
Op nach Lichtenstein Wie wird das Netz korrekt fixiert? Welche anatomischen Punkte sollen berücksichtigt und welche vermieden werden?
• Zwei Einzelknopfnähte: eine an der Rektusscheide, eine an der Aponeurose des M. obliquus internus. • Fortlaufende Naht entlang des Leistenbandes mit nicht-resorbierbarem Monofilament, ohne Fixation am Periost. • Keine Einbeziehung der Muskelanteile des N. iliohypogastricus.
51
Op nach Lichtenstein Wann darf der Patient laut Empfehlung postoperativ wieder aktiv werden, und wie wirkt sich dies auf das Rezidivrisiko aus?
• 3–5 Tage postoperativ ist ein schmerzadaptierter Aktivitätsbeginn empfohlen. • Frühe Mobilisierung senkt sogar das Rezidivrisiko – bei Inaktivität ist es höher.