Leitfragen ALLE Vorlesungen Flashcards
(45 cards)
- Unterschiedliche Definitionen von Diagnostik
Eine Antwort in fünf verschiedenen Variationen:
- Jäger u. Petermann, 1992:
-ein System von Regeln, Anleitungen, und Algorithmen zur Bereitstellung von Instrumenten
-mit deren Hilfe sollen sowohl
psychologische relevante Charakteristika von Merkmalsträgern gewonnen,
als auch die erhobenen Daten zu einem diagnostische Urteil integriert werden
-Ziel: Vorbereitung von Entscheidungen sowie Prognosen und deren Evaluation
-Merkmalsträger: Einzelpersonen, Personengruppen, Institutionen, Situationen und Gegenstände - Schmidt-Atzert & Amelang, 2012:
„Psychologische Diagnostik ist eine Teildisziplin der Psychologie. Sie dient der Beantwortung von Frage- stellungen, die sich auf die Beschreibung, Klassifikation, Erklärung oder Vorhersage menschlichen Erlebens und Verhaltens beziehen. Sie schließt die gezielte Erhebung von Informationen über das Verhalten und Erleben eines oder mehrerer Menschen sowie deren relevanten Be- dingungen ein….“(2012, p. 4) - Krohne & Hock, 2015:
„Psychologische Diagnostik ist eine Methodenlehre innerhalb der Psychologie, bildet damit also einen Bereich z.B. mit der Statistik oder der Versuchsplanung. Anders als diese beiden Disziplinen stellt sie jedoch primär en System von Verfahrensweisen im Dienste der Ange- wandten Psychologie dar. Neben dieser primären Funktion erfüllt Diagnostik aber auch Aufgaben für die Grundlagendisziplinen der Psychologie, insbesondere der Differentiellen Psychologie“ (2015, p. 3) - Kubinger (2009):
-„Psychologisches Diagnostizieren ist ein Prozess, der
-unter Zuhilfenahme besonderer Verfahren zielgerichtete Informationen über die psychischen Merkmale von einem (oder mehreren) Menschen gewinnen will; dieser Prozess bezieht
-sich auf:
die Klärung der Fragestellung
die Auswahl einzusetzender Verfahren
die Anwendung u. Auswertung dieser Verfahren
die Interpretation und Gutachtenerstellung
das Festsetzen der Intervention (des Maßnahmenvorschlags)“ (p. 7) - Beauducel & Leue (2014):
„Psychologische Diagnostik beinhaltet die empirisch basierte, möglichst genaue Schätzung der Ausprägung und Veränderung psychologischer Konstrukte bei Merkmalsträgern sowie die möglichst genaue Klassifikation der Merkmalsträger in Gruppen mit ähnlichen psychischen Merkmalen, unter Beachtung transparenter, wissenschaftlicher und ethischer Standards sowie einer kompetenzbasierten, theorie-bzw. regelgeleiteten Integration und Interpretation der Informationen (Gutachten, Diagnose, Prognose) mit dem Ziel der Beantwortung diagnostischer Fragestellungen (z.B. Vorbereitung von Interventionsmaßnahmen und Entscheidungen)“ (p. 21)
- Ziele der Diagnostik
Ziele der Diagnostik
a) Diagnostik zur Behandlung
b) zur Beratung
c) zur Bewertung von Gegebenheiten, Ereignissen und Prozessen
- Arten von Diagnostik
- Arten von Diagnostik
- Was sind Tests?
Psychologische Tests
• Psychologische Diagnostik stützt sich vor allem auf Informationen, die mit Hilfe von Testverfahren gewonnen wurden
Definition nach Cronbach, 1990:
„Psychologische Tests sind Instrumente, die die der systematischen Beobachtung und Beschreiben von Erleben und Verhalten mit Hilfe von Skalen (numerische Beschreibung) oder Kategorien (klassifizierende Beschreibung) dienen“
• Neben den Hauptgütekriterien (Objektivität, Reliabilität und Validität) lassen sich Tests nach einer Reihe weiterer Merkmale beurteilen
- Grundlegende Erhebungsstrategien in der Diagnostik
Unterscheidung:
• Einzel- und Gruppentests
• Papier-Bleistift-Verfahren und computerisierten Verfahren
• Je nach Umfang der Untersuchung lassen sich unimodale und multimodale Diagnostik unterschieden
• Es kann aufgrund des Umfangs zu einer mehrstufigen Erhebung (vs. Einstufige Erhebung) kommen, die an mehreren aufeinanderfolgen Zeitabschnitten (Tagen) erfolgt.
- Wie heißt die Grundgleichung der Klassischen Testtheorie?
Jeder beobachtete (empirische) Messwert einer Person j in einem tests t setzt sich additiv aus einem wahren Wert w und einem Fehlerwert e zusammen
Xtj = Wtj + Etj
die Varianz der beobachteten Werte ist die Summe der Varianz der wahren Werte und der Fehlerwerte
- Welche Arten von Tests kennen Sie?
- Leistungstests (power vs speed)
- Persönlichkeitstests (auch objektive)
- projektive Tests
- Einstellungstests
- Motivation- und Interessenfragebögen
- Verhaltensfragebögen
- Symptomlisten
- Was versteht man unter Sozialer Validität und welches sind synonyme Begriffe?
Testfairness, procedural Gerechtigkeit, soziale Akzeptanz
- macht Aussagen über die Beurteilung der Testsituation aus Perspektive des Bewerbers
- > Validität der Auswahlsituation selber
- Was versteht man unter Sozialer Validität und welches sind synonyme Begriffe?
Testfairness, procedural Gerechtigkeit, soziale Akzeptanz
- macht Aussagen über die Beurteilung der Testsituation aus Perspektive des Bewerbers
- > Validität der Auswahlsituation selber
- Welche formalen Beurteilungen von Tests kennen Sie? Diagnostik?
neben Objektivität, Reliabilität, Validität
- theoretische Grundlage
- Zumutbarkeit
- Transparenz
- Verfälschbarkeit
- Störanfälligkeit
- Normierung
- Bandbreite
- Ökonomie
- Fairness
- gesellschaftliche Akzeptanz
- Vergleichbarkeit mit anderen Verfahren (-> Validität)
- äußere Testgestaltung
- Was sind mögliche Ziele der Diagnostik?
Behandlung
Beratung
Bewertung
-> von Gegebenheiten, Prozessen und Ereignissen
- Welche Arten von Reliabilität kennen Sie und was besagen diese Kennwerte?
Retest-reliabilität
- Übereinstimmung der Testergebnisse von 2 verschiedenen Zeitpunkten
Paralleltest-Reliabilität
- übereinstimmung der Testergebnisse von 2 ähnlichen/ gleichen Tests
Testhalbierungs-Reliabilität
- Übereinstimmung der Ergebnisse von jeweils einer Hälfte des Tests
Interne Konsistenz
- Übereinstimmung der Beantwortung einzelner Items mit dem Gesamtwert des Tests
- Welche Arten Validität kennen Sie und was besagen diese Kennwerte?
Augenscheinvalidität
- auf Anhieb klar sein was der test erhebt
Inhaltliche Validität
- maximal wenn der Test selbst Kriterium des Merkmals ist
Kriteriumsvalidität
- Korrelation des Testergebnisses mit einem Außenkriterium
- prädikativ vs Übereinstimmung
Konstruktvalidität
- Korrelationen mit anderen psychologischen Konstrukten
- diskriminant vs konvergent
Soziale Validität
- Testfairness
- Was ist ein Test?
Instrument, das der systematischen Beobachtung und Beschreibung von Erleben und Verhalten mit Hilfe von Skalen oder Kategorien dient
- wissenschaftliches Routineverfahren
Ziel: möglichst quantitative Aussagen über den relativen Grad der individuelle Merkmalsausprägung
- Welche Gütekriterien lassen sich unterscheiden?
Objektivität
Reliabilität
Validität
- Eine allgemeine Definition von Reliabilität
Reliabilität gibt den Anteil wahrer Werte an der Varianz der beobachteten Werte an
-> Zuverlässigkeit eines Tests, Messgenauigkeit
- Was ist Validität?
Validität ist die Gültigkeit eines Tests
- Die Validität einer Erhebung gibt an, inwiefern eine Messung tatsächlich das misst, was sie messen soll, also das interessierende Merkmal.
- Was ist Diagnostik? Geben Sie eine brauchbare Definition
- beinhaltet die empirisch basierte, möglichst genaue Schätzung der Ausprägung und Veränderung psychologischer Konstrukte bei Merkmalsträgern
- möglichst genaue Klassifikation der Merkmalsträger in Gruppen mit ähnlichen psychischen Merkmalen
- Beachtung transparenter, wissenschaftlicher und ethischer Standards
- kompetenzbasierte und Theorie-/ regelgeleitete Integration und Interpretation der Information (Gutachten, Diagnose, Prognose)
- Ziel: Beantwortung diagnostischer Fragestellungen
- Die Wirkung von Partizipation auf die Leistung
Partizipation am Beurteilungsprozess bildet einen positiven Zusammenhang mit der Mitarbeiterzufriedenheit und der Akzeptanz des Leistungsbewertungssystems
-> Führt zu Zufriedenheit (insbesondere bei wertexpressiver Partizipation) & Akzeptanz des
Leistungsbewertungssystems
- Die Wirkung der Geschlechterzugehörigkeit auf die Leistung
- Ein deutlicher Geschlechtseffekt in Richtung einer positiveren Beurteilung männlicher Personen ergab sich dann, wenn sämtliche Beurteiler männlich waren
- bei einer größeren Trainingserfahrung und besserer Information über die Beurteilten ergaben sich keine geschlechtsspezifische Bevorzugungen
- Männer bzw. Frauen, deren Arbeitsleistung auf Verfahren eingeschätzt wurden, die als stereotyp maskulin oder als stereotyp feminin eingeschätzt wurden, erhielten auf den jeweils geschlechtsstereotypen Skalen auch die höheren Leistungswerte zugesprochen
- Die Wirkung der Hautfarbe und der ethnischen Zugehörigkeit
- Auswirkungen der ethnischen Zugehörigkeit
- selbe Ethnien bewerten sich besser
—> Geschlecht und Hautfarbe eine wichtige Rolle
- Die Wirkung von Diskriminierungen
- Schwangerschaft führt nach einer Untersuchung mit 1000 schwangeren Frauen in mindestens 50% der Fälle zu einer Diskriminierung
- Übergewichtige Frauen werden in geringerem Ausmaß angestellt als übergewichtige Männer, generell ist Übergewicht aber ein Faktor, der zur Ablehnung von Bewerbern führt
- LGBT haben eine geringeren Chance, einen Job zu bekommen
- Die Auswirkungen unterschiedlicher Methoden der Erfassung von Leistung
- Beziehen sich sowohl auf unterschiedliche Verfahren, aber auch auf Urteilstendenzen bei der Verwendung derartiger Verfahren und auf Merkmale der Anwender der Beurteilungen.
- So werden z.B. zur Bestimmung d. Qualität von Rating-Daten Indikatoren der Genauigkeit von Ratings mit Indikatoren für die fehlerhafte Beurteilung korreliert.
Die sattsam bekannten Urteilstendenzen zeigen sich dann auch hier
- als Verschiebungen der Mittelwerte
(als Strenge-oder Mildefehler)
- als Reduktion der gesamten Antwortmöglichkeiten (range restriction)
- als “Halo-Effekt”, der zu einer erhöhten Korrelation der Urteile beiträgt, wenn ein einzelnes Merkmal oder aber auch ein Globalurteil sich auf andere Beurteilungsaspekte auswirkt
Es wird also unterstellt, dass Beurteilerfehler ein indirektes Maß der Genauigkeit der Beurteilung sind