Lernstoff Flashcards
(136 cards)
Lymphknotenkompartimente Schilddrüse
- zervikozentrales Kompartiment zw. A. carotis communis und Trachea
- zervikoaterales Kompartiment zw. A. carotis communis und M. Trapezius
- Mediastinales Kompartiment: Im Mediastinum
Normales Schilddrüsenvolumen
- Frauen 18ml
- Männer 25ml
Schilddrüse OP-Verfahren
- Enukleation (glatt begrenzte, kleine, solitäre Knoten)
- Subtotale Resektion (beidseits Belastung eines Rests dorsalen Schilddrüsengewebes + dorsale Kapsel, heute eher selten durchgeführt, evtl. bei diffuser Autonomie mit unauffälligem dorsalen Anteil)
- Hemithyreoidektomie (große Knoten, Karzinomverdacht bei kaltem Knoten, nachgewiesenes papilläres Mikrokarzinom)
- Hemithyreoidektomie mit subtotaler Resektion der Gegenseite (Dunhill) (meist Belassung des Oberpols, z.B. zur Verringerung des funktionell veränderten Gewebes bei Hyperthyreose)
-
Thyreoidektomie bei
- Struma nodosa bds.
- Karzinomnachweis mit großem Tumor
- medulläres Schilddrüsenkarzinom
- undifferenziertes Schilddrüsenkarzinom
- als Rezidivprophylaxe bei M. Basedow
- Thyreotoxische Krise (wenn nach 12-24h keine medikamentöse Stabilisierung erreicht wird)
Was muss man nach einer Schilddrüsen-OP kontrollieren?
- Kalzium
- Stimmritzenfunktion
- Schilddrüsenhormone 4-6 Wo. post-OP
Wie viel Jod braucht der Mensch pro Tag?
150-200µg
WHO-Grade der Struma
- Grad 0: Vergrößerung weder sicht- noch tastbar (nur sonografisch sichtbar)
-
Grad I: Vergrößerung tastbar
- IA: nur tastbar
- IB: bei Reklination sichtbar
- Grad II: Sichtbar (auch ohne Reklination)
- Grad III: große, sichtbare Struma bereits mit lokalen Komplikationen (Behinderung der Atmung / der Blutzirkulation)
Therapie
- Nach Ausschluss einer Autonomie bei diffuser Struma bis Grad II konservativ mit Jodid und ggf. Schilddrüsenhormonen
- operativ
- nach erfolgloser konservativer Therapie
- Struma mit Autonomie, kaltem Knoten oder mechanischer Komplikation (Trachealkompression, Einflussstauung)
Ursachen einer Hyperthyreose
- Uni-/multifokale, disseminierte Autonomien
- M. Basedow
- passager bei Thyreoiditiden
- Schilddrüsen-Ca
- Hyperthyreosis facticia
- Jodzufuhr
- TSH-produzierendes Hypophysenadenom
- hypophysäre Hormonresistenz
Therapie Hyperthyreose
-
Koservativ
- Carbimazol
- Perchlorat
- ggf. Betablocker zur Symptomlinderung
- Radiojodtherapie mit 131Jod (v.a. bei Kontraindikation für OP)
-
OP
- Immer in Euthyreose!
Merseburger Trias
bei M. Basedow:
Struma
Tachykardie
Exophtalmus
Symptome von M. Basedow
-
Symptome der Hyperthyreose
- Palipitation, Tachykardie
- Hypertonie
- Psychomotorische Unruhe
- Muskelschwäche, Muskelschmerzen
- Tremor
- Schlafstörungen
- Hyperhidratation
- Heißhunger, Durst
- Gewichtsverlust
- Kopfschmerzen
- Diarrhö
- Störungen des Menstruationszykluss
- Zunahme des sexuellen Bedürfnisses
-
Symptome der Immunopathie
- Arthropathien
- Haarausfall
- prätibiales Myxödem
- grippeähnliche Symptome
- Akropachie
-
Symptome der endokrinen Orbitopathie
- Exophtalmus
- seltener Lidschlag (Stellwag-Zeichen)
- sichtbarer Sklerastreifen oberhalb der Iris (Dalrymple-Zeichen)
- Zurückbleiben des Oberlides bei Blicksenkung (Graefe-Zeichen)
- Konvergenzschwäche mit Diplopie (Moebius-Zeichen)
- Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit
Therapie M. Basedow
- Konservativ mit Thyreostatika für 1 Jahr (+ ggf. Betablocker) –> in 50% Ausheilung
- Bei Rezidiv (50%) –> OP (totale Thyreoidektomie) oder Radiojodtherapie
- Therapie der endokrinen Orbitopathie: kausal, Steroidstoß, ggf. Dekompressions-OP oder Orbitaspitzenbestrahlung (jeweils bei Optikuskompression)
Trigger für thyreotoxische Krisen
- Stoffwechselentgleisung
- akute kardiovaskuläre Ereignisse
- Schwangerschaft
- Stress
- Infektionen
- Jodexposition (inkl. KM)
- Trauma
- chirurgische Interventionen
- Absetzen von Thyreostatika
- Radiojodtherapie
Stadieneinteilung thyreotoxische Krise
- Stadium I: körperliche Symptome (v.a. Fieber, Tachykardie, Agitiertheit + weitere exazerbierte Symptome einer Hyperthyreose)
- Stadium II: Zusätzlich Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit, Psychose
- Stadium III: Koma
Formen der Thyreoiditis
-
Subakute Thyreoiditis de Quervain
- häufig nach viralen Infekten der oberen Atemwege
- schmerzhaft
- Begleitsymptome (grippeartig)
- Zytologie: granulomatöse Entzündung
- Therapie: meist spontanheilung, ggf. bei passagerer Hyperthyreose Betablocker, bei prolongiertem Verlauf NSAR / Glucocorticoide
-
Chronische lymphozytäre Thyreoiditis Hashimoto
- erhöhtes Risiko bei pos. FA, Strahlenexposition, Hepatitis C, Vorliegen anderer Autoimmunerkrankungen
- Substitutionstherapie
- Regelmäßige Sono-Kontrollen (erhöhtes Risiko für Schilddrüsenlymphome, papillären Schilddrüsenkarzinomen)
-
Chronisch-fibrosierende Thyreoiditis (Riedel-Struma)
- Keine Therapie bekannt, bei lokalen Komplikationen oder Malignitätsversacht OP
- Akute eitrige Thyreoiditis
- Strahlenthyreoiditis (z.B. nach Radiojodtherapie)
- Postpartum-Thyreoiditis
TNM Klassifikation Schilddrüsen-CA
- T1: < 2cm, Kapsel intakt
- T2: 2-4cm, auf die SD beschränkt
- T3: >4cm, Kapselduruchbruch, aber nur minimale extrathyreoidale Ausdehnung
- T4: Extrathyreoidale Ausbreitung
Therapie von Schilddrüsenkarzinomen
- Bei einem papillären Mikrokarzinom (<1cm, pT1a, N0, M0) ist eine Hemithyreoidektomie ausreichend
-
Totale Thyreoidektomie mit lokaler Lymphadenektomie
- Standardmäßig Entfernung der zervikozentralen Lymphknotenkompartiments
- Bei LK-Metastasen auch das zervikolaterale Kompartiment
- Radiojodtherapie bei papillärem / follikulärem SD-CA
- Externe Strahlentherapie bei undifferenziertem = anaplastischen SD-CA
- Schilddrüsenhormontherapie (zur Substitution und TSH-Supprimierung!)
Ösophagusdivertikel
-
Oberer Ösophagus
-
Zenker Divertikel (70%) (eigentlich ein Divertikel des Hypopharynx)
- Pulsionsdivertikel = falsches Divertikel = Aussackung der Mukosa und Submukosa durch muskelschwache Stelle
- Durchtrittsstelle: Kilian Dreieck zwischen pars obliqua und pars fundiformis des M. cricopharyngeus
- Entsteht bei erhöhtem Druck
- Immer operieren (inkl. Myotomie der pars horizontalis des M. cricopharyngeus als Rezidivprophylaxe)
- Pulsionsdivertikel durch das Laimerdreieck (unterhalb des M. cricopharyngeus)
-
Zenker Divertikel (70%) (eigentlich ein Divertikel des Hypopharynx)
-
Mittlerer Ösophagus
- Bifurkationsdivertikel an der Aufteilung der Trachea = Traktionsdivertikel
- Genese meist entzündlich
- OP nur bei Symptomen
-
Unterer Ösophagus
- Epiphrenisches Pulsionsdivertikel, z.B. bei Achalasie
- Op (s. Zenker-Divertikel)
Merkenswert:
- Komplikationen von Traktionsdivertikeln: Perforation, Fistel in Atemwege oder Mediastinum
- Ösophagotracheale Fisteln müssen verschlossen werden und möglichst mit einer Muskel- oder Pleurainterposition gedeckt werden
- Symptome von Divertikeln (insb. Zenker-Divertikel): Dysphagie, Regurgitation von unverdauter Nahrung, Foetor, rezidivierende Aspirationen
Hauptsymptome einer Ösophaguspathologie
- Dysphagie
- Sodbrennen
- Regurgitation
- Globusgefühl
Was lässt sich im Ösophagusbreischluck nachweisen?
- Divertikel
- Achalasie und andere Motilitätsstörungen
- Defekte
Achalasie
- Pathogense: Degeneration des (vorwiegend inhibitorischen) Plexus myentericus (Auerbachplexus) –> Mangelnde Erschlaffung des unteren Ösophagussphinkters + Peristaltikstörung (hyper-, hypo- oder amotile Form)
- Symptome: Dysphagie und Regurgitation
- Diagnostik:
- Röntgenbreischluck
- Ösophagoskopie
- Manometrie
- Therapie:
- Konservativ mit Kalziumantagonisten (v.a. hypermotile Form)
- Endoskopische Ballondillatation oder Botoxinjektion
- OP: Laparoskopische Myotomie des unteren Ösophagusphinkters längs über 5-6cm + Funduplicatio
Therapie der Ösophagusruptur
Traumatische Ösophagusruptur
- Primär Verschluss der Perforation durch endoskopische Stenteinlage
- Bei kleinen und gedeckten Perforationen konservative Therapie:
- Schienung des Defekts mit einer Magensonde
- antibiotische Therapie
- parenterale Ernährung
- Bei großen Defekten s. Boarhaave-Syndrom
Boerhaave-Syndrom
- Innerhalb der ersten 24h Übernähung des Defektes über transabdominellen Zugang + Deckung des Defekts mit Funduplikatio oder omentum majus
- Bei länger zurückliegender Ruptur:
- Diskontinuitätsresektion mit kollarer Speichelfistel und Gastrostoma
Risikofaktoren für GERD (Refluxösophagitis)
- Erhöhter intrabdomineller Druck (z.B. Adipositas, Schwangerschaft)
- Axiale Hiatushernie (häufige Koinzidenz)
- Kaffee, Nikotin, Alkohol
- Stress
- Insuffizienz der Zwerchfellschenkel
- Zunahme des His-Winkels auf > 60°
Klassifikation der Refluxösophagitis
1. Johnson-deMeester-Score (Langzeit-pH-Metrie)
- Gesamtzeit pH < 4 (in %)
- Gesamtzeit pH < 4 in aufrechter Position (in %)
- Gesamtzeit pH < 4 in liegender Position (in%)
- Anzahl der Refluxepisoden
- Anzahl der Refluxepisoden >= 5Min Dauer
- Längste Refluxepisode (in Min.)
Die 6 Werte werden addiert. Ein deMeester-Score > 14,72 ist hinweisenden auf eine Refluxerkrankung
2. Savary und Miller (Ösophagoskopie)
- Stadium 0: Reflux ohne Schleimhautveränderungen
- Stadium I: Isolierte Schleimhauterrosionen
- Stadium II: Longitudinal konfluierende Erosionen entlang der Schleimhautfalten
- Stadium III: Zirkulär konfluierende Erosionen
- Stadium IV: Komplikationen (Ulzerationen, Strikturen, Zylinderepithelmetaplasie)
3. Los-Angeles-Klassifikation (Ösophagoskopie)
- Stadium A: >= 1 Schleimhautläsion < 0,5cm
- Stadium B: Läsionen > 0,5cm, aber max. Überschreiten einer Mukosafalte
- Stadium C: Überschreiten mehrerer Mukosafalten, aber nicht zirkumferent (weniger als 75%)
- Stadium D: Zirkuläre Defekte
Therapie der Refluxösophagitis
- Konservativ:
- Nikotin- und Alkoholabstinenz, kleine Mahlzeiten,
- Medikamentös mit PPI
- Operativ:
- Indikationen: Therapieresistenz, fortgeschrittenes Stadium, rezidivierende Aspirationen
- Funduplicatio nach Nissen (zirkulär) oder Toupet (270°)
- zusätzlich meist hintere Hiatoplastik
- Ggf. Fundo- oder Gastropexie zur Lagekorrektur des Magens
- Ggf. endoskopische Ablation von Barret-Schleimhaut