LM 3 - Informationsgrundlagen des Marketing Flashcards

(52 cards)

1
Q

Marketingforschung

A

= systematische Erfassung und Auswertung von Informationen über Marketingsituation und Entscheidungen eines Unternehmens

≠ Marktforschung

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2
Q

Marktforschung

A

= systematische Gewinnung, Aufbereitung und Interpretation von Informationen über Absatz- und Beschaffungsmärkte eines Unternehmens

≠ Marketingforschung

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3
Q

Funktionen der Marketingforschung

A
  1. Selektion: Auswahl & Aufbereitung von marketingrelevanten Informationen (Strategie- und Maßnahmenentscheidungen
  2. Frühwarnung: frühzeitige Erkennung & Abschätzung von Risiken
  3. Innovation: Erkennen & Nutzen von Chancen
  4. Strukturierung: Gewinnung, Analyse & Interpretation der Daten bzw. Empfehlungen
  5. Unsicherheitsreduktion: Präzisieren & Objektivieren von Sachverhalten
  6. Kontrolle: Erforschung der Ursachen von (Miss-)Erfolgen
  7. Intelligenzverstärkung: Unterstützung des Marketingverantwortlichen
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4
Q

Prozess der Marketingforschung

A
  1. Problemdefinition
  2. Informationsgewinnung
  3. Informationsverarbeitung
  4. Kommunikation der Ergebnisse
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5
Q

Detailentscheidungen der Informationsgewinnung

A
  • Datenquelle (Sekundär- oder Primärquelle)
  • Datenerhebungsmethode (zB Befragung, Beobachtung)
  • Stichprobenplan (Grundgesamtheit, Größe u. Auswahl der Stichprobe)
  • Erhebungszeitpunkt
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6
Q

Primärforschung

A

= originäre Datenerhebung

typische Formen:
* Beobachtung
* Befragung
* Experiment

Spezialformen:
* Panelerhebung
* apparative Verfahren
* computergestützte Verfahren
* psychologische Testverfahren
* Testmärkte
* Testmarktkombinationen

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7
Q

Sekundärforschung

A

= Beschaffung, Zusammenstellung und Analyse von bereits vorhandenem Material

  • interne Informationsquellen
  • externe Informationsquellen
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8
Q

Gütekriterien von Methoden der Informationsgewinnung

A
  • Zuverlässigkeit/Reliabilität (Wie zuverlässig/fehlerfrei misst das Instrument? Ist die Messung wiederholbar?)
  • Gültigkeit/Validität (Misst das Instrument, was gemessen werden soll? Sind die Messergebnisse auf die Realität übertragbar?)
  • Reaktivität (Beeinflussen das Instrument und die Situation das Messergebnis?)
  • Objektivität (Sind die Messvorgänge unabhängig von der durchführenden Person?)
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9
Q

Beobachtung

A

= systematische Erfassung von wahrnehmbaren Sachverhalten zum Zeitpunkt des Geschehens

Vorteile
* realitätsnahe Erfassung (zeitgleich mit Auftreten des Ereignisses)

Nachteile
* Flüchtigkeit des Untersuchungsgegenstandes –> schwierige Erfassung längerer Handlungen
* subjektive Sachverhalte oft nur durch zusätzliche Befragungen möglich
* Beobachtungseffekt: Probanden verhalten sich in Beobachtungssituationen anders als sonst –> Verzerrung der Ergebnisse

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10
Q

Beobachtung: Methoden

A
  • Fremdbeobachtung: Vorgänge außerhalb des Beobachters
  • Selbstbeobachtung: eigene psychische Vorgänge
  • persönliche Beobachtung: durch Beobachter selbst
  • unpersönliche Beobachtung: durch Beobachtungsgeräte
  • teilnehmende Beobachtung: Beobachter und Beobachtete auf gleicher Ebene
  • nicht-teilnehmende Beobachtung: ausschließlich Wahrnehmung von Aktionen der Beobachteten
  • Feldbeobachtung: gewohntes Umfeld der Beobachteten
  • Laborbeobachtung: künstlich geschaffene Situation (bessere Kontrolle)
  • Compagnonverfahren: Methode, bei der durch Videoaufzeichnungen die Aufmerksamkeit beim Lesen von Printmedien/bei der Betrachtung von Werbung in Printmedien gemessen wird
  • Mystery Shopping: Methode, bei der Forscher als normale Kunden auftreten und reale Kundensituationen wahrnehmen, in dem sie zB Testkäufe durchführen (Varianten: Mystery Calling, Mystery Mailing)
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11
Q

Befragung

A
  • Personen geben über bestimmten Sachverhalt Auskunft
  • Erfassung von beobachtbarem und nicht-beobachtbarem Verhalten
  • reaktives Instrument der Informationsgewinnung
  • Interviewer-Effekt: Einfluss durch bloße Anwesenheit des Interviewers
  • soziale Erwünschtheit: Angst vor “falschen” Antworten –> mögliche Verzerrung

schriftliche Befragung = Fragebogen, Online-/Internetbefragung

mündliche Befragung = Interview, zB auch telefonisch

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12
Q

Befragung: Fragetypen

A
  • Einleitungs-/Kontakt-/Eisbrecherfragen: Ziel, Aufgeschlossenheit gegenüber Interview herbeiführen
  • Sachfragen: Hauptteil der Befragung
  • Kontroll- und Plausibilitätsfragen: Ziel, Auskünfte bzw. deren Konsistenz zu überprüfen
  • Fragen zur Person: Ziel, soziodemographische und ökonomische Merkmale zu erfassen
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13
Q

Befragung: Frageformulierungen

A
  • geschlossene Frage: mehrere vorgegebene Antwortmöglichkeiten, Beantwortung anhand Skalen
  • offene Frage: keine Vorgabe fester Antwortkategorien
  • direkte Frageform: Auskunft über eigene Person/Verhalten; schwierig bei Tabuthemen; Problem der sozialen Erwünschtheit
  • indirekte Frageform: Auskunft über Sachverhalte, über die sich Befrager sonst nicht/verzerrt äußern würde; geschickte Frageformulierung
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14
Q

Skalenarten unterschiedlicher Messniveaus

A

Nominalskala
* kategorial (nicht-metrisch)
* Klassifikation & Häufigkeiten: Rangwerte von zwei Untersuchungseinheiten sind (nicht) identisch
* Modus
* zB Geschlecht, PLZ

Ordinalskala
* kategorial (nicht-metrisch)
* Rangordnung: Messwerte eines Merkmals lassen sich als <, >, = einordnen
* Modus, Median
* zB Präferenzdaten, Windstärke

Intervallskala
* metrisch
* Rangordnung und Abstandsbestimmung
* Modus, Median, Mittelwert, Standardabweichung
* zB IQ, Temperatur

Ratioskala
* metrisch
* wie Intervallskala, aber mit absolutem Nullpunkt
* alle mathematischen Operationen
* zB Alter, Jahresumsatz

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15
Q

Befragung: Standardisierungsgrad von Interviews

A

vollstandardisiertes Interview = vorgegebener Fragebogen (Fragen & Reihenfolge)
* Vorteil: Vermeidung von Einflussmöglichkeiten
* Nachteil: Interviewer kann auf Befragten nicht eingehen –> möglicher Informationsverlust

teilstandardisiertes Interview = vorgegebenes Grobgerüst (offene Fragen & Fragenkatalog; Leitfadengespräch/Telefoninterview)
* Vorteil: Interviewer kann Situation mitstrukturieren (Sondierungs- und Zwischenfragen)
* Nachteil: Interviewereinfluss

freies (nicht-standardisiertes) Interview = Themen- und Zielvorgabe
* größtmögliche Anpassung an Gesprächspartner –> Erhalt wertvoller Zusatzinformationen

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16
Q

schriftliche Befragung: Vor- und Nachteile

A

Vorteile
* Abdeckung eines großen Gebietes
* niedrige Kosten
* keine Beeinflussung durch Interviewer (Interviewer-Effekt)

Nachteile
* Adresse der Personen muss bekannt sein
* Rücklauf- & Erfolgsquote nur 5-30%
* limitierter Fragenumfang
* verringerte Repräsentativität (da kein Kontakt in Ausfüllsituation
* keine Kontrolle über Ausfüllverhalten und -situation

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17
Q

mündliche Befragung: Vor- und Nachteile

A

Vorteile
* hohe Erfolgsquote & Repräsentativität
* relativ freie Fragengestaltung
* relativ kontrollierbare Befragungssituation
* Erhebung zusätzlicher Informationen möglich (zB emotionale Reaktionen)

Nachteile
* hohe Kosten
* Interviewer-Effekt

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17
Q

mündliche Befragung: Vor- und Nachteile

A

Vorteile
* hohe Erfolgsquote & Repräsentativität
* relativ freie Fragengestaltung
* relativ kontrollierbare Befragungssituation
* Erhebung zusätzlicher Informationen möglich (zB emotionale Reaktionen)

Nachteile
* hohe Kosten
* Interviewer-Effekt

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18
Q

telefonische Befragung

A

Vorteile
* kurzfristig einsetzbar
* geringere Kosten als bei mündlicher Befragung

Nachteile
* eingeschränkte Themen (durch Anonymität und fehlenden Sichtkontakt)
* Verwendung von Hilfsmitteln

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19
Q

Online-Befragung: Vor- und Nachteile

A

Vorteile
* relativ geringere Kosten
* schnelle Kontaktierung der Befragten möglich
* hohe Reichweite
* automatische Datenerfassung

Nachteile
* ggf. geringe Rücklaufquoten & eingeschränkte Repräsentativität
* Informationen über Grundgesamtheit oft unzureichend
* Selbstselektion der Internetnutzer
* keine Kontrolle über Ausfüllsituation

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20
Q

Experiment

A

= wiederholbare Versuchsanordnung unter kontrollierten und zuvor festgelegten Umweltbedingungen
–> Feststellung ursächlicher Beziehungen zwischen Marketingvariablen und abhängigen Zielgrößen zur Überprüfung von Hypothesen

Feldexperiment = Ursache-Wirkungs-Beziehungen in natürlicher Umgebung

Laborexperiment = Ursache-Wirkungs-Beziehungen in eigens geschaffener, künstlicher Umgebung
* stark von Forschern beeinflusst
* Vorteil: größere Kontrolle (hohe Reliabilität)
* Nachteil: geringerer Realitätsgehalt (geringere Validität)

21
Q

Experiment: Grenzen experimenteller Methoden

A
  1. langfristige Auswirkungen nur schwer messbar: geringe Reliabilität
  2. Störeinflüsse schränken Aussagekraft ein: geringe Validität
  3. bei Laborsituationen werden Ergebnisse schon alleine durch den Versuchsaufbau beeinflusst
22
Q

Panelerhebung

A

= Untersuchungen werden…
* bei derselben Gruppe von Untersuchungseinheiten
* zum gleichen Untersuchungsgegenstand
* in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen
… wiederholt durchgeführt

Ziel: Erforschung von Markt- bzw. Verhaltensänderungen im Zeitablauf

mögliche Einschränkung der Ergebnisse
* Panelsterblichkeit: Ausscheiden von Teilnehmern durch laufende Fluktuation
* Paneleffekt: Teilnehmer reagieren auf ständige (Selbst)kontrolle mit (un)bewussten Verhaltensänderungen –> Panelreaktivität
* Panelerstarrung: Zusammensetzung der Stichprobe entspricht aufgrund von soziodemographischen Merkmalen nicht mehr der Grundgesamtheit –> Validitätsproblem

23
Q

Panelerhebung: Arten

A

Verbraucherpanel
* Differenzierung anhand der untersuchten Zielgruppe (zB Individualpanel, Haushaltspanel)
* aktive Beteiligung der Teilnehmer
* meist schriftliche Befragung

Unternehmerpanel
* repräsentative Stichprobe von Unternehmen/einzelnen Branchen
* regelmäßige Befragung zu allgemeinen Einschätzungen (zB Konsumklima) und konkreten Entwicklungstendenzen (zB Umsatzentwicklung)

Handelspanel (Sonderform des Unternehmenspanels)
* Großhandels- und Einzelhandelsbetriebe
* Analyse von breitem Aufgabenspektrum oder speziellem Tatbestand
* auf jeder Stufe des Distributionssystems möglich
* Informationsgewinnung v.a. durch Beobachtung (zB Entwicklung von Lagerbeständen)

24
apparative Verfahren
= objektive Messungen mittels technischer Apparaturen * Ziel: Messung psychischer Zustände und Reaktionen des Menschen * zB: Messung der Lidschlagfrequenz, Blickregistrierungsverfahren, ... Einsatzmöglichkeiten * Verhaltensbeobachtung von Wahrnehmungs-, Entscheidungs- und Handlungsabläufen * Erfassung psychischer Reaktionen
25
psychologische Testverfahren
= Hervorlocken von subjektiven Wertvorstellungen, Meinungen und Emotionen * Erfassung von Verarbeitungs- und Verhaltensprozessen: --> Verhaltensreaktionen der Versuchspersonen lassen Rückschlüsse auf ihre Persönlichkeit, Einstellungen, Wünsche und Motive zu * Ergebnisse müssen interpretiert werden: eingeschränkte Übertrag- und Vergleichbarkeit
26
psychologische Testverfahren: Methoden
Methode des lauten Denkens (MLD) * Nachfrager sollen alles, was ihnen zur Lösung einer Aufgabe/bei alltäglichen Handlungen in den Sinn kommt synchron äußern und protokollieren Laddering-Technik (Leitertechnik) * Befragung, bei der Nachfrager Means-end-chains (Ziel-Mittel-Ketten) zu bestimmten Themen äußern * Analyse der Ursachen von Kaufverhalten: Produktmerkmale --> Konsequenzen --> Werte * Motivationsstrukturen: ermöglicht Unternehmen ihre Positionierung innerhalb des Assoziationsnetzwerkes der Nachfrager einzuschätzen Gruppenexploration (Gruppendiskussion/Fokusgruppe) * gleichzeitige Befragung mehrerer Personen * Mischform: Befragung und Beobachtung * gewisse Heterogenität notwendig * keine Repräsentativität des Gesamtmarkts * 6-10 Personen mit Gruppenleiter * explorativer Charakter/Vorstudie
27
Testmarkt
Testmarkt (Storetest & Markttest) = Test gesamter Marketingkonzeptionen im realen Markt in abgegrenztem Teilmarkt * zur Erstellung von Prognosen Minitestmarkt = kombiniert Storetest ( = kontrollierter Markttest; in ausgewählten Testgeschäften wird Wirksamkeit von Marketingmaßnahmen geprüft) und Panel * zB Behavior-Scan der GfK
28
internetbasierte Informationsgewinnung
Web Analytics = Messung, Sammlung, Analyse und Auswertung von internetbasierten Daten um Nutzerverhalten im Internet besser zu verstehen & optimieren zu können
29
internetbasierte Informationsgewinnung: Kennzahlen
* Seitenaufrufe: Page Impressions, Page Views * Ad Impressions: Aufrufe von Werbemitteln auf einem AdServer * Clickthrough-Rate: Kennziffer zur Wirksamkeit von Onlinewerbung * Besuche: Visits; Nutzung des Internetabgebots pro Monat * Besucher: Unique Visitors; Anzahl der Besucher; identifiziert mit Cookies; unterschiedliche IP Adressen * Neue Besucher: New Visitors * Besuchsdauer: Usetime * Absprungrate: Bounce Rate; Kurzbesuche --> Hinweis auf Optimierungspotenziale * Umwandlungsrate: Conversion Rate; aus Besuchern werden Kunden
30
Auswahl der Analyseelemente
**Vollerhebung** vs **Teilerhebung** zufällige Auswahl = wahrscheinlichkeitsgesteuerte Methoden, vollständige Datei muss vorhanden sein * einfache Zufallsauswahl: jedes Element der Grundgesamtheit hat die gleiche Chance für Auswahl * geschichtete Zufallsauswahl: Einteilung der Grundgesamtheit in homogene Teile, danach einfache Zufallsauswahl aus allen Schichten * Klumpen-/Flächen-Auswahl: Einteilung der Grundgesamtheit in homogene Teile, danach Auswahl einiger Flächen/Klumpen aus diesen Teilen bewusste Auswahl = nicht-wahrscheinlichkeitsgesteuerte Methoden * Quotenauswahlverfahren: Festlegung bestimmter Merkmale und derer Anteile in der Stichprobe ergibt Quotenplan --> Personenauswahl durch Interviewer unter Einhaltung des Quotenplans * Convenience Sample: zB Schneeballsystem
31
Größe der Stichprobe (n)
* Parameter: Maßzahl der Grundgesamtheit (P, Q) * Schätzwert: Maßzahl der Stichprobe (p, q) Umfang der Stichprobe hängt typischerweise von zwei Größen ab * Signifikanzniveau/Sicherheitsgrad (t) * Konfidenzintervall/Schwankungsbreite (e)
32
Informationsauswertung: Aufgaben
Erstellung eines **Auswertungsplanes** * abhängig von Untersuchungsaufbau und Zielsetzung * Auflistung und Strukturierung der zu untersuchenden Abhängigkeiten **Überprüfung und Auswahl** möglicher bzw. notwendiger **Auswertungsverfahren** * uni-/bi-/multivariate Analyseverfahren **Interpretation und Bewertung** der **Ergebnisse**
33
bivariate statistische Auswertungsverfahren
= Untersuchung der Beziehung zwischen zwei Variablen (unabhängige und abhängige Variable) * Unterstellung einer eindeutigen, nicht umkehrbaren Richtung des Zusammenhangs (Dependenzanalyse) Ziel * Ursachenanalyse: Wie stark ist der Einfluss einer Marketingvariable auf die Zielgröße? * Wirkungsanalyse: Wie verändert sich die Variable, wenn die Marketingvariable verändert wird? * Zeitreihenanalyse: Wie verändert sich die Variable im Zeitablauf bei gleichem Einsatz der Marketinginstrumente?
34
bivariate statistische Auswertungsverfahren: Korrelationsanalyse
= Interdependenzanalyse = Messung der Stärke von Zusammenhängen, dh gleichgerichtete Entwicklung zwischen Variablen
35
bivariate statistische Auswertungsverfahren: Regressionsanalyse
= basiert auf der Korrelation, aber es muss festgelegt werden, welche Variable durch eine andere vorhergesagt werden soll bzw. einen Einfluss auf die andere hat
36
bivariate statistische Auswertungsverfahren: Varianzanalyse
= Überprüfung des Unterschieds der Mittelwerte von mindestens 3 Gruppen (Kategorien) verschiedener Objekte/Personen * bei 2 Gruppen: t-Test
37
bivariate statistische Auswertungsverfahren: Diskriminanzanalyse
Gruppenunterschiede * Suche nach Variablen, anhand derer sich Gruppen unterscheiden Klassifizierung * In welcher Gruppe ist eine Person/ein Objekt, dessen Gruppenzugehörigkeit nicht bekannt ist, aufgrund der Merkmalsausprägungen einzuordnen
38
bivariate statistische Auswertungsverfahren: Clusteranalyse
= bringt Objekte je nach Ähnlichkeit in eine natürliche Ordnung von unterschiedlichen Gruppen/Klassen (sog. Cluster) (zB Marktsegementierung)
39
bivariate statistische Auswertungsverfahren: Kausalanalyse
= Überprüfung, ob theoretiche Beziehung mit empirisch gemessenen Zusammenhängen übereinstimmt
40
bivariate statistische Auswertungsverfahren: Faktorenanalyse
= gleichzeitige Analyse mehrerer Variablen bzw. eines ganzen Datensatzes * Hauptziel: Identifikation der Supervariablen * keine Unterteilung in (un)abhängige Variablen
41
bivariate statistische Auswertungsverfahren: Multidimensionale Skalierung (MDS)
= Positionierung von Objekten als Punkte in einem zwei-/dreidimensionalen Raum
42
bivariate statistische Auswertungsverfahren: Conjoint-Analyse bzw. Conjoint Measurement
= psychometrisches, empirisches Verfahren zur Ermittlung von Nutzenvorstellungen/Präferenzen der Testpersonen
43
Absatzprognose
= empirisch gestützte Vorhersage des zukünftigen Absatzes * von bestimmten Käuferschichten (Abnehmern) * in bestimmtem Zeitabschnitt * bei bestimmter Kombination absatzpolitischer Instrumente Um die zukünftige Entwicklung des ... * Markt-/Absatzpotenzials * Markt-/Absatzvolumens * Marktanteils ... zu bestimmen
44
Absatzprognosen: Arten
nach Untersuchungszweck * Entwicklungsprognose: beeinflussende Variablen können vom Unternehmen nicht direkt kontrolliert werden (zB Geburtsrate) * Wirkungsprognose: beeinflussende Variablen können vom Unternehmen direkt kontrolliert werden (zB Werbeausgaben) nach Gültigkeit * kurzfristige Prognose (≤ 1 Jahr): Vorhersage von Wochen- bzw. Monatswerten * langfristige Prognose (> 1 Jahr): Zeitreihenverlauf --> Trend nach Art der Vorhersage * quantitative (exakte) Prognose: mathematische Verfahren * qualitative (intuitive) Prognose: Erfahrungen, Kenntnisse und Fingerspitzengefühl --> verbale Aussagen
45
Absatzprognosen: quantitative, kurzfristige Prognosen
Methode der gleitenden Durchschnitte * Berechnung eines Mittelwerts aus einer Reihe von Beobachtungswerten zur Schätzung des Erwartungswerts der Folgeperiode * neue Beobachtungswerte: erste Stelle --> ältere fallen aus Berechnung heraus * Daten alle gleich gewichtet Methode des gewogenen gleitenden Durchschnitts * gewichtete Werte * sinnvoll, wenn trendähnliche Tendenzen vermutet werden * allerdings Problem der Bestimmung der Gewichtungskoeffizienten Methode der exopnentiellen Glättung * gewichtete Werte * möglich, Trends und saisonale Schwankungen zu berücksichtigen * sehr kleines Alpha: Prognose reagiert kaum auf Änderungen der Nachfrage; sehr starke Glättung der Zeitreihe; sehr alte Daten relativ stark gewichtet * sehr großes Alpha: Prognose reagiert sehr nervös auf Schwankungen der Nachfrage; Nachfrageinformationen, die in Vergangenheit enthalten sind, gehen zum Großteil verloren
46
Absatzprognosen: quantitative, langfristige Prognosen
Trend- und Indikatormodelle * Berechnung der zeitlichen Abfolge unterschiedlicher Prognosewerte * Ermittlung von Gesetzmäßigkeiten bei der Entwicklung der Prognosegröße möglichst viele Beobachtungen in Mittelwertberechnung einfließen lassen * je größer die Anzahl an Beobachtungen, desto niedriger die Varianz * je niedriger die Varianz, desto höher die Genauigkeit des Prognosewertes
47
Absatzprognosen: quantitative, langfristige Prognosen: Funktionstypen zur Ermittlung von Trends
linearer Trendtyp * konstante, absolute Zuwächse/Abnahmen pro Zeiteinheit (Unterstellung unveränderter Markt- bzw. Wettbewerbssituationen (Marktsättigung) nicht berücksichtigt) * einfache Berechnung und Trendbestimmung, daher am häufigsten exponentieller Trendtyp * konstante Zuwachsrate pro Zeiteinheit * besonders geeignet, wenn Bestands-/Absatzentwicklungen in zunehmend steigender Weise erfolgen logistischer Trendtyp * Funktion: bis zum Wendepunkt progressiver Anstieg, danach degressive Entwicklung (Berücksichtigung des Marktsättigungsniveaus) * besonders geeignet für Prognose von Bestandsveränderungen bei langlebigen Produkten
48
Absatzprognosen: Indikatormodelle
= Entwicklungsprognosen, die Vorhersagen aus dem Zusammenhang zwischen der Prognosegröße und einer/mehreren Indikatoren (beeinflussende Variablen) ableiten Indikatoren = Variablen, die: * Entwicklung des Absatzes stark beeinflussen * vom Unternehmen aber nur gering beeinflusst werden können Vorteil gegenüber Trendextrapolationen: Entwicklungsrichtung kann geändert werden
49
Absatzprognosen: wirkungsbedingte Absatzprognosen
beruhen auf Marktreaktionsfunktionen * Verlauf von ökonomischen/psychographischen Zielvariablen ist abhängig von veränderten Parametern der Marketinginstrumente = Vorhersagen der Absatzwirkung von Marketinginstrumenten bei unterschiedlichen Reaktionsannahmen des Konkurrenzverhaltens * wichtig für Planung eines optimalen Marketing-Mix
50
Absatzprognosen: qualitative, intuitive Absatzprognosen
Befragungen von ... * Geschäftsführung * Verkaufsorganisation * Handel * Endverbraucher ... sind relativ unsichere Basis für Absatzprognosen Ausnahmen * Koppelung mit quantitativen Prognosen * unternehmensinterne Befragungen für Kurzfristprognosen * Expertenurteile häufig für Langfristprognosen bevorzugt
51
Absatzprognosen: qualitative, intuitive Absatzprognosen: Vor- und Nachteile der einzelnen Befragungen
**Geschäftsführer** Vorteile * schnell * Nutzung von Expertenwissen Nachteile * Gefahr unrealistischer Prognosen aufgrund von Eigeninteresse (überhöhte Schätzungen) **Verkaufsorganisation** Vorteile * schnell * kostengünstig * Nutzung spezifischer Marktkenntnisse * große Anzahl an Befragten Nachteile * fehlende Übersicht einzelner Verkäufer (bzgl. Markttendenzen, Wirkung von Marketinginstrumenten) * Absatz oft zu niedrig prognostiziert * nachlässiges Ausfüllen von Außendienstberichten **Handel** Nachteile * zufällige/lückenhafte Beobachtungen * Angaben oft massiv durch Eigeninteresse beeinflusst **Endverbraucher** Vorteile * sinnvoll bei Investitionsgütern Nachteile * problematisch im Konsumgüterbereich