Marine Modellsysteme Flashcards

(29 cards)

1
Q

Phylogenetische Bäume

A

Gruppierung nach Ähnlichkeit

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Q

Welche Probleme bringt ein Fokus auf wenige Modellsysteme mit sich?

A

Jede Art hat Besonderheiten
(zB. Bestimmte Entwicklung, Lebensweise, Zellbiologie,
Sinnesorgane)
Viele spannende und grundsätzliche biologischen Phänomene sind mit den”typischen” modernen molekularen Modellsystemen nicht abgedeckt.

Modellsysteme in der Biologie wandeln sich mit der Zeit.

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3
Q

Das Meer ist schwer zu erforschen!

Aber auch besonders interessant. Warum?

A

Der Ursprung des Lebens liegt im Meer

– weniger molekulare Methoden etabliert, als z.B. Maus, Hefe, C.elegans oder D. melanogaster
ABER
Wichtig für Verständnis der: Evolution

ABER
Wichtig für Verständnis der: Evolution
Chronobiologie
Marinen Ökologie (Plankton!)

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4
Q

Der marine Borstenwurm Platynereis dumerilii

A

– “einfaches” Nervensystem
typisches Strickleiternervensystem der
Wirbellosen
– einfach und preiswert kultivierbar
– Inzuchtstämme
– typischer Lebenszyklus eines marinen Wirbellosen

Lebenszyklus: Folie 16

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5
Q

Metamophose zu weiblichen und männlichen Tieren

Der marine Borstenwurm Platynereis dumerilii

A

– grosse, synchon entwicklende Gelege
– Genomgrösse: 1 Milliarde Basenpaare (1
Gbps)
– transparente Embryonen – Mikroinjection möglich

Platynereis kann funktionell manipuliert werden
Injektion 1 Zellstadium Injektion 2 Zellstadium
Injektion 4 Zellstadium
WICHTIG FÜR:
– Verfolgung von Zellentwicklungsschicksalen
– Transgenese
– funktionale Tests: Verbindung von Genotyp mit Phänotyp
(z.B. Morpholinos, TALEN and Cas9/CRISPR vermittelte Mutationen)

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6
Q

Reporterkonstrukte zur Herstellung transgener Platynereis

A

Core (Basal) Promoter: ermöglicht Transkription
Enhancer: Regulator der Genexpression- Wann?, Wo?, Wieviel?
Sequenz, die zu mRNA gehört (inklusive 5’ und 3’ UTR) Transkriptionaler Start
Folie 20

r-Opsin::eGFP-NTR markiert Photorezeptorzellen in den Augen
Nitroreduktase (NTR)-vermittelte Zellablation
Ablation der Photorezeptorzellen

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7
Q

“Genome engineering”

A

Folie 24

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8
Q

Wozu Platynereis?

Was bedeutet das für evolutionäre Studien?

A

Menschen und Platynereis verändern sich besonders langsam
(Folie 26)
Augen gibt es in allen grossen Tiergruppen
Augen sind morphologisch stark verschieden (Zelltypen, Zellzahl, Zusammensetzung)
2 Typen von Photorezeptorzellen existieren in Augen :
Ziliär
Rhabdomer
(Folie 31)
Trotz aller Unterschiede- erstaunliche Ähnlichkeiten bei der Augenentwicklung von Taufliege und Wirbeltieren!
Das pax6 Gen von Maus und Taufliege kann ektopische Augen induzieren
Moleküle der Augenentwicklung im Vergleich (Folie 34)

Geschlossen wegen Bauarbeiten gibt es nicht in der Evolution!
Langsam evolvierende Spezies können das Rätsel lösen

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9
Q
Ein phylogenetischer Baum von Opsinen:
Zwei Zelltypen (rhabdomer vs. ziliär) und zwei Opsinfamilien:
Kann man das korrelieren?
A

Zwei getrennte Opsinfamilien sind so alt wie alle Bilateria
Folie 39
Korrelation der Opsine mit Zelltypen
Zwei Photorezeptorgruppen standen am Anfang der Evolution von Bilateria (Folie 42)

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10
Q

Mechanismen der Organevolution

A

Duplikation,
Modifikation,
Zellwanderungen
Zelltypverlust

– Gene
– Zelltypen
– Organe …
können im Verlauf der Evolution verloren gehen.

Es kommt auf den richtigen Vergleich an!

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11
Q

Marine Modelsysteme-
Wo bieten sie ausserdem neue Erkenntnisse?

A

Chronobiologie

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12
Q

Chronobiologie

A

Die Biologie der inneren Uhr

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13
Q

Biologischer Rhythmus

A

= periodische Wiederkehr spezieller Zustände, z.B. Schlaf-/Wachzyklus

Rhythmus Mensch Folie 48

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14
Q

Biologische Uhr

A

innerer Mechanismus in Organismen, der den Rhythmus kontrolliert

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15
Q

Wie weist man eine innere Uhr nach?

A

1.) Rhythmus durch äussere Stimuli bedingt

Oder

2.) Rhythmus läuft auch ohne äussere Stimuli (Dunkel-Dunkel Experimente),
durch äussere Stimuli mit Umwelt synchronisiert

ABB. Folie 50

Klassische genetische Modellsysteme zeigen diese Rhythmen nicht!

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16
Q

Zircadiane Rhythmen Moleculare Mechanismen bekannt bei

A

Prokaryonten
Tieren
Pflanzen
Pilzen

17
Q

Saisonale Rhythmen
Moleculare Mechanismen bekannt bei

A

Tieren

Pflanzen

18
Q

Andere Rhythmen

A

– halb-tiden
– tiden
– halb-monatlich
– monatlich
– jährlich

1.) Kein Molekül einer lunaren Uhr ist bisher bekannt.
2.) Ungeklärt, wie verschiedene Rhythmen in einem Organismus koordiniert werden können

Mondrhythmen sind fundamental und weit verbreitet!
(Platynereis, Clunio)

Auch Menschen benutzen unterschiedliche Zeiteinteilungssysteme
Uhr -> Tagesrhythmus
Kalender -> Mondrhythmus

Vom Mond kontrollierte Vermehrungszyklen sind gut dokumentiert

19
Q

Das Reproduktionsverhalten von Platynereis

Das natürliche Habitat von Platynereis

A

Video

Folie 57

20
Q

Lunarperiodizität

A

ein gut dokumentiertes Phänomen in Platynereis dumerilii
Folie 58/59
Der circalunare Rhythmus von Platynereis wird durch eine innere Uhr kontrolliert

21
Q

Das Leben im Rhythmus der Gezeiten:

A

Ebbe
Flut
Clunio marinus (Chironomidae, Diptera)
Gezeitenzone der Europäische Atlantikküste
Etablierte Laborkulturen
Gut beschriebenes Verhalten und Genetik

Lebenszyklus Folie 62

Schlupfrhythmen der erwachsenen Mücken:
1) Seasonal

2) Circalunar
3) Circadian

Adaptation der Schlüpfzeiten
Tageszeit des Niedrigwassers variiert abhänigig von geographischer Lage
Genetische Adaptation der Schlüpfzeiten

22
Q

Clunio monduhr

A
  1. freilaufend ohne Mondlicht
  2. Freilaufende Periode 15.2 Tage (nahe am semi-lunaren Rhythmus: 14.9 Tage)
  3. temperaturkompensiert (Q10: 1.03 – 1.19)

ABB Folie 67

Wie wird das Mondlicht wahrgenommen?
Wie interagieren zirkadiane und zirkalunar Uhren?
Wie funktioniert die zirkalunare Uhr auf molekularer Ebene?
Wie funktioniert die lokale Adaptation der circadianen Uhr bei Clunio?

23
Q

Diatomeen= Kieselalgen (>105 Arten)

A

Zellenhülle (Frustel): Siliziumdioxid (Anhydrid der Kieselsäure: SiO2 · n H2O)
Kieselalgen entstanden durch sekundäre Endosymbiose
ca. vor 1 Mrd. Jahre

Teil des marinen Phytoplanktons
• Photosynthetisch aktive Meeresorganismen : Eukaryotischer Phytoplankton
Diatomeen Coccolithophoriden Dinoflagellaten

(photosynthetische Meeresorganismen: ca. 25- 50% der jährlichen Sauerstoffproduktion und Primärproduktion von Biomasse)

24
Q

3 Diatomeenspezies dienen als molekulare Modellsysteme

A

Thalassiosira pseudonana (32.4 Mb)
Koordiniert durch Ginger Armbrust
Science (2004) 304: 79-86

Phaeodactylum tricornutum (27.4 Mb) 
Koordiniert durch Chris Bowler
Nature (2008), 456:239-44
Fragilariopsis cylindrus (98 Mb) 
Koordiniert durch Thomas Mock

P. tricornutum läßt sich einfach kultivieren (vergleichbar mit E.coli oder S. cerevisiae)

25
Existente molekulare Resourcen für Phaeodactylum
Phaeodactylum Digitale Gene Expressionsdatabank http://www.biologie.ens.fr/diatomics/est Mikroarrays Genetische Transformationen Überexpression “Knockout” (RNAi) Subzelluläre Lokalisation (z.B. über GFP) Vergleichende genomische Sequenzanalyse
26
Genetische Transformationen mittels Genkanone (“gene gun”)
DNA beschichtete Gold- oder Wolfram- partikel Helium-vermitteltes Partiklebombardement Diatomeenzellen auf Agarplatte
27
Diatomeen als ein Modell für lichtregulierte Prozesse
Licht ist: Die Energiequelle für Photosynthese Kieselalgen besitzen Photosysteme von Grün- und Rotalgen Licht ist: Eine wesentliche Informationsquelle über die Umwelt Lichtwahrnehmung -> Signal Transduktion
28
Die Qualität und Quantität des Lichts im Meer gibt Auskunft über:
* Tageszeit • Saison • Bewölkung • Tiefe • Küstenentfernung * Turbulenzen
29
Photorezeptoren in Diatomeen
Photorezeptoren: Apo-Protein Chromophore Folie 86 Neue Lichtrezeptormoleküle in Diatomeen