Mentalisierung (Kurz) Flashcards
(5 cards)
Was ist Mentalisierung?
Mentalisierung bedeutet in der Psychologie und Psychoanalyse die „Fähigkeit, das eigene Verhalten oder das Verhalten anderer Menschen durch Zuschreibung mentaler Zustände zu interpretieren.“ Hierbei wird also nicht nur auf das Verhalten des Gegenübers eingegangen, sondern auf die eigenen Vorstellungen über dessen Überzeugungen, Gefühle, Einstellungen, Wünsche etc., die dem Verhalten zugrunde liegen.
Wie lässt sich Mentalisierung kurz beschreiben?
Mentalisierung bedeutet gewissermaßen, am Verhalten „ablesen zu können, was in den Köpfen anderer vorgeht“. So ist es auch möglich, das eigene Erleben und Handeln reflexiv zu erfassen.
Von wem stammt das Mentalisierungskonzept?
Das Mentalisierungskonzept ist an die Theory-of-Mind-Forschung angelehnt, es wurde von Peter Fonagy (Bild) und Mary Target geprägt.
Welche Vorraussetzungen hat die Mentalisierung?
Mentalisierung setzt ein Verständnis der Natur des Mentalen voraus. Dies umfasst das Wissen, dass die Realität im Geist lediglich repräsentiert (abgebildet) wird – die Gedanken der realen Welt im Allgemeinen aber nicht exakt entsprechen.
Wie entwickeln Kinder die Fähigkeit von Mentalisierung?
Die Fähigkeit zur Mentalisierung wird ab den ersten Lebensmonaten entwickelt: In einer sicheren Bindungsbeziehung mit den Hauptbezugspersonen geschieht sozialer Austausch. Dieser ermöglicht dem Kind, zunehmend Affekte zu unterscheiden, zu verstehen und zu kontrollieren sowie die eigene Aufmerksamkeit zu steuern. Die grundlegende Fähigkeit zu mentalisieren ist häufig ab dem vierten Lebensjahr ausgeprägt.