MR - Reguläre Migration Flashcards

1
Q

I. ENTWICKLUNG DES SCHWEIZERISCHEN ZUWANDERUNGSREGIME

A

1

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2
Q
  1. Wann und wie entstand das schweizerische Immigrationsrechts?
    (11 SW)
A
  • bis 1888: mehr Auswanderung als Einwanderung
  • bis Ende des 19. Ihr. ein klassisches Auswanderungsland
  • punktuelle Flüchtlingswellen, insbes. im Zusammenhang mit europ. Konfessionskonflikten
  • z.B.: Immigration von Hugenotten im Anschluss an die Aufhebung es Ediktes von Nates (1685)
  • lukrativer Geschäftszweig für Auswanderungsagenturen
  • liberales Einwanderungsregime: lose Regelungen einiger Grundfragen durch Niederlassungsverträge
  • Regelungen der Immigration war im 19. Jhr. Sache der Kantone
  • Ausländer erhielten i.d.R. schnell eine Niederlassungsbewilligung
  • Niederlassungsverträge als Steuerungsintrument
  • CH profitierte von Immigration ausländischer Intellektueller
  • Überfremdung wird Ende des 19. Ihr zum 1. Mal Thema
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3
Q
  1. Wann erfolgte die Abkehr von der liberalen Zuwanderung
    –> Reguläre Immigration nach dem 1. und 2. WK
    Nach dem 1. WK
    (4 SW)
A
  • Flüchtlingsströme erzeugten Angst vor übermässiger Immigration
  • Niederlassungsverträge vermitteln kein Recht auf Einreise
  • 1925: Asylpolitik wird zur Bundessache-
  • 1931 ANAG
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4
Q

Nach dem 2. WK

5 SW

A
  • Beibehalten der Weichenstellung
  • Ausländer als Konjunkturpuffer
  • Integrationsproblematik wurde ignoriert
  • Rotationsprinzip = saisonaler Bezug von Gastarbeitern zur Deckung des Arbeitskraftsbedürfnisses der Wirtschaft
  • sämtliche Überfremdungs- und Gegeninitiativen der damaligen Zeit wurden abgelehnt
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5
Q

–> Restriktive Handhabung des Asylrechts

4 SW

A
  • Kreisschreiben von 1942
  • Wende kam mit Pinochet-Putsch 1973
  • Wandel von Flüchtlingspolitik zu Asylpolitik seit den 1980er Jahren
  • Veränderungen = verstärkte Zugangskontrolle, Ausschluss best. Gruppen, Reduktion der Unterstützungsleistungen
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6
Q
  1. Wie spielen Ausländer-, Asyl- und Entwicklungspolitik in der CH zusammen?
    (3 SW)
A
  • getrennte Betrachtung der einzelnen Bereiche
  • wechselseitige Abhängigkeit Ausländerrecht - Asylrecht
    unterschiedliche Zielsetzung und Grundideen
  • Asylrecht wird als Instrument zur Steuerung der Zuwanderung verstanden
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7
Q

Was ist selektive Einwanderung?

3 SW

A

= Eliten-/Experten-/Fachkräftemigration zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen in der globalisierten Weltwirtschaft

  • Verhinderung von Armuts- und Elendsmigration
  • zuerst quantitative Beschränkungen, dann qualitative Beschränkungen nach der Herkunft
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8
Q
  1. Wie weit ist eine selektive Einwanderungspolitik überhaupt realisierbar?
A

Zwischentitel

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9
Q

Entwicklung zur selektiven Einwanderungspolitik

6 SW

A
  • 1963: 1. Beschränkung der Zulassung ausländischer Arbeitskräfte
  • 1970: 1. Festsetzung von Jahresquoten
  • 1986: “Drei-Kreis-Modell” - Festzug der Prioritäten nach geographischer Herkunft (BVO 8)
  • 1998: Einführung des dualen Zulassungssystem (Unterscheidung 2. und 3. Kreis wurde aufgehoben)
  • 2008: Mit Erlass AuG Wechsel zur selektiven Einwanderungspolitik (Anknüpfung an individuelle Qualifikationen)
  • FZA
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10
Q

Erkläre das “Drei-Kreis-Modell”

5 SW

A
  • Art. 8 BVO
    1. Kreis = EU/EFTA Länder
    1. Kreis = USA, Kanada, Australien und Neuseeland
  • 3 Kreis = Übrige Staaten
  • Vereinbarkeit mit Diskriminierungsverbot? Meinung EKR: Die CH muss ein Migrationsmodell entwickeln, das nicht der Rassendiskriminierung Vorschub leistet.
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11
Q

Einschränkung der Selektionsmöglichkeit durch das FZA und Folgen
(3 SW)

A
  • Ausnahme = Ventilklauseln (zahlenmässige Beschränkungen)
  • FZA verstärkte Einwanderung in die CH massiv
  • Beachte Art. 121a BV -> Masseneinwanderungsinitiative
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12
Q

Problem der Masseneinwanderungsinitiative

A

Unvereinbarkeit der Ziele der Begrenzung der Immigration und der optimalen Versorgung der WR mit Fachkräften; das Ziel der Masseinwanderungsinitiative -eine dauerhafte Kontingentierung der Einwanderung - ist nicht mit dem FZA vereinbar
Lösung = “Inländervorrang light” –> BV 121a

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13
Q

II. AUSLÄNDERGSETZ
1. Wie sind Einreise, Zulassung und Aufenthalt geregelt?
Zuständigkeit und relevante Erlasse
(3 SW)

A
  • Bund besitzt umfassende Rechtsetzungskompetenz (BV 121 I
  • Vollzugskompetenz liegt bei den Kantonen
  • AIG, Asyl, Schengen/Dublin-A., FZA
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14
Q

Verhältnis der Erlasse untereinander

3 SW

A
  • AIG - FZA: sub. Anwendbarkeit des AIG (AIG 2 II, vgl. auch die Günstigkeitsklausel FZA 12)
  • AIG - SchengenAssoz. = subsidiäre Anwendbarkeit des AIG (AIG 2 IV)
  • FZA - Schengen/Dublin: keine rechtliche Verknüpfung
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15
Q

Was regelt das FZA?

A

Regelt den Zugang zum Arbeitsmarkt für Schweizerinnen in der EU und für EU-Bürger in der CH. Betrifft längerfristig Arbeitsaufenthalt

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16
Q

Was regelt Schengen?

A

Regelt den Grenzübertritt und den kurzfristigen Aufenthalt (bis zu 3 Mt.)

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17
Q

Was regelt das AIG?

3 SW

A
  • v.a. Polizeirecht
  • regelt Einreise, Aufenthalt, Familiennachzug und Integration von Ausländern
  • kein Rahmengesetz (durch VZAE konkretisiert)
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18
Q

Nenne die allg. Einreisevoraussetzungen (gem. AIG 5 ff.)

6 SW

A
  1. Passpflicht
  2. Visumpflicht
  3. Vorhandensein genügender finanzieller Mittel
  4. keine Gefahr für die öffentliche Ordnung (Generalklausel)
  5. Keine Betroffenheit von Fernhaltemassnahmen oder einer Landesverweisung
  6. Gesicherte Wiederausreise
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19
Q

Visumpflicht

3 SW

A
  • keine Aufenthaltsbewilligung
  • bestätigt, dass die Einreisens. zum Zeitpunkt der Erteilung erfüllt sind
  • verleiht keinen Rechtsanspruch auf Einreise
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20
Q

“Vorhandensein genügender finanzieller Mittel”

A

= täglicher Bedarf, der sich am Aufenthaltszweck orientiert

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21
Q

“keine Gefahr für die öff. Ordnung”

2 SW

A
  • konkrete Anzeichen erforderlich

- Interessenabwägung

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22
Q

“gesicherte Ausreise” Anhaltspunkte

4 SW

A
  • persönliche, familiäre und berufliche Situation
  • Verhalten des Gesuchsstellers
  • vorgelegte Dokumente
  • soziale, politische und wirtschaftliche Lage im Herkunftsland
    (Kriterien restriktiv anwenden)
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23
Q

Ab wann braucht man eine Bewilligung?

4 SW

A
  • bei Erwerbstätigkeit
  • Aufenthalte, die länger als 3 Mt. dauern
  • siehe AIG 3
  • EMRK 8 spielt eine zentrale Rolle
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24
Q

Wie ist Zulassung zu einem Aufenthalt mit Erwerbstätigkeit geregelt?
(2 SW)

A
  • AIG 18-26
  • duales Zulassungssystem: Unterscheidung zwischen Arbeitskräften aus EU-/EFTA Staaten (AIG 2II) und Drittstaaten (AIG 23)
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25
Q

Zulassung zu einem Aufenthalt ohne Erwerbstätigkeit

4 SW

A
  • AIG 27 - 29
  • Konkretisierungen in Art. 23 ff. VZAE
  • Kann-Vorschriften, d.h. Betroffene haben keinen Rechtsanspruch auf Zulassung, auch wenn Vss. erfüllt
  • Aus- und Weiterbildung, Rentner und medizinische Behandlung
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26
Q

Rentner (bzgl. Erfordernis persönlich. Beziehung)

AIG 28

A

Eigenständige, von den Angehörigen unabhängige Beziehungen soziokultureller oder persönlicher Art vorhanden sein (bspw. Verbindungen zum Gemeinwesen, Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen od. direkte Kontakte mit der einheimischen Bevölkerung)

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27
Q

Abweichungen von den Zulassungsvoraussetzungen

2 SW

A
  • AIG 30

- Konkretisiert in VZAE 26 ff.

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28
Q

Nennen die möglichen Arten ausländerrechtlicher Bewilligungen
(5 SW)

A
  • Art. 32 ff. AIG
  • Konkretisierung VZAE 55 ff.
  • Kurzaufenthaltbewilligung (Ausweis L)
  • Aufenthaltsbewilligung (Ausweis B)
  • Niederlassungsbewilligung (Ausweis C)
  • Grenzgängerbewilligung (Ausweis G)
  • Ausweis von Asylbewerben und Flüchtlingen
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29
Q

Niederlassungsbewilligung (Ausweis C)

3 SW

A
  • vergleichbar mit CH Bürgerrecht
  • 3 Konstellationen: Art. 34 II, 34 III und 34 IV AIG
  • “wichtige Gründe” gem. AIG 34 III = unklarer Rechtsbegriff bzw. offene Bestimmung gem. BR
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30
Q

Ausweise von Asylbewerbern und Flüchtlinge

4 SW

A
  • Ausweis N für Asylsuchende, die sich im Asylverfahren befinden
  • Ausweis F für vorläufig aufgenommene Personen
  • Ausweis S. für Schutzbedürftige (AsylG 74 III)
  • Beachte: bei Aufenthalt vom mehr als 5 Jahren Anspruch auf Niederlassungsbewilligung (AsylG 60 II i.V.m. 34. AIG)
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31
Q

GR, die Ausländer nicht zustehen

3 SW

A
  • Niederlassungsfreiheit (BV 24)
  • Schutz vor Ausweisung und Auslieferung (BV 25 I)
  • WR-Freiheit BV 27 (für nicht. niedergelassene Ausländer)
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32
Q

GR, die nur Ausländer schützen

A

Flüchtlingsrechtliches Rückschiebungsverbot (BV 25 II)

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33
Q

GR, die Ausländer besonders schützen

2 SW

A
  • Diskriminierungsverbot (BV 8)

- Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens (BV 13 I)

34
Q
  1. Der Familiennachzug
A

Zwischentitel

35
Q
  1. Familiennachzug (grundsätzliches)

5 SW

A
  • AIG 42-52
  • Konkretisierung VZAE 73 - 77
  • Bindungsgrad des Nachziehenden an die CH determiniert den Umfang der Nachzugsrechte
  • “wichtiger Grund” gem. AIG 47 IV = Kindeswohl
  • teilweise Anspruch auf Aufenthalt-, teilweise auf Niederlassungsbewilligung
  • Ermessensentscheid über Familienachzug AIG 44 und 45 (= Kann-Vorschriften)
36
Q

Wer kann Familiennachzug beanspruchen?

3 SW

A
  • Angehörige von Schweizer Staatsangehörige AIG 42:(Ehepartner, Kinder, Angehörige mit Aufenthaltsbewilligung in einem EU-/EFTA-Staat)
  • Angehörige von niedergelassenen Ausländern AIG 43
  • Ausländische Pflegekinder im Hinblick auf Adoption AIG 48 (kumulativ erfüllt sein)
37
Q

Rechtsansprüche gestützt auf das Privat- und Familienleben

4 SW

A
  • BV 13 I und ERMK. 8
  • vermittelt an sich keinen Anspruch auf Aufenthalt in einem Konventionsstaat
  • EMRK 8 erlangt dann Bedeutung, wenn staatliche Entfernungs- oder Fernhaltemassnahmen zu sehr in diese Rechte eingreifen
  • Interessenabwägung, da kein abs. Recht
38
Q

Nenne mögliche Konstellationen

3 SW

A
  • Nachzug erwachsener Kinder von in der CH lebenden Ausländern
  • Nachzug der Eltern von in der Schweiz lebenden Ausländern
  • Nachzug der Eltern minderjähriger Kinder mit gefestigtem Aufenthaltsrecht in der Schweiz = umgekehrter Familiennachzug
39
Q
  1. Wann und wie wird der Aufenthalt beendigt?

2 SW

A
  • Erlöschen AIG 61

- Widerruf AIG 62 f.

40
Q

Widerruf

3 SW

A
  • AIG 62 f.
  • Je nach Verwurzelung in der CH ist der Widerruf an höhere oder tiefer Anforderungen geknüpft
  • Kann-Vorschriften; liegt im Ermessen der Behörden
41
Q

Folgen fehlender Aufenthaltsbewilligung: Entfernungs- und Fernhaltemassnahmen
(3 SW)

A
  • Wegweisung AIG 64 f.
  • Einreiseverbot AIG 67
  • Ausweisung AIG 68
42
Q

Erkläre Wegweisungsmassnahme

2 SW

A
  • reine Entfernungsmassnahme

- Regelfall: förmliche Wegweisung /Ausnahme: Formlose Wegweisung

43
Q

Einreiseverbot

A
  • reine Fernhaltemassnahme
44
Q

Ausweisung

2 SW

A
  • Kombination von Entfernungs- und Fernhaltungsmassnahme

- Abgrenzung zur Ausweisung durch den Bundesrat gem. BV 121 II

45
Q

Ausschaffung und Rückübernahme

4 SW

A
  • AIG 69 - 71a
    = zwangsweise Beendigung der Anwesenheit von Ausländern
  • dient dem Vollzug von Entfernungsmassnahmen
  • Grundes. = rechtsgültiger Entscheid
46
Q

Zweck von Rücknahmeabkommen

A

= Möglichst einfache Abwicklung des Rückschiebungsverfahren

47
Q
  1. Welche Zwangsmassnahmen gibt es?

3 SW

A
  • Ein- und Ausgrenzung (geringe Intensität)
  • Kurzfristige Festhaltung (geringe Intensität)
  • Haft (Vorbereitung-, Ausschaffungs- und Durchsetzungshaft)
48
Q

III. FREUZÜGIGKEIT CH-EU
1. Welche Bedeutung haben die sektoriellen Abkommen für den Migrationsbereich?
(3 SW)

A
  • Teilanschluss an den europäischen WR-Raum (keine vollständige Freizügigkeit der Dienstleistungsfreiheit)
  • Bilaterale I und Assoziierung Schengen/Dublin mittels Guillotineklausel miteinander verknüpft
  • FZA 25
49
Q

Personenfreizügigkeitsabkommen (FZA)

4 SW

A
  • Bestandteil Bilateralen Verträge ) 1999
  • Ziel = Verwirklichung derselben Personenfreizügigkeit, wie sie in der EU gilt
  • regelt Immigration von EU-Bürgern in die CH und umgekehrt
  • FZA geht dem AIG vor
50
Q

Grundidee Freizügigkeitsvereinbarung zw. EFTA-Staaten, EU-Staaten und der CH

A

Teilübernahme des “aquis communautaire” (Besitzstand der Gemeinschaft: Gesamtheit des gültigen EU-Rechts); EU-Bürger erhalten die F-Rechte in der CH und vice versa (das FZA basiert auf dem Reziprozitätsprinzip)

51
Q

FZA Verhältnis zum AIG

3 SW

A
  • FZA verbessert die Rechtsstellung von EU-Bürgern im Vergleich zu derjenigen von Drittstaatangehörigen (die vom AIG geregelt wird) in jedem von. ihm adressierten Bereich
  • Günstigkeitsklausel FZA 12
  • “ordre public” Klausel FZA Anhang I 5
52
Q
  1. Wie werden die Freizügigkeitsregeln implementiert?
A

Implementierung erfolgt gestuft unter Anwendung unterschiedlicher Fristen und Zuwanderungsbeschränkungen auf die verschiedenen Staatengruppen

53
Q
  1. Welche Rechte haben die einzelnen Kategorien von Freizügigkeitsberechtigten?
A

Zwischentitel

54
Q

Erkläre das Schlüsselprinzip des FZA

4 SW

A
  • FZA 2
    = Nichtdiskriminierung (FZA 2 II)
  • das FZA verschafft nicht pauschale Freizügigkeitsrechte. Es verschafft sie bestimmten Personenkategorien.
  • EuGH: Gebot der Inländergleichbehandlung
55
Q

Nennen die Personengruppen, die das FZA unterscheidet

5 SW

A
  • Arbeitnehmer (FZA 4, Anhang I 6-11, VEP 10-12)
  • Selbstständigerwerbende (FZA 4, Anhang I 12-16; VEP 10-12)
  • Dienstleistende (FZA 5, Anhang I 17-23, VEP 17-23)
  • Nichterwerbstätige (FZA 6, Anhang I 24, VEP 16-20)
  • Grenzgänger ( Anhang I 7 und 13)
56
Q

Arbeitnehmer

2 SW

A
  • grosszügige Auslegung des Begriffs Arbeitnehmers (Leitentscheid Lawrie-Blum v. Baden Württemberg)
  • gemeinschaftsrechtliche Bedeutung
  • 3 Kategorien von AN (siehe Anhang I FZA 6)
57
Q

Merkmale Arbeitsverhältnis

2 SW

A
  • Def. = jmd. während eines bestimmten Zeit für einen anderen nach dessen Weisung Leistungen erbringt, für die er als Gegenleistung eine Vergütung erhält
  • nicht relevant: Dauer der Tätigkeit, Höhe der Vergütung (Einkünfte müssen nicht Lebensunterhalt decken)
58
Q

Rechte des AN

3 SW

A
  • Recht auf Aufenthalt und Erwerbstätigkeit (Art. 2 I Anhang I FZA)
  • Inländergleichbehandlung (Anhang I FZA 9)
  • Stellensuche (Anhang I FZA 2 I)
59
Q

Konkretisierung “finanzieller Mittel” gem. VEP 16 bzgl. Nichterwerbstätigen

A

BGE 135 II 265: EuGH hat entschieden, dass der Betroffene nicht selber über solche Mittel verfügen muss. Die finanziellen Mittel könnten auch von Familienangehörigenoder sonstigen Dritten stammen. Zweck bleibt gewährleistet, egal von welcher Quelle Geld kommt.

60
Q

Gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen

3 SW

A
  • Art. 9 FZA i.V.m. Anhang III FZA i.V.m. Richtlinie 2005/36/EG
  • ist ein Beruf im Aufnahmestaat nicht reglementiert, bedarf es somit keiner Prüfung der Gleichwertigkeit desDiplomsund eine Arbeitsbewilligung genügt zur Berufsausübung
  • reglementiert = wenn an Besitz eines Ausbildungsjahr- oder Befähigungsnachweises (Diplom) gebunden
61
Q

Gemeinsame Regeln für alle Kategorien

3 SW

A
  • Einreise und Anmeldung
  • Verbleiberecht (FZA 7 lit. c und Anhang I 4)
  • Nachzug von Familienangehörigen
62
Q

Einreise und Anmeldung

3 SW

A
  • Art. 3 FZA
  • keine Visumpflicht
  • EU-Bürger müssen sich anmelden
63
Q

Nachzug von Familienangehörigen

3 SW

A
  • Art. 7 lit. d FZA und Art. 3 Anhang I FZA
  • Wichtig: Staatsbürgerschaft des Nachzuziehenden hat keinen Einfluss auf das abgeleitete Aufenthaltsrecht
  • BGer hat die Metock-Praxis übernommen (Nachzuziehende unter FZA - entgegen Wortlaut AIG - keinen dauerhaften Aufenthaltstitel eines Vertragsstaates besitzen muss
64
Q
  1. Inwiefern können Freizügigkeitsrechte eingeschränkt werden?
A

“Ordre public” Vorbehalt in Art. 5 Anhang I FZA

65
Q

Gründe und Anwendungsfälle

5 SW

A
  • zulässige Gründe: öff. Ordnung, Sicherheit, Gesundheit
  • Einschränkungen sind eng auszulegen (beachte Verhältnismässigkeit)
  • Einschränkungen dürfen unter keinen Umständen Wirt- motiviert sein (Richtlinie 64/221 Art. 2 II)
  • ausschliesslich persönliches Verhalten massgebend
  • tatsächlich und hinreichende Gefährdung nötig (beachte AIG 62 V-Priknzip)
66
Q

Anwendungsfälle

3 SW

A
  • Straffälligkeit (insbes. bei Drogendelikten; BGer stellt Prognose)
  • Rechtsmissbrauch
  • Gesundheit
67
Q

IV. STAATSBÜRGERSCHAFT
1. Was ist Staatsangehörigkeit
(3 SW)

A
  • Erscheinung der Moderne (Ende 19./ Beginn 19. Jahrh.)
  • mittelalterlicher Staat als Ausgangspunkt
  • Loslösung der Herrschaft von personenrechtlichen Titeln
68
Q

Gründe für Re-Personalisierung politischer Herrschaft

4 SW

A
  • Exklusion: Abwehr von Armen
  • Inklusion: Generierung von Loyalitätsressourcen
  • Schutz von Homogenitätsvorstellungen
  • Bestimmung des Demos
69
Q
  1. Welche Faktoren beeinflussen die Staatsangehörigkeit?

3 SW

A
  • Nationskonzept (z.B. CH = historische Schicksalsgemeinschaft, die Bedrohung von aussen überlebt hat)
  • Angewiesenheit auf Immigration (Klassisch und neue Einwanderungsländer)
  • Kolonialgeschichte (Zwang den Zuwanderer Staatsbürgerschaft zu ermöglichen, z.B. FR)
70
Q

Nenne die Anknüpfungspunkte für die Verleihung des Staatsbürgerschaft
(2 SW)

A
  • Verwandtschaft (ius sanguinis): Erwerb aufgrund mütterlicher oder väterlicher Abstammung
  • Territorium (ius soli): aufgrund der Geburt im entsprechenden Land
    In allen Staaten ist das ius sanguinis Ausgangspunkt.
71
Q
  1. Was sind Merkmale der schweizerischen Konzeption?

2 SW

A
  • Ausgeprägte Exklusionswirkung

- Starke Inklusionswirkung

72
Q

Ausgeprägte Exklusionswirkung

2 SW

A
  • reine ius sanguinis Konzeption (BüG 1)
  • teildezentrale Einbürgerung als bremsendes Moment = Mitspracherecht aller 3 Staatsebenen bei der ordentlichen Einbürgerung
73
Q

Strake Inklusionswirkung

3 SW

A
  • Dreigliedrigkeit als Mehrfachbindung zum Staat
  • Teildezentrale Verleihung teilweisem Bürgerpartizipation
  • Geschützt Homogenitätsvorstellung
74
Q

Zuständigkeiten

2 SW

A
  • Gesetzgebungskompetenz des Bundes BV 38 II

- Kt. können zusätzliche Erfordernisse vorsehen

75
Q
  1. Voraussetzungen der ordentlichen Einbürgerung (nicht abschliessend)
A
  • Materielle Vss
  • formelle Vss
  • erleichterte Einbürgerung
  • Wiedereinbürgerung
76
Q

Materielle VSS

4 SW

A
  • BüG 11 und 12
  • erfolgreiche Integration
  • Vertrautheit mit schweizerischen Lebensverhältnissen
  • keine Gefährdung der inneren oder äusseren Sicherheit der CH
77
Q

Formelle VSS

A
  • BüG 9
78
Q

Erleichterte Einbürgerung

A
  • BüG 20 ff.
79
Q

Wiedereinbürgerung

2 SW

A
  • BüG 26 ff.

- bei erfolgreiche Integration und enger Verbundenheit mit der CH

80
Q

Einbürgerungsverfahren

3 SW

A
  • Bund erteilt Einbürgerungsbewilligung (BüG 12 II bzw. 13 III)
  • Rolle der direkten Demokratie bei Einbürgerungsentscheiden (unterliegen der Begründungspflicht gem. BV 29 II i.V.m. BV 8 II, jedoch nicht möglich bei Volksabstimmungen an der Urne)
  • Anpassung des BüG
81
Q

Entzug des Bürgerrechts

4 SW

A
  • BüG 42 i.V.m. 30 BüV
  • Zuständig: Bund
  • Voraussetzung: Doppelbürger
  • Verhalten bedeutet einen erheblichen Nachteil für die Interessen oder das Ansehen der CH