Myokarderkrankungen Flashcards

1
Q

In welche Formen kann man die Kardiomyopathien funktionell unterteilen?
Nenne mindestens drei!

Wodurch kann eine sekundäre Kardiomyopathie ausgelöst werden?

A
  • hypertrophische Kardiomyopathie
  • dilatative Kardiomyopathie
  • restriktive (obliterierende) Kardiomyopathie
  • arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie
  • nicht klassifizierbare Kardiomyopathie

inflammatorisch, toxisch (durch z.B. Chemotherapeutika -> Anthrazykline bei akuter Leukämie), infiltrativ (bei Speicherkrankheiten), metabolisch (Diabetes, Thyreotoxikose), bei Systemerkrankungen (Leukämie, Kawasaki-Syndrom, Sarkoidose, Kollagenose), stressinduziert (Takotsubo)

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2
Q

Welche zwei Formen der hypertrophischen CM gibt es?
Wann wird sie symptomatisch?
Wie wird diese Erkrankung vererbt?
Welcher Teil des Herzens ist meistens betroffen?

A
  • hypertrophisch obstruktiv (HOCM - behindert Ausflusstrakt - Subaortenstenose) vs. hypertrophisch nicht obstruktiv (HNCM)
  • meist nach der Pubertät, häufigste Ursache plötzlicher Herztod bei jungen Sportlern
  • autosomal dominant, deswegen immer Familienangehörige mituntersuchen!
  • meist Septum und Vorderwand des linken Ventrikels, meist asymmetrisch
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3
Q

Nenne Komplikationen einer HCM!

A
  • ventrikuläre ES
  • ventrikuläre und supraventrikuläre Tachykardien
  • VHF mit Gefahr der Embolie
  • plötzlicher Herztod
  • Entwicklung Endokarditis und Herzinsuffizienz
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4
Q

Was ist bei der HOCM diagnostisch zu beobachten?
(Auskultation, EKG, Rö)
Wie wird die Diagnose gestellt?

A

Auskultation:
- spindelförmiges Systolikum mit P.m. über linkem Sternalrand
EKG:
- nicht spezifisch - Linksherzhypertrophie-Zeichen, ST- und T-Veränderungen, Q-Zacken in inferioren und Brustwandableitungen
Rö:
- vergrößertes Herz und evtl. pulmonalvenöse Stauung

Diagnose: Echokardiographie
- Hypertrophie, systolische Vorwärtsbewegung des vorderen Mitralsegels (SAM)

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5
Q

Nenne mögliche DDs für die HCM!

A
  • Sportlerherz - homogene Hypertrophie
  • Hypertrophie infolge von Druckbelastung z.B. bei art. Hypertonie, Aortenstenose
  • Speichererkrankungen (wie Amyloidose, Morbus Fabry)
  • membranöse subvalvuläre Aortenstenose
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6
Q

Wie kann die HCM pharmakotherapeutisch behandelt werden?
Welche Substanzen sind kontraindiziert?
Rhythmuskontrolle mit welchem Medikament?

A
  • Beta-Blocker oder Kalziumantagonisten (Verapamil-Typ)
    CAVE: Niemals in Kombi! - AV-Block

KI: positiv inotrope Substanzen (Digitalis, Katecholamine), starke Nachlastsenker (ACE-Hemmer, Kalziumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ)

Kontrolle: Amiodaron

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7
Q

Was kommt bei der HCM operativ infrage?

A
  • transaortale septale Myektomie (HOCM)
  • Ultima Ratio: Herztransplantation
  • perkutane transluminale septale Myokardablation - über einen Katheter wird Alkohol ins Septum injiziert und somit eine Myokardnekrose eingeleitet
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8
Q

Wodurch kann eine sekundäre DCM ausgelöst werden?

A
  • Myokarditiden (v.a. viral)
  • Noxen - Alkohol
  • kardiotoxische Medikamente - Doxorubicin, trizyklische Antidepressiva, Lithium, Cyclophosphamid, Katecholamine, Glukokortikoide)
  • Speicher-, autoimmune und entzündliche Systemerkrankungen (Vaskulitiden, Kollagenosen)
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9
Q

Beschreibe kurz klinische Auffälligkeiten der DCM und nenne die Diagnostik der Wahl!

Was kommt therapeutisch infrage?

A

Klinik:

  • lange asymptomatisch, dann Zeichen der Linksherzinsuffizienz (Dyspnoe), später auch Zeichen der Rechtsherzinsuffizienz (Aszites, Hepatomegalie)
  • Herzrhythmusstörungen möglich

Diagnostik: Echokardiographie

Therapie einer bestehenden Herzinsuffizienz, DCM häufigste Indikation für eine Herztransplantation

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10
Q

Nenne die häufigste Ursache für eine restriktive Kardiomyopathie (RCM)!
Welche Ursache kommt in den tropischen Ländern meist vor?
Welche Pathologie liegt diesem Phänomen zugrunde?
Was sind die häufigsten Symptome?

A
  • Amyloidose
  • meist durch Endokardfibrosen
  • verschlechterte Relaxation des Myokards durch Infiltration oder Fibrose, dadurch schlechtere diastolische Füllung; Vorhöfe können dilatieren
  • Dyspnoe, Müdigkeit, Ödeme; durch atriale Dehnung kann es zu supraventrikulären Herzrhythmusstörungen kommen
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11
Q

Was für ein Bild ergibt sich diagnostisch bei der RCM?
Wie unterscheidet man sie von der Pericarditis constrictiva?
Therapie und langfristige Prognose?

A

D: körperliche U mit klassischen Befunden einer Herzinsuffizienz, Rö pulmonalvenöse Stauung und Vorhofdilatation, EKG Niedervoltage, Echokardiographie zeigt kleine verdickte Ventrikel und vergrößerte Vorhöfe mit uneingeschränkter systolischer Kontraktion
DD: bei der Pericarditis constrictiva sind Perikardverdickungen/-Verkalkungen im CT/MRT zu sehen, patholog. Septumbewegungen in der Echokardiographie
T: Grunderkrankung behandeln, VHF behandeln, langfristig Herztransplantation
P: ohne Herztransplantat schlecht

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12
Q

Wer ist meist von der Arrhythmogenen rechtsventrikulären Kardiomyopathie (ARVC) betroffen? Bei welchen Todesfällen ist das zu beachten?
Was ist die zugrunde liegende Pathologie?
Welche Komplikationen können auftreten?

A
  • junge Männer unter 40 Jahren
  • jugendliche Sportler, die an einem plötzlichen Herztod sterben
  • rechter Ventrikel dilatiert und hypertrophiert (wahrscheinlich durch Gendefekt)
  • Arrhythmien, ventrikuläre Tachykardien, plötzlicher Herztod, Rechtsherzinsuffizienz
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13
Q

Was taucht im EKG bei der ARVC auf?
Welche DD sollte man im Kopf behalten (eher ausgefallen)?
Therapie?

A

EKG: in Ableitungen V1-3 neg. T-Wellen, verbreiterte QRS-Komplexe, kompletter oder inkompletter Rechtschenkelblock
-> hochspezifisch: Epsilon (griech. e)-Wellen (kl. Potentialschwankungen zu Beginn der ST-Strecke)
DD: Morbus Uhl (Aplasie des rechten Ventrikels, Herzinsuffizienz im frühen Kindesalter)
T: bei gehäuften ventrikulären Tachykardien evtl. Katheterablation, Behandlung der Herzrhythmusstörungen mit Sotalol o. Amiodaron
Langfristig ICD-Implantation indiziert

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14
Q

Nenne den typischsten Verursacher einer Myokarditis in den Industrienationen!
Welche weiteren Erreger und Ursachen kommen infrage?

A
  • typisch: virale Myokarditis mit Coxsackie-B-Viren
  • andere Entero-(Coxsackie-A-, Echo-), Adeno-, Influenzaviren sowie EBV, CMV, HCV, HIV
  • Strepto-, Staphylokokken, E. coli, Pseudomonas, Candida, Aspergillus
  • Diphtherie, Borreliose, Chagas
  • selten: nicht-infektiöse Myokarditis
  • > i. R. chron. Systemerkr. (Kollagenosen, Vaskulitiden), medikamenteninduziert, idiopathische Fiedler-Myokarditis
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15
Q

Wie verlaufen virale Myokarditiden und was unterscheidet dazu eine bakterielle oder Pilz-Myokarditis?

A

Stadienhafter Verlauf:

  • Schädigung der Myokardzellen durch viralen Befall
  • vollständige Ausheilung o. Zerstörung bei anschließender Immunreaktion
  • > häufige Kreuzreaktivität zwischen viralen und myokardialen Strukturen
  • anfangs seröses Exsudat mit Hypereosinophilie, später Zerfall und Auflösung der Zellen
  • zuletzt fibrotischer Ersatz der Myokardzellen

bakteriell: granulozyten- und bakterienreiche Mikroabszesse
Pilz: Hyphen (in Spezialfärbung)

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16
Q

Wie verläuft die Klinik bei einer Myokarditis?
Was kann diagnostisch auffällig sein?
Womit kann ich endgültig die Diagnose sichern?
Therapie?
Prognose?

A

K: beginnt meist symptomlos oder im Rahmen eines banalen Infekts, nach Tagen bzw. Wochen Herzinsuffizienzzeichen, Rhythmusstörungen, Tachykardie und (bei begleitender Perikarditis)Thoraxschmerzen; selten fulminanter Verlauf
D: Auskult. evtl. Perikardreiben, Labor Entzündungsparameter erhöht + Trop. T/I und CK-MB, EKG evtl. Herzrhythmusstörungen und ST-T-Veränderungen
-> definitive Diagnose durch Myokardbiopsie (nur bei schweren Verläufen!)
T: körperliche Schonung (akute Phase), Alkoholkarenz, Behandlung chron. Herzinsuff., Antikoagulation
P: i.d.R. folgenlose Ausheilung, fulminante Myokarditis hat eine deutlich bessere Prognose als die schleichende akute Myokarditis!