Neurophys./Neuropsych. - Pädiatrie BV Flashcards

(46 cards)

1
Q

Nenne die “Entwicklungstrends” der motorischen Entwicklung

A
  • Entwicklung von cranial nach caudal - willkürliche Bewegung des Kopfes, dann Rumpf/Arme, schließlich Hüfte/Beine
  • Entwicklung von proximal nach distal - Bewegung d. Extremitäten erst als Ganzes, später differenziert möglich (Hände/Finger)
  • Kind nimmt vorerst überwiegend Flexion in Extremitäten ein (bleibt körpernah), bevor es in die Extension geht (körperferner wird)
  • En-Block-Bewegungen werden zur Rotation - Bewegung erst mit ganzem Körper, dann differenzierte Rotation von Kopf/Rumpf
  • Massenbewegungen werden zu differenzierten Bewegungen
  • Reflexmechanismen werden von Willkürmotorik abgelöst
  • Ulargriff zu Radialgriff
  • Pronation zu Supination
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2
Q

Nenne die frühkindlichen Reflexe

A
  • ATNR (asymmetrisch tonischer Nackenreflex)
  • STNR (symmetrisch tonischer Nackenreflex)
  • TLR (tonischer Labyrinth-Reflex)
  • Moro-Reflex
  • Palmarreflex
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3
Q

Beschreibe den STNR (symmetrisch tonischer Nackenreflex)

A

Verbunden mit der Flexion/Extension des Kopfes
- Flexion d. Kopfes (Kopf zum Brustbein) - Arme gehen in Flexion, Beine gehen in Extension
- Extension d. Kopfes (Kopfneigung in Nacken) - Arme gehen in Extension, Beine in Flexion

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4
Q

Erläutere den ATNR (asymmetrisch tonischer Nackenreflex)

A

Verbunden mit Kopfrotation des Kindes - bedingt “Fechterstellung”
- Arme der gesichtsnahen Seite gehen in Extension
- Arme der gedichtfernen Seite gehen in Flexion

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5
Q

Beschreibe den TLR (tonischer Labyrinth-Reflex)

A

Verbunden mit Extension/Flexion des Kopfes zu Brust/Nacken
- Kopf zur Brust - Extremitäten d. Kindes gehen in Flexion
- Kopf in Nacken - Extremitäten d. Kindes gehen in Extension

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6
Q

Beschreibe den Moro-Reflex

A

Der Moro-Reflex bezeichnet einen Schreckreflex, bestehend aus zwei Phasen:
1. Kind reißt Augen auf, holt Luft, Streck Extremitäten von sich (Extension)
2. Kind kneift Augen zusammen, Atmet aus/schreit, Extremitäten gehen in Flexion

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7
Q

Erläutere den Palmar-Reflex

A

“Greifreflex”
- Bei Berührung/Druck auf Handinnenfläche - Fingerbeugung/Hand schließt sich zur Faust

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8
Q

Was sind frühkindliche Reflexe?

A

Reflexe stellen eine unmittelbare Reaktion auf die Umwelt dar, da das Kind noch nicht in der Lage ist willkürlich auf diese zu reagieren

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9
Q

Was ist ein “persistierender Reflex”? und wie kann dieser auffällig werden?

A

Ein persistierender Reflex bezeichnet das teilweise/dauerhafte Aktivbleiben eines frühkindlichen Reflexes, wenn dieser nicht altersgemäß integriert wurde

Mögliche Folgen - Schul - und Verhaltensauffälligkeiten

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10
Q

Nenne die fünf visuellen Teilleistungen nach Marianne Frostig

A
  • Visumotorik
  • Figur-Grund-Wahrnehmung
  • Wahrnehmungskonstanz
  • Raum-Lage-Wahrnehmung
  • Räumliche Beziehung
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11
Q

Was ist Visumotorik?

A

Visumotorik bezeichnet die Fähigkeit, Bewegungen/Teile d. Körpers mit dem Sehen zu steuern

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12
Q

Beschreibe die Figur-Grund-Wahrnehmung

A

Fähigkeit, eine (wichtige) Information von einem abstrakten/sensorischen Hintergrund abstrahieren zu können

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13
Q

Was ist die Wahrnehmungskonstanz?

A

Die Wahrnehmungskonstanz beschreibe die Fähigkeit, ein Objekt, auch unter veränderten Bedingungen, als das gleiche erkennen zu können

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14
Q

Erläutere die Raum-Lage-Wahrnehmung

A
  • Die Beziehung eines Gegenstandes zum Wahrnehmenden
  • Mensch bildet hierbei Mittelpunkt, erlebt Gegenstände über/unter/vor/hinter sich
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15
Q

Was ist die räumliche Beziehung?

A

Das Erkennen der Lage von Gegenständen zueinander und diese in Bezug zur eigenen Person bringen zu können

Bsp.: Der Tisch steht 2m von mir entfernt

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16
Q

Definiere die “sensorische Integration (SI)”

A

Sensorische Integration ist die bestmögliche Integration/Verarbeitung sensorischer Reize (Sinneswahrnehmungen) für eine angestrebte Handlung

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17
Q

Wie äußern sich Störungen der sensorischen Integration?

A
  • Unter-/Überempfindlichkeit (gegenüber Reizen)
  • Bewegungs - und Koordinationsstörungen
  • Lernprobleme
  • Teilleistungsstörungen
  • Störungen der auditiven Wahrnehmung
  • Störungen der Handlungsfähigkeit
  • verweigernde/aggressive Verhaltensweisen
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18
Q

Nenne die Basal-Sinne

A
  • Vestibulärer Sinn
  • Propriozeptiver Sinn
  • Taktiker Sinn (protoapathisch - berührt werden, epikritisch - berühren)
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19
Q

Nenne Eigenschaften des vestibulären Sinnes und wie dieser gefördert werden kann

A
  • Empfindung von Schwerkraft
  • Registrierung v. Kopf-Lage-Veränderung
  • Einfluss auf Augenbewegung

Förderung durch:
- Balancieren
- Schaukeln
- Klettern
- Gehen über weiche Matten

20
Q

Beschreibe die Eigenschaften der Propriozeption und wie diese gefördert werden kann

A
  • Stellungs-/Bewegungs-/Kraftsinn
  • Wahrnehmung v. Bewegung und Gelenkstellung
  • Körperspannung

Förderung durch:
- Schub-/Zug-Aktivitäten
- Fremdgewicht (Gewichtsmanschetten, etc.)
- Gegenstände tragen
- Gegen Widerstand arbeiten

21
Q

Beschreibe die Eigenschaften des taktilen Sinnes und wie dieser gefördert werden kann

A

Einteilung in:
- Protopathisches System - berührt werden
- Epikritisches System - berühren/ertasten

Förderung durch:
- Materialbäder
- Einsatz verschiedener Oberflächenreize
- Igelbälle

22
Q

Wie wird “Graphomotorik” definiert?

A

Die Graphomotorik bildet einen Bereich der Feinmotorik, der die Produktion grafischer Zeichen mit der Hand u. einem Schreibgerät umfasst

23
Q

Welche “Schlüsselfunktionen” werden für das Erlangen von Graphomotorik benötigt?

A
  • Visumotorik
  • “Reife” Stifthaltung
  • Handdominanz
  • Koordination/Mittellinienkreuzung
  • In-Hand-Manipulation
  • Beweglichkeit der oberen Ex.
  • Taktil-kinästhetische Wahrnehmung
  • Motorische Planung
24
Q

Wie wird “Händigkeit” definiert?

A

Die Händigtet beschreibt die angeborene Disposition, feinste koordinative Bewegungen mit der bevorzugten Hand schneller, geschickter und lieber auszuführen

25
Woraus setzt sich die Händigkeit zusammen?
- Handpräferenz - Handleistung
26
Wodurch äußert sich ein Händigkeitsproblem?
- Häufiger Wechsel der Hand - Ungeschicklichkeit - Graphomotorische Defizite (Beeinträchtigung im Erwerb v. Kulturtechniken) - Schwächen in räumlicher Orientierung/Raum-Lage-Wahrnehmung
27
Wie kann die Händigkeit gefördert werden?
- Förderung der Körperwahrnehmung/-Koordination - unilaterale Tätigkeiten - Licht von links/vorne - dominante Hand festigen - beidhändige (bilaterale) Tätigkeiten - beide Hände werden gleichzeitig/gleich bewegt
28
Nenne drei umschriebene Formen von Entwicklungsstörungen nach ICD-10
- Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens u. der Sprache - Umschriebene Entwicklungsstörung der schulischen Fertigkeiten - Umschriebene Entwicklungsstörung d. motorischen Funktionen
29
Welche weiteren Kategorien werden in der ICD-10 den Entwicklungsstörungen zugeordnet?
- Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen - tiefgreifende Entwicklungsstörungen
30
Nenne die drei Gemeinsamkeiten aller Entwicklungsstörungen
1. Sie beginnen alle, ausnahmslos in der Kleinkind-/Kindesalter 2. Einschränkungen/Verzögerungen betreffen Funktionen, die eng mit d. biologischen Reifung des ZNS zusammenhängen 3. Stetiger Verlauf (ohne Remission/Rezidive)
31
Nenne die Kardinalsymptome von ADHS
- (Un)Aufmerksamkeit - Impulsivität - Hyperaktivität
32
Nenne weitere Symptome von ADHS
- Störungen der Handlungsfähigkeit - Störung des Sozialverhaltens - Störung der Emotionalität
33
Nenne 6 Differentialdiagnosen von ADHS
- Autismus - geistige Behinderung - Depression - generelle Störungen d. Sozialverhaltens - generelle Lernbehinderungen - psychiatrische Krankheitsbilder, z.B. BPS
34
Wann wird eine Verhaltenstherapie eingesetzt?
- Bei Behandlung von unerwünschtem/auffälligem Verhalten - Abbau auffälliger Verhaltensweisen durch positiv besetztes Verhalten - Nutzen von Verstärkern
35
Was ist eine Autismus-Spektrum-Störung?
Die ASS beschreibt eine tiefgreifende Entwicklungsstörung durch eine zugrundeliegende, gravierende Wahrnehmungsstörung
36
Nenne drei Kennzeichen einer Autismus-Spektrum-Störung
- Beeinträchtigungen im Sozialverhalten u. wechselseitiger Interaktion - Auffälligkeiten/Beeinträchtigungen im Bereich d. Sprechens u. der Sprache - Repetitive, stereotype, oft ritualisierte Verhaltensweisen und begrenzte Interessen
37
Nenne drei Formen einer Autismus-Spektrum-Störung
- Rett-Syndrom - frühkindlicher Autismus nach Kanner - autistische Persönlichkeitsstörung nach Asperger
38
Erläutere das Rett-Syndrom
- betrifft ausschließlich Mädchen - (Teil)Verlust der Sprache - massive Einschränkungen der zwischenmenschlichen Kommunikation - Koordinationsstörungen - zunehmende motorische Beeinträchtigung - Demenz
39
Erläutere den frühkindlichen Autismus nach Kanner
- Manifestation **vor dem 3. LJ** - Beeinträchtigung sozialer Interaktion/Kommunikation - Widerstand gegenüber Veränderungen - Schlaf-/Essstörungen - Wutausbrüche/Aggressionen
40
Erläutere die autistische Persönlichkeitsstörung nach Asperger
- Manifestation **ab 3. LJ** - weniger gravierende Beziehungsstörung - gute/überdurchschnittliche Intelligenz - zwanghaftes Lernen, praxisferne Interessen - Auffälligkeiten d. Sprache
41
Welche Therapiemöglichkeiten bestehen im Zusammenhang mit einer Autismus-Spektrum-Störung?
- TEACCH-Konzept - Neurofeedback - Sensorische Integration (SI) - Verhaltenstherapie - Unterstützte/Gestützte Kommunikation
42
Erläutere das TEACCH-Konzept
Treatment and Education of Autistic and related Communication Handicapped Children - Basiert auf Beobachtungen, dass Menschen mit Autismus in strukturierten Situationen weniger unsicher sind
43
Erläutere die Prinzipien des TEACHH-Konzeptes
- Autismus erkennen und verstehen - Partnerschaft mit Eltern - Orientierung an Stärken - Streben nach Optimum, NICHT nach Heilung - "structured teaching" - Strukturierte Fördersituation - langfristig angelegte Hilfe
44
Auf welchen drei ebenen bietet das TEACHH-Konzept Strukturierungshilfen?
- räumlich (z.B. bestimmte Farbe d. Tischtuchs in Zusammenhang mit bestimmter Aktivität) - zeitlich (Stoppuhr zur zeitlichen Orientierung) - Aktivitäs-System (Handlungen werden untergliedert)
45
Erläutere das Arbeitssystem nach den 4 "W"- Fragen
- WAS ist zu tun? - WIEVIEL ist zu tun? - WANN ist die Arbeit fertig? - WAS kommt NACH d. Arbeit?
46
In welchen Bereichen kann das TEACHH.Konzept angewendet werden?
- Kommunikation - Soziale Fähigkeiten - Selbstständigkeit - Freizeit - Berufliche Fähigkeiten