Päd Flashcards

(65 cards)

1
Q

SKL
ZKS Zentrale Koordinationsstörung
Diagnose

A

Keine klinische Diagnose, sondern eine Behelfsdiagnose zur Beschreibung einer Bewegungsstörung im ersten Lebensjahr.

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2
Q

SKL
ZKS

A

nicht unveränderliche Schädigung des menschlichen Bewegungsapparates bzw. der Bewegungskoordination, die auf einer Schädigung des Gehirns vor Ausreifung beruht.

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3
Q

Diagnostik ZKS

A

Diagnostisch beschrieben wird die ZKS über das Vorhandensein von abnormen Lagereaktionen
nach Vojta; im Einzelnen gilt folgender Schlüssel:
1 – 3  leichteste ZKS
4 – 5  leichte ZKS
6 – 7  mittelschwere ZKS
7 + schwere Tonusstörung  schwere ZKS

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4
Q

Infantile Zerebralparese
Cerebral Palsy ((I) CP)

A

Bei der ICP handelt es sich um eine nicht progressive Bewegungsstörung aufgrund einer frühkindlichen Hirnschädigung.

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5
Q

ICP
Diagnostik:

A

Die Diagnostik erfolgt überwiegend klinisch.
- Sonographie / MRT des Schädels
- Gerinnungsdiagnostik
- EEG
- Chromosomenanalyse,…
Von ärztlicher Seite wird aufgrund der fortschreitenden Gehirnentwicklung die Diagnose ICP frühestens im Alter von 3 Jahren definitiv gestellt.

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6
Q

ICP
PT Befund

A

Um diagnostische Genauigkeit zu erreichen, werden in der PT auch für Kinder mit ICP standardisierte
Testverfahren genutzt, z.B.

Motorik: GMFM-66 (oder -88) (Gross Motor Function Measure)
Posturale Kontrolle: Bohannon GGR Test (Stehfähgkeit)
Timed-up-and-go Test (Gehfähigkeit)
Lokomotion: FAC (Functional Ambulation Categories)
Greifen / Manipulation: AHA Test (Assisting Hand Assessment für Hemiplegie)
Wolf Test / Jebsen Test (Hand-Arm-Geschicklichkeit)
Körperstrukturen: Ashworth-Scale (Tonuserhöhung)
Bewegungsausmaß: ROM mittels Goniometer
Muskelkraft: Muskelfunktionstest nach Janda

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7
Q

ICP Subtypen

A

Spastische CP
Dyskinetische CP
Ataktische CP

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8
Q

ICP Symptome

A

Vielmehr handelt es sich um einen Symptomenkomplex von Enzephalopathien mit gestörter Motorik und häufig damit verbundenen zusätzlichen Störungen / Komorbiditäten (s.u.).

Allgemeine Symptome:
- allgemeine, insb. motorische Entwicklungsstörung (auf ZNS-Ebene)
- persistierende frühkindliche Reflexe
- Auftreten von pathologischen Reflexen
- inadäquater Muskeltonus (Ausprägung je nach ICP-Form)

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9
Q

ICP
Fehlleistungen

A

-Enthemmung von Funktionen
z.B. überschießende Impulse der Vorderhornzellen, tonischeReflexaktivitäten,
primitive Haltungs und Bewegungsmuster
- Ausfälle von Funktionen
z.B. Verminderung von Muskelkraft, Bewegungsgeschwindigkeit, -ausmaß
- Dysregulation von Funktionen
z.B. Mitinnervation von Agonisten und Antagonisten (assoziierte Reaktionen)

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10
Q

ICP muskulärer Dysbalance und weitere Probleme

A

-gestörte Grob- und Feinmotorik (aufgrund gestörter selektiver phasischer Beweglichkeit)
- Gleichgewichtsstörungen
- Kontrakturen und Fehlstellungen

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11
Q

ICP
Komorbiditäten

A
  • Epilepsien (30-50%)
  • psychische Störungen / Verhaltensstörungen (bei normaler bis geringgradig verringerter Intelligenz)
  • Augensymptome (Strabismus)
  • Hör- und / oder Sprachstörungen
  • Minderwuchs
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12
Q

ICP
Behandlung

A
  • interdisziplinärer Ansatz mit Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Elternarbeit.
    -medikamentöse Behandlung (z.B. Baclofen bei Dystonie oder lokale Injektion von Botulinumtoxin bei Spastik).
    -Hilfsmittel nötig wie Orthesen, Gehhilfen,
    Rollstühle,… U.U. sind sogar OPs erforderlich z.B. zur Kontrakturlösung.
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13
Q

ICP
allgemeine PT-Therapieansätze

A

funktionell / handlungsorientiert zu sehen. D.h. es geht nicht mehr nur um die Gabe des richtigen sensiblen Inputs,
sondern um die Stellung der richtigen Aufgabe. Trotzdem geschieht dies natürlich weiterhin unter Berücksichtigung der muskuloskelettalen Bedingungen, z.B. dem Bewegungsradius oder dem Einsatz von Hilfsmitteln,…

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14
Q

ICP
funktionelle PT- ZIEL (Bereiche)

A
  • Verbesserung von Haltung / Bewegung
    Gleichgewichtsreaktionen Stell- und Stützreaktionen

 posturale Kontrolle: Schwerpunktstabilisation durch muskuläre Aktivierung des Patienten

 Motorik: konkrete Handlungen und individuelle Aufgaben stehen im Mittelpunkt

 Lokomotion: Gehen wird durch Gehen erlernt
- Greifen und Manipulation: posturale Stabilität und distale Mobilität
- Verringerung von - pathologischen Haltungs- und Bewegungsmustern (z.B. Spastik, Kontrakturen und damit verbundenen Problemen wie z.B.
Schmerzen oder auch Schwierigkeiten in der Pflege,…)
- assoziierten Reaktione

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15
Q

ICP
PT Maßnahmen

A

 aufgabenorientiertes repetitives Vorgehen (ADL)
 geeignete Umgebung schaffen
 Hilfsmittelversorgung (multidisziplinär)
 Kontrakturprophylaxe
 Inhibition über: - aufgebrochene ASTEn, Vermeiden globaler Muster in Flex. / Ext.
- Einstellen der proximalen Schlüsselgelenke / WS (s. Bobath)
- physiologische Aufrichtung gegen die Schwerkraft: Stütz ist
Hemmung, wenn Gewicht getragen wird
 Fazilitation über: Nachvollziehen der motorischen Meilensteine (s. Bobath)
 von niederer Aufrichtung (Stütz aus BL) zu den höheren Mustern
 von cranial nach caudal (von Stütz zu Stand)
 von proximal nach distal (Rumpf vor Extremitäten)

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16
Q

Dauer der Schwangerschaft

A

280 Tage
10 Lunarmonate

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17
Q

Gestationsalter

A

wird ab dem ersten Tag der letzten Periode der Mutter gerechnet

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18
Q

Entwicklung der Blastozyste

A
  1. Eisprung
  2. Befruchtung im Eileiter: Verschmelzung der Gameten (haploide Keimzellen) zur Zygote
  3. Morula (16-Zellstadium, Zellen identisch)
  4. nach ca. 7 Tagen Einnistung im Uterus als Blastozyste / Blastula (differenzierte Zellen):
    - äußere Schicht: Trophoblast (daraus entsteht Plazenta)
    - innere Schicht: Embryoblast
  5. Es folgt die Gastrulation (Einstülpen der Blastula und Bildung der Keimblätter)
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19
Q

Embryonalentwicklung

A

Bis Ende der 8. Schwangerschaftswoche (SSW) - Organogenese

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20
Q

Fetalentwicklung

A
  1. SSW – Schwangerschaftsende -Organwachstum und –ausreifung, z.T. Funktionsaufnahme
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21
Q

allgemeine Reifezeichen

A

 Länge mindestens 48 cm
 Gewicht mindestens 2.500g
 keine Lanugobehaarung mehr
 Kopfhaar 2-3 cm
 fester Nasen-und Ohrknorpel
 Nägel verhornen und überragen die Fingerkuppen
 deutliche Fußsohlenfalten
 Haut glatter, blasser (vorher rot und gerunzelt)
 Entwicklung des äußeren Genitals:
♀ große Schamlippen (Labien) bedecken die kleinen
♂ Hoden im Skrotum

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22
Q

Prä- und perinatale Störungen

A
  1. Primäre Fehlbildungen – chromosomal bedingt
  2. Sekundäre Fehlbildungen
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23
Q

Fehlgeburt

A

Keine Vitalzeichen <500gr

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24
Q

Fehlbildung

A

entstandene Fehlgestaltung des Organismus vor der Geburt

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25
Primäre Fehlbildungen – chromosomal bedingt
1. Chromosomenaberrationen -numerisch -strukturell 2. Genmutationen -autosomal-dominant -autosomal-rezessiv -X-chromosomal-rezessiv 3. Multifaktoriell bedingt -Diabetes mellitus - Hüftdysplasie - Klumpfuß - Spina bifida
26
Genmutationen
monogen vererbte Krankheiten bei folgenden Erbgängen: - autosomal-dominant - autosomal-rezessiv - X-chromosomal-rezessiv
27
Genmutationen
monogen vererbte Krankheiten bei folgenden Erbgängen: - autosomal-dominant - autosomal-rezessiv - X-chromosomal-rezessiv
28
Multifaktoriell bedingt Def
Zusammenspiel zwischen genetischer Veranlagung und Umwelteinfluss
29
Sekundäre Fehlbildungen Def
exogene Schädigung der Frucht bei intakter Anlage, embryo-fetotoxische Läsion
30
Sekundäre Fehlbildungen
1. Einteilung nach Risiko Teratogene Noxen - Physikalische Noxen: Strahlen, auch Nuklearunfälle - Chemische Noxen: Medikamente, Drogen, Alkohol, Nikotin - Biologische Noxen: Viren (Röteln, Cytomegalievirus (CMV)) Bakterien (Syphilis, Listeriose) Parasiten (Toxoplasmose) Erkrankungen der Mutter - Diabetes - EPH-Gestose 2. Einteilung nach Zeitpunkt Embryopathien: Die meisten kongenitalen Missbildungen entstehen in dieser Entwicklungsperiode Fetopathien Fruchtschädigung während der Fetalperiode
31
Pränatale Diagnostik
nicht-invasiv - Ultraschall - Ersttrimester-Screening - PraenaTest -Fetales MRT invasiv -Chorion(zotten)biopsie - Plazentagewebe - Amniozentese - Hautzellen aus Fruchtwasser - Chordozentese - Nabelschnurgewebe
32
Das Neugeborene
- durchschnittliches Geburtsgewicht: 3.000 – 3.500 g - durchschnittliche Größe: 52 cm - Kopfumfang: ca. 34 cm - Herzfrequenz: 125 Schläge / Min. - Atemfrequenz: 40 – 60 Atemzüge / Min.
33
reifes Geborenes
vollendete 37. – vollendete 42. SSW
34
Übertragung
>42. SSW
35
Lebendgeburt
mind. eines der folgenden Vitalzeichen ist vorhanden  Herzschlag  Nabelschnurpulsation  Atmung  Willkürmotorik
36
Totgeburt
keine Vitalzeichen, >500g (sonst Fehlgeburt / Abort)
37
Perinatalperiode
29. SSW – 7. Lebenstag
38
Neonatalperiode
1.-28. Lebenstag
39
Wichtigste Ursachen in der Peri- und Neonatalperiode
sind Unreife, Untergewicht und Anpassungsstörungen
40
APGAR
Beurteilung der Vitalität nach 1, 5 und 10 Min. postnatal, im besten Fall ergibt der Wert 10/10/10 Aussehen Puls Grimassieren Aktivität Respiration
41
Petrussa-Index
Beurteilung der Reife, 30 + ermittelte Summe der u.g. Kriterien = max. 40 (≙ 40. Gestationswoche) Haut Ohrform Mamillen Hoden Labien Fußsohlen
42
Das Mangelgeborene
Small for Gestational Age (SGA) Die Kinder sind kleiner und leichter als sie vom Gestationsalter her sein sollten (gerechnet vom ersten Tag der letzten Periode): Geburtsgewicht <10. Perzentile oder <2.500 g Ursache: Plazentainsuffizienz Oft liegt auch ein Nikotin- / Alkoholabusus der Mutter zugrunde.
43
Neugeborenes Perinatale Schäden
1. Geburtstraumata  Blutungen - muskulär - intrakraniell - extrakraniell - Nebennierenblutung  Schnitt- / Elektrodenverletzungen  perinatale Hodentorsion  Frakturen häufig Clavicula; Humerus (ggf. bei Beckenendlage), selten Femur; Schädel  Nervenläsionen - N. facialis nach Forcepsentbindung - Plexus brachialis (obere / seltener untere Plexuslähmung), schlaffe Lähmung des Armes ohne / mit Fingerbeteiligung 2. Perinatale Asphyxie - Unter der Geburt kann es zu Sauerstoffmangel kommen, der oft schon intrauterin beginnt. In der Folge manifestiert sich dieser als Bradykardie und Atemstörung bis hin zu Apnoen und Asystolie.
44
Perinatale Asphyxie Ursache
 bestehende mütterliche Erkrankungen, Infektionen, EPH-Gestose, Mehrlingsschwangerschaften  Anomalien / Insuffizienzen (Plazenta, Fruchtwasser, Nabelschnur, Lage) und daraus ggf. resultierenden operativen Geburtshilfen oder Frühgeburt  Drogen- / Medikamenteneinnahme Therapie: kardiopulmonale Reanimation, Sauerstoffgabe / ggf. Beatmung, Blutdruckunterstützung, ggf. Behandlung epileptischer Anfälle, sonographische Hirnödemüberwachung
45
Idealmotorik
Die Idealmotorik (eine Beschreibung optimaler Bewegungsmuster) dient als Vergleichsmaßstab zur Beurteilung individueller motorischer Entwicklung.
46
1. Monat
RL: Holokinese (Massenbewegungen) BL: globale Beugemuster
47
2. Monat
RL: Fechterstellung BL Unterarm - Stutz
48
3. Monat
RL: symmetrisch stabile RL! Hand-Hand-Koordination dystone Beweglichkeit Phantomgreifen BL: symmetrisch stabile BL! symmetrischer Ellenbogenstütz
49
4. Monat
RL: laterales Greifen BL: zunehmende Stabilität und bessere Anpassung an eine evtl. veränderte Lage im Raum durch die sich entwickelnden Stellreaktionen.
50
5. Monat
RL: Greifen bis zur Mittellinie Hand-Knie-Koordination Drehen bis in SL ist möglich BL: Einzelellenbogenstütz
51
6. Monat
RL: Hand-Fuß - Koordination Greifen über die Mittellinie RL in BL zu drehen Bridging BL: Handstütz Schwimmbewegungen
52
7. Monat
RL: BL wieder zurück in die RL drehen bimanuelle Koordination Scherengriff BL: Vierfüßlerstandes (VFST) Rocking Zwergenlage Pivoting
53
8. Monat
RL: Der Übergang BL – RL findet nun koordiniert statt und kann angehalten werden ohne Umfallen BL: Robben schrägesitz Pinzettengriff
54
9. Monat
Krabbeln Langsitz Hochziehen in den Stand
55
10. Monat
Küstenschifffahrt selektive Zeigefingerstreckung
56
11. und 12. Monat
dreht es sich in den Raum Übergriffe freie Stand Zangengriff
57
13. -18. Monat
freier Stand (10 Sek. Balance halten) freies Gehen (10 Schritte ohne Hinfallen / Festhalten, Stoppen, frei wieder Loslaufen und Richtung wechseln können)
58
Therapie nach Bobath
Die Bobath-Therapie ist ein Konzept, d.h. es ist veränderbar, erweiterbar und anpassbar.
59
Leitidee Bobath
-Haltung ist eine angehaltene Bewegung, jedoch ohne ein statischer, starrer Zustand zu sein (mobile Stabilität). -Gezielte Bewegung dagegen beruht auf einem gewissen Haltungshintergrund (stabile Mobilität).
60
Prinzipien Bobath Therapie
Fazilitation Inhibition
61
Fazilitation
Bahnung physiologischer Bewegungsmuster
62
Inhibition
Hemmung pathologischer Bewegungsmuster
63
Schlüsselpunkte
Kontrollpunkte für Muskeltonus und Koordination von Haltung und Bewegung
64
Techniken
Druck (Approximation) Zug (Traktion) Placing Tapping Rotation
65
Handling Bobath
Hochnehmen / Hinlegen Tragen Wickeln An- / Ausziehen Lagerung - Schoßbehandlung -RL in Oberschenkelfurche Buddha kleiner Buddha -BL quer über den Oberschenkeln - Behandlung auf Tisch und Boden / Matte