Paradigmengeschichte und Rahmenbedingungen der Psychologie Flashcards

1
Q

Zimbardo und Gerrig: Definition der Psychologie

A

Gegenstand der Psychologie sind Verhalten, Erleben und Bewusstsein des Menschen, deren Entwicklung über die Lebensspanne hinweg und deren innere und äußere Bedingungen und Ursachen.

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2
Q

Physiologie: Definition

A

funktionelle Leistungen von Zellen, Organen und Organsystemen. Sie ist ein sehr junges Gebiet der Medizin und hat sich Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Anatomie herausentwickelt.

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3
Q

Psychologismus im weiteren Sinne (führungswissenschaftlicher Psychologismus)

A

Auffassung, dass die Psychologie, weil alles Philosophieren letztlich von psychischen Sachverhalten ausgehen muss, die Grunddisziplin der Philosophie darstellt.

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4
Q

Psychologismus im engeren Sinne (reduktionistischer Psychologismus)

A

Ansatz, der Probleme der Logik und Erkenntnistheorie in Fragestellungen auflöst, die einer empirisch-psychologischen Forschung zugänglich sein sollen.

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5
Q

Anti-Vitalisten

A

EMIL DU BOIS-REYMOND, ERNST BRÜCKE, HERMANN HELMHOLTZ, CARL LUDWIG

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6
Q

🧔🏻 Franz Brentano (Wegbereiter der phänomenologischen Psychologie)

A

“Denn wer den Zorn, der in ihm glüht, beobachten wollte, bei dem wäre er offenbar bereits abgeklühlt und der Gegenstand alteriert und verstellt.”

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7
Q

Arten von Denkaufgaben aus Karl Bühlers Habilitationsschrift: Tatsachen und Probleme einer Psychologie der Denkvorgänge 📖

A
  • Wissensfragen
  • Gedankenpaarungen
  • philosophische Aphorismen
  • Teile von Sprichwörtern
  • Stichwörter
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8
Q

Die geisteswissenschaftliche Psychologie …

A

… geht davon aus, dass das innere psychische Erleben einer wissenschaftlichen Untersuchung nicht direkt zugänglich ist. Der Ausdruck des Erlebens hingegen ist zugänglich, über den Erlebensausdruck ist ein Verstehen des Erlebens möglich. Das Verstehen fremder Lebensäußerungen setzt ein verwandtes eigenes Erleben voraus.

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9
Q

Würzburger Schule

A

Lehrer: Oswald Külpe

NARZISS ACH, KARL BÜHLER, ERNST DÜRR, KARL MARBE, AUGUST MESSER, OTTO SELZ

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10
Q

Hauptergebnisse von Karl Bühler

A
  • Unanschauliche Gedanken als wesentlicher Teil unseres Denkens
  • Geordneter Denkverlauf folgt nicht primär den Gesetzen der Assoziation, sondern den Forderungen der gedachten Gegenstände
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11
Q

Gestalttheoretische Schule

A

MAX WERTHEIMER, KURT KOFFKA, WOLFGANG KÖHLER

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12
Q

Geisteswissenschaftliche Psychologie

A

(1) Menschliche Lebensverhältnisse sind sinn- und bedeutungsstrukturiert und lassen sich mit naturwissenschaftlichen Methoden nicht erfassen.
(2) Individuelles Handeln erhält seine Bedeutung durch den kulturellen Kontext.
(3) Individuelles Erleben ist über seinen Ausdruck, seine Objektivationen in Handlungen zu erfassen.

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13
Q

Vorlogische Voraussetzungen europäischer Wissenschaft

A
  • Wissen soll übersituativ gültig sein
  • dekontextualisiertes Wissen
  • Abstraktion statt Situation
    Erkenntnis durch Abstand halten
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14
Q

Erfahrung bei Aristoteles 👴🏻

A
  • Beobachtung statt Kontemplation
  • Aktivität statt Rezeptivität
  • Realismus statt Idealismus
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15
Q

Weitere Prämissen bei Aristoteles 👴🏻

A
  • Prinzip der Widerspruchsfreiheit
  • Prinzip der Zweiwertigkeit
  • Satz vom ausgeschlossenen Dritten
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16
Q

Nach MERTON …

A

… werden die Themen und Ausrichtung der Forschung nicht primär von wissenschaftsinternen Rationalitätskriterien sondern vor allem von wissenschaftsexternen Bedingungen geleitet.

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17
Q

Denkstil 💭

A

gerichtetes Wahrnehmen, mit entsprechendem gedanklichen und sachlichem Verarbeiten des Wahrgenommenen.

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18
Q

Denkkollektiv 💭💭💭

A

Im Denkstil reflektieren sich gemeinsame Merkmale der Probleme, die ein Denkkollektiv interessieren, den Urteilen, die es als evident betrachtet, der Methoden, die es als Erkenntnismittel anwendet. Ihn begleitet eventuell ein technischer und literarischer Stil des Wissenssystems

LUDWIG FLECK 📖 Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache

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19
Q

ROBERT MERTON 👨🏼‍🏫

A

Forschungsinteressen und -haltungen entwickeln sich in Relation zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen.

Die sozioökonomische Struktur einer Gesellschaft ist für die Auswahl wissenschaftlicher Probleme von hoher Relevanz. Wissenschaft als ein von der Umwelt beeinflusstes System. Auch die religiöse Lage eines Kollektivs richtet Wissenschaft in einer bestimmten Weise aus.

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20
Q

Arbeits- und Organisationspsychologie

A
  • empirische Wissenschaft
  • Erklärung und Steuerung des individuellen und kollektiven Erlebens und Verhaltens im Kontext von Arbeit und Organisation
21
Q

Arbeitspsychologie

A

… untersucht psychologische Auswirkungen der Arbeit auf das Individuum, analysiert, wie zielgerichtete Tätigkeiten verrichtet werden und reflektiert Bewertungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der Arbeit und Arbeitsumgebung.

22
Q
  1. Kriterien zur Bewertung der Arbeit nach ROHMERT
A
  1. Ausführbarkeit
  2. Erträglichkeit (kontinuierliche Ausführbarkeit)
  3. Zumutbarkeit (Fragen der Ethik und gesellschaftlichen Werthaltungen)
  4. Zufriedenheit
23
Q
  1. Kriterien zur Bewertung der Arbeit nach HACKER und RICHTER
A
  1. Ausführbarkeit
  2. Schädigungslosigkeit
  3. Beeinträchtigungsfreiheit
  4. Persönlichkeitsförderlichkeit
24
Q

WEINERT (emotionaler, kognitiver, konativer Handlungsaspekt)

A
  • emotionale Reaktion auf die Arbeitssituation
  • Übereinstimmung zwischen Arbeitsergebnis und Erwartung
  • Verdichtung mehrerer miteinander in Beziehung stehender Einstellungen
25
Q

Aufgaben der Arbeitsgestaltung nach HACKER

A
  • Optimale Abstimmung der Aufgabenverteilung zwischen Mensch und Maschine
  • Gestaltung der Arbeitsmittel
  • Gestaltung der Arbeitsorganisation und Fertigungsverfahren
  • Grundlagen der Arbeitsbemessung und Stimulierung
  • Gestaltung der Arbeit
26
Q

Themengebiete der Arbeits- und Organisationspsychologie

A
  • Arbeitsanalyse
  • Arbeitsbewertung und Auswirkungen der Arbeit
  • Arbeitsverhalten
  • Arbeitsgestaltung
  • Motivation
  • Teamarbeit
  • Organisation und Organisationstheorien
  • Führung
  • Organisationsentwicklung, Personalentwicklung
27
Q

THOMAS S. KUHN 📖 Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen

A

Wissenschaftliches Paradigma:

  • das, was beobachtet und überprüft wird
  • die Art der Fragen, die in Bezug auf ein Thema gestellt werden
  • wie diese Ergebnisse interpretiert werden sollen
28
Q

Funktionen eines Paradigmas in der Wissenschaft

A
  • Unterscheidung zwischen Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft
  • bestimmt das Forschungsprogramm
  • dient der Aufrechterhaltung des Faches
  • wird über den wissenschaftlichen Diskurs aufrecht erhalten
29
Q

Kritik an der wissenschaftlichen Betriebsführung

A
  • Trennung zwischen Kopf- und Handarbeit
  • Vorgabe eines einzigen besten Weges zur Erledigung der Arbeit
  • strikte Arbeitsteilung
30
Q

Vom Konzept social man wurden zahlreiche Organisationstheorien beeinflusst

A

-Partizipative Entscheidungsmodelle zwischen Unternehmen und Arbeitnehmer
- Veränderung der sozialen Arbeitsgestaltung durch die Bildung überschaubarer Arbeitsgruppen
- Steigerung der Zufriedenheit und damit der Leistung durch eine Veränderung der informalen
Kommunikationsstruktur 


31
Q

LIKERT

A

partizipative Theorie

32
Q

KATZ UND KAHN

A

Organisationsmodelle als offenes, soziales System

33
Q

Eudämonismus

A

Glück als höchstes anzustrebendes Ziel

34
Q

Fragen der ethischen Vertretbarkeit gegenüber dem Berufsstand

A
  • Aufrechterhaltung der Integrität
  • präzise und akkurate Wiedergabe von Informationen (Quellen, Ehrlichkeit und Offenheit)
  • Darstellung der Ergebnisse
  • Sicherung der Nachvollziehbarkeit und Prüfbarkeit
35
Q

European Federation of Psychologist Associations (EFPA)

A

Ethikkodex mit 4 ethischen Grundprinzipien:

  • Respekt der menschlichen Würde und Rechte
  • Kompetenz im Handeln
  • Verantwortlichkeit
  • Integrität
36
Q
  1. Prinzipien der ethical principles of psychologists and code of conduct (2010)
A
  • Nutzen und Schadensvermeidung
  • Ehrlichkeit und Veranwortlichkeit
  • Integrität
  • Gerechtigkeit
  • Respekt der menschlichen Würde und Rechte
37
Q

Gründung BÖP

A

1953

38
Q
  1. Psychologengesetz
A

1991

39
Q
  1. Psychologengesetz
A

2013

40
Q

Mitglieder des BÖP

A

5.536

41
Q

Entwurf des Psychologengesetzes (60er)

A
  • Übergabe des Entwurfs 1956 an das Bundeskanzleramt

Problem: Beruf erstreckt sich auf unterschiedlichste Sachgebiete, bundeseinheitliche Regelung nicht durchführbar

42
Q

Entwurf des Psychologengesetzes (70er)

A
  • Gutachten eines Verfassungsjuristen 1975
  • „Expertise über die Rechtsstellung der
    Psychologen in Ö“
  • Übergabe an das BM für Wissenschaft u
    Forschung (1977)
43
Q

Begutachtung des Entwurfs (70er) - Probleme

A
  • Abgrenzungsschwierigkeiten mit anderen Berufen: Arzt, Psychotherapie, andere psychosziale
    Tätigkeiten
  • Widerstand gegen die Kammerregelung (Zwangsmitgliedschaft, Kontrollfunktion)
  • rege öffentliche Diskussion, insbesondere über Berechtigung zur Ausübung der
    Psychotherapie
  • Parallel-Verhandlungen zwischen Psychotherapievereinigung (30-40) und dem BÖP
44
Q

Weitere Entwicklungen (80er)

A
  • Grundsatzfrage über Notwendigkeit des PG
  • Nachweis von Missbrauch psychologischer Tätigkeiten (Auftrag des BKA) 1981-82 Expansion des psychosozialen Bereiches
  • Bemühungen um Psychotherapie-Gesetz (1982)
  • Anspruch der PsychotherapeutInnen auf Behandlung
45
Q

Kammergesetz-Lösung

A
  • Entwurf 1984 – Kompetenzfrage
  • Umarbeitung 1985 – berufliche Vertretung im Vordergrund für Realisierung in Form eines
    Kammergesetzes (Kompetenz: Bund)
  • Problem: Widerstand von PsychologInnen und anderer Interessensgruppen
46
Q

Realisierung des Psychologengesetzes (90er)

A
  • 1988 Vorlage von Arbeitsentwürfen für PG (BKA), Verhandlungen
  • 1990 Beschluss des Gesetzes, wirksam mit 1.1.1991
  • PsychologInnengesetz (Verankerung im Gesundehitsministerium)
  • gleichzeitig mit PsychotherapeutInnengesetz (Verankerung im Gesundehitsministerium)
  • Verordnung zum Befähigungsnachweis für Lebens- und SozialberaterInnen
    (Wirtschaftskammer)
47
Q

Kompromisse des Psychologengesetzes

A
  • Schutz der Berufsbezeichnung für alle Bereiche (Titelschutz), aber nicht der Tätigkeiten
  • Berufsausübungsrecht im Bereich des Gesundheitswesens (Klinische Psychologie &
    Gesundheitspsychologie)
  • Ausbildungsregelung für Klinische und GesundheitspsychologInnen
  • Diagnostik und Behandlung nicht mehr ausschließlich ÄrztInnen vorbehalten
  • Einrichtung des Psychologenbeirats unter Vorsitz des Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
48
Q

EFPA

A
  • EFPA seit 1981, 12 nationale Psychologenverbände (inclusive des Berufsverbands Österreichischer PsychologInnen)
  • Anerkannte NGO im Europarat / EU Gesundheit
  • 37 Europäische Länder, davon 26 EU, repräsentiert ➱ 350.000 psychologists.