Pflanzenphysiologie Flashcards
Fragenkatalog (123 cards)
ATP-abhängige Transporter für Mineralien befinden sich nur in der Plasmamembran, da sie
dort gegen den Konzentrationsgradienten Mineralien ausschleusen oder aufnehmen müssen.
Falsch! Auch Aufnahme in den Organellen notwendig (z.B. in Hüllmembran der Chloroplasten)
Zu den Kompartimenten außerhalb des Zytoplasmas gehören Vakuole, Zellwand und ER.
Falsch! ER gehört nicht dazu; ist noch Bestandteil des Protoplasten.
Eine einzige Membran umschließt Peroxisomen, ER und Mitochondrium.
Falsch! Mitochondrium hat 2 Membranen. Gemäß der Endosymbiontentheorie sind Zellen
mit Zellorganellen durch eine Symbiose mit Bakterien entstanden. Diese wurden von einem
Einzeller aufgenommen und daraufhin zu Endosymbionten. Später haben sich die
Endosymbionten zu Zellorganellen in ihren Wirtszellen entwickelt.
Die Organellen Zellkern, Peroxisomen und Plastiden besitzen genetische Informationen.
Falsch! Aufgabe der Peroxisome ist Photorespiration, sie besitzen keine genetischen
Informationen.
Das ER verbindet durch Vesikeltransport die Vakuole, Plastiden und Plasmamembran.
Falsch! Plastiden werden nicht mit Substanzen & Proteinen versorgt sondern dienen
hauptsächlich der Photosynthese oder sind, im Falle der Proplastiden, die Ausgangsformen
weiterer Zellen in den Meristemen und Wurzeln.
Die Zellwände sind essenziell, da mit ihnen die Zellen die Aufnahme und das Ausschleusen
von Substanzen kontrollieren können.
Falsch! Findet nicht in Zellwand, sondern in Plasmamembran statt (Zellwände nur wichtig für
Stabilität und Formgebung)
ATPasen und Kanal-Proteine können für erleichterte Diffusion sorgen.
Falsch! ATPasen sind für aktiven Transport zuständig. Kanalproteine sind aber als selektive
Poren für erleichterte Diffusion zuständig.
Proteinkanäle dienen der erleichterten und energieunabhängigen Diffusion von Metaboliten oder Mineralien durch die Membran, können aber durch einen Schließmechanismus („gating“) inaktiviert werden.
Richtig. Kanalproteine sind für erleichterte Diffusion über eine Membran verantwortlich (z.B. der spannungsabhängige Kaliumkanal kennt einen spannungsabhängig geöffneten und geschlossenen Zustand)
Biomembranen sind selektiv permeabel. Sie lassen Ionen und Nährstoffe kontrolliert
passieren, halten aber Wasser in der Zelle zurück.
Falsch! Durch die Membran können vor allem geladene Moleküle schlecht durchtreten,
während eine Diffusion von Wasser möglich ist (was die Zelle vor verschiedene osmotische
Probleme stellt). Durch eingelagerte Ionenkanäle und Aquaporine ist eine Diffusion sowohl
von Ionen als auch Wasser möglich.
Primäre und sekundäre aktive Membrantransportproteine unterscheiden sich durch die Wahl des Substrats, des beim Transport verbrauchten Energiebedarfs und durch die
Proteinstruktur.
Richtig. Sekundär aktive Kanäle koppeln den Transport eines Stoffes an den
Konzentrationsgradienten eines anderen, während primär aktive Transporter unter ATP
Verbrauch befördern. Entsprechend ihrer unterschiedlichen Funktionsweise und Substrate
weisen sie auch strukturelle Unterschiede auf.
Die hohe Elastizität der Zellwand erlaubt einerseits dynamische Expansion und Wachstum der Zelle, aber aufgrund der mechanischen Stärke auch die Toleranz gegenüber dem Turgordruck.
Richtig. Primärwand ist vor allem für die hohe Elastizität verantwortlich, während die
mechanische Stärke vor allem auf die sekundäre Zellwand mit Lignin zurückzuführen ist.
Elastizität der Zellwand bei Expansion erfolgt durch kurzzeitige Auflösung der
Hemicelluoseverbindungen zwischen den Cellulosefibrillen durch Enzyme (XyloglucanEndotransglycosylase).
Die Hemicellulosen sind als flexible Polysaccharide Bestandteil des innerzellulären
Cytoskeletts und sorgen für Verbindungen mit den Cellulosemikrofibrillen.
Richtig! Gleichzeitig funktionieren sie als Abstandshalter zwischen den Mikrofibrillen und
stabilisieren diese über Wasserstoffbrückenbindungen.
Die Cellulose-Synthase besteht aus mehreren Untereinheiten und ist im Golgi-Apparat
lokalisiert, von dem die Produkte der Katalyse in Exozytosevesikeln in den Apoplasten
transportiert werden.
Falsch. Der Multienzymkomplex Cellulose-Synthase ist in der Cytoplasmamembran lokalisiert und entlässt seine Produkte direkt in den Extrazellularraum. Jedoch wird das Enzym selbst über das Golgi in Vesikeln bis hin zur Zellmembran befördert.
Die Zellwandstreckung kommt durch irreversible Dehnung der durch den Turgor elastisch
gespannten Zellwand zustande.
Richtig. Während der örtlich und zeitlich begrenzten Lockerung der Zellwandstruktur durch
Xyloglucan-auftrennende Enzyme erfolgt zur Streckung eine irreversible Dehnung durch den Turgordruck. Die Ausdehnung wird beendet, wenn die Xylogucane zusammengenäht werden.
Die Mittellamelle verbindet die Zellwände der benachbarten Zelle und enthält einen hohen
Pektingehalt.
Richtig. Sie stellt die in der Synthese zuerst gebildete Struktur dar. Pektin bildet eine
hydratisierte Matrix als Füllstoff.
Die Saccharose-Synthase liefert das Substrat für die Synthese der Cellulose an der
Plasmamembran.
Richtig. Das auch SuSy genannte Enzym spaltet Saccharose. UDP-Glucose dient dann als
Substrat für die Zellulose-Synthase.
Das Wasserpotential wird durch die Zunahme des Wanddrucks (Turgordruck) erniedrigt und durch die Zunahme des osmotischen Drucks erhöht.
Falsch. Die Zunahme des Turgordrucks erhöht und die Zunahme des osmotischen Drucks
(=Absenken des osmotischen Potentials) erniedrigt das Wasserpotential.
Hohe Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt den Transpirationssog in der Pflanze nicht.
Falsch. Das Wasserpotential der Atmosphäre erhöht sich bei hoher Luftfeuchtigkeit, weshalb sich der für den Transpirationssog notwendige Potentialgradient (Boden-PflanzenorganeAtmosphäre) vermindert.
Wenn Pflanzen an einem Standort hoher Konzentration an gelösten Substraten wachsen,
werden sie in ihrer Wasseraufnahme beeinträchtigt
Richtig! Sie werden dehydriert. Durch bspw. einen hohen Salzgehalt wird das Wasserpotential im Boden gesenkt. Dies beeinträchtigt den für die Aufnahme von Wasser nötigen Potentialgradienten zwischen Boden über die Pflanze bis hin zur Atmosphäre.
Bei Trocken- und Salzstress können einige Pflanzen durch intrazellulären Anstieg der
Konzentration von Osmolyten für ein intrazellulär negatives Wasserpotential sorgen.
Richtig. Das Wasserpotential des Bodens ist hierbei erniedrigt. Da der Wasserhaushalt der
Pflanze mit dem Boden (und der Atmosphäre) in Verbindung steht, kann nur das Absenken
des zellulären Wasserpotentials durch zusätzliche Osmolyte die Zerstörung der Zelle
(Vertrocknen durch osmotisch bedingten Wasserausstrom) verhindern.
Es war die größere Verfügbarkeit des Lichtes und nicht des CO2, das Pflanzen veranlasste an Land zu gehen.
Falsch. Die Diffusion von CO2 ist in Luft 10.000x schneller als in Wasser. Zu damaliger Zeit
herrschte zudem eine erheblich höhere atmosphärische CO2-Konzentration. Dies genügte als Anreiz für einen Landgang, auch wenn dieser Begleitprobleme mit sich brachte.
Der Turgordruck wird durch die Protonenpumpe in der Zellwand aufgebaut und erfordert die ständige Bereitstellung von ATP.
Falsch. Protonenpumpen kommen nicht in der Zellwand, jedoch in der Plasmamembran vor. Der Turgordruck einer Zelle ist abhängig vom Wasserpotentialgradienten zum Apoplasten.
Protonenpumpen können ggf. mittelbar daran beteiligt sein über die Veränderung des
osmotischen Potentials.
Die starke Wasserpotenzialdifferenz zwischen Zytoplasma und Vakuole ist die Ursache für das Entstehen des Turgordrucks.
Falsch. Das Wasserpotential zwischen Zytoplasma und Vakuole ist gleich. Der Turgordruck
ergibt sich aus der Wasserpotentialdifferenz zwischen Zellinnerem und Apoplasten, welcher mittelbar mit dem Boden (Wasseraufnahme) und der Atmosphäre (Transpirationssog) in Verbindung steht.
Verdunstung des Wassers im Blatt über die Stomata verursacht einen Unterdruck im Xylem.
Richtig. Auf diesem Wege wird der sogenannte Transpirationssog erzeugt. Über die
Spaltöffnungen der Blätter verdunstet Wasser und es entsteht ein Sog, der dafür sorgt, dass das Wasser aus der Wurzel durch die Xylemgefäße nach oben gezogen wird. Durch die Kohäsion, Adhäsion und Kapillarkräfte des Wassers ist auch ein Transport in größere Höhen möglich.