Prüfung Neuro Flashcards

1
Q

Benennen Sie die 4 verschiedene Aphasieformen. (Aphasie)

A
  • Globale Aphasie
  • Broca-Aphasie
  • Amnestische Aphasie
  • Wernicke Aphasie
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2
Q

Geben Sie kurz anhand eines Wortes oder Satzes ein Beispiel, wie sich die Störung im Sprachgebrauch äußern würde/könnte. (Aphasie)

A
  • Auslassen, Umstellen, Ersetzen, Hinzufügen von Lauten: Afel, Afpel, Askel, Ampfel
  • Wortverwechselungen: Birne, Baum
  • Wortneubildungen: Beißfrucht
  • Telegrammstil: Gestern…Apfel…pflücken
  • Abbruch von Sätzen: Meine…ich habe gestern bei…eh…bei im Garten gestern habe ich….achja, den Apfel
  • Redefloskel: Meine Güte, Meine Gute
  • Häufig wiederkehrende Wörter und Neologismen: So…so…gaga…ga…gaga
  • Wortfindungsstörung: Hängt an Baum
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3
Q

Nennen Sie die 3 Behandlungsphasen die bei Aphasie Patienten. (Aphasie)

A

• Aktivierungsphase (Deblockierung, pathologische sprachliche Symptome hemmen)
• Störungsspezifische Übungsphase (den Ressourcen des Pateinten anpassen)
• Konsolidierungsphase (Übertragung der verbesserten sprachlichen Kompetenzen)
-> Ziel: Kommunikationsfähigkeit regenerieren!

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4
Q

Geben Sie ein Beispiel für ein Testverfahren zur Diagnose einer Aphasie. (Aphasie)

A
  • Aachener Aphasie-Test: Grundlage zur formalen Sprachuntersuchungen
  • Lexikon Modellorientiert: Aussage zum Ansatzpunkt der Therapie
  • Amsterdam-Nijmegen-Everyday-Language-Test: Sprachliche Fähigkeiten im Alltag
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5
Q

Ein Patient ist bei Ihnen wegen einer Aphasie. Neben Ursache, Schweregrad und Art der Aphasie, sind auch Therapieart und Intensität der Therapie bei der Prognose zu beachten. Geben Sie 3 weitere Faktoren an, welche eine bei dem Krankheitsverlauf eine wichtige Rolle spielen. (Aphasie)

A
  • kognitive Einschränkungen
  • Psychomotorische Verlangsamung
  • Konzentrationsstörungen
  • Nichtsprachliche Hirnleistungsstörungen
  • Motivation
  • Depression
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6
Q

Modell Aufbau des Gedächtnis. Ordnen Sie folgende Begriffe in das untenstehende Diagramm ein:
Arbeitsgedächtnis, deklaratives Gedächtnis, episodisches Gedächtnis, Gedächtnis, Langzeitgedächtnis, non-deklaratives Gedächtnis, semantisches Gedächtnis, sensorisches Gedächtnis (Störungen der Gedächtnisfunktion)

A

siehe Foto vom 12.12.2020

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7
Q

Fehlleistungen des Gedächtnisses. Ordnen Sie folgende Szenarien der Fehlleistung zu:
1. Kriegserinnerungen kommen immer wieder hoch.
2. Ich habe 2004 Italienisch gelernt, kann es aber nicht mehr.
3. Mir fällt der Name von meinem Arzt nicht ein.
4. Ich weiß nicht mehr wo ich gestern geparkt habe.
(Störungen der Gedächtnisfunktion)

A
  1. Persistenz
  2. Transienz
  3. Blockierung
  4. Geistesabwesenheit

Zur Erinnerung (würde in der Klausur wahrscheinlich nicht gegeben sein):
• Geistesabwesenheit: Aufmerksamkeitsstörungen können zu Gedächtnisschwäche führen
• Transienz: Verringerte Verfügbarkeit von Informationen über Zeit
• Blockierung: „Es liegt mir auf der Zunge“, „Ich erinnere mich nicht mehr an den Kontext“
• Persistenz: Erinnerungen die oft und über einen längeren Zeitraum wiederkommen

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8
Q

Das Limbische System. Nennen Sie die Schaltkreise und deren Aufgabe des Limbischen Systems. (Störungen der Gedächtnistfunktion)

A
  • Papez‘ischer Schaltkreis: Analysiert primär kognitive Anteile der Information
  • Basolateraler Schaltkreis: Analyse und Integration emotionaler Information
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9
Q

Formen der Amnesie. Nennen Sie drei verschiedene Formen der Amnesie und erläutern Sie die jeweiligen Auswirkungen auf die Gedächtnisleistung. (Störungen der Gedächtnisfunktion)

A
  • Anterograde Amnesie: Episodische / Semantische Gedächtnisleistungen können nach dem Ereignis nicht mehr adäquat gespeichert werden.
  • Retrograde Amnesie: Episodische / Semantische Gedächtnisleistungen aus der Zeit vor dem Ereignis stehen nicht mehr zur Verfügung.
  • Amnestisches Syndrom: Erhebliche Anterograde Amnesie und variable (zeitlich begrenzte) retrogerade Amnesie.
  • Permanente Amnesie: Fassbare, organische Ursache; fortschreitend oder stabil (irreversibel).
  • Funktionelle Amnesien: Gedächtnisstörung weitgehend bzgl. der eigenen Biographie.

Transitorische Amnesien
• Transitorische epileptische Amnesie
• Posttraumatische Amnesie
o gehört zu den häufigsten Gedächtnisstörungen
mit organischer Ursache
o Auslösefaktor hat physische oder psychische
Ursachen (Kontextspezifität)
• Transitorische globale Amnesie TGA
o Nahezu vollständiger Verlust der Merkfähigkeit
o Bildet sich meist innerhalb von 24h wieder zurück
o Meist zurückzuführen auf Psyche (bspw. extreme
Stresssituation)
o Teilweise auch Medikamenteneinnahme

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10
Q

Behandlungsmethoden bei Störungen der Gedächtnisfunktion. Nennen Sie drei Therapieformen und Beispiel für Behandlungsmethoden bei Störungen der Gedächtnisfunktion. (Störungen der Gedächtnisfunktion)

A
  • Funktionstherapien: Drill and Practice
  • Kompensationstherapien: Internale Strategien, externe Gedächtnishilfen
  • Integrative Behandlungsmethoden: Selbsterhaltungstherapie, Therapiemotivation
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11
Q

Erklären Sie eines der Paradigmen, die die Grundlage für die Filtertheorie von Broadbent (1958) bilden. (Aufmerksamkeitsstörungen)

A

Eines der Paradigmen ist das Paradigma des dichotischen Hörens. Bei diesem Paradigma werden einer Person über Kopfhörer Zahlenpaare dargeboten, wobei eine Zahl des Zahlenpaares auf dem linken und eine Zahl auf dem rechten Ohr dargeboten wird (6-5, 9-4, 3-7). Interessant ist dann, wie die Person im Anschluss der Darbietung die Zahlenpaare wiedergibt. Anders als in der Darbietung gibt die Person die Zahlenpaare so wieder, wie sie jeweils auf dem linken und rechten Ohr genannt wurden (6-9-3 (für linkes Ohr) und 5-4-7 (für rechtes Ohr z.B.)). Die Schlussfolgerung daraus ist, dass die Nachrichtenselektion beziehungsweise die Vorselektion von relevanten und unrelevanten Informationen auf der Basis physikalischer Reizmerkmale (z. B. Reizort, Ohr, Frequenz) erfolgt.

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12
Q

Was sollte dem Untersucher bei der Auswahl der Beurteilungsverfahren von Aufmerksamkeitsstörungen bewusst sein? (Aufmerksamkeitsstörungen)

A

Dem Untersucher sollte bei der Auswahl der Beurteilungsverfahren immer bewusst sein, dass keines der Verfahren ausschließlich eine bestimmte, isolierte Aufmerksamkeitsfunktion erfasst und es schwierig ist, verschiedene Leistungen spezifischen Teilaspekten zuzuordnen.

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13
Q

Was versteht man unter der Kompensationstherapie? (Aufmerksamkeitsstörungen)

A

Unter Kompensation versteht man den Ausgleich eines objektiven oder wahrgenommenen Ungleichgewichtes zwischen verfügbaren Fähigkeiten und Umweltanforderungen. Die Kompensationstherapie stellt die Bewältigung des Lebens mit den verbliebenen Restleistungen sowie die Anpassung der Persönlichkeit und der Umgebung an die veränderte Situation in den Vordergrund.

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14
Q

Welche Symptome können bei Exekutivstörungen auftreten? (Störungen der exekutiven Funktionen)

A
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Kognitive Steifheit
  • Anosognosie (Störung der
  • Selbstwahrnehmung)
  • Abulie (krankhafte
  • Willenlosigkeit)
  • Schwierigkeiten bei der
  • Ablaufplanung von Problemen
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15
Q

Durch Läsionen in welchem Bereich des Gehirns können Exekutivstörungen auftreten? (Störungen der exekutiven Funktionen)

A
  • Dorsolateraler präfrontaler Kortex
  • ventrolateraler präfrontaler Kortex
  • Mediofrontaler Kortex
  • Frontale Pole
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16
Q

Nennen Sie drei Komponenten, die bei den in der Diagnostik eingesetzten Testverfahren erfasst werden sollten! (hab alle aufgelistet damit sich jeder die 3 raussuchen kann, die er sich gut merken kann)
(Störungen der exekutiven Funktionen)

A
  • Arbeitsgedächtnis
  • Monitoring (Überwachung ablaufender Prozesse)
  • Planen und Ausführen komplexer Handlungen
  • problemlösendes Denken
  • kognitive Flüssigkeit und Flexibilität
  • Selbstwahrnehmung (Self Awareness) bzw. Störungsbewusstsein
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17
Q

Was ist bei der Diagnostik exekutiver Funktionsstörungen zu beachten? (Störungen der exekutiven Funktionen)

A
  • breites und heterogenes kognitives Störungsmuster
  • Beeinträchtigungen zeigen sich teils nur in unstrukturierten Kontexten und komplexen Situationen
  • möglichst in Kombination mit Verhaltensbeobachtung, den Informationen von Angehörigen und dem Einsatz von Fragebögen
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18
Q

Nennen Sie die 5 Therapieansätze zur Behandlung von Exekutivstörungen. (Störungen der exekutiven Funktionen)

A
  • Kognitiv übende Therapieansätze
  • Verhaltensmanagement
  • Modifikation und Manipulation der Umwelt
  • Kombination mehrerer Therapieansätze
  • Pharmakologische Ansätze
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19
Q

Aus welchen Schritten besteht Goldfried‘s Problemlösetraining? (Störungen der exekutiven Funktionen)

A
  • Problembeschreibung (in welchem Bereich tritt das Problem auf?, Familie, Beruf, Finanzen, Wohnung..)
  • Problemanalyse (Was sind die Hintergründe des Problems?)
  • Zielanalyse (Problem in Teile zergliedern und Teilziele benennen)
  • Lösungs- und Veränderungsplanung (Welche Möglichkeiten habe ich?)
  • Ausprobieren der Lösung oder Probehandeln (Idee in die Realität umsetzen)
  • Bewertung des Probehandelns (Was lief gut was lief schlecht?)
  • Transferplanung (Lösung auch für andere Probleme geeignet?)
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20
Q

Welche Aspekte werden im therapeutischen Ansatz des Verhaltensmanagements fokussiert? (Störungen der exekutiven Funktionen)

A
  • Selbstinstruktionstechniken
  • Selbstwirksamkeitstechniken ( selfmonitoring)
  • Ziel Management Techniken
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21
Q

Nenne fünf Formen von Neglect und beschreibe die

Symptomatik zweier Formen. (Neglect)

A

visueller Neglect:
• Gesichtsfeld beschränkt sich überwiegend auf die intakte (ipsiläsionale) Seite
• Augen- und Kopfbewegung sind ipsiläsional (subjektiv
Geradeausrichtung) verlagert
• Objekte, Personen oder Hindernisse werden auf der
kontraläsionalen Seite vernachlässigt
• Probleme bei Blickkontakt
akustischer Neglect:
• Das Gehörte auf der betroffenen Seite wird falsch
zugeordnet -> keine richtige Reaktion
• Betroffene wenden sich der gesunden Seite zu
• statische Schallquellen, als auch bewegte Schallquellen sind betroffen
• Schwierigkeiten Gesprächspartner in einer Gruppe zu
erkennen
• Schwierigkeiten der Lokalisation des Gehörten
Body Neglect:
• keine Reaktion auf Berührungsreize am eigenen Körper auf der kontraläsionalen Seite
• kein Schmerzempfinden auf der betroffenen Seite
• falsche Lokalisation der Berührung
• Explorieren mit der intakten Hand ipsiläsional verlagert
motorischer Neglect:
• Willentlich steuerbare Muskeln werden kaum oder gar nicht benutzt
• mangelnder Gebrauch der kontraläsionalen Seite bei
beidhändigen Aktivitäten
• kontraläsionale Seite wird beim Sturz nicht eingesetzt
• Arm schwingt beim Gehen nicht mit
• Fuß wird beim Treppensteigen nachgezogen
• olfaktorischer Neglect:
• Vernachlässigung von Gerüchen in einer Raumhälfte
• Geringere Bedeutung im Alltag, da eine Habituation von Gerüchen schnell erfolgt und diese sich verbreiten
• Experimentell allerdings nachzuweisen

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22
Q

Beschreibe eine Behandlungsmöglichkeit von Neglect. -

Vorbereitung, Durchführung und Wirkungsweise. (Neglect)

A

Optokinetische Stimulation und Blickfolgebewegung
• Verbesserung multimodaler Defizite durch Aktivierung multipler Hirnareale
• Signifikante und dauerhafte Reduktion des visuellen und akustischen Neglects nach 5-20 Therapien
• Aktive Blickfolgebewegung wichtig
• Hohe Wirksamkeit/Effektstäre
• Vorbereitung: Großflächige Darbietung von Mustern, die von der ipsiläsionalen Richtung zur kontraläsionalen Seite verlaufen
• Durchführung: Augenfolgebwegungen zur vernachlässigten Seite, an einem sich bewegenden Objekt mit dem Auge festhalten und sich von diesem zur kontraläsionalen herüberziehen lassen, einige Sekunden mit dem Blick am kontraläsionalen Bildrand verweilen
Nackenmuskelvibration (NV)
• Vibration der kontraläsionalen Nackenmuskeln aktiviert das Netzwerk kortikaler und subkortikaler Hirnstrukturen (Raumorientierung und Körperwahrnehmung)
• NV verbessert Exploration (visuell+taktil) und subjektives
Geradeausempfinden
• langfristige Verbesserung
• Vorbereitung: Manuelles Ansetzen des Vibratos am
kontraläsionalen Nacken oder an der vernachlässigten
Körperhälfte zur Behandlung motorischer Defizite
• Durchführung: Vibration durch einen handgehaltenen
Vibrator während Patient sitzt oder steht

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23
Q

Erkläre die Begriffe „ipsiläsional“ und „kontraläsional“. Auf welcher Seite ist die Wahrnehmung gestört, wenn eine Schädigung in der rechten Gehirnhälfte vorliegt. (Neglect)

A

Auf der linken Seite. (kontraläsional)
Nichtbeachtung von Reizen in der der geschädigten
Gehirnhälfte gegenüberliegenden (= kontraläsionalen)
Raum- oder Körperhälfte, sowie den verminderten
Einsatz der Extremitäten dieser Körperhälfte.
kontraläsional = Auf der gegenüberliegenden Seite der Schädigung befindlich
ipsiläsional = Die gleiche Seite wie die geschädigte Hirnhälfte betreffend

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24
Q

Was ist der Unterschied zwischen einer Abhängigkeit und einem schädlichen Substanzgebrauch? (Suchtstörungen)

A

Eine Abhängigkeit bedeutet, dass mindestens drei Symptome, über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen oder mehrfach innerhalb des letzten Jahres, vorhanden sein müssen. zu den Symptomen gehören unter anderem der starke Wunsch nach dem Konsum, ein Kontrollverlust bezüglich des Konsums, Entzugssymptome, Vernachlässigung der Interessen… bei dem schädlichen Gebrauch geht es zwar um den selben Zeitraum (in dem die Symptome untersucht werden), man geht hierbei aber davon aus, dass eine feststellbare psychologische oder physiologische Schädigung vorhanden sein muss. -> Es ist also möglich eine Abhängigkeit zu haben, aber nicht unbedingt einen schädlichen Gebrauch. Andersherum ist das auch möglich, aber sehr selten!

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25
Q

Erkläre kurz das Modell der Trias der Entstehungsursachen von Abhängigkeit! (Suchtstörungen)

A

Das Modell besteht aus drei Faktoren und erklärt einige der Ursachen bzw. Risikofaktoren von Suchtentstehung. Der Erste Faktor ist die jeweilige Substanz selbst, das bedeutet die Art der Substanz und das Konsumverhalten. Der zweite Faktor ist das soziale Umfeld und die Gesellschaft, in der sich der Süchtige befindet, also Familie und Freunde, aber auch die Werte der Gesellschaft etc. Der dritte Faktor ist die Person selbst. Hier wird es durch demographische Daten wie Alter und Geschlecht beeinflusst, aber auch durch den individuellen Selbstwert, Problemlösestrategien oder auch die Familienanamnese. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Modell und die einzelnen Faktoren als Wechselwirkungsverhältnis angesehen wird.

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26
Q

Welche physiologischen Untersuchung sind in der Diagnostik von Suchtstörungen wichtig und warum ? (Suchtstörungen)

A

Die physiologischen Untersuchungen sind für die Bestätigung der Verdachtsdiagnose wichtig und gerade bei Suchtstörungen, die häufig den Körper schädigen, ist es wichtig folgende Untersuchungen vorzunehmen: Laborbefunde, bildgebende Verfahren (Ultraschall, Röntgen, Computertomografie, Kernspintomografie), EKG, EEG, endoskopische Verfahren.

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27
Q

Nennen und Erklären Sie die vier Phasen der Therapie. (Suchtstörungen)

A
  1. Vorbereitung/Motivation:
    - Durch Hausärzte/Fachärzte (Schadensminimierung)
    - Häufig, dass Betroffene in ein Krankhaus kommen wegen einer Verletzung, die sie sich im Rauch zugezogen haben, oder wegen einer Intoxikation. Dann besteht die Chance Patienten zu motivieren eine anschließende Entzugsbehandlung zu machen
    - Aufzeigen von Nachteilen des Konsums
    - Bewusst werden über kritischen Konsum
  2. Entzug:
    - wegen der starken körperlichen Entzugssymptomatik empfiehlt es sich den Entzug stationär zu machen
    - Dauer 3-7 Tage
    - qualifizierter Entzug 14 Tage
    - Rückfallrisiko sehr hoch
    - Entzugsbehandlung kann zu Krampanfällen oder Delir führen
    - Patienten erhält Medikamente, um die Symptome zu lindern, diese können anschließend ausgeschlichen werden
  3. Entwöhnung/Rehabilitation:
    - Ziel: Stabilisierung
    - Ambulant z.B Suchtberatungsstellen, Teilstationäre Tagesklinik
    - Zusammenarbeit von psychotherapeutischen, sozialtherapeutischen und medizinischen Fachkräften
    - Dauer: 2-6 Monate
    - Es dauert circa 1 Jahr bis Abstinenz stabilisiert ist
  4. Nachsorge
    - In Selbsthilfegruppen
    - Durch niedergelassenen Psychotherapeuten
    - Berufliche Wiedereingliederung
    - Rückfall, ist wahrscheinlich. Es ist wichtig an eine Gruppe angebunden zu sein, um Rückfall zu reflektieren und anschließend Abstinenz weiterzuführen
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28
Q

Welche Interventionsstrategien werden bei der Rückfallprävention verwendet? (Suchtstörungen)

A

Siehe Klausurfragen

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29
Q

Was ist das Leitsymptom der Apraxie? (Apraxie)

A

motorische Fehlhandlungen sogenannte „Parapraxien“.

30
Q

Sind die Symptome Folge von links- oder rechtshemisphärischen Läsionen? (Apraxie)

A

meist Folge von linkshemisphärischen Läsionen

31
Q

Welche Körperhälfte ist bei Apraxiepatienten von motorischen Fehlhandlungen (Parapraxien) betroffen? (Apraxie)

A

sowohl die rechte als auch die linke Körperhälfte

32
Q

Welche 3 wesentlichen Funktionen menschlichen Handelns sind bei Apraxie beeinträchtigt? (Apraxie)

A

Den Gebrauch von Objekten und Werkzeugen, das Imitieren von Gesten & das Ausführen kommunikativer Gesten auf Aufforderung

33
Q

Nennen Sie 2 Formen der Apraxie (Apraxie)

A

Bukkofaziale Apraxie, Gliedmaßenapraxie

34
Q

In welche Formen wird die Gliedmaßenapraxie nach Liepmann´s Modell der Handlungskontrolle unterteilt? (Apraxie)

A

ideatorische Apraxie, ideomotorische Apraxie

35
Q

Welche Aussage über die International Classification of Functioning ist falsch/richtig? (Diagnostik)

A

• Die ICF ist ein holistisches Modell zur Erfassung der Gesundheitsprobleme und der psychosozialen Folgeerscheinungen einer Erkrankung oder Störung
- Es werden jedoch auch die zur Verfügung stehenden Bewältigungs und Kompensationsressourcen erfasst, wodurch es zu einer Veränderung des Fokus auf Ressourcen kommen soll
• Die verschiedenen Facetten der ICF interagieren miteinander
• Zeigt die Alltagsfolgen infolge der neurologischen/psychiatrischen Schädigungen eines Patienten auf

36
Q

Welche Funktionsbereiche können bei einer Hirnschädigung beeinträchtigt sein? (Diagnostik)

A
  • Basale und höhere Wahrnehmungsleistungen
  • Aufmerksamkeitsleistungen
  • Gedächtnisfunktionen
  • Planungs- und Kontrollfunktionen (“exekutive Funktionen”)
  • Sprache
  • Sensomotorische Leistungen und motorische Planung
  • Räumlich-perzeptive, räumlich-kognitive und räumlich-konstruktive Leistungen
  • Zahlenverarbeitung und Rechenleistungen
  • Intellektuelles Niveau und Leistungsprofil (aggregierte Kompetenz)
  • Berufsabhängige Fertigkeiten und domänenspezifisches Wissen
  • Affektivität und Persönlichkeit
37
Q

Was versteht man unter dem Begriff „Aggravation“? (Diagnostik)

A

Auf ein externales Ziel, einen sekundären Krankheitsgewinn ausgerichtete bewusste Ausweitung, Überhöhung oder Verstärkung von Beschwerden oder Symptomen einer Gesundheitsstörung. In Abgrenzung zurSimulation ist bei der A. ein authentischer Kern an Beschwerden oder Symptomen vorhanden, dessen Art und Ausmaß je nach Schwere der A. jedoch u. U. schwierig zu bestimmen ist.

38
Q

Nennen Sie vier neuropsychologische Testverfahren und deren Indikationsbereich. (Diagnostik)

A
  • Benton-Test: Erfassung des visuell räumlichen Kurzzeitgedächtnisses
  • Turm von London: Komplexe Planungsprozesse, Problemlösung, prozedurale Gedächtnisprozesse
  • Stroop-Test: Störungen der exekutiven Funktionen
  • Uhrentest: Untersucht werden wichtige kognitive Aspekte der Demenz (Gedächtnis, konstruktive Praxis, exekutive Funktionen, Sprache, Erkennen).
39
Q

Welche Funktionsbereiche werden durch den Uhrentest screeninghaft erfasst? (Diagnostik)

A

Screening zur Prüfung der Visuokonstruktion (parietale Funktion) und des Problemlösens (frontale Funktion).
Früherkennung von Demenzerkrankungen

40
Q

Was besagt das Prinzip der neuronalen Plastizität? (Therapie)

A

Neue Erkenntnis: Umfangreiche neuronale Veränderungen sind nicht nur in Kindheitsjahren, sondern auch im Erwachsenenalter möglich! Synaptische Verbindungen des Gehirns verändern sich kontinuierlich strukturell oder in ihrer Effizienz aufgrund von Umwelterfahrungen oder sensorischen Einflüssen.
-> Grundlage für neurologische Rehabilitation

41
Q

Was gehört nicht zu den möglichen Therapiekomponenten einer Restitutionstherapie? (Therapie)

A

wahre Therapiekomponente:

  • Unspezifische Stimulation
  • Wahrnehmungsgesteuerte Stimulation (“bottom-up targeted stimulation”)
  • Konzeptgesteuerte Stimulation (“top-down targeted stimulation”)
  • Beeinflussung inhibitorischer Prozesse
  • Beeinflussung von Arousal-Mechanismen
42
Q

Benennen Sie die Ziele von auf Kompensation ausgerichteten Interventionen. (Therapie)

A
  • Ausgleich der Funktionsdefizite durch den Einsatz noch intakter (verbliebener) Fähigkeiten
  • Erlernen neuer Fertigkeiten und Strategien
  • emotionaler Umgang mit Folgen der Erkrankung oder Schädigung sowie emotionale Bewältigung der Behinderungen
  • Entwicklung neuer Lebensperspektive
  • Soziale Reintegration
43
Q

Was ist keine der fünf Globalstrategien der Kompensationstherapie? (Therapie)

A

(1) die Investition von mehr Zeit und Energie (Anstrengung)
(2) die Substitution durch eine latente Fähigkeit
(3) die Entwicklung einer neuen Fähigkeit (Einsatz von Strategien und Hilfsmitteln)
(4) die Veränderung der Erwartungen
(5) (durch) die Wahl einer alternativen Nische oder eines alternativen Ziels erfolgen.

44
Q

Nennen Sie drei Strategien zur Kompensation von Gedächtnis und Lerndefiziten. (Therapie)

A
  • Einsatz von internen Gedächtnisstützen und Lernhilfen (Memotechniken, PQRST Methode, Elaboration)
  • Mehr Zeit beim Einspeichern der Information verwenden („Ich brauche noch etwas Zeit den Text zu lesen“)
  • Externe Gedächtnisstützen (Diktiergerät, Kalender, Notizbuch)
  • Aufgaben an andere Personen übertragen („Erinnere mich bitte an den Termin“)
45
Q

Welche Funktionen sind im ventralen Pfad der Sehbahn repräsentiert? (Visuelle Wahrnehmungsstörungen)

A

Die kortikale Verarbeitung von Informationen zieht unter anderem über den ventralen Pfad (“Was-System”) in den inferioren Temporalkortex und verarbeitet Objektmerkmale wie Form und Farbe bis zur individuellen Objekt- und Gesichtserkennung.

46
Q

Abbildung: Welche Art von Gesichtsfeldausfall ist auf der Abbildung dargestellt? (Visuelle Wahrnehmungsstörung)

A

Siehe Foto

47
Q

Mit welchen Methoden kann ein Gesichtsfeldausfall diagnostiziert werden? (Visuelle Wahrnehmungsstörung)

A
  • Konfrontationstest

- Perimeter

48
Q

Welche zwei Formen der visuellen Objektagnosie lassen sich voneinander unterscheiden? (Visuelle Wahrnehmungsstörung)

A
  • Apperzeptive visuelle Agnosie: die perzeptive Phase des Erkennens ist gestört
  • Assoziative visuelle Aphasie : visuelles Erkennen möglich, jedoch das exakte Benennen ist gestört, die semantische Phase misslingt
49
Q

Abbildung: Welche visuelle Objektagnosie liegt bei gegebenem Patienten vermutlich vor? (Visuelle Wahrnehmungsstörung)

A

siehe Foto

50
Q

Welche Punkte sind in der Diagnostik der visuellen Objektagnosien besonders zu beachten? (Visuelle Wahrnehmungsstörung)

A
  1. Patienten führen die Defizite primär auf Einschränkungen der Sehschärfe oder zeitweiliges verschwommenes Sehen zurück.
  2. Patient berichtet nicht immer spontan Einschränkungen.
  3. Patient verwendet Kompensationsstrategien (Gegenstände werden aufgrund ihrer Lage, Farbe, taktiler und auditiver Hinweisreize identifiziert). Dies muss in der Untersuchung unterbunden werden.
51
Q

Wie lauten die fünf Wirkfaktoren der Psychotherapie nach Grawe? (KVT in der Neoropsychologie)

A
  1. Therapeutische Beziehung (Mediator, „Flaschenhalsfunktion”)
  2. Ressourcenaktivierung: Vorhandene motivationale Bereitschaften, Fähigkeiten und Interessen des Patienten berücksichtigen
  3. Problemaktualisierung: Problembereiche aktiv in vivo (Exposition, Rollenspiele) oder in sensu (Imaginationsverfahren) triggern
  4. Motivationale Klärung: Erstellung eines individuellen Störungsmodells unter Einbezug biographischer und systemischer Aspekte
  5. Problembewältigung: störungs- oder problemspezifische Interventionsmethoden zum Ermöglichen positiver Bewältigungserfahrungen
52
Q

Was ist unter einer Inkonsistenzspannung zu verstehen? (KVT in der Neuropsychologie)

A

Die Inkonsistenzspannung ist die Grundlage zur Etablierung psychischer Störungen, da in Konfliktsituationen zunächst kein konsistentes Erlebens und Verhaltensmuster etabliert werden kann. Im Verlauf kann jedoch ein Verhaltensmuster als adaptiv wahrgenommen werden, da es die intrapsychische Spannung reduziert. Die neuronalen Verbindungen des neuen Musters werden differenziell verstärkt und begünstigen so, dass Wiederauftreten des spannungsreduzierenden Musters.

53
Q

Was ist ein Störungsattraktor? (KVT in der Neuropsychologie)

A

Auch die als „psychische Störung“ definierten Muster können die erstgenannte Funktion erfüllen und als dominantes Muster in spezifischen Situationen getriggert werden. Darüber hinaus können sie als sogenannte „Störungsattraktoren“ fungieren und so eine funktionelle Autonomie erlangen, d.h. unabhängig von ihrem ursprünglichen Zweck als eigenständige psychische Entität existieren.

54
Q

Welche zwei Behandlungspfade für die Psychotherapie ergeben sich aus der Konsistenztheorie nach Grawe? (KVT in der Neuropsychologie)

A
  1. Ressourcenaktivierung und therapeutische Beziehung

2. Störungs- und problemspezifische Interventionsmethoden

55
Q

Benennen Sie fünf mögliche psychische Belastungsfaktoren neurologisch erkrankter Personen (KVT in der Neuropsychologie)

A
  1. Einschränkung oder Verlust sozialer Teilhabe
  2. Unvorhersehbarkeit durch häufig plötzlichen Erkrankungsbeginn
  3. Hilflosigkeit durch Kontrollverlust und oft unbekannte Ursachen
  4. Vielzahl an Alltagsbeeinträchtigungen, Verstärkerverlust
  5. Unkontrollierbare Veränderungen des Symptombildes
56
Q

Bennen Sie die drei pathogenetischen Faktoren für psychische Störungen nach Hayes (Akzeptanz und Commitmenttherapie) (KVT in der Neuropsychologie)

A
  1. Kognitive Fusion: Identifikation mit den Inhalten des Verstandes (den Gedanken und Gefühlen wird mehr geglaubt als den äußeren Begebenheiten)
  2. Kontrollversuche interner und externer Ereignisse ohne direkte Kontrollmöglichkeit (Verstärkung der Muster und Erleben von Hilflosigkeit)
  3. Vermeidung von Erleben unangenehmer innerer Zustände (Nicht Akzeptanz von Angst, Scham und Trauer führt zu Erwartungsängsten)
57
Q

Welche typischen Probleme und Widerstände können in der Therapie neurologisch erkrankter Personen auftreten? (KVT in der Neuropsychologie)

A
  • Widerstand gegen die neuropsychologische Diagnostik, da potentiell kognitive Defizite „aufdeckend“ die ggf. sowieso vorhanden sind
  • Mangelnde Krankheitseinsicht
  • Vermeidungsverhalten des Patienten
  • Fehlende Eigenverantwortung des Patienten
  • Interdisziplinäre Rollenkonflikte
  • Mangelnde Motivation/Belastbarkeit
  • Pathogene kognitive und metakognitive Konzepte, z.B. Rigider Wunsch nach altem Funktionsniveau
58
Q

Aus welchen fünf Symptomgruppen kann eine Schizophrenie gemäß DSM 5 bestehen? (Schizophrenie)

A
  • Wahn
  • Halluzination
  • desorganisiertes Sprechen oder Denken
  • grob desorganisiertes oder katatones Verhalten
  • Negativsymptome
59
Q

In welcher Phase des schizophrenen Krankheitsverlaufs manifestieren sich kognitive Beeinträchtigungen häufig erstmalig? (Schizophrenie)

A

Männer: 20-25 Jahre

Frauen: 25-30 Jahre

60
Q

Was besagt die Salienzhypothese? (Schizophrenie)

A

Die Dopaminaktivität verleiht unwichtigen Aspekten eine übergeordnete Bedeutung.

61
Q

Welche Rolle nehmen die neuropsychologischen Defizite in der Störungsentstehung von Schizophrenien ein? (Schizophrenie)

A
  • Neuropsychologische Defizite gehören zu den primären Störungen der Schizophrenie, mit vermittelnder Position zwischen Pathophysiologie und Genetik einerseits und Symptomatik andererseits
  • Besonders betroffen sind die Aufmerksamkeit (insbesondere die kontinuierliche Informationsverarbeitung), das explizite Gedächtnis, das Arbeitsgedächtnis, frontal exekutive Funktionen und die Wortflüssigkeit
  • Die prognostische Relevanz der neuropsychologischen Defizite ist hoch und sagen Krankheitsmanifestation und verlauf, berufliche und psychosoziale Entwicklung gut vorher
62
Q

Was wird als Ursache der neuropsychologischen/kognitiven Defizite bei schizophren Erkrankten angesehen? (Schizophrenie)

A
  • Ursache der neuropsychologischen Probleme scheinen nicht fokale Störungen einzelner zerebraler Module, sondern die mangelhafte funktionelle Integration mehrerer Module zu sein (Dyskonnektionssyndrom)
  • Es wird vermutet, dass die Dyskonnektion Folge einer gestörten Modulation von zentralen Integrationsschaltstellen (z. B. des anterioren Gyrus cinguli ) durch das Dopaminsystem ist.
63
Q

Welcher Denkstil bzw. welche kognitive Verzerrung ist bei wahnhaften Patienten am häufigsten zu beobachten und spielt in den kognitiven Störungsmodellen der Schizophrenie eine zentrale Rolle? (Schizophrenie)

A

Verzerrungstendenzen (Attributionsstil). Es zeigt sich eine ausgeprägte Tendenz zum voreiligen Schlussfolgern („ jumping to conclusions “)“). Auf Basis minimaler Ausgangsinformationen werden sehr frühzeitig weitreichende Schlussfolgerungen mit hoher Überzeugungsstärke gezogen. Im Fokus steht eine zu kurze Informationssuche und weniger ein fehlerhafter Schlussfolgerungsprozess.

64
Q

Wie lauten die vier primären Vulnerabilitätsfaktoren im Vulnerabilitäts-Stress-Bewältigungsmodell nach Libermann (Schizophrenie)

A
  • Reduzierte Verarbeitungskapazität (Störungen der Aufmerksamkeit und Informationsverarbeitung): bei komplexen Anforderungen leicht ablenkbar. Einfache Aufgaben werden gut bewältigt, je höher die Anforderungen, desto größer die Fehlerquote
  • Autonome Hyperaktivität/ erregung bei aversiven Stimuli: (Dysfunktionen des autonomen Nervensystems): Autonome Dysfunktionen können als Ausdruck eines misslungenen biopsychischen Regulationsversuchs der primären Hyperreaktivität auf unangenehme akustische Reize verstanden werden
  • Schizotypische Persönlichkeit: Interpersonelle Kontaktstörungen und eingeschränkte soziale Kompetenz
  • Dopamindysfunktion : Erhöhtes Risiko an dopaminergen
65
Q

Wie erfolgt die Anwendung der Focusing Technik im psychotherapeutischen Umgang mit Phonemen? (Schizophrenie)

A

Focusing:
gezielte Exposition mit den Stimmen. Beschreiben, in biographischen Zusammenhang bringen, Beziehungsklärung mit den Stimmen ( Kiesler Kreis), in den Dialog mit den Stimmen treten (CAVE: unter therapeutischer Begleitung)

66
Q

Was ist keines der drei Leitsymptome eines ADHS? (ADHS)

A
  • Unaufmerksamkeit
  • Hyperaktivität
  • Impulsivität
67
Q

Welche Rolle spielt das Striatum in der Genese eines ADHS? (ADHS)

A
  • Das Striatum ist eine Substruktur der Basalganglien (Regulation der Willkürmotorik) und besteht aus Putamen, nucleus caudatus und nucleus accumbens
  • Anreizsystem, Zielgerichtetes Handeln
  • Bei ADHS bis zu 70% erhöhte Dichte von Dopamintransportern im Striatum
  • Dadurch erfolgt eine schnellere Rückaufnahme des Dopamin in das präsynaptische Neuron
68
Q

Erklären Sie den Wirkmechanismus von Methylphenidat? (ADHS)

A
  • Methylphenidat wirkt durch Freisetzung von Noradrenalin aus intraneuronalen Speichern adrenerger Neurone und Hemmung der Wiederaufnahme indirekt sympathomimetisch
  • Mit steigender Konzentration im Zentralnervensystem, setzt Methylphenidat auch Dopamin frei und hemmt dessen Wiederaufnahme
69
Q

Welche Verhaltensänderungen können als Folge einer Hirnschädigung auftreten? (Pers & Verh)

A
  • Veränderungen in der Wahrnehmung sozialer Situationen, der Motivation, des Antriebs und Störungen der Impulskontrolle.
  • Während manche Patienten kaum eine Handlung von sich aus beginnen, springen andere von einer Handlung zur nächsten oder tun das Nächstbeste, das ihnen in den Sinn kommt
  • Häufig mit eingeschränkter Störungseinsicht
  • Kommunikationsverhalten kann verändert sein, so verstehen die Patienten z. B. nicht verbale und subtile Signale sozialer Situationen nicht mehr, resultierend in soziale Konflikte = vermehrte Reizbarkeit und Aggressivität
  • Die Angehörigen sind durch diese Veränderungen des Verhaltens oft mehr belastet als durch kognitive Störungen oder körperliche Beeinträchtigungen. Sie nehmen Verhaltensstörungen persönlich
70
Q

Welches EEG Frequenzband wird nicht spezifisch in der Neurofeedbacktherapie des ADHS moduliert? (ADHS)

A

Delta

71
Q

Nach welchem ICD 10 Code werden hirnorganische Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen zusammengefasst? (Pers & Verh)

A

F07

72
Q

Welche drei Cluster von verhaltenstherapeutischen Interventionsmöglichkeiten unterscheidet Kanfer? (Pers & Verh)

A
  1. Stimuluskontrolle:
    Können die auslösenden Stimuli verändert werden?
  2. Kontingenzmanagement:
    Können die kurzfristigen Konsequenzen verändert werden?
  3. Selbstmanagement:
    Können die Kognitionen und das Verhalten verändert werden?