Psychische Störungen und Arbeitsfähigkeit Flashcards

1
Q

Was sind «Affektive Störungen»?

A

Störungen der Stimmungslage (emotionale Extreme)

  • Manie: Stark gehobene/gereizte Stimmung (tritt selten alleine auf)
  • Depression: Verstimmung/Verlust von Freude und Interesse, Antriebsschwierigkeiten
  • Bipolar: Wechsel zwischen manischen und depressiven Phasen
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2
Q

Was sind die Ursachen für «Affektive Störungen»?

A
  • Gene (bipolar/Depression)
  • Neurotransmitter/Botenstoffe (niedriger Seratonin-/Noradrenalinspiegel bei Depression; erhöhter Noradrenalinspiegel bei Manie)
  • Veränderung Hormonhaushalt (erhöhter Kortisolspiegel bei Depression)
  • Hirnfunktionelle/-strukturelle Veränderungen
  • Misslungene Trauerarbeit (Depression)
  • Verzerrte Realitätswahrnehmung
  • Überzeugung von Hilfs- und Hoffnungslosigkeit
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3
Q

Wo liegen die Schwierigkeiten bei «Affektiven Störungen»?

A
  • Frühzeitige Erkennung der Krankheit

* Behandlungsmotivation ist vorausgesetzt

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4
Q

Wie werden «Affektive Störungen» behandelt?

A
  • Psychotherapie (z.B. kognitive Verhaltenstherapie)
  • Pharmakotherapie (z.B. Antidepressiva bei De-pression; stimmungsstabilisierende Medis bei bipolar)
  • Sozialtherapeutische Massnahmen (z.B. Maltherapie)
  • EKT (Übererregung Gehirn durch Stromimpulse)
  • Tiefenhirnstimulation (Elektroden im Gehirn stimulieren Belohnungszentrum)
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5
Q

Wie ist der Verlauf von «Affektiven Störungen»?

A
  • Meist depressive Phasen (mehrere Monate, Dauer der Episoden sind nicht definiert), welche dann in beschwerdefreie oder manische Phasen übergehen
  • Suizid bei ca. 10% der Erkrankten
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6
Q

Was sind «Schizophrenien» (Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis)?

A

Charakteristische Störung von Denken und Wahrnehmung (Abspaltung von der Realität)

  • Positive Symptome: Wahn, Halluzinationen, for-male Denkstörungen, Desorganisation der Sprache
  • Negative Symptome: Apathie, Alogie (Denkstörung mit verminderter Sprachproduktion/Verarmung des Sprachinhalts), Affektverflachung (gleichgültige Gefühlslage, innere Leere, starrer Gesichtsausdruck, verarmte Gestik/Mimik, Vermeidung Blickkontakt)
  • Katatone Symptome: versch. motorische Auffälligkeiten (z.B. aufweisen von seltsamen Haltungen oder stereotype Bewegungsmuster, manchmal für mehrere Stunden)
  • Allgemein: Spaltungsirre sein (Trennung zwischen Empfindung/Denken), extrem empfindlich, Sortierung kommt Reiz von aussen oder innen (Gedanke) funktioniert nicht mehr, Schizophrenie ist ein wichtiges Beispiel für eine Psychose
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7
Q

Was sind die Ursachen für «Schizophrenien»?

A
  • Gehirnanomalien: Dopaminüberschuss, abnormale Hirnaktivität/-anatomie, Viruserkrankung Mit-ter in Schwangerschaftsmitte
  • Genetische Komponenten
  • Stress ist zentral für Auslösung/Rückfall
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8
Q

Wo liegen die Schwierigkeiten bei «Schizophrenien»?

A
  • Beginn kann akut aber auch schleichend sein
  • Schwerwiegende Nebenwirkungen der Medis
  • Grosses Vertrauen vorausgesetzt, damit Patienten überhaupt darüber sprechen
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9
Q

Wie werden «Schizophrenien» behandelt?

A
  • Pharmakotherapie (Antipsychotika)
  • Psychotherapie
  • Sozialtherapeutische Massnahmen (z.B. Tagesstrukturierung)
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10
Q

Wie ist der Verlauf von «Schizophrenien»?

A
  • Kontinuierlich/episodisch
  • Verlauf unklar – Beobachtungszeitraum zu kurz
  • Chronischer Verlauf bei ca. der Hälfte
  • Entwicklung/Ausbildung bis zum Beginn der Erkrankung und Dauer zur Behandlung massgeben-de
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11
Q

Was sind «Organisch psychische Störungen»?

A

Psychische Symptome aufgrund einer Schädigung/Funktionsstörung des Gehirns

  • Primäre Schädigung des Gehirns: z.B. Tumor
  • Sekundäre Schädigung des Gehirns: durch körperliche Erkrankungen (z.B. schädigende neurotoxische Stoffwechselprodukte)
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12
Q

Was sind die Ursachen für «Organisch psychische Störungen»?

A
  • Schädigung des Gehirns (durch Schädel-Hirn-Verletzungen)
  • Gefässschäden
  • Störungen des Immunsystems (z.B. MS)
  • Entzündung von Gehirn und Hirnhäute (z.B. Meningitis)
  • Tumore
  • Epilepsie
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13
Q

Wo liegen die Schwierigkeiten bei «Organisch psychischen Störungen»?

A
  • Schädigungen des Gehirns verursachen individuell unterschiedliche Beschwerden
  • Abgrenzung (organisch psychische Störungen können dieselben Symptome hervorrufen, wie andere psychische Störungen)
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14
Q

Wie werden «Organisch psychische Störungen» behandelt?

A

Individuell nach Ursache/Symptome (z.B. Pharmakotherapie, Operation, Psychotherapie, Rehabilitation, Aktivierung Betroffene, Beratung Betroffene/Angehörige)

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15
Q

Wie ist der Verlauf von «Organisch psychischen Störungen»?

A
  • Individuell nach Erkrankung

* Gehirn kann bestimmte Schäden ausgleichen (Nervengewebe kann sich in gewisser Weise re-generieren)

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16
Q

Was sind «Psychische Störungen/Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen»?

A

Konsum einer Substanz oder Substanzklasse hat Vorrang gegenüber früher höher bewerteten Ver-haltensweisen

  • Substanzindizierte Störungen: körperliche/psychische Probleme durch Gebrauch einer Substanz
  • Abhängigkeitserkrankungen: starkes Verlangen nach Substanz, trotz Schädigungsnachweis
  • Allgemein: Wunsch/Zwang für den Konsum der Substanz, verminderte Kontrollfähigkeit, körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion, Toleranzentwicklung, Vernachlässigung anderer Interessen
  • Alkohol, Medikamente, Drogen, pathologisches Spielen, Kaufsucht, exzessives PC-Spielen
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17
Q

Was sind die Ursachen für «Psychische Störungen/Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen»?

A
  • Soziokulturelle, psychologische und biologische Faktoren
  • Genetische Komponente (Alkohol)
  • Männer sind häufiger davon betroffen
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18
Q

Wo liegen die Schwierigkeiten bei «Psychischen Störungen/Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen»?

A
  • Angehörige können in Co-Abhängigkeit geraten
  • Behandlungsbereitschaft
  • Hohe Dunkelziffer
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19
Q

Wie werden «Psychische Störungen/Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen» behandelt?

A
  • Intoxikation (medizinische Überwachung, bei Delir zwingend)
  • Entzug
  • Entwöhnung (Bildung neuer Gewohnheiten, Bedürfnisabgewöhnung)
  • Nachsorge/Rehabilitation (z.B. Selbsthilfegruppe)
  • Substitutionsprogramm (notfalls, durch Abgabe Ersatzstoffe wie z.B. Methadon)
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20
Q

Wie ist der Verlauf von «Psychischen Störungen/Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen»?

A
  • Toleranzentwicklung (für den Kick braucht es immer mehr)

* Geistiger, körperlicher und seelischer Verfall bei unkontrollierter Dosierungssteigerung

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21
Q

Was beinhalten die «neurotischen Störungen, Belastungsstörungen und somatoformen Störungen»?

A
  • Somatoforme Störungen
  • Anpassungsstörung und Belastungsreaktion
  • Phobien und andere Angststörungen
  • Zwangsstörungen
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22
Q

Was sind «Somatoforme Störungen»?

A

Körperliche Beschwerden ohne organische Grundlage

  • Somatisierungsstörung: multiple und unterschiedliche Körperbeschwerden über mehrere Jahre
  • Undifferenzierte somatoforme Störung: medizinisch unklare körperliche Beschwerden ohne Diagnose
  • Hypochondrie: Fokus auf klare Krankheit, Bewältigungsstrategie bei Einsamkeit oder schwieriger Umgang mit Belastungen, schwer behandelbar
  • Körperdysmorphe Störung: wahnhafte Überzeugung einer körperlichen Entstellung
  • Allgemein: Angst vor eigenem Sterben, hartnäckige Forderung medizinischer Untersuchungen trotz wiederholter Diagnose ohne körperlichen Befund, Ärztehopping, aufmerksamkeitssuchendes Verhalten, Überbewertung eigener Körperwahrnehmung, Widersetzung einer Diskussion über mögliche psychische Ursache, Schutz sich mit dem Eigentlichen zu beschäftigen
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23
Q

Was sind die Ursachen für «Somatoforme Störungen»?

A
  • Stress
  • Ungünstige Aufmerksamkeitsprozesse
  • Mangelnde Bewältigungsfähigkeit
  • Bei chronischen Schmerzen Interaktion körperlichen/psychosozialen Faktoren
  • Frauen sind häufiger betroffen
24
Q

Wo liegen die Schwierigkeiten bei «Somatoformen Störungen»?

A

Den Zugang zum Patienten finden (oft nur über körperliche Beschwerden) um mögliche psychische Ursachen zu ergründen

25
Q

Wie werden «Somatoforme Störungen» behandelt?

A
  • Psychotherapie (Angst-/Depressionsverminderung, Veränderung kognitiver Prozesse, Vermittlung Bewältigungskompetenzen)
  • Entspannungsübungen und Biofeedback
  • Patienten ernst nehmen
26
Q

Wie ist der Verlauf von «Somatoformen Störungen»?

A
  • Günstig bei organischer Mitursache

* Ungünstig bei längerer Dauer (Chronifizierung)

27
Q

Was sind «Anpassungsstörungen und Belastungsreaktion»?

A

Störung, aufgrund aussergewöhnlich belastendem Ereignis oder besondere Lebensveränderungen

  • Akute Belastungsreaktion: Reaktion auf schwere körperliche/emotionale Belastung (z.B. Nervenzusammenbruch, Trauer, Wut, Aggression, Verzweiflung, Abwesenheit, Herzrasen, Schwitzen)
  • Posttraumatische Belastungsstörung: Reaktion innerhalb von 6 Monaten nach traumatischem/emotional belastendem Ereignis (z.B. Naturkatastrophen, Krieg, Unfälle, Missbrauch, Ge-walt)
  • Anpassungsstörung: Depressive Reaktion auf spezifisches Ereignis (z.B. Trennung, Tod) beschränkt auf 6 Monate
28
Q

Was sind die Ursachen für «Anpassungsstörungen und Belastungsreaktion»?

A

Aussergewöhnlich belastendes Ereignis oder Lebensveränderungen

29
Q

Wo liegen die Schwierigkeiten bei «Anpassungsstörungen und Belastungsreaktion»?

A
  • Kann sehr vielgestaltig sein

* Krankheitsgruppe ist eher diffus und unzureichend definiert

30
Q

Wie werden «Anpassungsstörungen und Belastungsreaktion» behandelt?

A
  • Gespräche (akute Belastungsreaktion/Anpassungsstörung)
  • Krisenintervention
  • Notfalls stationäre Aufnahme
  • Psycho-/Pharmakotherapie (posttraumatische Belastungsstörung)
31
Q

Wie ist der Verlauf von «Anpassungsstörungen und Belastungsreaktion»?

A

Sehr langwieriger und schwieriger Verlauf (gerade bei posttraumatischer Belastungsstörung)

32
Q

Was sind «Phobien und andere Angststörungen»?

A

Meiden von (vermeintlich gefährlichen) Situationen oder Objekten aus Angst

  • Phobische Störungen: übertriebene Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten, welche Betroffene versuchen zu vermeiden
  • Panikstörungen: wiederholte Attacken intensiver, unbegründeter Angst
  • Generalisierte Angststörungen: anhaltende und ständige Angst und Sorge, auf alltägliche Begebenheiten bezogen (Chronifizierung)
33
Q

Was sind die Ursachen für «Phobien und andere Angststörungen»?

A
  • Genetische Faktoren (neurochemische Auffälligkeiten in verschiedenen Neurotransmittersystemen)
  • Ungünstige kognitive Verarbeitungsprozesse
  • Ungenügende Lernerfahrungen
34
Q

Wo liegen die Schwierigkeiten bei «Phobien und andere Angststörungen»?

A
  • Oft lang dauernde Beanspruchung einer Behandlung
  • Ausweitung unbehandelte Ängste
  • Chronifizierung
35
Q

Wie werden «Phobien und andere Angststörungen» behandelt?

A
  • Psychotherapie (Verhaltenstherapie, Exposition, Dekonditionierung, klärungsorientiert das «Warum» aufarbeiten)
  • Pharmakotherapie (vorübergehende Unterstützung)
  • Entspannungsverfahren (z.B. autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Biofeedback)
36
Q

Wie ist der Verlauf von «Phobien und andere Angststörungen»?

A

Abhängig von Form der Störung, in welcher Intensität und wie lange Angst schon besteht (Gefahr der Chronifizierung)

37
Q

Was sind «Zwangsstörungen»?

A

Innerer Zwang/Drang, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun
• Zwangsgedanken: wiederholt aufdrängende, un-angenehme Gedanken (z.B. Kontrollgedanken, Kontaminationsängste, Ordnungs-/Symmetriegedanken)
• Zwangshandlungen: wiederholte Rituale zur Verhinderung eines gefürchteten Unheils (z.B. Kontroll-, Wasch-, Ordnungs-, Berührungs-, Zählzwänge)

38
Q

Was sind die Ursachen für «Zwangsstörungen»?

A
  • Genetische Faktoren (neurochemische Auffälligkeiten in verschiedenen Neurotransmittersystemen)
  • Auffälligkeiten im Gehirn
  • Ungünstige kognitive Verarbeitungsprozesse
  • Ungenügende Lernerfahrungen
39
Q

Wo liegen die Schwierigkeiten bei «Zwangsstörungen»?

A
  • Fliessender Übergang vom normalen Verhalten zu Zwangsverhalten
  • Hohe Dunkelziffer (Betroffene schämen sich)
40
Q

Wie werden «Zwangsstörungen» behandelt?

A
  • Kognitiv-behaviorale Psychotherapie
  • Exposition
  • Acceptance-/Commitment-Therapie
  • Pharmakotherapie (SSRI)
41
Q

Wie ist der Verlauf von «Zwangsstörungen»?

A
  • Behandlung erfolgt vielfach erst nach vielen Jahren

* Häufig chronifiziert

42
Q

Was sind «Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen»?

A

Persönlichkeits- und Verhaltensweise die stark von sozialer Norm abweichen

  • Cluster A paranoide Persönlichkeitsstörung: Misstrauen anderen gegenüber, Reaktionen anderer als Kränkung/Bedrohung erlebt, wenig Kontakte, schizoide Persönlichkeitsstörung (emotionale Kühle), schizotype Persönlichkeitsstörung (exzentrische Verhaltensweisen)
  • Cluster B dissoziale und emotional instabile Persönlichkeitsstörung:
  • Histrionische Persönlichkeitsstörung: theatralisches Bemühen im Mittelpunkt zu sein, ständige Aufmerksamkeitssuche, emotionale Überreaktion und Beeinflussbarkeit, stufen sich als attraktiv/charmant ein
  • Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Bedürfnis nach Bewunderung, Mangel an Einfühlvermögen, eigene Überlegenheit/Grandiosität, wenig Achtung vor Gefühlen anderer
  • Borderline Persönlichkeitsstörung: Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, extremes alles-oder-nichts-Denken, Selbstbild/Identität/Verhalten führen oft zu Selbstverletzungen und Impulsivität, hohes Risikoverhalten
  • Antisoziale Persönlichkeitsstörung: Missachtung Rechte anderer, Mangel an Einfühlvermögen/Gewissen, Überschreitung Grenzen anderer, Verletzung Rechte anderer, oft synonym mit Soziopath und Psychopath

• Cluster C anankastische Persönlichkeitsstörung: zwanghafter Perfektionismus, hohe Selbstunsicherheit, Bezug zu anderen Menschen und Umwelt ist geprägt von Angst, Probleme bei Entscheidungen und eigene Meinungsvertretung, hohes Sicherheitsbedürfnis, hohe Angewiesenheit auf andere, hohe Kränkbarkeit/Verletzlichkeit, ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, Angst vor Ablehnung, abhängige Persönlichkeitsstörung, Abhängigkeit in Beziehungen

43
Q

Was sind die Ursachen für «Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen»?

A
  • Noch wenig erforscht
  • Cluster A Annahme genetische Zusammenhänge mit Schizophrenie
  • Cluster B und C wird Eltern-Kind-Beziehung eine wichtige Rolle zugeteilt
44
Q

Wo liegen die Schwierigkeiten bei «Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen»?

A
  • Patienten erachten sich vielfach als normal
  • Oft lange Therapien (Störungen bestehen oft schon lange)
  • Bisher noch wenig Untersuchungen, welche Therapieform bei welcher Störung am erfolgversprechendsten ist
45
Q

Wie werden «Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen» behandelt?

A
  • Psychotherapie
  • Skillstraining (Stresstoleranz, Wahrnehmung/Umgang mit eigenen Emotionen, Achtsamkeitsübungen)
  • Pharmakotherapie (symptomatisch)
46
Q

Wie ist der Verlauf von «Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen»?

A
  • Therapie führt zu Symptomlinderung

* Leistungsfähigkeit muss nicht besser werden

47
Q

Was wird unter «Leistungsfähigkeit» in der Psychiatrie und Psychologie verstanden?

A
  • Leistungsdiagnostik (einzelne Verfahren zur Diagnostik von Defiziten und Funktionen)
  • Beschränkt auf ausgewählte Funktionen
  • Nur bedingt auf den Arbeitsalltag übertragbar (z.B. erbrachte Leistung unter Testbedingungen übertragbar auf beruflichen Alltag)
48
Q

Was wird unter «Arbeitsunfähigkeit» in der Psychiatrie und Psychologie verstanden?

A
  • Beurteilung der Leistungsfähigkeit für eine bestimmte Tätigkeit
  • Für welche verschiedene Funktionen/Fähigkeiten gegeben sein und zusammenspielen müssen
49
Q

Was wird unter dem Rechtsbegriff «Arbeitsfähigkeit» (CH) verstanden?

A
  • Fähigkeit im angestammten Berufsfeld oder Aufgabenbereich tätig zu sein
  • Beurteilung durch medizinische/psychologische Seite
50
Q

Was wird unter dem Rechtsbegriff «Erwerbsfähigkeit» (CH) verstanden?

A
  • Bezieht sich auf den erzielbaren Lohn auf Basis aller Tätigkeiten auf dem infrage kommenden ausgeglichenen Arbeitsmarkt
  • Berechnung
  • Beurteilung von rechtlicher/rechtsanwendender Seite
51
Q

Was wird unter «Arbeitsunfähigkeit» (CH) verstanden?

A
  • Beeinträchtigung körperlicher, geistiger oder psychischen Gesundheit
  • Durch Gesundheitsschaden volle oder teilweise Unfähigkeit, im bisherigen Beruf oder Aufgabenbereich zumutbare Arbeit zu leisten
  • Berufsunfähigkeit
52
Q

Was wird unter «Erwerbsunfähigkeit» (CH) verstanden?

A
  • Wirtschaftlicher Wert der nicht mehr vorhandenen Leistungsfähigkeit, nach Behandlung und Eingliederung
  • Wirtschaftlicher Begriff
  • In D Arbeitsunfähigkeit
53
Q

Was wird unter «Invalidität» (CH) verstanden?

A
  • Voraussichtlich bleibende oder längere Zeit dauernde ganze/teilweise Erwerbsunfähigkeit
  • Rechtsbegriff
54
Q

Was ist ein «Arbeitszeugnis»?

A
  • Therapeutische Intervention (Behandlungsmethode)
  • Zweck: Volle Dekompensation verhindern, Dauer Erkrankung verkürzen, möglichst schnell wieder in den Arbeitsprozess kommen
  • Nebenwirkung: regressive Tendenzen (fühlt sich jemand krank, fällt Rückkehr schwerer), Arbeitsplatzgefährdung, weitere Veränderungen des sozialen Gefüges
55
Q

Was ist ein «Gutachten»?

A
  • Diagnostische Aufgabe
  • Beantwortung, ob es Hinweise auf Leistungseinschränkungen aus psychiatrischen-psychologischen Gründen gibt sowie Ressourcen erheben/beschreiben und diese zu qualifizieren/quantifizieren
  • Ausgehend ist immer die Leistungsfähigkeit
  • Exploranden kommen um ihre gesundheitlichen Defizite nachzuweisen (vielfach bei Rentenverfahren)
56
Q

Wie unterscheiden sich «Messung ausgewählter Leistungen und Funktionen» von «Beurteilung der Leistungsfähigkeit»?

A

Messung ausgewählter Leistungen und Funktionen
• Leistungen/Funktionen, wie sie unter Testbedingungen vorkommen

Beurteilung der Leistungsfähigkeit
• Übersetzungsarbeit
• Psychiatrisch-psychologische Stellungnahme ob vorliegende psychische Störung zur Einschränkung der Leistungsfähigkeit im rechtlichen Sinne geführt hat (gegebenenfalls in welcher Form und Ausmass)

57
Q

Stimmt die Aussage, dass es einen direkten Schluss von einer bestimmten psychischen Störung auf die Leistungseinschränkung gibt?

A
  • Nein
  • Dennoch ist Diagnose wichtig. weil:
  • auch andere Faktoren zu Leistungseinschränkungen führen können
  • Diagnose dient bei der Leistungsüberprüfung und Abgrenzung anderer Faktoren
  • Krankheiten treten nicht in Reinform oder für sich alleine auf, sondern beim kranken Menschen

• Leistungseinschränkungen müssen im Einzelfall geprüft werden