QIII - "Welt der molekularen Stoffe" Flashcards
(127 cards)
Was sind Monosaccharide?
Einfachzucker oder Monosaccharide sind eine Stoffgruppe von organisch-chemischen Verbindungen. Sie sind die Produkte der partiellen Oxidation mehrwertiger Alkohole. Alle Monosaccharide haben eine Kette aus mindestens drei Kohlenstoffatomen als Grundgerüst und weisen eine Carbonylgruppe sowie mindestens eine Hydroxylgruppe auf.
Man unterscheidet zwischen Aldosen (Monosaccharide mit Aldehydgruppe) und Ketosen (Monosaccharide mit Ketogruppe)
D-Galaktose
häufig vorkommendes Monosaccharid

Wo liegt der Unterschied zwischen Glucose und Galactose?

Glucose
(auch Traubenzucker, häufigstes Monosaccharid)

Wie kommt es zum Ringschluss der Glucose?
- negative Partialladeung am O-Atom bei C1 und positive Partialladung an C1 selbst
- Proton lagert sich an O-Atom an, doppenbindung bricht auf
- O-Atom das C5 lagert sich an C1, H+ wird abgespalten
- H+ lagert sich an O-Atom des C1
- OH an C1 oben = β (auf dem„Bett“ liegen), unten = α („I fall“)
- OH-Gruppe rechts in Fischer = unten in Haworth
In wässriger Lösung stellt sich ein Gleichgewicht zwischen den beiden Halbacetal formen und der offenkettigen Aldehydform ein. Da die zyklischen Strukturen wesentlich stabiler sind, ist die Konzentration der offenkettigen äusserst gering.

Fructose
Ketohexose
- hohe Süsskraft
- reduzierend
- Fehling: positiv

Ringbildung der Fuctose

Warum fällt bei der Fructose die Fehlingprobe positiv aus?
Fehlingprobe fällt positiv aus, aufgrund der Keto-Enol-Tautomerie.
Wie alle Kohlenhydrate besteht Fructose aus einer Kohlenstoffkette, an der jedes C-Atom entweder mit einer Hydroxyl- oder Carbonylgruppe verbunden ist. Damit sind in einem Kohlenhydratmolekül sowohl die funktionelle Gruppe des Alkohols als auch die der Carbonyle vorhanden. Kohlenhydrate besitzen deshalb die Möglichkeit, sowohl wie Alkohole als auch wie Carbonylverbindungen zu reagieren. Beide Verbindungstypen stehen in einem besonderen Verhältnis zueinander, im Klartext: Sie können sich ohne äußere Hilfe ineinander umwandeln. Diese Eigenschaft nennt man Keto-Enol-Tautomerie.

Was sind DIsaccharide?
Verbinden sich zwei Monosaccharide unter Vollacetalbildung miteinander, so entsteht ein Disaccharid. Die Bindung heißt glycosidisch. Auf einen speziellen Zucker bezogen heißt es dann glucosidisch oder fructosidisch.
Alle Disaccharide sind optisch aktiv und haben einen süßen Geschmack, der allerdings unterschiedlich ausgeprägt ist.
Lactose
Disaccharid
Galactose-β-(1→4)-Glucose) Milchzucker
- Fehling: positiv, da anomeres C der Glucose nicht gebunden

Cellobiose
(Glucose-β-(1→4)-Glucose)
Disaccharid der Cellulose

Saccharose
(Glucose-α-(1→2)-Fructose) Rohr- oder Rübenzucker
- nicht reduzierend, keine Ringöffnung möglich, da beide Anemonen C gebunden
- Fehleng: negativ
- fructosemolekül um 180° Gedreht

Was sind Polysaccharide?
Polysaccharide (auch als Vielfachzucker, Glycane/Glykaneoder oder Polyosen bezeichnet) sind Kohlenhydrate, in denen eine große Anzahl (mindestens elf) Monosaccharide (Einfachzucker) über eine glycosidische Bindung verbunden sind.
Beispiele für Polysaccharide sind Glykogen, Stärke (Amylose und Amylopektin), Pektine, Chitin, Callose und Cellulose. Polysaccharide spielen für Pflanzen und Tiere eine wichtige Rolle als Schleimstoffe, Reservestoffe und Nährstoffe. Sie sind zum Beispiel in Getreidekörnern und Kartoffeln vorzufinden. Pflanzliche Zellwände bestehen zu über 50 % aus Cellulose und Hemicellulose, letztere ist ein Gemisch aus Polysacchariden, das eine stützende Funktion in der Zellwand übernimmt.
Cellulose
Die Cellulose ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden (Massenanteil 50 %) und damit die häufigste organische Verbindung der Erde. Die Zellulose ist deshalb auch das häufigste Polysaccharid.
Sie ist ein unverzweigtes Polysaccharid, das aus mehreren Hundert bis zehntausend β-D-Glucose-Molekülen ((1→4)β-glykosidische Bindung) besteht. Das 2. Cellulosemolekül ist hierbei um 180° gedreht.
Cellulose ist in Wasser und in den meisten organischen Lösungsmitteln unlöslich. Sie ist jedoch löslich durch eine saure Hydrolyse.
In der Strukturformel der Cellulose ist auffällig, dass der Sauerstoff der glykosidischen Bindung zwischen den Molekülbausteinen abwechselnd nach oben und nach unten zeigt. Das kommt daher, dass die Richtung (nach oben oder unten senkrecht zur „Ringebene“), in die die glycosidische OH-Gruppe bei dem Monosaccharidbaustein zeigt, nicht veränderlich ist, und in die entgegengesetzte Richtung weist, wie die OH-Gruppe am C-4-Atom.

Woraus besteht Stärke?
20-30% Amylose
70-80% Amylopektin
Amylose
Beim Nachweis durch die Iodprobe mittels Iod-Kaliumiodid-Lösung (Lugolsche Lösung) ergibt sich eine Blaufärbung.
Amylose besteht aus ungefähr 100 bis 1400 alpha-Glucose-Bausteinen, die über α-1,4-glykosidische Bindungen miteinander verknüpft sind. Die Amylosekette ist schraubenförmig spiralisiert (helix), nach neueren Daten besteht eine Windung aus 6 bis 7 Glucose-Bausteinen.
An sich ist Amylose so gut wie nicht wasserlöslich, mit heißem Wasser bildet sich jedoch eine kolloidale Suspension.

Amylopektin
Amylopektin besteht aus Tausenden alpha-Glucose-Bausteinen, die hauptsächlich über α-1,4-glykosidische Bindungen, teils aber auch über α-1,6-glykosidische Bindungen miteinander verknüpft sind. Auf diese Weise entstehen Verzweigungen im Molekül. Solche Verzweigungen treten an jedem 20. bis 25. Glucose-Baustein auf.
Ähnlich wie Amylose ist Amylopektin so gut wie nicht wasserlöslich, mit heißem Wasser bildet sich jedoch eine “klare Lösung mit hoher Viskosität“.

Wie Reagiert Stärke mit der Fehlingprobe?
Stärke reagiert mit Fehling negativ, da Aldehydgruppen nur an den Enden der Ketten vorliegen, daher ist die Reaktion so gering das sie nicht erkennbar ist.
Charakteristik von Baumwolle:
- bis zu 65% des Eigenwichts an Wasser aufnehen, ohne zu tropfen
- gute Wasseraufnahme durch Fibrillären Aufbau der Fasern aus Cellulose
- größten Teils unverzierte Ketten
- Wasser kann sich gut anbinden an intramollekularen Wasserstoffbrücken (an freien -OH)
- Wasser unlöslich
- robust und unempfindlich
- dehnbar
- Hitze- und Laugenbeständig
- lange trocken Zeit
Faseraufbau der Wolle
Charakteritik der Wolle
- geringe Reißfestigkeit (viele kovalente Bindungen)
- Dehnbar und elastisch (beim Dehnen Übergang von Helix in ß-Faltblatt)
- gutes Isolationsverhalten (Hohlräume in den Fasern)
- Wasserabweisend (hydrophobe Oberfläche - Cuticula)
- Formverlust bei Heißer Wäsche (irreversible Spaltung der Disulfidbrücken)
- Formänderung beim Waschen mit Seifen ( Pepcid-Bindungen werden hydrolytisch gespalten)
- Hitzeabilität bis ca 150°C, ab 250°C aufbrechen der Wasserstoffbrücken und DIsulfidbrücken
Wie sind Proteine aufgebaut?
Die Verknüpfung von Aminosäuren führt zu Peptiden. Diese unterteilt man nach der Anzahl der Aminosäurereste in der Peptidkette in Oligopeptide (2 bis 9), Polypeptide (10 bis 100) und die makromolekularen Proteine bzw. Eiweiße (mehr als 100).
Formal erfolgt die Verknüpfung durch die Reaktion der Carboxy-Gruppe der Aminosäure 1 mit der Amino-Gruppe der Aminosäure 2 unter Abspaltung eines Wassermoleküls. Die entstehende Carbonsäureamid-Gruppe nennt man Peptidbindung.
Da die Gesamtstruktur von Peptiden sehr komplex ist, unterteilt man sie zur vereinfachten Betrachtung modellhaft in vier Ebenen, die Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur.
Die Primärstruktur
Die Primärstruktur gibt die Aminosäuresequenz, also die Art, Anzahl und Reihenfolge der einzelnen Aminosäuren wieder. Die Verknüpfung der Aminosäuren erfolgt kovalent durch die Peptidbindung.

Die Sekundärstruktur
Die Sekundärstruktur erklärt die räumliche Anordnung einzelner Abschnitte eines Peptids. Diese können entweder die Form einer α-Helix oder einer β-Faltblattstruktur annehmen.































