Quantitative Sozialforschung Flashcards

(72 cards)

1
Q

Frühformen der quantitativen Forschung

A

Volkszählungen und Meinungsforschung

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2
Q

Was war der wichtigste Vorläufer der quantitativen Analyse sozialer Phänomene?

A

politische Arithmetik in England

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3
Q

Moralstatistik

A

Versuch der Synthese von Wahrscheinlichkeitstheorie und politischer Arithmetik

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4
Q

Sozialenquente

A

Erste Auseinandersetzung mit sozialen Konsequenzen von Kapitalismus und Industrialisierung

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5
Q

Wer gilt als Begründer der modernen empirischen Sozialforschung? Und welche Studie lässt sich mit damit verbinden?

A

Paul Lazarsfeld, die Arbeitslosen von Marienthal

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6
Q

Mögliche Fragetypen (2) und ihre Arten von Forschungsfragen (jeweils 2)

A

Forschungsfrage ohne Theoriebezug
Explorative Fragen, Was ist der Fall?
Deskriptive Fragen, Wie lässt sich der Fall beschreiben?
Forschungsfagen die sich mit Hilfe von Theorien bearbeiten lassen
Erklärende Fragen, Warum ist etwas der Fall?
Evaluation Fragen, Wodurch wirkt etwas (nicht)?

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7
Q

Definition Theorie

A

Eine Menge logisch miteinander verknüpfter Aussagen von denen sich mindestens eine auf eine empirisch prüfbare n Zusammenhang bezieht.

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8
Q

Bestandteile einer Theorie (3)

A

Definition der grundlegenden Begriffe
Mechanismen, theoretische Zusammenhänge zwischen Begriffen
Hypothesen, empirische Aussage die Beziehungen zwischen mindestens zwei Variablen postulieren

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9
Q

Ablauf quantitativer Forschungsprojekte

A
Forschungsproblem 
Theorie- und Hypothesenbildung 
Konzeptspezifikation (Operationalisierung)  — Forschungsdesigns (Datenerhebungsform)
Auswahl der Untersuchungseinheiten 
Datenerhebung 
Datenaufbereitung
Datenanalyse
Publikation
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10
Q

Ontologische Grundannahmen des kritischen Rationalismus

A

Eine von menschlichen Bewusstsein unabhängige soziale Wirklichkeit existiert und ist zumindest teilweise auch erkennbar

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11
Q

Definition Kausalität

A

Soziale Wirklichkeit ist regelhaft geordnet und funktioniert nach bestimmten Ursachen-Wirkungs-Prinzipien, objektivierender Ursachen sozialen Handelns

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12
Q

Definition Falsifikationismus

A

Wissenschaftstheorie des kritischen Rationalismus, als Lösung für Induktionsprobleme
Zuerst Uniformitätsannahme, mit Falsifikation sucht man aktiv nach Beweis welcher die These widerlegt

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13
Q

Von was auf was schließt man in der quantitativen Forschung?

A

Vom Allgemeinen auf das Besondere schließen, deduktiv-nomologische Erklärung, sucht Erklärungen vorrangig ist zuvor erkannten Gesetzmäßigkeiten

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14
Q

Explanans, was gehört dazu

A

Gesetz/Hypothese (alle gering qualifizieren Personen sind arbeitslos) mit Randbedingung (Person X ist gering qualifiziert), WENN

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15
Q

Explanandum

A

Zu erklärendes Phänomen (Person X ist arbeitslos), DANN

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16
Q

Korrespondenzproblem

A

Ein Indikator muss nicht zwingend einer für das theoretische Konstrukt sein, gute Schulnoten sind nicht zwingend eine gute Darstellung für Intelligenz

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17
Q

Basissatzproblem

A

Keine notwendige Übereinstimmung der Forschungsergebnisse mit der Realität, weil beispielsweise Probanden nicht ehrlich geantwortet haben oder Einfluss durch andere Störfaktoren wie beim Intelligenztest laute Geräusche verursacht durch Bauarbeiten

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18
Q

Objektivität des Begründungszusammenhangs

A

Ergebnis der Theorieprüfung muss rein objektiv sein, Falsifikation einer Theorie muss intersubjektiv anhand von empirischen Daten nachvollziehbar sein

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19
Q

Kritik am kritischen Rationalismus

A

Ontologie: Zweifel am Realismus und Existenz sozialer Gesetzmäßigkeiten
Axiologie: Zweifel an Möglichkeit und Nutzen wissenschaftlicher Objektivität im Begründungszusammenhang

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20
Q

Ontologie

A

Lehre des Seienden, untersucht wie der Gegenstand einer Wissenschaft beschaffen ist

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21
Q

Epistemologie

A

Lehre von der Erkenntnis, untersucht Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns

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22
Q

Axiologie

A

Lehre von den Werten, untersucht Werte und ihre Bedeutung im Kontext von Wissenschaft

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23
Q

Nominaldefinition

A

A und B sind austauschbar, umschreibt ursprüngliche Bedeutung des Begriffs
Bei Helbig Feminisierung der Schule als Verweiblichung der Schulkultur
Beide Begriffe der vage formuliert und schwer/nicht nachweisbar

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24
Q

Realdefinition

A

A und B sind nicht austauschbar, wesentlicher Kern einer Sache, arbeitet besondere Merkmale heraus, betont spezifische Eigenheiten
Bei Helbig Feminisierung der Schule als steigende Zahl der weiblichen Lehrkräfte
Definition Feminiserung als überprüfbare Definition dargestellt

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25
Was sind Variablen?
Merkmale
26
Was ist eine Hypothese?
Empirische Aussage die eine Beziehung zwischen mindestens zwei Variablen postuliert, kann vorläufig verifiziert oder falsifiziert werden
27
Was ist ein Gesetz?
Strukturell identisch mit Hypothese jedoch Raum-zeitlich unbegrenzt, hat sich empirisch bewährt
28
Arten von Beziehungen zwischen zwei Variablen (2)
Wenn-dann Beziehung, je-desto Beziehung
29
Arten von Wenn-dann Beziehung
Implikationsbeziehung, wenn A Auftritt wird B erwartet oder wenn A auftritt wird B oder nicht-B erwartet Äquivalenzbeziehung, wenn A Auftritt wird B erwartet, wenn nicht-A auftritt wird nicht-B erwartet
30
Anforderungen an Theorien quantitativer Sozialforschung (6)
Mindestens eine explizite Zusammenhangsbehauptung enthalten die empirisch prüfbar ist Intern widerspruchsfrei Extern widerspruchsfrei Eine möglichst große Erklärungskraft besitzend Einfach und sparsam formuliert Sich empirisch bewähren, nützlich für die Erklärung soziologischer Sachverhalte sein
31
Definition Konzeptspezifikation
Präzisierung der in der Theorie verwendeten Konzepte, Begriffe (Dimensionalität)
32
Definition Operationalisierung
=Messbarmachung, Zuordnung beobachtbarer Sachverhalte (Indikatoren) auf theoretische Konstrukte
33
Definition Operationalismus
Theoretisches Konstrukt wird durch Indikatoren definiert bzw. mit ihnen gleichgesetzt, zum Beispiel intelligent ist was der Intelligenztest misst, arbeitslos ist wer sich als arbeitslos bezeichnet
34
Was versteht man unter kausal analytisch?
Einer Person wird das Konstrukt A nur dann zugesprochen wenn sie auf den Stimulus S die Reaktion R zeigt, wenn nicht wird ihr nicht-A zugesprochen, theoretisches Konstrukt ist die Ursache für Indikatoren
35
Definition von messen
Wenn man Zahlen zu Objekten gemäß Regeln zuordnet sodass bestimmte Relationen zwischen den Zahlen analoge Relationen zwischen den Objekten reflektieren
36
Definition Objektivität
Unabhängigkeit des Messinstruments von messenden Personen
37
Definition Realibilität
=Zuverlässigkeit, Ausmaß in dem wiederholte Messungen eines Objekts mit einem Messinstrument die gleichen Werte liefern
38
Definition Validität
=Gültigkeit, Ausmaß in dem das Messinstrument tatsächlich misst was es messen soll (das theoretische Konstrukt)
39
Formen der Reliabilitätsprüfung (3)
Test-Retest-Methode, Überprüfung zeitlicher Stabilität Paralleltest, Überprüfung durch vergleichbare Messinstrumente interne Konsistenz, Überprüfen multipler Indikatoren
40
Formen der Validitätsprüfung (3)
Inhaltsvalidität, Kriteriumsvalidität, Konstruktvalidität
41
Inhaltsvalidität
Alle explizierten Dimensionen eines Begriffs durch Messung erfasst?
42
Kriteriumsvalidität
Plausibler Zusammenhang mit externen Kriterium? | Kriterium = ein anderer als valide geltender Test
43
Konstruktvalidität
``` Konvergenzsvalidität = messen verschiedener Indikatoren des gleichen Konstrukt Diskriminanzvalidität = sind theoretische unterscheidbare Konstrukte empirisch unterscheidbar? ```
44
Kriterien der Kausalität (6)
``` Zeitlichkeit Spezifität Monotone Funktion Reversibilität Plausibilität Konsistenz ```
45
Definition interne Validität
Gibt an inwieweit die gemessene Wirkung auf die Manipulation einer vermuteten Ursache zurückgeführt und möglicherweise Störeinflüsse ausgeschlossen werden können
46
Definition externe Validität
Kriterium der Konsistenz, Generalisierbarkeit und Repräsentativität von Untersuchungsergebnissen Gibt an inwieweit Wirkung auf eine Ursache über Untersuchungssituation, -Teilnehmer und -Zeitraum generalisierbar werden kann
47
Störfaktoren der internen Validität (6)
``` Auswahlverzerrung Ausfall von Teilnehmern Veränderung von Messinstrumenten Messeffekte Reifung Zeiteinflüsse ```
48
Störfaktoren der externen Validität (2)
Auswahleffekte | Reaktiviert der Untersuchungsbedingungen oder der Messeffekte
49
Was sind experimentelle Forschungsdesigns?
Finden vor der Erhebung statt, nach dem Prinzip der Zufallseinteilung
50
Was sind quasi-experimentelle Forschungsdesigns?
Vor der Erhebung, ohne zufällige Gruppenaufteilung, da Untersuchungsgruppen bereits vorhanden sind zum Beispiel Klasse A,B,C
51
Was sind ex-post-facto Forschungsdesigns?
Findet nach der Erhebung statt
52
Formen von Längsschnittdesigns (4)
Trenddaten Paneldaten Ereignisdaten Kohorentdaten
53
Was sind Trenddaten?
Messung der gleichen Merkmale an verschiedenen Personen zu verschiedenen Zeitpunkten
54
Was sind Paneldaten?
Messung der gleichen Merkmale an den gleichen Personen zu unterschiedlichen Zeitpunkten
55
Was sind Ereignisdaten?
Messung der gleichen Merkmale an gleichen Personen zu unterschiedlichen Zeitpunkten die sich durch das Eintreten von Ereignissen bestimmen
56
Was sind Kohorentdaten?
Messen der gleichen Merkmale an Personen einer Kohorte (gemeinsames zeitliches Erlebnis z.B gleiche Altersklasse) zu unterschiedlichen Zeitpunkten
57
Standardisierte Befragungsformen (2)
Schriftliche abefragung, telefonische Befragung
58
Schriftliche Befragung
Papierbasiert, paper and pencil interview (PAPI) | Online, computer assisted web interview (CAWI)
59
Telefonische Befragung
Computer assisted telephone interview (CATI)
60
Arten der standardisierten Beobachtungen (3)
Teilnehmend, nicht-teilnehmend, verdeckt
61
Mögliche Probleme bei teilnehmender Beobachtung
Beobachter verschmilzt mit Feld, keine Objektivierung möglich
62
Mögliche Probleme bei nicht-teilnehmender Beobachtung
Fehlinterpretation, fehlendes Verständnis für Alltagssymbolik und -rituale, ihre Bedeutung und Wirkung
63
Mögliche Probleme bei verdeckter Beobachtung
Ethische Probleme
64
Ablauf standardisierter Inhaltsanalysen mit Hilfe von Texten (6)
Identifizierung von relevanten und zugänglichen Texten zur Fragestellung Stichprobe aus relevanten Texten Festlegung der Zähleinheiten: Worte, Fremdwörter, Wortgruppen Entwicklung Kategorieschema, selektiv für Fragestellung Codierung des Textinhalts: Zuordnung der festgelegten Zähleinheiten zu entwickelten Kategorien Statistische Auswertung
65
Vorteile der Inhaltsanalyse (3)
Nicht reaktiv Vielfältigkeit des zur Verfügung stehenden Materials Schriftliche Dokumente über langen Zeitraum erhalten
66
Nachteile der Inhaltsanalyse (2)
Wer verfasste den Text und zu welchem Zweck? (Qualität) | Problem der Mehrdeutigkeit von Begriffen und Kategorien
67
Was sind prozessproduzierte Daten ?
Angaben (Daten) der Bevölkerung die im Verlauf organisatorischer Vorgänge (Behörde, Betriebe) erfasst jedoch nicht primär als wissenschaftliche Daten erhoben werden
68
Vorteile von prozessproduzierten Daten (3)
Hohe Reichweite (geografisch und zeitlich) Meist hohe Zuverlässigkeit und nicht reaktiv Zum Teil leicht/kostengünstig frei verfügbar
69
Nachteile der prozessproduzierten Daten (3)
Erhoben nach Standards (hinsichtlich Kategorisierung und ähnliches) die nicht primär für wissenschaftliche Nutzung optimiert sind Inhalte und Kontexte der Daten zum Teil schlecht dokumentiert/nachvollziehbar Ethische Probleme, kein Einverständnis der Nutzung durch Untersuchungsobjekt
70
Was sind explorative Untersuchungen? (2)
Werden durchgeführt, wenn das zu erforschende Phänomen noch relativ unerforscht ist Sind sinnvoll, wenn es nur vage oder keine spezifischen Vermutungen über Inhalt, Struktur und Regelmäßigkeiten des Phänomens gibt
71
Deskriptive Untersuchungen (3)
Dienen der detaillierten Beschreibung von sozialen Phänomenen, zum Beispiel durch die Schätzung von Durchschnittswerten anhand repräsentativer Stichproben Sind zentral für jede quantitative Untersuchung Anwendung: amtliche Statistik, Sozialberichterstattung
72
Evaluationsstudien (2)
Untersuchen die Wirksamkeit oder Unwirksamkeit von politischen oder sozialplanerischen Maßnahmen bzgl. Eines oder mehrerer Erfolgskriterien Sollten auch der Abschätzung der unbeabsichtigten positiven oder negativen Nebenwirkungen einer Maßnahme dienen