Schematherapie Flashcards
(16 cards)
In welchem Bezug steht die Schematherapie zur KVT? Welche Unterschiede gibt es?
- Schematherapie als Weiterentwicklung der KVT
- Gezielt für Nonresponder auf KVT entwickelt
Unterschiede
1. Die Veränderung des emotionalen Erlebens kommt ein zentraler Stellenwert zu, dazu werden emotionsfokussierende Interventionen wie Imaginationsübungen und Stuhldialoge eingesetzt
2. Die Therapiebeziehung wird konzeptualisiert als begrenzte elterliche Fürsorge
3. Den Erfahrungen aus Kindheit und Jugend wird ein zentraler Stellenwert für die Entstehung von chronischen psychischen Problemen eingeräumt
4. Handlungsleitend ist das Konzept der Bedürfnisorientierung; als Schemata werden solche Muster definiert, die aus früher Bedürfnisfrustration herrühren und heute eine angemessene Erfüllung der eigenen Bedürfnisse verhindern
Wer begründete die Schematherapie?
- Jeffrey Young (Young & Klosko, 2008)
Wann wird ein Schema zur psychischen Störung?
Wenn die Schemata so stark ausgeprägt sind, dass sie mit gestörtem emotionalem Erleben und entsprechenden Symptomen oder Funktionsproblemen einhergehen
Was ist das Konzept von Coping?
Ein gegebenes Schema geht nicht unbedingt mit einem ganz bestimmten Problemverhalten einher. Wie sich ein Schema in Beziehungen zeigt, hängt wesentlich vom jeweiligen Bewältigungsstrategien ab.
Welche drei Copingstile werden unterschieden?
- Unterwerfung: der Betroffene ergibt sich dem Schema und verhält sich, als sei das Schema wahr. Er lässt damit zu, dass andere ihn schlecht behandeln (bis hin zu Missbrauch), selbst wenn es prinzipiell in seiner Macht läge, Grenzen zu ziehen
- Vermeidung: Soziale Situationen und / oder Emotionen werden durch Rückzug oder andere Mechanismen wie Substanzgebrauch umgangen. Auch Stimulation oder stark beruhigende oder besänftigende Tätigkeiten können der Vermeidung dienen.
- Überkompensation: Der Betroffene verhält sich extrem dominant und selbstbewusst, als sei das Gegenteil des Schemas wahr.
Was sind Schemamodi?
Mit einem einzigen Schema können sehr unterschiedliche Verhaltens- und Erlebensmuster verbunden sein. So kann sich eine Patientin mit starkem V ersagensschema einerseits traurig, verzweifelt und hilflos fühlen, wenn ihr nur ein geringfügiger Fehler unterläuft. Andererseits kann sie möglicherweise in überkompensierender Weise extreme Leistungsfähigkeit zur Schau stellen und eigene Fehler negieren. Möglicherweise vermeidet sie Leistungssituationen aber auch, um nicht mit den damit verbundenen Gefühlen in Verbindung zu treten. Diese situativ wechselnden Zustände werden als unterschiedliche Schemamodi bezeichnet. Damit sind Schemata gewissermaßen Eigenschaften oder Traits, die den Modi zugrunde liegen. Schemamodi sind demgegenüber eher schemaassoziierte States oder Zustände, die teilweise sehr wechselhaft sein können.
Welche Modus-Kategorien werden unterschieden?
- Maladaptive Kindermodi
- Dysfunctional Elternmodi
- Dysfunktionale Bewältigungsmodi
- Modus des gesunden Erwachsenen
Was ist eine Fallkonzeptualisierung / ein Modus-Konzept?
- Wesentliche Probleme und Symptome des Patienten
- Biografische Informationen
- Interpersonelle Verhaltensweisen
Was ist das übergeordnete Ziel in der Schematherapie?
- Mit dem Patienten erarbeiten, welche Bedürfnisse in seiner Biografie nicht erfüllt wurden, wie dysfunktionale Schemata und Modi sich entwickelt haben, wie diese den Patienten gegenwärtig einschränken und wie eigene Bedürfnisse aktuell angemessener erfüllt werden können
- Förderung des gesunden Erwachsenen
- Begrenzung der dysfunktionalen Elternmodi
- Validieren / trösten / fördern des Kindermodi
- Empathische Konfrontation / Validation / Pro&Contra / Reduzieren / Begrenzen der Coping-Mechanismen
Welche übergeordneten Techniken werden in der Schematherapie eingesetzt?
- Kognitive Techniken
- Psychoedukation zu Schemata, Modi, Grundbedürfnissen
- Dysfunktionale Überzeugungen werden herausgearbeitet und hinterfragt
- Emotionsfokussierte Techniken
- Gefühle zum Ausdruck bringen
- Imaginative Verfahren und Stuhldialoge
- Imaginary Rescripting
- Verhaltensorientierte Interventionen
- Unterbrechung ungünstiger Verhaltensmuster
Worum geht es bei den Kognitiven Techniken in der Schematherapie?
Kognitive Techniken
* Psychoedukation zu Schemata, Modi, Grundbedürfnissen
* Dysfunktionale Überzeugungen werden herausgearbeitet und hinterfragt
Worum geht es bei den Emotionsfokussierten Techniken in der Schematherapie?
Emotionsfokussierte Techniken
* Gefühle zum Ausdruck bringen
* Imaginative Verfahren und Stuhldialoge
* Imaginary Rescripting
Worum geht es bei den Verhaltensorientierten Interventionen in der Schematherapie?
Verhaltensorientierte Interventionen
* Unterbrechung ungünstiger Verhaltensmuster
Welche Rolle spielt die Theapiebeziehung in der Schematherapie?
Welchen Zweck erfüllt das Modusmodell in der Schematherapie?
- Mit dem Modusmodell kann das aktuelle handeln, Fühlen und Denken unmittelbar eingeordnet und validiert werden
- Es ist notwendig, auf bei störungsspezifischen Therapien, das Modusmodell individuell mit dem Patienten zu erstellen, um seiner individuellen Problematik und Geschichte gerecht zu werden
Was ist ein Schema?
Jeder Mensch entwickelt in seiner Kindheit Konzepte (Schemata) von sich selbst, von anderen und von der Welt. Diese Schemata sind die Grundlage dafür, wie er später mit den verschiedenen Situationen im Erwachsenenleben umgeht. Ein Schema ist demnach ein meist in der Kindheit entwickeltes festes Muster aus zusammengehörigen Erinnerungen, Gefühlen und Gedanken.