Schizophrenie - Epidemiologie, Komorbidität und Verlauf Flashcards

(43 cards)

1
Q

Was ist die Lebenszeitprävalenz von Schizophrenie?

A

1-2% Weltweit

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2
Q

Wie viel Prozent von schizophrenen Patienten haben eine Doppeldiagnose?

A

47%

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3
Q

Was ist das Geschlechterverhältnis bei Schizophrenie?

A

Männer und Frauen etwa gleich-verteilt
* Männer erkranken 3-5 Jahre früher als Frauen
- Frauen Langzeit-Prognose besser (haben mehr Erfahrungen, Männer oft sozial früher isoliert)

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4
Q

Schizophrenie und Life-Expectancy?

A

10-20 Jahre kürzere Lebenszeit - Life-Shortening-Disease (Medikamente + Psychose mit Selbstversorgung)

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5
Q

Mit welchen Störungen ist Schizophrenie oft komorbid?

A
  • Zwangsstörung
  • Affektive Störungen
  • Sucht
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6
Q

Was ist die Lebenszeitprävalenz für Zwänge in der Allgemeinbevölkerung?

A

1,5-3%

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7
Q

Welche Zwangssymptome sind bei Schizophrenie typisch?

A

Exzessiv Waschen, Kontrollieren, Zählen (gibt Kontrolle)

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8
Q

Was ist die Prävalenz von Zwangsstörungen as Komorbidität bei Schizophrenie?

A

30% (8-50%, depends on study; 10x normal)

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9
Q

Was ist hebephrene Schizophrenie?

A

Psychose ohne Wahn/Halluzination; formales Denken. ungeordnet; affektiv parathym/flach; keine Grenzen oder Gefühl für normal; unsicher

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10
Q

Welche Differenzialdiagnose ist insb. bei hebephrener Psychose schwierig?

A

Autismus und Zwangsstörung - Routinen/gleiche Abläufe –> Symptomatik ähnlich

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11
Q

Wann treten Zwangsstörungen ad hoc auf?

A

Manchmal nach Behandlung mit Antipsychotika - Clozapin, seltener auch Risperidon

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12
Q

Ab wann ist Abgrenzung zwischen Zwang und Schizophrenie schwierig?

A

Zwang mit wenig Einsicht –> obsessive compulsive psychosis?

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13
Q

Bei Schizophrenie gibt es eine Komorbidität für
Substanzabhängigkeit von wie viel Prozent?

A

41,7%

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14
Q

Was ist die Life-time Prävalenz von Substanzmissbrauch/Abhängigkeit in der Allgemeinbevölkerung?

A

17% (versch. Substanzmissbrauch relativ ausgeglichen, ältere eher Alkohol, jüngere eher Cannabis (ü30%))

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15
Q

Was ist die Tendenz bei komorbider Sucht bzgl. Art der Droge?

A

steigender Konsum illegale Drogen, aber nicht von Alkohol

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16
Q

Subgruppe early-onset psychosis: Wie viel Prozent für komorbiden Cannabiskonsum

A

30-40%+

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17
Q

Was sind die 3 Erklärungsmodelle für Doppeldiagnosen mit Substanzstörungen?

A

Modell 1: Psychose-Induktion
Modell 2: Affektregulation (veraltet Selbstmedikation)
Modell 3: Gemeinsame biologische Faktoren (dopaminerge Dysbalance)

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18
Q

Was versteht man unter “Modell 2: Affektregulation” der Erklärungsmodelle für Doppeldiagnosen mit Substanzstörungen?

A
  • Teufelskreismodelle: Substanz wirkt kurzfristig gut gegen Symptome, Patienten haben Vorteile = Affekt Regulation
  • langfristig: Psychose-Induktion: diejenigen die Konsumieren haben langfristig mehrere Rückfälle → also deutlich schlechterer Verlauf
19
Q

Was versteht man unter “Modell 3: Bio Faktoren” der Erklärungsmodelle für Doppeldiagnosen mit Substanzstörungen?

A

Dopaminerge Dysbalance Overlap: Gemeinsame Risikofaktoren sowohl für Schizophrenie & Sucht: z.B. dopaminerges System = spielt bei beiden Rolle

20
Q

Wie ist die Verbindung zwischen Schizophrenie und affektive Störungen?

A

Sehr eng –> Manche Experten postulieren Einheitspsychose (Bipolar scheint sogar näher an Schizophrenie als Depression)

21
Q

Wie ist das Geschlechterverhältnis für Depression, BPS und Schizophrenie?

A

Depression: 2:1 w:m
BPS: 1:1
Schizophrenie: 1:1

22
Q

Ersterkrankungsalter affektive Störungen und Schizophrenie

A

unipolarer Verlauf: 30
bipolarer Verlauf: 20
Schizophrenie: 18-25

23
Q

Gibt es genetische Überlappungen zwischen Schizophrenie und anderen Störungen? Welche?

A

Depression, BPS, Autismus (letzteren 2 am meisten)

24
Q

Was ist der Zusammenhang zwischen Schizophrenie und PTBS?

A
  • Starke Komorbidität
  • Trauma = Stressor, der Psychose aufrecht erhält
25
Warum wurden früher bei Schizophrenie + PTBS Patienten keine Traumatherapie gemacht?
wenn Schizo.P. über ihr Trauma reden wollten, sollte man „ablenken/anderes ansprechen“ → weil Sicht war: P hat Unvermögen der Affektregulation - nicht in der Lage das Trauma zu verarbeiten (wäre eher Aktiviert)
26
Wie ist jetzt das Vorgehen bei Sch. + Trauma?
Traumatherapie, unbehandelt ist Trauma noch ein größerer Stressor
27
Was ist die Lebenszeitprävalenz von PTBS in der Allgemeinbevölkerung?
8-9%
28
Was ist die Lebenszeitprävalenz von PTBS bei schizophrenen Psychosen?
28-29%
29
Was ist die Lebenszeitprävalenz von traumatischen Erfahrungen bei schizophrenen Patienten? Besonders wann?
Bis 50% - besonders in früher Kindheit
30
Was sind die 4 Erklärungsmodelle für Schizophrenie und PTBS Komorbidität?
- Trauma und PTBS als unspezifischer Vulnerabilitätsfaktor (ständiger Stressor) für die deutliche Verschlimmerung schizophrener Psychosen - PTBS als Folge von Positivsymptomatik und ungünstiger Behandlungserfahrungen (e.g. Verfolgungswahn) - PTBS als Rückfall-Risikofaktor & Chronifizierungsfaktor der Schizophrenie - Pharmakologische Hypothese: Hyperresponsibilität des dopaminergen Systems als Risikofaktor für psychotische und PTBS-Symptome
31
Prädiktoren eines ungünstigen Verlaufs: Krankheitsbezogene Aspekte:
- Negativsymptomatik im Frühstadium und schleichender Beginn - Kognitive Defizite - Lange Dauer unbehandelter Psychose (DUP) - Komorbidität
32
Prädiktoren eines ungünstigen Verlaufs: Personale Faktoren:
- Männliches Geschlecht (besser Frau zu sein) - Niedriges Bildungslevel (besser Schlau und gebildet) - Antisozialen PKS (besser nicht antisozial)
33
Was für Faktoren/Komorbiditäten haben non-responder Schizophreniepatienten oft?
anti-sozial, Schizophrenie und Sucht
34
Prädiktoren eines ungünstigen Verlaufs: Verhaltensassoziierte Aspekte:
- Medikamente werden abgesetzt (auch Habituation der Meds und dann irgendnwann viel zu Hohe Dosis) - Drogenkonsum, insb Cannabis - Alltagsstruktur geht verloren - Unklare Lebensperspektive / Unrealistische Zielsetzungen (kein Grund morgens aufzuwachen → fehlt ganz vielen Schizo P.: wenn sie merken sie sind gar nicht Gott sondern psychisch gestört)
35
Prädiktoren eines ungünstigen Verlaufs: Umweltbezogene Aspekte:
- Ungünstiges Familienklima: „Expressed-Emotions“ („Double Bind“ sowie „schizogene Mutter“ - Soziale Isolation
36
Der Verlauf nach der ersten Episode (Patientenversion): Was ist die 3/3 Regel?
Jeweils ein Drittel der Patienten hat... 1/3.... nur eine einzige psychotische Episode 2/3.... mehrere Episoden 3/3.... einen chronischen Verlauf
37
Aufteilung der verschiedenen Verlaufstypen (Konzept aus 80iger Jahren)
- 1/5 mit einer Episode - 1/3 mit mehreren Episoden ohne/min Residuum - 10% haben ein gleich bleibendes Residuum → fallen z.B. nach jeder Episode auf ein gleichbleibendes Ausmaß persistierender Halluzinationen und Restwahnsymptomatik - 40% haben immer größer werdendes Residuum → ohne Rückkehr zur Normalität, verdeutlich auch wie wichtig es ist, das Auftreten neuer Episoden zu verhindern
38
Definition: Response auf Therapie
wird man am tiefsten Punkt der Akuttherapie behandelt, verbessert sich die Symptomatik → bei etwa 30% Verbesserung: Response => ist immer ein wichtiger Prädiktor für: Therapie wird klappen d.h. wenn ein Patient in den ersten Tagen nach Behandlung nicht respondiert, könnte es sein, dass der Arzt eine andere Therapie/Medikation ansetzt
39
Definition: Rückfall
Gleiche Krankheitsepisode → wenn es in der Phase der Response zu einer erneuten Symptomatik kommt, dann Rückfall in die gleiche Episode → keine neue E., sondern die, die sich gerade gebessert hat, verschlechtert sich wieder → bedeutet: die Episode ist noch nicht vorbei
40
Definition: Remission
Wenn die Symptome zurückgelassen wurden (selbst wenn es dort wieder zu einer Symptomatik kommt, sprechen wir von einem Rückfall, der keine eigene Episode definiert)
41
Definition: Genesung
Erst wenn man einige Wochen lang stabil symptomfrei ist, endet die Remission
42
Definition: Rezidiv
Erst nach vollständiger Genesung und DANN wieder Symptome → der BEGINN einer neuen Episode
43
Ab der wievielten Episode geht man aus, es kommt eine weitere?
Ab einer zweiten Episode