Studienbrief 1 Flashcards

(36 cards)

1
Q

Ziele und Funktionen des Rechts

A

Ziele und Freiheit sichern
.
Gleichheit, Gerechtigkeit

Rechtssicherheit herbeiführen und wahren
..
Erziehen, abschrecken, strafen
.
Gesellschaftliche Strukturen schaffen & Prozesse steuern
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was ist objektives und subjektives Recht

A

Objektives Recht

Gesamtheit der Rechtsvorschriften, durch die das Verhältnis einer Gruppe zueinander geregelt wird
.
.
.

Subjektives Recht

Befugnis die dem Einzelnen durch das objektive Recht eingeräumt wird

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was ist absolutes und relatives Recht?

A

Absolutes Recht

wirken gegenüber jedermann, z.B. Eigentum, Urheberrecht

Relatives Recht

wirkt auf bestimmte Personen, z.B. Mietverträge, Dienstverträge

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was ist materielles und formelles Recht?

A
  • Materielles Recht

Ordnet das Recht als solches, d.h. die Entstehung, Veränderung und Untergang von Rechten

  • Formelles Recht

Dient der Durchsetzung des materiellen Rechts

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was ist eine Rechtsquelle

A

Handlungsanweisungen und Maßstäbe

Geben Verhaltensmuster vor

Legen Ziele und Mittel des staatlichen Handelns fest

Bestimmen rechtliche Entscheidungen von Konfliktfällen

Bedeutendste Rechtsquelle ist das Gesetz

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was sind Gesetze

A

Verhaltensregeln

Allg. gültig und nicht auf den einzelnen Bürger bezogen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Unterschied zwischen Bundesgesetz und Landesgesetz

A

Bundesgesetz = beschlossen im Bund / gültig im gesamten Bundesgebiet

Landesgesetz = beschlossen im Landtag / gültig im jeweiligen Bundesland

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Unterschied zwischen formellen und materiellen Gesetze

A

Formelle Gesetze

  • Parlamentsgesetze
  • Für unbestimmte Vielzahl von Lebenssachverhalten geltend und für alle Bürger geltend
  • (Spielregeln)

Materielle Gesetze

  • Rechtsverordnungen und Satzungen
  • Nicht durch das Parlament sonder durch die Exekutive erlassen
  • (Spiel)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was sind Rechtsverordnungen

A

Gesetzt wird hiermit “mit leben gefüllt”

Durch Exekutive (aber kein Handeln ohne Gesetz)

Details einer gesetzlichen Regelung werden näher gestaltet

Gesetzgeber wäre “Überfordert”, wenn er alle Einzelheiten in Gesetzen festlegen müsse

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was ist eine Satzung

A

Verhaltensregel von Personengruppen

Regelung von eigenen Angelegenheiten

Bsp: GKV stellt Satzungen über die Versicherungsleistungen auf

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Gewaltenteilung

A

Staatliche Hocheitsgewalt

  • Legislative (Parlament) = Gesetzgebung
  • Exekutive (Regierung und Verwaltung)
  • Judikative (Gerichte)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Delegation von Rechtssetzungskompetenzen per Rechtsverordnung

A

Urteil Bundesverfassungsgericht

Gesetzgeber muss wesentliche Entscheidungen selbst treffen wenn diese den Bürger unmittelbar betreffen

Somit begrenzte Möglichkeit der Delegation auf die Exekutive (durch Rechtsverordnungen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Unterschied

Ausschließliche und konkurrierende Gesetzgebungskompetenz

A

Ausschließlich

Dem Bund sind laut GG bestimmte Bereiche zugewiesen in denen er die ausschließliche Gesetzgebungskompetenz hat
..
.
.
Konkurrierend

Länder dürfen nur solange Gesetzgeberich tätig werden solange der Bund keinen Gebrauch von seinen Kompetenzen macht.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Die 3 Phasen des Gesetzgebungsverfahrens (Bundesgesetze)

A
  1. Initiativverfahren

= Anstoß durch Bundestag, Bundesrat oder Bundesregierunt

  1. Hauptverfahren
    - Gesetzesvorlage geht an Mitglieder des Bundestages, Bundesrates & Regierung
    - Beratung im Bundestag und Fachausschüssen
    - Abstimmung im Bundestag
    - 2/3 Mehrheit bei GG Änderungen sonst einfache Mehrheit nötig
  2. Abschlussverfahren
  • Gegenzeichne durch den Bundespräsidenten
  • Verkündung im Bundesgesetzblatt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Unterschied Richterrecht und Gewohnheitsrecht

A

Richterrecht = Grundsatzurteile der obersten deutschen Gerichte

!!Bundesverfassungsgericht kann als einziges Gesetzte für nichtig erklären!!

Gewohnheitsrecht=

  • Ungeschriebenes Recht
  • Durch Regelungslücke des Gesetzgebers
  • Bestimmter Rechtsgebrauch der durch langdauernde Übung eingebürgert wurde
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Normenhierarchie

A

Wichtig um möglichst widerspruchsfreies, einheitliches Rechtssystem zu gewährleisten

System der Über- und Unterordnung

– Bundesrecht – Landesrecht – autonomes Recht–

– Verfassung – Gesetz – Rechtsverordnung – Satzung

17
Q

Grundsatz des Vorrangs des Gesetzes

A

Verwaltung muss Gesetz anwenden = Anwendungsgebot

Verboten ist es der Verwaltung vom Gesetz abzuweichen = Abweichungsverbot

18
Q

Normenwiderspruch

Was tun, wenn verschiedene Rechtsnormen in einer Hierarchie zueinander und im Widerspruch stehen?

A

Kollisionsregeln

  1. Die höhere Norm geht der niederen vor
    Bsp. Todesstrafe in Hessen erlaubt, im GG verboten
  2. Die speziellere Norm geht der allg vor
  3. Die jüngere Norm geht der älteren vor
19
Q

Verhältnis des nationalen Rechts zum Gemeinschaftsrecht

A

EU Gemeinschaftsrecht überlagert nationales Recht

Europ. Gemeinschaftsrecht = Quasi Verfassung

Verordnung und Richtlinie = wichtigstes Handlungsinstrument der EU

20
Q

Was ist Rechtsphilosophie

A

Lehre von den Grundfragen und Grundwerten des Rechts

Wesen des Rechts und Gerechtigkeit des Rechts sind Thema

Zentraler Begriff des Rechts ist stark von der jeweiligen Staatsform abhängig

21
Q

Rechtsphilosophie

Aristoteles unterscheidet zwischen:

A

Ausgleichender Gerechtigkeit

Verhältnis der Einzelnen zueinander
Mengenmäßige Gerechtigkeit (Ersatz des vollen Schadens)

Austeilender Gerechtigkeit

Verhältnis der Einzelnen zum Ganzen
Fordert eine den unterschiedlichen Verhältnissen angepasste Gleichung (Zuteilung an jeden nach seinen Fähigkeiten und Leistungen)

22
Q

Aufbau von Rechtsnormen

A

Nicht möglich für jeden Streit eine eigene Regelung aufzustellen

Daher bedarf es generell-abstrakter Vorschriften

Abstrakt um für eine Vielzahl von Sachverhalten anwendbar zu sein

Generell weil für eine Vielzahl von Personen

Rechtsnorm sagt nicht wie etwas ist, sondern wie etwas sein soll

23
Q

Rechtsnormen

Unterscheidung zwischen 4 Verhaltensmöglichkeiten, die dem Bürger auferlegt werden können

A

Eine Erlaubnis

Ein Verbot

Eine Freistellung

Ein Gebot

–Verbot und Gebot & Gebot und Freistellung können nie gleichzeitig gelten–

24
Q

Rechtsnormen bestehen aus?

A

Tatbestand (Voraussetzung)

Rechtsfolgeseite (Konsequenz)

Prinzip

!! Wenn die Voraussetzung X vorliegt, dann gilt die Rechtsfolge Y !!

25
Auslegung von Rechtsnormen
Rechtsnormen müssen interpretiert werden = Gesetzesauslegung Auslegung von Rechtsnormen nach der klassischen Methodenlehre von Savigny
26
Auslegung von Rechtsnormen nach Savigny Verschiedene Auslegungen
Grammatikalische Auslegung Systematische Auslegung Historische Auslegung Teleologische Auslegung
27
Bsp: Letzter Wille geschrieben mit Schreibmaschine Auslegung von Rechtsnormen nach Savigny Grammatikalische Auslegung
2.2.1 Grammatikalische Auslegung Versucht den Sinn der Rechtsnorm anhand der verwandten Sprache zu erschließen „Eigenhändig“ Herr Schmidt hat „eigenhändig“ die Tastatur bedient
28
Bsp: Letzter Wille geschrieben mit Schreibmaschine Auslegung von Rechtsnormen nach Savigny Systematische Auslegung
2.2.2 Systematische Auslegung Leitet den Sinn der Norm aus ihrem Zusammenhang im Gesetz oder Rechtssystem ab Einzelne Normen können in einer Wechselbeziehung zu anderen Normen stehen
29
Bsp: Letzter Wille geschrieben mit Schreibmaschine Auslegung von Rechtsnormen nach Savigny Historische Auslegung
2.2.3 Historische Auslegung Hinterfragt die Motive, Wertmaßstäbe und den Zweck, die für den Erlass der Norm maßgebend waren. Entstehungsgeschichte und Willen des Gesetzgebers wird herangezogen Eignet sich nur noch bestimmt, da sich das Leben ständig weiterentwickelt § 2247 BGB stammt kurz vor 1900  es gab noch keine Computer, Schreibmaschinen waren nicht weit verbreitet --> Schreiben am PC ist in der Historischen Auslegung kein „eigenhändiges Schreiben“
30
Bsp: Letzter Wille geschrieben mit Schreibmaschine Auslegung von Rechtsnormen nach Savigny Teleologische Auslegung
Ermittelt den heutigen Sinn und Zweck der Norm Ist dynamisch ausgelegt Knüpft die teleologische Auslegung an die Aufgabenstellung zum Zeitpunkt des Erlasses, führt diese aber in die Gegenwart fort !! Durch die Vorgabe des eigenhändigen Schreibens und Unterschreibens beabsichtigte der Gesetzgeber, dass der Erblasser genau über seine "letzten Verfügungen" und die sich daraus ergebenden Konsequenzen nachdenkt. Ferner wollte er hierdurch Fälschungen erschweren. Durch die einheitlichen Schriften eines Computers wird die Fälschungsgefahr hingegen noch erhöht.!!
31
2.2.6 Rechtsfortbildung Was tun bei Regelungslücken
Warten bis Gesetzgeber die Lücke durch Erlass schließt (unpraktisch für den Moment) Bis dahin: Aufgabe der Gerichte, aus den bestehenden Vorschriften Gesetzmäßigkeiten herauszuarbeiten und diese auf den nicht geregelten Sachverhalt anzuwenden = Überbrückung der Regelungslücke
32
Wie wird die Anwendung von Rechtsnormen genannt?
Subsumtion = Einordnung des Sachverhaltes unter eine Norm
33
Subsumtion / Anwendung von Rechtsnormen Wichtige Vorgehensweise
Häufig steht nicht fest was überhaupt passiert ist Entscheidende Voraussetzung muss ermittelt werden - Sachverhalt mehrmals lesen - Zeitliche Angaben notieren (chronologisch) - Personenbezogene Daten notieren - Fallfrage präzisieren (Wer will was von wem woraus?)
34
2.3.2 Subsumtionstechnik Schritt 1 - 4
1. Aufwerfen der Fallfrage (Obersatz) 2. Erarbeiten der Tatbestände 3. Anwendung der Rechtsnorm auf den Sachverhalt (Untersatz) 4. Formulieren des Ergebnisses (Rechtsfolge)
35
2.3.2 Subusumtionstechnik Schritt 1 Aufwerfen der Fallfrage (Obersatz) Bsp: Katrin Karate trifft auf Frank und tritt ihn. Franks Kiefer bricht. Frank fordert Arztkosten und Schmerzensgeld von Katrin
Richtige Rechtsnorm finden --> Rechtsgrundlage (Anspruchslage) die die Rechtsfolge (Fallfrage) enthält Suche: Rechtsnorm zum Thema Körperverletzung ``` Im Bsp werden Kosten (Rechtsfolge) verlangt = keine strafrechtlichen Norm, sondern zivilrechtlich (BGB) . . . Obersatz könnte lauten: ``` Frank könnte gegen Katrin einen Anspruch auf Ersatz der Arztkosten von xx und Schmerzensgeld von xx aus §823 Abs. 1 BGB haben.
36
2.3.2 Subusumtionstechnik Schritt 2 Erarbeitung der Tatbestandsmerkmale Bsp: Katrin Karate trifft auf Frank und tritt ihn kurzentschlossen Franks Kiefer bricht. Frank fordert Arztkosten und Schmerzensgeld von Katrin §832 Abs.1 BGB "Wer vorsätzlich oder fahrlässig den Körper (oder) die Gesundheit... eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet"
Genauere Betrachtung des in Frage kommendes Gesetzes §823 Abs. 1 BGB Vorsätzlich (gegeben) Körper & Gesundheit (gegeben) Eines anderen (gegeben) Widerrechtlich verletzt (gegeben)