Teil 1 Flashcards

(25 cards)

1
Q

Welche Begriffsmerkmale benötigt „Religion“? Inwiefern stellt der Islam auch etwas anderes als „Religion“ dar? Inwiefern unterscheidet er sich dabei von Judentum und Christentum?

A

1) Umfassende Deutung der Welt
2) Handlungsorientierung
3) Transzendezbezug
4) Islam auch Politisch/rechtlich/kulturell

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2
Q

Was bedeutet „Koran“? Wie ist er gegliedert? Wann ist er entstanden? Warum haben koranische Anweisungen nicht absolute Geltung?

A

1) Qu’ran: Vortrag/Lesung
2) Gegliedert in Suren und Verse
3) Kodex enstand 632 nChr, einige Teile schon zu Lebzeiten
4) Abrogation möglich

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3
Q

Was versteht man im Islam unter „Rechtsschulen“? Was sind die vier wesentlichen sunnitischen Rechtsschulen und was sind ihre wichtigsten Merkmale?

A

1) Zusammenschlüsse der bedeutenden Juristen zur Ausdifferenzierung der Frage nach dem Kalifen
2) Hanefiten; die größte, weniger Strenge Rechtsschule, richtet sich nach Vernunft (Osmanisches Reich)
3) Malikiten; Medina Konsens als Rechtsquelle, früher auf Iberischen Halbinsel (Afrika, Kuwait und Bahrein)
4) Shafiiten; Starre und Rigorose Auslegung, 2. größte (Indonesien)
5) Hanbaliten; Rigoros, kleinste Rechtsschule - Wahhabiten deckungsgleich mit Salafisten (SA)

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4
Q

Was sind die Hauptströmungen der Schiiten?

A

1) Zaiditen (5-er Shiiten), Anzahl der aufeinanderfolgenden Imame unbeschränkt
2) Ismailiten (7-er Schiiten), dualistische Auffasungen (Verborgenes im Koran)
3) “Zwölfer-Schiiten”; 12 Imame, letzte kehrt als mahdi zurück

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5
Q

Was sind die 5 Säulen des Islams? Wo liegen die Unterschiede zwischen Sunniten und Schiiten?

A

1) Glaubensbekenntnis
2) Fasten im Ramadan (unterschiedliche Kalender)
3) Pilgerfahrt nach Mekka
4) Gebet
5) Almosen

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6
Q

Was sind die Aleviten? Welche Gemeinschaft ist in Ö eine gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft und welche eine eingetragene Bekenntnisgemeinschaft?

A

1) Sammelbezeichnung für die verschieden Strömungen
2) Alevitische Glaubensgemeinschaft in Ö –> gesetzlich
3) Alt-Alevitische Glaubensgemeinschaft in Ö –> eingetragen

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7
Q

Was bedeutet Scharia? Welche Rechtsbereiche können konkret von ihr erfasst sein?

A

1) Komt von Sharia (Weg zur Quelle)
2) Gebete und Fasten
3) Speiseverbote
4) Gebot zur Pilgerfahrt
5) Vertragsrecht
6) Familien- und Erbrecht

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8
Q

Was bedeutet „Hadith“ und welche weiteren Schichten der Scharia gibt es?

A

1) Hadith (Erzählung/Geschichte), die Sammlung der überlieferten Worte Mohammeds
2) Analogie, Gelehrtenkonses und Rechtsauslegung bedeutender Juristen

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9
Q

Inwiefern war der „Türk der Lutheraner Glück“? Ab wann, bzw wann war das nicht der Fall?

A

1) Zugeständnisse (Pazifikation, Brucker Libell)
2) Am Vorbild der Osmanen
3) 1600
4) Vertreibung unter Maria Theresia

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10
Q

Wie werden die Grade der Religionsübungsfreiheit abgegrenzt? Wann hatten Muslime in Österreich lediglich das Recht der häuslichen Religionsübungsfreiheit?

A

1) Häusliche - Private - Öffentliche

2) Für Untertanen des Osmanischen Reichs, die Handel betrieben. Muslime nur im Hintergrund

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11
Q

Was ist das Türkentaufen? Waren es Zwangstaufen? Waren nur Männer betroffen?

A

1) Zwangsweise Christianisierung von “Beutetürken”
2) Enthielt Zwangsmomente (Leibeigenschaft), mussten auch Namen ändern
3) 65% Kinder, 60% Frauen
4) Herrscherhaus als Taufpaten (Propaganda)

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12
Q

Wie war die Rechtsstellung der Muslime unter Joseph II?

A

1) Häusliche Religionsfreiheit (für Untertanen des osm Reichs)
2) Keine staatliche Anerkennung für Ehen zwischen Christen und Muslimen
3) Keine Gestattung des Übertritts vom Christentum zum Islam

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13
Q

Hofdekret von 1826 zur Beeidigung von Muslimen: Was war Geltungsdauer und was Inhalt? Inwiefern besteht ein Spannungsverhältnis zwischen negativer Religionsfreiheit und Beeidigungsvorschriften?

A

1) Noch heute in Geltung
2) Besondere Formel und Hand auf Koran statt Bibel und Anrufung Gottes
3) Eid als religiöser Akt konzipiert –> Sonderbestimmungen

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14
Q

Was ist „Gewissensfreiheit“? Welche Arten gibt es? Welche Ausgestaltungen im Recht gibt es?

A

1) Die Basis für die persönliche moralische Anschauung, die zu Urteilen bewegt
2) Es gibt den inneren und äußeren Bereich
3) Verweigerung der üblichen Eidesleistung/Zivildienst

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15
Q

Wie können Glaubens-, Kultus- und Bekenntnisfreiheit von einander abgegrenzt werden? Was sind Beispiele für die gesetzliche Ausgestaltung der Kultus- und der Bekenntnisfreiheit?

A

1) Glaubensfreiheit = pos/neg. Glauben haben/wechseln
2) Kultusfreiheit = Öff. und Priv. Zeremonien erlaubt
3) Bekenntnisfreiheit = Auch außerkultische Ausübung und Kenntnismachung
4) BSP: Schutz der Verschwiegenheit (KF); Privatschulgründung (BF)

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16
Q

Was sind die inneren Angelegenheiten gesetzlich anerkannter Religionsgemeinschaften nach Art 15 STGG?

A

1) Verfassung und Organisation
2) Fragen der Sakramente und des Rituals
3) Ämter- und Dienstrecht
4) Lehramtsbeauftragte
5) Selbstständige Vermögensverwaltung und Durchführung von Sammlungen

17
Q

Was ist das Formelle und was das materielle Paritätsprinzip? Inwiefern flossen paritätsrechtliche Gedanken in das Islamgesetz von 1912 ein?

A

1) Gleichbehandlung der Religionen
2) Unterscheidung der Materiellen nach Selbstverständnis und Mitgliederzahl
3) Nur für Hanefitischen Islam

18
Q

Was sind die Inhalte des Interkonfessionellengesetzes von 1868

A

1) Staatlich anerkannter Austritt nur bei staatlich anerkannten Behörde
2) Erlaubte Konfessionslosenstatus
3) Straftatbestände für Verleitung zum Abfall vom Chri. wurden aufgehoben

19
Q

Was waren die Voraussetzungen der Anerkennung im Anerkennungsgesetz 1874? Und was waren sie im Gesetz über Bekenntnisgemeinschaften 1998?

A

1) AnerkennungsG: Religionslehre, nichts gesetzes- oder sittenwidriges, Errichtung bzw Bestand einer Kultusgemeinde
2) BekenntnisgemeinschaftenG: Bestand über gewisse Dauer, Mitglieder von min 0,2%, Einnahmen- und Vermögenszwecke nur für religiöse Zwecke, positive Grundeinstellung zu Staat und Gesellschaft

20
Q

BIH in der Okkupationszeit. Was hieß Okkupation? Was versteht man unter Verkirchlichung des Islams? Warum hat sich die habsburgische Herrschaft positiv in ihren Köpfen verankert?

A

1) Zeit nach Berliner Vertrag 1878 -> Habsburger verwalten BIH
2) Garantie der Gleichberechtigung, Leben, Freiheit und Eigentum
3) Organisierung der Gemeinschaft = Verkirchlichung
- Gliederung Moschee -> Muftiate -> Reis-ul-Uleman
- Reis-ul-Uleman durch Volksversammlung gewählt
- Rjaset als Exekutivorgan, mit Rat als Spitze
4) Gründung von Religionsschulen

21
Q

Wieso wurde die Erlassung des Islamgesetzes von 1912 als notwendig erachtet?

A

1) Pragmatische Entscheidung
2) Sicherung der Loyalität der Bosniaken im Heer
3) Anerkennung nach dem AnerkennungsG nicht möglich, weil Kultusgemeindenstruktur fehlte

22
Q

Was war der ursprüngliche Wirkungsbereich des Islamgesetzes und wie wurde er nach 1918 ausgedehnt? Was war der persönliche Bereich und wie wurde der in den 80. Jahren ausgedehnt?

A

1) Nur Cisleithanien und nur Hanefiten
2) 1918 auch aufs Burgenland
3) 1988 auf alle Varianten des Islams

23
Q

Inwiefern war das Islamgesetz Staatskirchenhoheitlich geprägt? Was waren andere typische Gesetze der Siebzigerjahre bis Ende der Monarchie?

A

1) Aufsichtsrechte des Staates (§5), Obligatorische Zivilehe

2) Anerkennungsgesetz und das BekenntnisgemeinschaftenG

24
Q

Was ist das System der obligatorischen Ziviltrauung? Inwiefern war das Islamgesetz ein Vorbote? Weitere Anwendungsfälle des Systems vor 1938?

A

1) Gekommen mit dem NS
2) Schon davor obligatorisch, wenn Islamgesetz auf beide Teile Anwendung fand
3) Notzivilehe 1868 (kein staatliches, sondern kirchliches Hindernis)

25
Der Islam in Österreich von 1918 – 1945: Verschlechterung nach 1934? Muslimisches Vereinsleben?
1) Österreich als "christlicher" Staat, Beschränkung der negativen Religionsfreiheit 2) Sympathien zur NS Zeit (Antijüdisch) 3) Islamische Gemeinschaft zu Wien (statt Islamischen Kulturbundes)