Umweltgerechtigkeit Flashcards

(19 cards)

1
Q

Heute behandeln wir das Thema Umweltgerechtigkeit und die sozialökologische Transformation

A

Um gemütlich in dieses Thema einsteigen zu können, schauen wir und zu Beginn die allgemeine Definition von Umweltgerechtigkeit und der sozialökologischen Transformation an.

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2
Q

Starten wir mit dem Begriff Umweltgerechtigkeit.

Dieser ergibt sich aus den drei Grundgedanken: Verteilungs-, Verfahrens- und Anerkennungsgerechtigkeit.

A

Zusammengefasst stehen diese dafür, dass alle Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu einer gesunden Umwelt haben,

sie gleichermaßen von Umweltbelastungen geschützt,

und dass Umweltverschmutzungen und Ressourcen sozial gerecht verteilt werden.

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3
Q

Der zweite wichtige Begriff ist die sozialökologische Transformation.

Sie umschreibt den tiefgreifenden Wandel von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.

Ihr Ziel ist es ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität miteinander zu vereinen.

A

Dies soll erreicht werden, durch eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Lebensweise.

Eine besondere Herausforderung hierbei ist, die Reduktion der sozialen Ungleichheit, bei gleichbleibenden Konsumverhalten und unter Einhaltung der globalen Klimaziele zu gewährleisten.

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4
Q

Um sozialökologische Transformation umsetzen zu können, benötigt es Veränderungen in den Bereichen Energie, Mobilität, Landwirtschaft und Bildung.

Für das Gelingen dieser Veränderungen müssen Verhandlungen und Entscheidungsprozesse zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Akteur*innen geführt werden.

A

Dabei müssen Gerechtigkeitsfragen wahrgenommen und besprochen werden.

Auch durch soziale Innovationen, wie nachhaltige Mobilitätskonzepte und Gemeinschaftsgärten, können ökologische und soziale Herausforderungen bewältigt werden.

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5
Q

Da inzwischen die Auswirkungen der „multiplen Krisen“ auch den „globalen Norden“ erreicht haben, wird die Notwendigkeit einer sozialökologischen Transformation immer häufiger Diskutiert.

Sie wird in diesem Kontext als normativer, strategischer und zielorientierter Prozess verstanden.

A

Sie umschreibt den Umbau der Strukturen zu einer Gesellschaft, die wenig bis gar kein CO2 emittiert, Ressourcen schont und soziale Gerechtigkeit anstrebt.

Obwohl die Einsicht für die Notwendigkeit dieser Transformation wächst, sind die Gestaltung und das letztendliche Ziel dieses Wandels gesellschaftlich umstritten.

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6
Q

Es gibt zwei Arten der sozialökologischen Transformation.

Transformation by design bedeutet, dass die Gesellschaft die Transformation durch proaktives Handeln bestimmt und steuert.

A

Transformation by disaster bedeutet, dass die Gesellschaft nicht proaktiv handelt, wodurch ökologische Krisen ausgelöst werden.

Die Transformation erfolgt in diesem Fall nicht aktiv, sondern reaktiv.

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7
Q

Es gibt ein analytisches Transformationsverständnis.

Dieses wird überwiegend von der politischen Ökologie verwendet.

A

Es beruht auf den beiden Überlegungen, dass lebendige Organismen fortlaufend ihre Umwelt transformieren,

Und dass kapitalistische Gesellschaften sich durch permanenten sozialökologischen Wandel und die Aneignung von Ressourcen auszeichnen.

Die sozialökologische Transformation entsteht unbeabsichtigt aus den Regeln und Abläufen des vorhandenen Systems.

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8
Q

Die bisher existierenden Transformationsprozesse zeichnen sich durch wachsenden Ressourcenverbrauch, Treibhausgasemissionen und den zugriff auf Kohlenstoffsenken aus.

Die Externalisierung von sozialen und ökologischen Kosten weist auf eine Gleichursprünglichkeit hin, welche die sozialökologische Krise kennzeichnet und herbeigeführt hat.

Wohlstand beruht auf der Ausbeutung der Umwelt/Arbeiter*innen des „globalen Südens“

A

Kommen wir zu den Maßnahmen, die im deutschsprachigen Raum getroffene wurden.

Kommunal, national und regional wurden Politiken zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung eingeführt.

In nahezu allen politischen Sektoren kam es zur Einschreibung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsinstrumenten.

Zusätzlich besteht der Plan vom Umbaus des Energiesektors.

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9
Q

Allerdings wird die Öffentlichkeit zu selten in Diskussionen über Gerechtigkeitsfragen, Machtverhältnisse und den daraus resultierenden Konflikten einbezogen.

Dies wäre allerdings für das Gelingen der Transformation notwendig.

A

Die Lebensrealitäten der von Einkommensarmut betroffenen Personen sind durch den Umbau des Energiesektors besonders negativ beeinflusst.

Ebenso muss die Frage, wer die Kosten der Transformation trägt, fair und gerecht ausdiskutiert werden.

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10
Q

Für diese Diskussionen eignet sich besonders das Tool der Umweltgerechtigkeit.

Da diese soziale und ökologische Dimensionen verbindet,

können durch sie soziale und kulturelle Aspekte gut veranschaulicht werden.

A

Umweltgerechtigkeit kann in die auf dieser Folie einzusehenden drei Dimensionen unterteilt werden: Verteilungs-, prozedurale und intergenerationale Gerechtigkeit.

Diese greifen wieder eine gerechte Verteilung, eine faire Einbeziehung sowie die Berücksichtigung der zukünftigen Generationen auf.

Wie die Umweltgerechtigkeit am Ende ausgelegt wird, wird von gesellschaftlichen Machtverhältnissen beeinflusst.

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11
Q

Laut Poulantzas ist der Staat ein soziales Verhältnis bestehend aus verschiedenen Apparaten (z.B. Behörden, Ministerien, Zivilbevölkerung).

Machtverhältnisse und Kämpfe zwischen sozialen Gruppen beeinflussen die strategische Selektivität des Staates.

Strategische Selektivität bedeutet, dass Ministerien/Behörden die Interessen bestimmter Akteur*innen stärker berücksichtigen als die Interessen Anderer

A

Dadurch wird beeinflusst, welche Akteur*innen Zugang zu den Prozessen der Planung und Gestaltung haben.

Als Beispiel die Erweiterung des Hafenbeckens in Hamburg-Moorburg.

Hier fließen die Interessen der Hafenindustrie stärker in die Struktur des Staates ein, als die der Landwirt*innen.

Die vorhandenen gesellschaftlichen Machtasymmetrie führen zu ungerechten und intransparent empfundenen Planungs-, Entscheidungs- und Beteiligungsprozessen.

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12
Q

Im deutschsprachigen Raum sind die Forschungen zu den Umweltgerechtigkeitsimplikationen noch in den Anfängen.

Hierbei ergeben sich generationsübergreifende/intersektionale und räumliche Gerechtigkeitsfragen.

Dem zufolge resultiert der Landnutzungskonflikt im „globalen Süden“ aus Folgen von Klimapolitiken in wohlhabenderen Ländern.

A

Vermeintliche win-win Lösungen sind in den meisten Fällen schwer umsetzbar, weil Landressourcen begrenzt sind, wodurch Flächenkonkurrenz in Erscheinung tritt.

Man kommt zu der Schlussfolgerung, dass Flächennutzungsplanung sich am Gemeinwohl ausrichten und Externalisierung vermeiden sollte

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13
Q

Die folgenden beiden Konzepte befassen sich mit sozialer Gerechtigkeit und der ökologischen Transformation

Just transition steht für einen sozialen und wirtschaftlichen, fairen Wandel, hin zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaft.

Der Fokus liegt auf der Minimierung negativer Auswirkungen auf Arbeitnehmer*innen und betroffene Gemeinschaften.

A

Just sustainabilities betont, dass Nachhaltigkeit nur dann erreicht werden kann, wenn sie auch sozial gerecht ist.

Es wird kritisiert, dass klassische Nachhaltigkeitsansätze, die Umweltaspekte betonen, oft soziale Gerechtigkeit vernachlässigen.

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14
Q

Im deutschsprachigen Raum wird sich darum bemüht, einen Wandel zu einem umweltpolitischen Programm zu vollziehen.

Dabei wird gefordert, dass Umweltpolitiken möglichst sozial gerecht sein sollen.

Ebenfalls geht eine verstärkte Wahrnehmung der gesellschaftlichen Ursachen von Umweltverschmutzungen einher.

A

Allerdings scheitert die Umsetzung umweltpolitischer Maßnahmen, sowie die Berücksichtigung von Gerechtigkeits- und Diskriminierungsfragen, an langwierigen bürokratischen Prozessen.

Auch die Handhabung einer neoliberalen Logik erschwert einen strukturellen Wandel.

Neoliberale Logik basiert auf der Idee, dass freie Märkte mit privatem Unternehmertum die effizientesten Mechanismen zur Steuerung von Wirtschaft und Gesellschaft sind.

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15
Q

Beginnen wir mit der Gerechtigkeit in der Planung zur Anpassung an den Klimawandel.

Sie wird oft als technische oder infrastrukturelle Herausforderung betrachtet.

Die Maßnahmen der sozialen und politischen Dimensionen werden dabei häufig übersehen.

A

Das Paper argumentiert, dass Anpassung nicht nur eine technische, sondern auch eine normative und politische Praxis ist, die Fragen der Gerechtigkeit berücksichtigen muss.

Aufgrund von großen Investition in Anpassungsmaßnahmen könnte es zum Verstärken bestehender und zum Erschaffen von nicht bestehenden Ungerechtigkeiten kommen.

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16
Q

Die politische Natur der Klimaanpassung wird in zwei Dimensionen aufgeteilt.

Die funktionale Dimension befasst sich damit, welche Maßnahmen wichtig sind, um Mensch und Natur vor Klimafolgen zu schützen.

Dem gegenüber steht die normative Dimension, die sich damit beschäftigt, welche Formen des Lebens und Wirtschaftens können durch die Anpassung erhalten werden.

A

Die Anpassungen beider Dimensionen erfordern zwangsläufig politische Entscheidungen, wodurch Fragen der Macht, Gerechtigkeit und Werten in den Fokus gerückt werden.

17
Q

Von den Autoren des Papers werden zeitliche, räumliche und sozio-politische Herausforderungen der Anpassungen herausgearbeitet.

Diese besagen, dass Anpassungen sowohl die gegenwärtige als auch zukünftige Generationen betreffen,

A

Klimafolgen ungleich verteilt sind und dass lokale Bedürfnisse mit globalen Herausforderungen zu verbinden sind.

Ebenfalls wird aufgezeigt, dass die Anpassungen oft von finanziellen und politischen Interessen beeinflusst werden.

18
Q

Klimaanpassungen können durch die hier einzusehenden Gerechtigkeitskonzepte analysiert werden.

Die Verteilungsgerechtigkeit beschäftigt sich mit der Verteilung von Gütern und Lasten, die durch die Anpassungsmaßnahmen entstehen.

Sie zeigt auf, dass Anpassungsmaßnahmen nicht nur bestehende Ungleichheiten beeinflussen, sondern auch neue Formen von Privilegien und Benachteiligung erzeugen.

A

Verfahrensgerechtigkeit setzt sich dafür ein, dass betroffene Menschen die Möglichkeit haben sollen, sich an Entscheidungsprozessen zu beteiligen.

Es geht nicht nur um formale Partizipation, sondern um tatsächlichen Einfluss.

Die Anerkennungsgerechtigkeit zeigt auf, dass die Ungerechtigkeit nicht nur aufgrund der unfairen Verteilung von Ressourcen vorhanden ist.

Sie ist ebenfalls auf Privilegierung und Unterdrückung zurückzuführen.

19
Q

Für die Umsetzung einer gerechten Anpassungsplanung, werden in dem Paper die folgenden Ansätze vorgeschlagen.

Nach einer partizipativen Planung dürfen Anpassungen nicht nur von Behörden entschieden werden.

Betroffene müssen mit einbezogen werden.

A

Nach dem Ansatz “Transformation statt Erhaltung bestehender Strukturen“, sollen nicht nur bestehende Systeme geschützt werden.

Die Anpassungen sollen auch sozialökologische Transformation ermöglichen.

Die prefigurative Politik beschreibt eine Strategie gesellschaftlichen Wandels, bei der Menschen alternative, nachhaltige und gerechte Lebensweisen praktizieren.

Diese drei grundlegenden Aspekte helfen dabei, gerechte und nachhaltige Anpassungsstrategien zu entwickeln.